An die Schreiner und Tischler: welches Kreissägeblatt 210x30

  • Hallo zusammen!


    Ich stocke gerade meine "Werkstatt" auf... ist eher ein Werkkellerchen :oops:


    Neben einer neuen Tauchkreissäge brauch ich auch eine Tischkreissäge. Ich habe eine etwas ältere aber gut funktionierende Tischkreissäge von Einhell. Diese baue ich gerade um: die Tischfläche/Arbeitsfläche war zu klein, um auch mal größere und vor allem längere Platten/Teile schneiden zu können. Daher integriere ich die vorhandene Tischfäche aus Stahl in eine große Holzplatte. Neben Winkelanschlag soll auch ein Schiebeschlitten zur Ausstattung gehören. Aber eigentlich gehts mir ums Sägeblatt:


    welche Sägeblätter könnt ihr empfehlen, welche nutzt ihr?

    Danke für eure Antworten!

  • Hi!
    Ich kann dir leider keine Marke nennen, aber ich hab vor kurzem eines für Alu gekauft. Hat grad mal 18,- Euro gekostet. Inzwischen ist mir klar, warum andere um die 50,- kosten. Sind jetzt schon einige Zähne weg. Also welches auch immer, nimm nicht das billigste. Mein Rat des Tages..

  • Für Schnitte in Kunststoff-belegte Flächen und bei geringstem Ausrissverhalten ohne Vorritzer (das kleine Sägeblatt, welches bei professionellen Tischkreissägen von unten die Oberfläche anritzt) nimm ein Sägeblatt mit Dachzahn-Geometrie.
    Am besten - wie schon geschrieben - greifst du von der Qualität her "von oben" und nimmst dir gleich zwei Stück davon.


    Für alle Schnitte durch Alu/Weichmetall unbedingt ein hierfür gesondertes Blatt verwenden.
    Dasselbe gilt auch für Schnitte durch "gewachsenes Holz", dort insbesondere bei Längsschnitten zum Wuchsverlauf.
    Und das entsprechende Blatt dann auch kompromissfrei wechseln, sonst hast du nach wenigen Dachlattenauftrennungen schon keine ausrissfreie Freude mehr an einem frisch geschärften Dachzahn-Blatt.
    "Meine Mutter hat immer gesagt, wenn du mir mit meiner Stoffschere auch nur EINMAL Papier schneidest, kaufst du mir eine Neue!"


    Bei Kauf erkundige dich schonmal nach einem Schärfdienst (oder kaufe deine Blätter gleich dort). Das Ergebnis wird es dir in Schönheit danken und du weißt somit jetzt bereits, warum ich oben "gleich zwei Stück" getippt habe.


    Bestes Werkzeug macht Spaß und ist im Verhältnis zum finanziellen Gesamtaufwand Kleingeld.
    Wer hierbei spart, ohrfeigt sich im Grunde nur selbst ;)

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

    Einmal editiert, zuletzt von rosenzausel ()

  • Moinsen :crazy


    Besten Dank für eure Antworten. Geometrie? Dachzahn? Ähm räusper... ok. Ich gestehe Besserung - davon wusste ich nix. Ich verdammter Heimwerker :s4 Klärt mich doch mal bitte im "Crashkurs" auf!


    Mir ging es primär um Sageblätter (Hersteller und Bezeichnung) mit ausrissarmen/ausrisslosen Sägeverhalten für die üblichen "verdächtigen" Holzsorten bei einem Selbstausbau. Sekundär (das ist mein Ernst und leider auch meine Erfahrung) um "günstige" Preise. Denn die Erfahrung habe ich natürlich: wer billig kauft, kauft doppelt.


    Der Hinweis (Schärfdienst vor Ort) ist natürlich auch völlig richtig. Den gibt es. Dort handelt man leider im oberen Preissegment und die haben sicherlich auch Sägeblätter. Ich denke, dass ich dort auch kaufen werde. Und damit ich da nicht völlig dumm dastehe, wäre weitere Aufklärung wirklich nett.

