Bidirektionales Trennrelais und Ladegeräte

  • Aber wo besser trennen: zwischen Laderegler und Batterie oder zwischen Solar und Laderegler?


    Kann man auch noch anders machen:


    Da Du ja den Votronic-Solarregler verwenden möchtest, kannst Du es so machen wie ich: Zum Regler gibt es einen Temperaturfühler, der an der Batterie montiert wird, damit wird die Ladespannung automatisch der Batterietemperatur angepasst.


    Wenn die Temperatur sehr hoch oder sehr tief ist, geht der Regler in einen Not-Modus und regelt nur noch eine Spannung von 13,0 V ein, fährt also nicht mehr seine Ladekennlinie. Das mache ich mir für die "Abschaltung" zunutze: Ein Widerstand von 1,5 Kiloohm wird mittels Schalter parallel zum Temperaturfühler geschaltet. Wenn der Widerstand eingeschaltet ist, wird dem Regler eine sehr tiefe Temperatur vorgegaukelt und er geht in den Notmodus. Der ist gut geeignet als Erhaltungsladung und sehr batterieschonend, wenn die Batterie schon voll geladen ist. Man muss dann nur dran denken, nach Stromentnahme aus der Batterie den Solarregler wieder einzuschalten, sonst dauert das Aufladen sehr lange.


    Gruß
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    gute Idee - wie kommst Du nur immer auf so was? Ausprobieren? Steht das im Datenblatt zum Regler?
    Gilt der "Not-Modus" dann auch auch für den 2. Ladeausgang zur Starterbatterie oder ist der unabhängig von dem temperaturgeregelten Hauptausgang?


    Ein Widerstand von 1,5 Kiloohm wird mittels Schalter parallel zum Temperaturfühler geschaltet. Wenn der Widerstand eingeschaltet ist, wird dem Regler eine sehr tiefe Temperatur vorgegaukelt


    Auch wenn mein Physik-Kurs schon ein bisserl zurückliegt: wenn ich zu einem bestehenden Widerstand einen weiteren parallel zuschalte, verringert sich der Gesamtwiderstand - und mit einem niedrigeren Widerstand gaukle ich dem Regler doch eine höhere Temperatur vor?
    Daher müßte ich den Widerstand doch besser in Serie einklinken, um den gewünschten Effekt einer "sehr tiefen Temperatur" zu erreichen?


    Meine schwache Erinnerung bei Parallelschaltung: 1/Rgesamt = 1/R1 + 1/R2
    Serienschaltung dagegen: Rgesamt = R1 + R2


    *Grübel*
    Wolfgang

  • Nö, ist nicht einfacher. Dann brauchst Du einen Umschalter und das Signal des echten Temperatursensors muss über den Schalter laufen. Der Widerstand ist so berechnet, dass bei Prallelschaltung zum vorhandenen Temperaturfühler eine Temperatur vorgegaukelt wird, die zwischen -20 °C und -40 °C liegt, die also den Notmodus aktiviert. (Bei < -40 °C würde der Regler den Sensor als defekt ansehen und überhaupt nicht mehr berücksichtigen. Dann gibt's keinen Notbetrieb mehr.)


    ... und mit einem niedrigeren Widerstand gaukle ich dem Regler doch eine höhere Temperatur vor?


    Kommt auf den Temperatursensor an. Es gibt welche mit positivem Temperaturkoeffizient (PTC) und welche mit negativem (NTC). Hier handelt es sich, wenn mich nicht alles täuscht, um einen PTC, d. h niedrigerer Widerstand bedeutet niedrigere Temperatur. Deine sonstigen Überlegungen stimmen.


    Ich habe gerade in der Anleitung gesehen, dass der Notmodus bei niedrigen Temperaturen nur für die Einstellung LiFePO4 gilt. Ich meine, ich hätte auch das eingestellt. Muss ich aber noch mal nachsehen. Du bekommst heute Abend oder morgen Bescheid.


    Gilt der "Not-Modus" dann auch auch für den 2. Ladeausgang zur Starterbatterie oder ist der unabhängig von dem temperaturgeregelten Hauptausgang?


    Weiß ich nicht. Benutze ich nicht, weil ich keine separate Starterbatterie habe. In der Bedienungsanleitung steht aber nichts davon, dass der auch in den Notmodus geht. Dort steht aber "... arbeitet mit verminderten Spannungen und Ladeströmen". Der Ausgang ist demnach auf Erhaltungsladung ausgelegt. Da musst Du Dir keine Gedanken machen.


    Gruß
    Matthias

  • Hallo Wolfgang!


