ADAC Fahrsicherheitstraining

  • Hallo,
    ich habe mich mit meinem "Kästchen" für ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC angemeldet.
    Jetzt hörte ich von mehreren Seiten, dass man seinem Camper mit der Teilnahme nichts Gutes antut. Das Wohnmobil also u.U. sehr leiden würde.
    Mit dem PKW habe ich solch ein Training schon einmal vor vielen Jahren absolviert.
    Wer hat Erfahrungen mit seinem Womo damit gemacht?
    BG Uschi

  • Wir haben im Rahmen der Airdays bei Goldschmidt an einem (allerdings sehr kompakten) Training teilgenommen. Die Fahrzeuge waren gestellt, so das zumindest nix durch die Gegend fliegen konnte. Übungen waren z.B. Voll Bremsung während des Ausweichens.


    Ich möchte das mit meinem Mobil auch machen, würde das Teil aber vorher "seefest" machen, sprich ausräumen. Mit meinem PKW's hab ich schon diverse Trainings und Rennstrecken besuche hinter mir, sowohl mit gestellten Fahrzeugen als auch den eignen.


    Da so ein Kasten wahrscheinlich ganz anders reagiert (weiß ich ja nicht nicht, noch nie eine Voll Bremsung mit dem Teil gemacht...), find ich so ein Training sehr wichtig.

  • Hallo Kastenwagen-Fan Uschi,


    nur zu! Bei einem Fahrsicherheitstraining hast Du die Gelegenheit, auf einem abgesperrten Gelände Vollbremsungen auf unterschiedlichem Straßenbelag und Ausweichmanöver zu üben und Deine Reaktion in solchen Situationen zu schulen.
    Das Fahrzeug "leidet" auch im normalen Betrieb, Du bleibst ja deswegen nicht zu Hause!


    Hallo Endlich Karsten,


    ein Unfall ist nicht planbar. Wenn Dein Womo im Normalbetrieb nicht für Vollbremsungen und spontane Ausweichmanöver gepackt ist, solltest Du schleunigst nachbessern!!!


    Anmerkung: Bei meinem Unfall (s. Album), den ich nicht noch mal erleben möchte, hatte sich eine 0,5 l-Wasserflasche im Fußraum selbständig gemacht. Die "sonstigen Schäden" - Truma-Heizung und Kühlschrank teilweise aus der Halterung gerissen - haben nicht zu herumfliegenden Teilen geführt.

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

  • Wer hat Erfahrungen mit seinem Womo damit gemacht?


    Ich hab' an einem ADAC-Wohnmobil-Sicherheitstraining mit meinem noch damals relativ neuen Kasten teilgenommen.
    Du brauchst keine Angst haben, dass Deinem "Schätzchen" irgend etwas Schlechtes widerfährt.


    Im Gegenteil: Du bewahrst mit dem Training Dich und Dein Wohnmobil vor späteren Schäden in brenzlichen Situationen durch beim ADAC-Training Erlerntes und Erfahrenes.

  • Was macht es für einen Sinn, seinen Kasten zum "Sicherheitstraining" auszuräumen, um ihm damit ein gänzlich anderes Fahrverhalten zu bescheren, als reell im voll beladenen Zustand?


    Das einzig wahre "Sicherheitstraining" ist meines Erachtens die angepasste Fahrweise, eine ausgewogene Beladung und gutes Material.


    So ein Kurven - Schleuer - Brems - Ringelpietz verbreitet eher trügerische Sicherheitsillusion und hat noch nie aus einer Bratwurst einen Schumacher gemacht.


    Aber besser als nichts ;)

  • @fredl089 hast Du schon mal so ein Training gemacht? PKW? Oder Wohnmobil?


