Ausbau mal ganz anders oder die eierlegende Wollmilchsau

  • Hier mal ein etwas anderer Ausbau. Ich habe in über dreißig Jahren noch nirgendwo etwas Ähnliches gesehen. Wenn ich mal einen Vergleich mit dem Pössl wagen darf, der in dieser Klasse wohl Standards setzt Der Pössl hat nichts, was ich nicht, in für mich ausreichender, gleicher oder sogar besserer Ausstattung, habe. Umgekehrt fehlt dem Pössl aber etliches worauf ich großen Wert lege s.u. Natürlich kann ich in Punkto Verarbeitung nicht mithalten. Das sind halt Profis und ich bin nun mal kein Schreiner.


    Nach zuvor 10 Jahren Campingerfahrung mit einem VW Bus wusste ich genau was ich wollte und was genau so wichtig ist, was ich nicht wollte. Ähnlich mobil, nur alles ein bisschen größer. Da wir zu 95% wild Campen brauchen wir die Mobilität so wohl in der Stadt wie auf kleinen Feldwegen und die relative Unauffälligkeit (deshalb auch die Reklameaufschrift an den Seiten, das ist ein Fake). Außerdem liebe ich es bei geöffneter Schiebetür zu sitzen, das bieten halt nur Kastenwagen wie Ducato oder Boxer etc.


    Da nicht eines, und das trifft bis heute zu, der auf dem Markt angebotenen Womos, meinen Ansprüchen auch nur annähernd entsprach, blieb mir nur der Selbstausbau. Basisfahrzeug war ein Peugeot Boxer, 3 Liter, 157 PS und 125 Liter Tank. Da macht das Fahren wieder Spaß. Das Hochdach habe nicht selber montiert aber alle anderen Arbeiten sind Do It Yourself
    .
    Als erstes erstellte ich ein Pflichtenheft mit Einrichtungen die auf keinen Fall fehlen durften.


    1. WC und Dusche
    2. Ausreichend Stauraum
    3. Reichlich Bewegungsfreiheit
    4. Eine großzügige Küche mit viel Arbeitsfläche (wir kochen gerne)


    Da man einen begrenzten Raum nicht vergrößern kann, bleibt als einzige Lösung nur die Mehrfachnutzung übrig. Der Not gehorchend, praktizieren alle mir bekannten Kastenwagencamper dies, indem sie die Dusch-WC Kabine als Stauraum benutzen. Vor dem Duschen wird dann alles ausgeräumt und irgendwo im Innenraum steht es dann im Weg. Nach dem Duschen muss dann die Nasszelle gründlich abgetrocknet und alles wieder eingeräumt werden. Spätestens nach dem drittenmal Duschen, nervt einen das Ganze so, dass man das Duschen ganz sein lässt. Man hat jetzt keine praktikable Dusche, zu wenig Stauraum, keine Bewegungsfreiheit und keine Arbeitsfläche in der Küche. Der einzig mögliche Lösungsansatz, wenn alle 4 Punkte erfüllt werden sollen, kann deshalb nur heißen: Doppelnutzung des freien Raums durch eine einfach auf- und ab zubauende Duschkabine.
    Da das Duschen, weniger als 1% der Zeit im Wohnmobil beansprucht, die Nasszelle aber zu 99% ungenutzt Raum beansprucht, habe ich eine mobile Lösung gefunden, wie wir komfortabel im Womo duschen können. Auf- und Abbau dauern jeweils nur 5 Minuten. Das Duschwasser läuft, durch eine mit einem Stopfen verschließbare Öffnung im Boden, ab. Im Sommer kann man die Konstruktion, mit oder ohne Vorhang, zwischen die Hecktüren verlagern. Ein PORTA POTTI haben wir auch noch. Einen Haken hat der Ausbau, wie man sieht auch. Wer zum Pinkeln, fürs Große benutzen wir es eh nicht, unbedingt eine abgeschlossene, schalldichte Kabine braucht, der hat hier schlechte Karten. Aber nach 10 Jahren VW Bus „Ohne“ ist das für uns schon ein Luxus und „gschamig“ sind wir auch nicht.