    Wenn ich deine Zeichnung richtig verstehe, dann willst du die Starter- und Versorgerbatterie mit 25 mm2 verbinden. Und weiter auch die Versorgerbatterie mit dem Lader und dem S-regler auch mit 25 mm2... ist das nicht etwas zu üppig? Die Versorgerbatterie mit 4 mm2 anzuschließen kann ich noch verstehen, denn zwischen 2,5er und 4er ist nicht wirklich ein Unterschied. Aber würde nicht zwischen Lader, S-Regler und Versorgerbatterie ein 10 er reichen?




    Denn wenn ich mich nicht täusche, dann ist ein 25er bis max. ca. 80 A belastbar, und ein 10er mit max. ca. 40 A. Und sicherst ja mit 30 A ab. Da ist der Leitungsschutz doch ausreichend. Oder vertu ich mich da? Hallo Experten!


    Gruß
    Marc

  • Hallo Marc,


    nene, so versessen bin ich nun auch wieder nicht, auch noch die Lader mit 25mm² zu verkabeln, das sind für meine Verhältnisse keine Kabel, sondern Stangen :)
    Sieht aber auf dem Bild tatsächlich so aus, haste recht.
    Ich denke 6 oder 10 mm² reichen (weil eh' deutlich unter einem Meter lang), ich erwarte da nicht mehr als 20A und dann sollte auch die Sicherung passen.


    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Matthias,


    dann macht's wieder Sinn: der Widerstand wird parallel zusätzlich zum Fühler geschaltet, damit verringert sich der Gesamtwiderstand, und wenn's ein PTC ist, wird eine niedrigere Temperatur vorgegaukelt. Paßt.
    Aber wie hast Du den Wert ermittelt? Da bräuchtest Du ja die Kennlinie des Kaltleiters (oder eine Gefriertruhe, die auf -30° runterkühlt und ein genaues Ohmmeter ;) )...


    Gruß
    Wolfgang


  • Wenn ich dagegen zwischen Regler und Batterie trenne, hängt am Regler tagsüber eine Leerlaufspannung an, die er nicht "los wird". Das dürfte aber wohl nichts ausmachen, oder?


    Laut Montage- und Bedienungsanleitung vom Hersteller des Reglers soll man ihn aber nicht so betreiben.
    Auf Seite 4 unter "Anschluss" steht zur Reihenfolge der Anschlüsse (mit ACHTUNG Symbol):
    1. Zuerst den Solarregler an der „Bord I“-Batterie anschließen...
    2. Solar-Panels vor direktem Sonnenlicht schützen und dann anschließen.


    Im folgenden Abschnitt dann noch mal der Hinweis:
    Regler nicht ohne Batterie „Bord I“ betreiben. Das Gerät gibt ohne angeschlossene Batterie keine definierte Ausgangsspannung ab.


    In deiner Schaltung aus dem Eröffnungsbeitrag kannst du diesen, vom Hersteller nicht gewünschten Zustand, auch erreichen wenn du den Batterietrennschalter in der Masseleitung der ABB öffnest.


    Ob dieser Zustand wirklich schädlich ist für irgendeine der beteiligten Komponenten kann ich nicht beurteilen. Ich versuche mich aber nach Möglichkeit immer an solche Vorgaben vom Hersteller zu halten.


    Gruss Klaus

  • Hallo Klaus,


    guter Hinweis. Heißt für mich dann: wenn der Trennschalter aufgemacht wird, sollte ich daran denken, vorher die Sicherung aus dem Solarregler zu ziehen.
    Sehe schon, da muss eine dicke Checkliste in der Energiezentrale aufgehängt werden. Denn ob ich das in zwei Jahren noch weiß?


    Gruß
    Wolfgang

  • Nochmal zum Solarregler:
    Bei meinem ( 3 Jahre alt) steht in der Anleitung, dass bei Lithium-Batterien der Notmodus unterhalb -20 °C eingestellt wird, bei Bleibatterien unterhalb -30 °C. In der neuen Anleitung, die man sich jetzt runterladen kann, stehen aber nur noch die -20 °C für Lithium drin, für Bleibatterien gibt es nur Abschaltung bei hohen Temperaturen oberhalb von +50 °C.
    Nichtsdestotrotz habe ich Lithium eingestellt. Die Spannung kann man dort in feinen Stufen einstellen und der Lithium-Modus hat den Vorteil, dass die U1-Spannung (also die hohe Ladespannung) nicht so lange anliegt wie bei Blei.


    Gruß
    Matthias

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