    Bezüglich ausräumen, wie immer wird hier gerne schwarz weiß gedacht, ich musste meine Westfalia schon selber optimieren, damit nicht bei jeder etwas kräftigeren Bremsung die Schubladen aufgehen. Muß ich allerdings bei so einem Training meine MTB's spazieren fahren? Falls die Trainings so funktionieren, wir ich mir das vorstelle (zumindest aus dem PKW Bereich), dann wird alles schon extrem durchgeschüttelt. (Voll Bremsungen, Ausweichmanöver) Das muss ja nicht sein.


    Da kommt mir noch eine Frage in den Sinn, wie macht Ihr das mit dem Tisch? Beim Westfalia muß dieser immer Abgebaut werden und verstaut werden. Wie ist denn das bei Pössl & Co.? Das sind ja schon recht massive Dinger.

  • @fredl089 hast Du schon mal so ein Training gemacht? PKW? Oder Wohnmobil?


    Ich denke schon, dass ich da mitreden kann, von PKW -, Sport- und LKW - Fahrschulen alles dabei.


    Ausser speziell Wohnmobil ... das Klirrverhalten des Womo - Geschirrs und die Zentrifugalkraft des Motorrads auf der Fiedlerbühne beim gepflegten Drift um das Stauende in der Kurve musste ich daher in der Realität in den Griff bekommen ;)


    Daher der Tipp, dass der weite Blick nach vorne und angepasste Fahrweise die die 9/10 Miete ist. Ein Fahrertraining ohne spezielle Beladungssituationen ist für´n Popo.

  • der weite Blick nach vorne und angepasste Fahrweise die die 9/10 Miete ist


    Natürlich! Das Fahrsicherheitstraing macht aus niemandem einen Rennfahrer. Wenn man aber in dem 1/10 -Fall, der doch irgendwann mal vorkommen kann, aufgrund des Trainings richtig reagiert, hat es sich schon gelohnt.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • Ich habe an so einem Training beim ADAC teilgenommen mit meinem Kasten. Ich kann nur jedem dazu raten, das einmal mitzumachen. Der Kasten war urlaubsmäßig gepackt, so wie er halt vor der Haustür steht - mit einer Ausnahme. Da wir mit richtigem Glas und Porzellangeschirr ungerwegs sind, habe ich die Gläser und Teller daheim gelassen, habe Bruch befürchtet bei heftigen Aufbaubewegungen. Bei Melamin und Kunststoffgläsern wäre das nicht nötig.
    Dem Fahrzeug hat es nicht geschadet. Einzig der Reifenabrieb war tendenziell etwas höher als normal, aber auf die kurze Fahrstrecke auf dem Platz damit auch vernachlässigbar.
    Gruß
    Jürgen

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage; LiFePO4 rundum

  • So ein Kurven - Schleuer - Brems - Ringelpietz verbreitet eher trügerische Sicherheitsillusion und hat noch nie aus einer Bratwurst einen Schumacher gemacht.


    Fredl, Du weist dass ich technisch bzgl. Fahrzeugen "nicht ganz unbedarft" bin.
    Aber selbst ich war beim speziellen ADAC-Wohnmobil-Sicherheitstraining überrascht, wie "anders" ein 3,5-Tonnen-Kastenwagen im Vergleich zu einem PKW oder LKW reagiert.
    Vor Allem kann man auch Fehler im Umgang mit ABS und ESP machen.
    Hier gehts nicht um "Bratwurst zu Schumacher" machen, sondern um die Eigenheiten und Möglichkeiten seines Fahrzeuges kennenzulernen, um damit in Notsituationen richtig reagieren zu können.