    Jetzt haben wir die nötige Bewegungsfreiheit und eine Küchenzeile die größer ist, als in allen, mir bekannten Reisemobilen, egal wie groß das Fahrzeug auch immer ist.
    Einige weitere, bei dieser Fahrzeuggröße nicht unbedingt selbstverständliche, Features:


    Großer Kleiderschrank, + Schrank für Schmutzwäsche mit 2 “Wäscheklappen“


    Reichlich Schränke für Kleidung, Vorräte, Küchengeräte und Geschirr und diverse Gläser.


    2 x 11kg Gasflaschen
    Frischwassertanks 100 Liter, 5 Liter Warmwassertherme


    Platz für 2 große Klappstühle,


    Der Tisch, kann in Verbindung mit einem mitgeführten Gestell, auch außen benutzt werden.


    2 Flammiger Gaskocher, so modifiziert, dass er leicht und schnell waagerecht nivelliert werden kann, unabhängig von der Schräglage des Fahrzeugs


    Großer Absorber Kühlschrank, Abluft durch Ventilator, aber Besonderheit, Luftzufuhr, immer mit der kühlst möglichen Lufttemperatur und die ist unterm Auto, nur durch einen zweiten Ventilator im Boden, dadurch konstant, maximaler Wirkungsgrad. Fernthermometer, ermöglicht rechtzeitiges Down regeln, um Aufschaukeln mit Überhitzung, bei sehr heißen Außentemperaturen, zu vermeiden. Absorber Betreiber wissen wovon ich spreche. Hat auch bei höheren Temperaturen immer funktioniert.


    Ablage (Stauraum) für Wanderstöcke Schirme und ein Stativ mit Galgen (wird in Verbindung mit einer 3 Watt LED Leuchte als Außenleuchte verwendet).


    Großes Bett, (2,10 x 1,70)m, mit 13cm Mehrschichtmatratze (Eigenbau aus Kalt Schaumstoff und Visco Schaumstoff, hochwertiger Matratzenbezug). Ein Tipp: Einfach eine hochwertige, normale Matratze in der „Bucht“ ersteigern und entsprechend zurechtschneiden (lassen).


    Gepäckträger (Eigenkonstruktion) für Fahrrad und falls nötig auch für „Gedönskiste“, kostet nur 1/3 der herkömmlichen Träger- Leitersysteme, ist aber mehr als 3 x so stabil. Türbleche innen, verstärkt durch großflächiges 19mm Multiplex, ganzflächig mit Sikaflex verklebt und 8mm Einschlagmuttern. Befestigung durch 4 Schrauben. Schnelle Montage und Demontage


    2 x 80 A Bordbatterien in Verbindung mit einem Sterling B2B Ladegerät


    Wechselrichter 1000 Watt Dauerleistung für Fön und Espressomaschine (liegt wegen des hohen Strombedarfs (100 Ampere, fingerdicke Kabel) nur an der Starterbatterie.


    Wechselrichter 150 Watt für FS Gerät


    Feste Ablage für FS Gerät, Betriebsposition mit nur einem Handgriff
    .
    2 x 100 Watt RMS High End Endstufe von MB QUART, Tannoy Studiolautsprecher, automatische Umschaltung bei Fahrbetrieb auf die Frontlautsprecher in den Türen. Radio (CD MP3) per Fernbedienung steuerbar.


    Batterie Bordcomputer: Spannung, Strom und Ladezustand.


    Flache (8 mm) LED Einbauleuchten (Eigenbau aus LED Element und Sanitärrosette) Betrieb bei konstant 11,7 Volt (Lebensdauer)


    2 Solarzellen auf dem Dach


    Großes, elektrisches HEKI Dachfenster


    Große elektrische Trittstufe


    Kleine, regelbare, lautlose Ventilatoren (mit 1,2 Volt Betriebsspannung) über der Kochstelle.
    85cm Satellitenschüssel, automatisch steuerbar.


    Ich wollte mit dieser Aufstellung nicht strunzen, sondern sie ist deshalb so ausführlich, weil dies alles in so einem kleinen Fahrzeug untergebracht wurde und trotzdem noch so viel Bewegungsfreiheit, Stauraum und Arbeitsfläche vorhanden ist. So habe ich z.B. die Bordbatterien nebst allen elektrischen Steuerelementen, beide Wechselrichter und die Audio Endstufe unter beide Vordersitze montiert. Das war Millimeterarbeit. Für zukünftigen Batteriewechsel kann ich schon mal einen Arbeitstag einplanen, aber so alle 6-7 Jahre ist das sicher zu verkraften.


