130 PS auf 150 PS umrüsten mit Turbowechsel?

  • gibt es eine (elektronische?) Möglichkeit bei einem Gebrauchtwagen festzustellen ob so ein Unsinn mal verbaut war?


    Beim Ducato & Co gibt es keine Möglichkeit dies festzustellen.


    Nur werden die bei Fiat selbst keine software vom 150er in ein Steuergerät vom 130er einspielen können. Zumindest hoffe ich, dass da irgendwas automatisch abgefragt wird, sonst hat man am Ende noch das Motorkennfeld eines Panda im 3l-Ducato...


    Updates werden online eingespielt......ohne Vin nix los.

  • Beim Ducato & Co gibt es keine Möglichkeit dies festzustellen.


    Schaun wir mal ob von Michael (adriapilot) noch eine Antwort kommt, denn der hat ja nachvollziehbar Ahnung von der Problematik des Chiptunings, wie seine Beiträge zeigen. Ich hab schon mehrfach gelesen dass an Hand abgelegter Betriebsparameter oder der Abstände der Regenaerationszyklen des DPFdurchaus nachvollzogen werden kann ob Sensoren manipuliert worden sind. Denn der Garantiebetrug durch Tuningfreunde nimmt wohl immer mehr zu.


    Dazu noch ein guter Artikel. Danach wird vieles klarer.
    http://motorblock.at/stalzamt-…sbringer-oder-motorentod/

  • Michael, gibt es eine (elektronische?) Möglichkeit bei einem Gebrauchtwagen festzustellen ob so ein Unsinn mal verbaut war?
    Ich meine damit man sich keinen Klepper mit veschlissenem Getriebe und Antriebswelle andrehen lässt.
    Weil wenn die Leute immer sagen dass sie früher hochschalten können wird ja auf Drehmoment statt Drehzehl gefahren und somit das Getriebe mehr verschlissen.


    Gruß, Max


    Ich kann dazu nicht für alle OEM sprechen. In einigen Fällen ist das aber definitiv möglich, jedoch weder einfach noch öffentlich.
    Dazu werden in bestimmten Steuergeräten spezifische Informationen abgelegt. Das ist in der Regel nicht die Motorsteuerung und ist nicht mit werkstattüblichen Diagnosegeräten auslesbar.
    Dieses Vorgehen hat sich bereits bei den häufigen Manipulationen des Tacho/km Stand bewährt.
    Dadurch hat die Qualitätssicherung die Mögichkeit zur Differenzierung und der OEM die Möglichkeit zur Ablehnung Tuningbedingter Schäden innerhalb der Kulanzzeit.


    Am Abgasturbolader kann man darüber hinaus im Labor plastische Dehnungen der Verdichterradnabe infolge Überdrehzahl nachweisen.
    Nachweise für Emissionskomponenten ist nicht mein Fachgebiet, aber da wirds auch was geben.


    Gruß
    Michael


  • Danke, sehr aufschlussreich.
    Ich denke das Chiptuning wird eine vorübergehende Erscheinung sein, man kann nur hoffen dass auch die Abgaskrise mithilft, z.B. bei der HU/AU erweiterte Messverfahren einzuführen die solche Autos aus dem Verkehr ziehen. Ebenso kann man nur hoffen - aber ich bin mir sicher da sind wir schon ganz nah dran - dass die OEM die gechippeden Karren im Garantiefall abweisen können. Das Beste wäre noch wenn die Motorsteuerung auf Störung geht und bleibt wenn eine Raildruckmanipulation erkannt wird.

  • Garantien oder Gewährleistungen aufgrund von Softwareeingriffen abzulehnen oder zu verwehren, halte ich für rechtlich mindestens diskutabel. Denn kaum ein Käufer kann da einfach mal so was ändern. Auch kann ein Käufer sich gegen derartigen Behauptungen der Garantiegeber nicht wehren. Bei jeder Durchsicht wird doch irgendwas neu aufgespielt. Es gibt keine Software mehr, die nicht ständig nach Updates schreit. So auch bei den Autos. Also wie will der Hersteller rechtssicher Ansprüche ablehnen, wo doch seine Knechte bei jeder Durchsicht auch an den Programmen rumspielen. Und da dies auch noch nur mit Internetverbindung geht, soll irgendeiner mal kommen und behaupten, ausgerechnet ich hätte meinem Motor irgendwie unzulässige Bytes und Bits gefüttert. Da kann ja jeder kommen. Vielleicht hat ja auch der Russe meinen Motor gehakt. ;)


    Gruß Thomas

  • Auch eine Form des Abgasbetruges.


    Inzwischen gibt es verschiedene Arten des Tunings. Nicht nur solches, um auf Teufel komm raus mehr Leistung rauszuhohlen. Aber selbst bei dem muss sich das Abgasverhalten nicht unbedingt verschlechtern.


    Ich halte es für legitim, die Gesamtumweltbelastung zu reduzieren, indem man die Motorlebensdauer durch Tuning-Maßnahmen erhöht.


    Gruß
    Matthias

  • Verehrte Gemeinde,


    an dieser Stelle möchte ich für mich zusammenfasen: viele Beiträge weiter und nach einigen interessanten Einblicken in die Entwicklung und dem Bau von Motoren muss ich folgendes feststellen: Es gibt zwei Lager:
    - Das Lager der Entwickler und Verfächter des Originalzustandes: wissend von den Überlastungen die eine softwarebedingte Leistungssteigerung mit sich bringt, wird hier auf die Kompetenz der vielen vielen Entwicklungsingenieure gesetzt, die werden uns schon keinen Sch..ß bauen. Und die Teile laufen ja nachweislich.
    - Das Lager der Statistik-Begeisterten: in vielen vielen vielen Fällen wird nur sehr Positives von der Anpassung der Motorsteuerung zu Gunsten von mehr Leistung und/oder weniger Verbrauch berichtet. Die Fälle, bei denen ein Tuning negative Folgen auf Motor/Antriebsstrang hat sind sehr überschaubar (soweit bekannt). Funktioniert also wie bei Amazon: wenn die negativen Bewertungen 10% aller Bewertungen überschreitet, weiter suchen :)


    Jetzt muss ich mir üersönlich überlegen, zu welchem Lager ich tendiere... Schauen wir mal, was bei dieser Überlegung rauskommt.


    Beste Grüße
    Georg

  • in vielen vielen vielen Fällen wird nur sehr Positives von der Anpassung der Motorsteuerung


    Logisch. Funktioniert sogar bei Placebo-Kni-Operationen.
    Aussagekräftig wären nur doppelblind durchgeführte Vergleiche.


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

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