  • http://de.feldershop.com/Saege…Flachzahn-Trapezzahn.html


    Als Säge kann ich die Festool TS 55 mit Schiene allerwärmstens empfehlen. Durch die Schiene extrem vielseitig einsetzbar.


    Gruß
    Karsten

    Viele Grüße.
    Karsten

    2005 bis 2010 Pössl 2-WIN / 2010 bis 2015 Pössl Roadcruiser Nr. 1 / seit Juli 2015 Pössl Roadcruiser Nr. 2

    Einmal editiert, zuletzt von SAUBÄR ()

  • Danke Lars und Karsten für die Infos. Die TS 55 stand schon mal auf meiner Liste - sprengt aber das Budget. Daher wirds wohl ein ähnliches preisgünstigeres Model werden müssen. Ich weiß ich weiß... an der TS 55 geht kaum ein Weg vorbei... evtl. stocke ich das Budget nochmal auf :rolleyes:


    Aber mir gings ja eigentlich um Infos zum Kreissägeblatt selber. Habt ihr da Erfahrungen und/oder Empfehlungen?

  • Ich arbeite mit Gundo und Festool Sägeblättern auf der TS55. Hin und wieder bekommt man diese "günstig", dann muss man zuschlagen. Diese Hersteller verwende ich auch bei meiner Oberfäse für Fräser und habe nur gute Erfahrungen. (Teuer aber gut ..)


    Grüße
    Lars

  • So, wie im Link beschrieben, bekommst Du bei Deinen Anforderungen die besten Ergebnisse mit einem Blatt, welches Trapez- und Wechselzähne hat.


    Gruß
    Karsten

    Viele Grüße.
    Karsten

    2005 bis 2010 Pössl 2-WIN / 2010 bis 2015 Pössl Roadcruiser Nr. 1 / seit Juli 2015 Pössl Roadcruiser Nr. 2

  • ...Aber mir gings ja eigentlich um Infos zum Kreissägeblatt selber. Habt ihr da Erfahrungen und/oder Empfehlungen?


    Ganz so einfach ist es nicht. Wenn du eine Säge hast, bei der sich die Blätter umständlich wechseln lassen, dann machst du das auch nicht. Somit nützen dir unterschiedliche Blätter nichts. Also auf jeden Fall auf die Sägeblätterwechselfreundlichkeit (schönes Wort) der Säge achten.


    Zu den Blättern ist so fast alles gesagt.


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf


  • SICHER? *grins*


    Ich bin überzeugt, dass sich noch dieser und/oder jener mit einem noch anderen Anschliffmuster der Sägezähne melden wird,
    ...und dann geht's ja auch noch weiter mit der Anzahl der Zähne auf dem jeweiligen Blatt ;)

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • ... Zu den Blättern ist so fast alles gesagt. ...


    Im Bezug zum wahrscheinlichen Nutzungsverhalten schon. Ich meine, es ist gut zu wissen, dass es Sägeblätter für verschiedene Materialien (Vollholz quer/längs, Kunstoff, Alu, Plattenmaterial) gibt - dann überlegen, was man so alles regelmäßig verarbeitet - in einen Fachhandel gehen und sich das entsprechende Sägeblatt geben lassen - bezahlen ...


    Wichtiger als das allerallerallerbestens geeignete Sägeblatt sind entsprechende Techniken, z. B. Holz unter-/gegenlegen um ein Ausreißen zu verhindern ...


    Gute Tipps sind ja hier gekommen (2fach kaufen, Schärfdienst, ...). Was sollte noch an Infos fehlen? Übrigens, das verlinkte Blatt von Felder hab' ich auch in meiner Sammlung - gibt es aber leider nicht in der Größenordnung des Themenerstellers.