    Vor 12 Jahren habe ich meinen ersten Peugeot Boxer fast gleich ausgebaut, aber er war noch nicht perfekt. Ich habe also reichliche Erfahrungen sammeln können und über Verbesserungen nachdenken können, die in den heutigen Ausbau eingeflossen sind. Bei jeder einzelnen Baumaßname und bei jedem Funktionsteil weiß ich genau, warum so und nicht anders. Das hat mehrfach zu folgenden Situationen geführt. Ich hatte eine Idee und habe sie ausgeführt. Wenig später, zumeist auf Spaziergängen, mit unseren beiden Hunden, fiel mir ein, dass man die Sache auch ganz anders lösen könnte. Also alles ausgebaut und neu gemacht. Manchmal, während des Ausbaus oder kurz danach, merkte ich dann, dass man die funktionelle Ausführung noch besser machen konnte und bevor ich mich jetzt jahrelang darüber ärgern würde, habe ich das Teil zum drittenmal gebaut. Ich kann gar nicht sagen, wie oft das vorgekommen ist, viel zu oft. Schönes Beispiel ist die 65´Sat Schüssel. Wegen des Dachfensters passte keine 85´. Das hat mich immer gestört. Dann bin ich darauf gekommen, dass man die störenden 17cm am oberen Rand einfach absägen kann und man hat immer noch 50% mehr Fläche als bei der 65´. Also noch mal 100 Eumel in eine 85´ investiert. Ich habe auch mal nachgerechnet und bin auf 800 Arbeitsstunden für den kompletten Ausbau gekommen. Ich bin Perfektionist, aber nur was die funktionelle Ausführung betrifft, nicht die handwerkliche. Ich kann und mache zwar alles selber, aber nicht immer so professionell. Na ja, auf dem Gebiet der Elektrotechnik-Elektronik kenn ich mich aus und hier habe ich einige nicht übliche Features installiert. Aber keine Spielereien, nur Nützliches, in konventioneller Technik, mit Relais, Schaltern und Strippen. Bei Ausfall irgendeines Systems muss Fehlersuche und Reparatur auch in der Pampa funktionieren.


    Außer für meine Frau und mich, haben wir auch noch Platz für unsere beiden Border Collies, nebst deren und unseren Futtervorräten und reichlich Getränken. Seit 2011 haben wir, mehrmals, 2 Monate am Stück Urlaub gemacht und haben festgestellt, dass wir keine Kiste für Gedöns brauchen, da wir alles, was wir benötigten, auch so untergebracht haben.


    Der Ausbau liegt nun auch schon 4 Jahre zurück und ich bin der Meinung, dass ich meiner „Eierlegenden Wollmilchsau“ ziemlich nahe gekommen bin. Mir fällt nichts ein was ich noch verbessern könnte oder anders machen würde. Ein Zeichen dafür ist, in den zurückliegenden Jahren hatten wir nach jeder Tour eine „To-Do“ Liste für Änderungen und Verbesserungen. Das ist jetzt Vergangenheit.


    Hier noch ein Tipp für künftige Ausbauer. Man nehme reichlich, große Kartons, steife Pappe und einer Klebepistole. Jetzt kann man die Einbauten, grob oder auch feiner, im Maßstab 1:1 erstellen und im Fahrzeug ankleben. Was auf einem Grundriss noch relativ klein aussieht, kann räumlich schon ein ziemlich großer Brocken sein. Schnell kann man was anstückeln oder abschneiden Man braucht keine 2 Stunden dafür und hat eine genaue, räumliche Vorstellung davon, wie der geplante Ausbau am Ende aussieht. Wenn jemand noch Fragen hat ich beantworte sie gerne.

  • Das was man sehen kann sieht ganz ordentlich aus. Es freut mich und ich hätte gerne noch mehr Bilder gesehen,
    von innen wie auch von außen. Bin selbst auch ein begeisterter Eigenbauer und Individualist und lege viel Wert
    auf Perfektion. Mein Ausbau weicht sehr von herkömmlichen KaWa Konzepten wie auch von deinen Eigenbau,
    weil ich Schwerpunkte wo anderes gesetzt habe. Eierliegende Vollmilschsau ist es trotzdem nicht geworden,
    aber ein ganz toller Unikat, der braucht nicht sich zu verstecken.