  • Ich bin ja bei Euch! Aber ein Sicherheitstraining gaukelt u.U. eine Souveränität vor, die der normale Kastentreiber einfach nicht haben kann, es sei denn, er übt laufend die Situation, die ihn dereinst erlegen könnte.
    Ich wollte und habe nur ein bisschen differenzieren wollen. Ein leerer Kasten reagiert anders als ein voller, einer ohne Last auf Heckbühne wiederum anders, als einer mit 200 Kilo deutlich hinter der Hinterachse und durch den Hebel auf der Vorderachse merklich erleichtert. Diese vielen differenzierten Fahrzustände, die einen eklatanten Unterschied ein und derselben Gefahrensituation ausmachen können, leistet ein Sicherheitstraining nicht. Ich wünsche allzeit knitterfreie Fahrt :)

    Als Gott Bayern erschuf, wollte er angeben 8)


    Adria Twin 640 SGX, ORC Aktiv Fahrwerk

    Einmal editiert, zuletzt von fredl089 ()

  • Diese vielen differenzierten Fahrzustände, die einen eklatanten Unterschied ein und derselben Gefahrensituation ausmachen können, leistet ein Sicherheitstraining nicht.


    Aber zumindest weis man dann zum Beispiel und kann es bei einem Sicherheitstraining gefahrlos erleben und üben, wenn das Fahrzeug in einer zu schnell gefahrenen Kurve untersteuert (über die Vorderräder zum Kurven-Aussenrand schiebt) und das Fahrzeug ESP hat, dass der Lenkeinschlag zum Kurveninneren hin weitaus größer als ohne ESP sein muss.
    Und das war nur 1 Beispiel von vielen "Neuigkeiten", die man bei einem Fahrsicherheitstraining real erFahren kann.

  • Der Lerneffekt sollte darin liegen, nach dem Fahrsicherheitstraining defensiv und vorausschauend zu fahren. Beim Sicherheitstraining weiß man, dass "etwas" passiert.


    In freier Wildbahn kommt "es" unerwartet und ist schon passiert, wenn der Normal-Kastenlenker es merkt.

  • Hallo Uschi,


    ich nehme über den Rettungsdienst regelmäßig an so einem Fahrsicherheitstraining teil ...


    >Klick<


    ... der KAWA wird sicherlich etwas "getestet", aber nicht mehr, als er auch kann. Bremsübungen und Ausweichtests finden nur auf nassem Belag statt. Die Slalomstrecke ist so abgesteckt, dass eine max. Geschwindigkeit von +/- 60 km/h gefahren werden kann - in der Kreisbahn eher weniger. Sollte also euer KAWA ab können.


    Sicherlich wird man danach kein Profirennfahrer sein. Wichtiger ist es, auch mal im geschützten Bereich und unter Anleitung die Grenzen des KAWAs zu erleben - die sind schneller erreicht als man denkt. Im Realverkehr wird man dann defensiver fahren und versuchen, nicht in eine solche Situation zu kommen bzw. noch genügend "Luft" vor dem Kühler zu haben. Und mit viel Glück reagiert man im Ernstfall vielleicht auch mal richtig ...


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Ich sag's jetzt mal so (weil ich zu diesem Thema ja bisher noch nischte gesacht hab)...


    Was ein Sicherheitstraining NICHT kann:
    - Plötzlich eintretende Situationen per se vermeiden, wie z.B. ein über die Straße springendes Reh oder eine unaufmerksam aufgerissene Fahrertür.


    Der größte Feind bleibt die Schrecksekunde, in der ich VOR einer angemessenen und möglichst RICHTIGEN Reaktion einfach noch viele Meter reaktionslos auf das "Ereignis" zu rolle.


    Was ein Sicherheitstraining DURCHAUS kann:
    - Die Angst vor dem Schreck nehmen, nicht richtig bzw. optimal reagieren zu können.
    - "Programme" anbieten zu zielführenderen Reaktionen
    - Situationen antrainieren, wie ich dies im Straßenverkehr grundlos kaum durchziehen würde.
    - Wissen vermitteln über die Grundreaktionen meines Fahrzeugs/Sonder-KFZ
    - Grenzen aufzeigen (die in vielen Fällen dann eher beim Fahrer als beim Fahrzeug liegen)


    - Über Wissen und Grenzerfahrungen ruhiger in den eigenen Reaktionen werden, weil ich "Werkzeuge" an die Hand bekomme, mit denen ich Gefahrenmomenten wirkungsvoll und eben auch SINNVOLL entgegensteuern kann.