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Also ich finde das so schon gut, was ich bisher so erfahren habe - ist auf jedenfall mehr, als ich vorher wußte: Klassenziel erreicht! :s10 Besten Dank.


    saniwolf: die Sägeblätterwechselfreundlichkeit ist - würde ich jetzt sagen - maximal befriedigend. Wie wohl bei allen Tischkreissägen nur durch die Sägeblattöffnung.


    [attach]57622.vB[/ATTACH]

  • Mit der Anzahl der Sägezähne verhält es sich so, wie Patrik es geschrieben hat. Je mehr Zähne, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit dass der Schnitt "verbrennt", die Säge wird stärker strapaziert (braucht mehr Leistung) und das Schärfen ist teurer.


    Ich denke, du kommst mit zwei Arten von Hartmetallsägeblätter aus: eines für Vollholz Längsschnitt und ein Universalblatt (mit mehr Zähnen). Nur wenn du regelmäßig Alu/Kunststoff bearbeitest, dann ...


    Welche Anzahl an Zähnen gut für dich ist, kannst du auch durch ausprobieren herausfinden. Hochwertige Produkte kaufen ist ja schon gesagt worden! Ich persönlich fahre gut mit Sägeblätter der Marke Edessö.


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • [COLOR="#0000FF"]"Ausprobieren" kostet natürlich ggfls ein jedesmal neues Geld für ein neues Blatt....[/COLOR]


    Das mit der Zähnezahl hängt dabei von mehreren Parametern ab:
    - der Umdrehungszahl der Kreissäge ergibt in Zusammenhang mit der Zähnezahl die materialgerecht mögliche Schnittgeschwindigkeit, welche du von Hand aber nur begrenzt steuern kannst


    - dem zu bearbeitenden Material, dessen Späne während des Durchschneidens ja "irgendwo hin" müssen (in die Lücken zwischen den Zähnen), bevor die Zahnlücken wieder kurz frei laufen und leeren können, um sich dann erneut in das Material "fressen" zu können.


    Und genau dort setzt die Zähnezahl in Abhängigkeit vom zu bearbeitenden Material an:
    # kleine, kurze und wenige Späne (bei Quer-Schnitten oder durch relativ dünnes Material) ermöglichen eine größere Zahnzahl am Sägeblatt
    # lange Späne (bei Längsschnitten durch Gewachsenes Holz) erfordern größere Zahnlücken für längere Fasen und somit ergibt sich dabei zwangsläufig eine geringere Zahnzahl am Sägeblatt
    # Acrylglas braucht einerseits eine feinere Zahnung, am besten mit wechselseitig ausgerichteten Spitzzähnen, schmiert jedoch sehr schnell, wenn die Schnittgeschwindigkeit zu groß ist, da die Reibung das Material anschmilzt
    # Alu kann mit dem gleichen Hartmetall-Sägeblatt geschnitten werden, neigt jedoch bei zu langsamem Schnitt ebenfalls zum "schmieren", da sich in allzu kleinen Zahnzwischenräumen die Aluspäne verfangen und nicht so leicht ausgeworfen werden wie Holzspäne


    * zu schnell geschnitten, ergeben sich am Austritt des Sägeblatts aus dem zu trennenden Material schneller Ausrisse
    * zu langsam geschnitten "verbrennt" das Sägeblatt schneller (dann "raucht" das Material und das Sägeblatt stumpft ab)


    .....und damit das alles auch noch begreifbar bleibt/ist/wird,
    [COLOR="#0000FF"]empfehle ich's jetzt auch so wie saniwolf: AUSPROBIEREN[/COLOR]
    (also Probeschnitte machen und daran lernen).
    Und geh mit deiner Kreissäge zu einem Fachhandel für Werkzeuge und lass dich beraten.
    Auch wenn das Sägeblatt dort ein paar Euronen mehr kosten wird als im INTER-spar-NET (und auch wenn dir "geiz ist geil" ist, aber "so muss Technik!"). Die mehr ausgegebenen Euronen sparst du dir so durch die richtige Anschaffung wieder ein ;)

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

    Einmal editiert, zuletzt von rosenzausel ()

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