    Viele Grüße
    Gordan :s11

  • Moin du Warmduscher, das hast du alles schön hingekriegt !
    Die Dusche gab es schon vor vielen Jahren bei Dehler , bei Reimo glaube ich auch.
    Ein bischen spießig finde ich die Tischdecke und die Polsterstoffe (sorry ich möchte dich nicht anklingeln).
    Früher war ich auch Selbstausbauer,vor einem Hochdach habe ich keine Angst gehabt (ist nichts anderes als ein Fenster einbauen).
    Wenn man alles selber macht hat man ein ganz anders Verhältniss zu seinem Kasten.
    Ich habe einige Zeit gebraucht mich an unserem 2WIN zu gewöhnen,jetzt möchte ich ihn nicht mehr missen.


    Grüße Rudi

  • Das was man sehen kann sieht ganz ordentlich aus. Es freut mich und ich hätte gerne noch mehr Bilder gesehen,
    von innen wie auch von außen. Bin selbst auch ein begeisterter Eigenbauer und Individualist und lege viel Wert
    auf Perfektion. Mein Ausbau weicht sehr von herkömmlichen KaWa Konzepten wie auch von deinen Eigenbau,
    weil ich Schwerpunkte wo anderes gesetzt habe. Eierliegende Vollmilschsau ist es trotzdem nicht geworden,
    aber ein ganz toller Unikat, der braucht nicht sich zu verstecken.


    Hallo Gordan,


    leider gibt es ja hier im Forum von Deinem tollen Unikat auch noch keine Bilder - wäre schön, den mal betrachten zu können.


    Doris

  • Hallo Doris!


    Ich habe leider keine Dokumentation und Fotos aus Ausbauphase, aber Fotos wie der KaWa jetzt aussieht,
    werde ich gerne machen und demnächst ein Fotoalbum zusammenstellen. Die Bilder sagen mehr als tausend
    Wörter ist schon klar, aber es ist ein toller Unikat für zwei. Technisch voll ausgestattet und was Optik betrifft,
    uns gefällt, ist aber die Geschmacksache. Ich habe mir schon Mühe gegeben, du werdest sehen.


    Viele Grüße
    Gordan :s11

  • Hier mal ein etwas anderer Ausbau. Ich habe in über dreißig Jahren noch nirgendwo etwas Ähnliches gesehen.


    Hallo Warmduscher (ein Name wäre schön ;)),


    wir hatten 2000 einen Mercedes mit James Cook-Ausbau, der hatte genau den gleichen Grundriss nur halt mit kleiner Nasszelle, und auch die Möbel sahen so aus - sind das Fertigteile?


    Grüße, Doris

  • Hallo warmduscher mit einer originellen Dusche :s12


    dein Ausbau erinnert mich sehr an meinen alten Ford Nugget von Westfalia.


    Eigentlich (fast) alles gut gelungen , ABER :


    Das mit der unsachgemäßen Gasflasche solltest du nicht auf die leichte Schulter nehmen, denn es ist auch ein Personensicherheitsproblem ohne einen extra gegen den Innenbereich luftdicht abgegenzter Kasten mit eigener Bodenlüftung :confused:

  • Wollmilchsau 2. Antworten und weitere Bilder


    Ja, dann möchte ich noch ein paar offene Fragen beantworten.


    Man konnte nur 5 Bilder einstellen, deshalb hier ein paar mehr.


    Die Dusche ist von REIMO. Die Polster sind jetzt 12 Jahre alt und es ging nicht ums Design, sondern um Strapazierfähigkeit und Schmutzresistenz und da bin ich ganz zufrieden. Die Bemerkung zur Tischdecke werde ich meiner Frau vorlegen, ist glaube ich ein Erbstück von ihrer Oma. Vielleicht kommt sie jetzt weg. Nicht die Frau, sondern die Tischdecke.


    Die Frage nach den Fertigteilen überhöre ich mal. Wer jemals ausgebaut hat weiß, die Arbeit steckt nicht im dem was man sieht, sondern in dem was man nicht sieht.