    Boah! Die "zweite Liste" kommt irgendwie länger herüber als die erste "Auflistung" *tztztz*
    Aber dazu einfach mal ein allen bekanntes Beispiel: ein Hase/Kaninchen/Hund rennt mir vor's Fahrzeug, vor dieses schwere Urlaubsgefährt. Ich kann dann eben - Schreck lass nach - "intuitiv" die Richtung ändern und mir meinen Kastenwagen dann aus dem Graben ziehen lassen oder
    ich kann einfach drüber fahren. Auch wenn ich tierlieb bin. Das habe ich mir zuvor gedanklich immer wieder eingetrichtert. Das passiert dann als "Programm" und eben NICHT mehr als "Schreck weich aus".
    *gewonnen*


    So mache ich das z.B. seeeehr intensiv mit dem Motorrad: In solchen Kursen Sicherheit trainieren. Um ggfls. "programmiert" optimaler reagieren zu können. Zum Teil völlig entgegen normalmenschlicher Reaktionen. Weil ich das, programmiert, dann einfach "besser weiß".


    So weiß ich eben auch, dass auf einer dreispurigen Autobahnfahrstrecke bis zu 6 KFZ nebeneinander passen, statt nur drei plus ein leerer Standstreifen. Und so schaue ich dann eben NICHT mehr fixierend wie das Kaninchen auf die Schlange (das Ende der stehenden Autoschlange am sich plötzlich ergebenen Stauende) und schreie beim Notbremsen in mich rein "BOAHHH, DAS SCHAFFE ICH NICHT MEHR!!!!!!" (was ein klassischer Fall von Selbstsuggestion ist),
    sondern lenke zugleich weg vom auf mich zu kommenden Heck in die Lücke und vermeide so den Totalaufprall. Auch wenn's in der Lücke dann noch ein paar Meter kratschen sollte.
    *heil überlebt*


    Ansonsten sind Sicherheitstrainings nur Geldschneiderei und Materialschinderei, aufmerksames Vorausschauen reicht da völlig.
    Und damit das Material nicht so sehr zu leiden hat (wie bei solchen Sicherheitstrainings), habe ich mir für mich vorgenommen, dass ich dann doch lieber ohne großen Brems- und Reifenabrieb einfach so auf alles zurausche, wie ich das ja schon seit 40 Jahren gemacht habe. Ist doch auch immer gut gegangen, oder? ;)

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Ach ja, auch der Mensch (Fahrer) wird "gezwiebelt", nicht nur das Material:


    Richtiges Sitzen und Lenkrad greifen. Machen alle richtig (klar!), bis auf diejenigen, die es falsch machen.
    Vielleicht und aus Gewohnheit gerne mal mit der Hand oben (mehr oder weniger lässig) den Lenkkranz greifen, weil "man so doch bestens nach beiden Seiten" lenken kann. Einhändig.
    Ist dem Airbag egal (wozu braucht man den als vorausschauender Fahrer eigentlich?). Dieser schießt dann bei Auslösung den Arm mit etwa 200km/h gegen die eigene Stirn, dann braucht man anschließend nicht mehr viel denken ;)


    ...naja, und ein paar andere Kleinigkeiten lernt man bei so einem Training dann auch noch. Wenn man dafür "offen" ist. Über sich selbst und über "sein" Fahrzeug *smile*


    Grüßle vom Sicherheitstrainingsverfechter
    Ralph.

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Was ein Sicherheitstraining NICHT kann:
    - Plötzlich eintretende Situationen per se vermeiden, wie z.B. ein über die Straße springendes Reh oder eine unaufmerksam aufgerissene Fahrertür.


    Mensch, genau das hatte ich aber erwartet!

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.

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