    Nun zu den Gasflaschen. In Deutschland ist alles in Vorschriften geregelt. Darin steht: die Gasflaschen müssen „dicht“ zu Innenraum sein. Wenn der Laie daraus „luftdicht“ liest, ist das sein Problem. Ein Motorraum ist auch dicht zum Innenraum, aber luftdicht? Die Gasprüfer waren alle der Meinung, dass bei geschlossener Tür für ausreichende Dichtigkeit gesorgt ist, zumal im Boden natürlich, ein 120mm Abflussrohr, für die nötige Zwangsentlüftung sorgt. Zur Not hätte ich auch noch einen Pappendeckel auf den Gaskasten genagelt.


    Um mal einigen die Angst vor allmächtig erscheinenden TÜV Prüfern zu nehmen, mal zwei Geschichten und ich schwöre, beide sind wahr.


    Bei meinem ersten Ausbau wohnte ich noch in Baden Württemberg und die Prüfer sind wahre Erbsenzähler. Ich wollte Versicherung sparen und mein WoMo zulassen und dann weiter ausbauen. Der Stand damals, keine Verkleidungen, keine Fenster, nur Tisch und Bänke, Hochbett und hinten eine bessere Apfelsinenkiste, darauf eine Aluplatte und ein einflammiger Gaspatronenkocher mit einem Metallband und zwei Holzschrauben befestigt Die Vorschriften hatte ich mir vorher genau durchgelesen.
    Ich fahre zum TÜV und damit der Prüfer sich nicht vera….t vor kam, habe ich ihm vorher die Situation erklärt. Er nickte verständnisvoll und öffnete die Tür.
    Es folgt dieser Dialog:
    Prüfer: „Das nehme ich so nicht ab.“
    Ich: „Ich bestehe auf einem Prüfbericht, dann ändere ich die Beanstandungen.“
    Prüfer verschwand, holte ein dickes Buch, las, schaute ins Fahrzeug, las wieder, schaute ins Fahrzeug, schüttelte den Kopf.
    Prüfer: „ So wollen sie das Fahrzeug doch nicht benutzen?“
    Ich: „Nein, nach der Abnahme baue ich alles sofort aus und beginnen mit dem richtigen Ausbau.“
    Der Prüfer vertiefte sich weiter in die Vorschriften, schaute schüttelte den Kopf.
    Prüfer: „ Damit wollen sie doch nicht kochen“
    Ich: „ Nein, natürlich nicht, es ist nur für die Abnahme.“
    Der Prüfer las weiter in den Vorschriften, schaute den Ausbau an, schüttelte wieder den Kopf usw.
    Dann, mit Blick auf die umlaufenden, scharfen, noch unverkleideten Kanten vom Dachausschnitt, (das Hochdach war schon drauf): „Das müssen sie ändern, dann nehme ich das Fahrzeug ab.


    Ich griff zur mitgebrachten Isomatte, schnitt einen Streifen ab, nahm einen Tacker und sagte `in fünf Minuten ist alles erledigt`. Das gab dem Prüfer den Rest. Mit den Worten“ ist ja schon gut“ schrieb er den positiven Abnahmebericht. Leider habe ich von diesem Ausbau keine Fotos gemacht, er war zu schön.


    Das werden sicher einige als Märchen abtun, aber denen empfehle ich mal einen genauen Blick in die Vorschriften. Damals waren die Mindestanforderungen für ein WoMo und daran hat sich meines Wissens bis heute noch nichts geändert.: 1 Tisch, 1. Sitzgelegenheit, Stauraum und ein fest eingebauter Kocher. Noch nicht einmal ein Bett, man darf auch auf dem Boden schlafen. In Zeiten der Luxus Motorhomes wird vergessen, das vor Jahren, Tausende von VW Bussen nur so ausgestattet waren.


    Hier die zweite Story vor 2 Jahren, auch wieder in BW.
    Meinem Freund wurde die Erstabnahme, mit Hinweis auf den fehlenden Abwasserbehälter unter der Spüle, verweigert.
    Er fuhr zum nächsten Baumarkt, besorgte sich einen Plastikbehälter, schrieb mit dem Edding „Abwasser“ darauf, hielt ihn den Prüfer vor die Nase und gut war. Ja, Ja, die Vorschriften.


    Ich habe noch eine Bitte, hier jetzt nicht in eine Nebendiskussion über Prüfer und Gasabnahme eröffnen, sondern sich auf meine „Wollmilchsau“ beschränken.

  • Zitat

    Die Frage nach den Fertigteilen überhöre ich mal. Wer jemals ausgebaut hat weiß, die Arbeit steckt nicht im dem was man sieht, sondern in dem was man nicht sieht.


    Entschuldige, wenn ich Dich mit dieser Frage gekränkt habe, war nicht so gemeint. Ich fragte deshalb, weil mein James Cook die Schränke genau im gleichen Design gehabt hat. Und außerdem finde ich es nicht verwerflich, mit Fertigteilen zu bauen.


    Und ja, ich weiß, wo die Arbeit steckt, ich habe meinen Ducato auch selber ausgebaut.


    Doris

  • Möbelplatten in diesem Design standen über 10 Jahre in den Katalogen aller gängigen Anbieter. Sie wurden deshalb Tausendfach verwendet. Deshalb auf bei mir auf Ausbausätze zu schließen ist sicher nicht schlimm, aber salopp ausgedrückt, etwas leichtfertig dahin gesagt. Und die Tatsache, dass jetzt schon 2 Personen, unabhängig voneinander, der Gedanke gekommen ist, lässt vermuten, da wird doch was sein. Zwei Minuten bei Google hätten wohl eher das Gegenteil bewiesen
    Bevor jetzt noch mehre den Gedanken aufgreifen, erkläre ich wie bei einer Doktorarbeit.
    Hiermit erkläre ich, dass der Ausbau von mir selbstständig angefertigt wurde und alle von
    mir genutzten Hilfsmittel angegeben wurden.


    So nun recherchiert mal schön.


    :lol:

  • Möbelplatten in diesem Design standen über 10 Jahre in den Katalogen aller gängigen Anbieter. Sie wurden deshalb Tausendfach verwendet. Deshalb auf bei mir auf Ausbausätze zu schließen ist sicher nicht schlimm, aber salopp ausgedrückt, etwas leichtfertig dahin gesagt. Und die Tatsache, dass jetzt schon 2 Personen, unabhängig voneinander, der Gedanke gekommen ist, lässt vermuten, da wird doch was sein. Zwei Minuten bei Google hätten wohl eher das Gegenteil bewiesen
    Bevor jetzt noch mehre den Gedanken aufgreifen, erkläre ich wie bei einer Doktorarbeit.
    Hiermit erkläre ich, dass der Ausbau von mir selbstständig angefertigt wurde und alle von
    mir genutzten Hilfsmittel angegeben wurden.


    So nun recherchiert mal schön.


    Ach nö, so wichtig bist Du nun doch nicht - warum sollte ich auch? Du stellst hier Deinen Ausbau ein und bist dann nicht bereit, auf freundliche Nachfragen Auskunft zu geben. Ich finde Deine Reaktion mehr als seltsam und werde mich aus diesem Thread in Zukunft raushalten.


    Doris

  • Ach nö, so wichtig bist Du nun doch nicht - warum sollte ich auch? Du stellst hier Deinen Ausbau ein und bist dann nicht bereit, auf freundliche Nachfragen Auskunft zu geben. Ich finde Deine Reaktion mehr als seltsam und werde mich aus diesem Thread in Zukunft raushalten.


    Doris


    So auch ich.

  • Servus, Warmduscher,


    dein Grundriss entspricht zum Großteil meinem früheren LT35 von der Grazer Firma Kleewein. Die hintere Querküche war etwas schmaler, da wir im Eck einen Duschraum hatten. Die Möbel waren alle aus Dreischicht-Kieferplatten (auch der Duschraum!), was einen besonders gemütlichen Eindruck machte. PortaPotti hatten wir auch, allerdings würden wir heute kein Womo ohne von außen bedienbares Kassetten-WC mehr kaufen. Die Doppeldinette macht ein sehr angenehmes Raumgefühl, allerdings bleibt der Raum des Fahrerhauses dadurch ungenützt.


    Heinz

  • .... sondern sich auf meine „Wollmilchsau“ beschränken.


    das mit der Wollmilchsau ist natürlich immer subjektiv, wer sich einmal im Urlaub eine Muskelfaserriss in den unteren Extremitäten zugezogen hat, findet ein
    Dachbett wahrscheinlich eher suboptimal ... aber darum soll es hier nicht gehen . Schöner Ausbau, mit einigen netten Extras , wenn es für Euch passt umso besser.


    Was ich mich immer frage bei solchen Ausbauten, abgesehen vom Erbauer- und Besitzerstolz der ja aus Deinen Zeilen spricht und bestimmt auch gerechtfertigt ist:


    Lohnt sich das auch finanziell ? Selbst wenn man die Arbeitszeit mal rauslässt sind die technischen Einbauten ja auch nicht günstig zu haben, kommt man am Ende nicht günstiger mit einem Kompromiss von der Stange ? Oder andersrum , ist der Mehraufwand den Unterschied zum Serienmodell wirklich wert ?


    Und ich staune auch das Ihr seit 10 Jahren und länger genau wisst was Ihr wollt, bei mir ändern sich die Anforderungen und Einstellungen mit der Zeit , dem Alter und den Nutzungsumständen, Dachbett fand ich auch mal super toll ...


    Thorsten

  • Dein erster Satz trifft den Nagel auf den Punkt. Es ist wirklich alles subjektiv.
    Mit dem Hochbett ist das wie mit meinem Motorradurlaub. Solange ich das noch mit Zelt kann mache ich das. Wenn das nicht mehr geht höre ich ganz auf. Hotel und Motorrad geht für mich gar nicht.


    Es ging mir nicht darum etwas besser zu wissen oder besser zu können, sondern um einmal eine Alternative auf zu zeigen, die zugegebenermaßen, perfekt auf meine Bedürfnisse zugeschnitten ist. Andere setzen halt andere Prioritäten. Wie schon gesagt, Mobilität stand ganz oben. Da blieb nur ein Kastenwagen übrig. Alle käuflich zu erwerbenden Modelle haben eine Nasszelle. Der verbleiben Platz ist mir leider zu gering. Da können wir nicht den Urlaub machen der uns vorschwebt. Uns fehlt für einen längeren Urlaub einfach der Komfort. Wobei Komfort natürlich wieder subjektiv ist.
    Am Kocher muss man froh sein wenn Platz ist für einen Salzstreuer, zu wenig Bewegungsfreiheit und zu wenig Stauraum. Der Kleiderschrank hat den Namen nicht wirklich verdient. Ich könnte Dir aus dem Stegreif den Inhalt unserer Schränke runter beten. Du könntest dann ja, mal nur so zu Spaß, sagen was überflüssig ist. Die Hälfte unserer Bekleidung, Essenvorräte, Getränkevorräte, Schuhe, müssten weg. Da ist nichts mit drei Tagen in der Pampa und wohin mit unseren zwei Bordercollies, wohin mit Hundefutter, wohin mit der anfallenden Schmutzwäsche in zwei Monaten. Du siehst ganz simple Fragen. Ganz davon zu schweigen, das selbst für eine zweite 5kg Gasflaschen oft keinen Platz ist und wir brauchen 2 x 11kg. Welches Serienmodel empfiehlst du mir für meine Bedürfnisse? Ich habe sie mir dieses Jahr in Düsseldorf alle angesehen. Man kann die Physik nicht überlisten, so eine Nasszelle ist räumlich ein ganz schöner Brocken und der Raum fehlt letztlich woanders.
    Das Geld ist nicht der ausschlaggebende Punkt (Ausbau hat übrigens, mit Dach 11.112.- Euro gekostet, Stand vor 4 Jahren). Ich bin eigentlich ein VW Bus Fan, der saß mir wie eine zweite Haut, weil ich da überall hinkomme. Nur dafür sind wir inzwischen etwas zu alt und zu steif. Um es auf den Punkt zu bringen. Wir wollten mehr Platz und Stauraum als im VW Bus und das bieten die heutigen Modelle, gerade wegen der Nasszelle nicht wirklich, und noch größere Modelle scheiden generell aus. Ich hoffe mal, dass ich meine Beweggründe noch einmal verständlich rübergebracht habe.

  • Essen kaufe ich großteils unterwegs und für die Wäsche gibts Handwaschmittel. Ich packe für 5 Wochen oder länger nicht mehr ein als für ein verlängertes Wochenende.
    Gerade die Nasszelle ist für mich entscheidend, da nur sie mich wirklich autark macht. Sonst hätte ich einen leeren VW Bus oder Caddy oder ähnliches mit Matratze, Kiste mit Gaskocher und Wasserkanister. So lange es nicht sooo klein ist:
    http://www.reisefoxe.de/bilder…se-camp-mobil-s31434.html

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