Bordbatterien

  • Hallo,
    wenn ich die Fahrzeugbatterie gar nicht in die Versorgung des Aufbaus mit einbinden will, dann brauche ich doch auch keinen Massepunkt am Fahrzeug, wenn ich mit meinen Leitungen wieder zum Minuspol meiner Aufbaubatterien zurückgehe, oder mache ich da einen Denkfehler?

  • Du willst ja die Versorgungsbatterie mit der Lichtmaschine laden. Dafür musst Du den Minuspol mit Fahrzeugmasse verbinden. Je nach Leitungslänge sollten diese Ladeleitungen (Plus und Minus, Plus über Trennrelais) 16 mm² bis 25 mm² Querschnitt haben. Den Minuspol schließt Du am bsten am zentralen Massepunkt des Fahrzeugs an, der ist neben der Starterbatterie am Bodenblech.


    Gruß
    Matthias

  • Danke für die schnelle Antwort Matthias,
    ich will die Bordbatterien vor den rechten Radkasten packen. Der Weg dort hin ist recht lang. Meinst Du, dass da auch 25mm² reichen? Sonst hat der DUC noch Massepunkte auf der linken Fahrzeugseite, die hab ich aber noch nicht gesucht.
    Gruß Klaus

  • Ja, das wäre dann der längere Weg, den ich meinte. 25 mm² reichen. Ich würde aber auf jeden Fall den zentralen Massepunkt an der Starterbatterie bevorzugen. Dadurch vermeidet man Masseschleifen und hat weniger potentielle Störbeeinflussungenn. Die Anlage wird auch übersichtlicher.


    Gruß
    Matthias

  • Ich entere diesen Thread mal kurz.
    Wenn man wie hier besprochen die Starterbatterie mit der Absicht koppelt, die Bordbatterie (auch) durch die LiMa laden zu lassen - reicht dann bei kurzer Verbindung (ca. 1 Meter) nicht auch ein kleinerer Querschnitt? Denn die Ladeleistung der LiMa ist ja endlich, mehr als 10-15A dürfte man doch nicht erwarten?


    Oder geht es bei dem hohen Querschnitt um eine mögliche hohe Spannungsdifferenz zwischen den Batterien, aus der ein höherer Stromfluss resultieren könnte?
    (Also für den Fall "Bordbatterie so gut wie leer, nur noch 10,x Volt, Starterbatterie dagegen voll, Releais schließt beim Startvorgang den Kreis, Ausgleichstrom fließt....)


    Und noch etwas: Womit crimpt Ihr Eure Kabel > 10 mm²? Einigermaßen taugliche Zangen sind ja recht teuer, und nicht jeder hat einen Elektriker um's Eck...


    Gruß
    Wolfgang

  • Wolfgang, bei einer entladenen 100 Ah-Batterie kannst Du schon mit 30...40 A Ladestrom rechnen. Bei größerer Batteriekapazität entsprechend mehr. Wenn Du tatsächlich nur 1 m Leitung hast und max. 100 Ah, würden auch 10 mm² ausreichen. Wenn einer der beiden Werte größer ist, nimm mindestens 16 mm². Es geht nicht nur um die Strombelastbarkeit der Leitung (10 mm²: Absicherung max. 50 A, 16 mm²: Absicherung max. 80 A), sondern auch um den Spannungsabfall in der Leitung. Bei zu dünner Verdrahtung verschenkt man die Möglichkeit, mit der Lichtmaschine mit hohem Strom zu laden. Manch einer kauft dann einen Ladebooster, während das mit ausreichender Verkabelung viel einfacher zu realisieren gewesen wäre.


    Bei Ebay bekommst Du schon für 20 Euro eine Crimpzange bis 50 mm². Zur Qualität kann ich nichts sagen, aber einige wenige Anwendungen wird sie schon aushalten.


    Gruß
    Matthias

  • Wenn die Leitungen (Plus und minus zusammengerechnet) nicht länger als 6 m sind, kommst Du mit 25 mm² aus. Funktionieren tut es auch bei längerer Leitung. In diesem Fall würde der Ladestrom bei stark entladenen Batterien (grob geschätzt die erste halbe Stunde) ein bisschen vermindert. Bei weiter geladenen Batterien merkst Du keinen Unterschied mehr.
    Falls die Leitungen deutlich länger werden, nimm eben 35 mm². In beiden Fällen reicht Absicherung der Plus-Leitung (auf beiden Seiten!) mit 100 A-Sicherungen.


    Ich empfehle Dir: Mache die Leitungen so kurz wie möglich und nimm 25 mm². Mit 2 x 3 m (hin und zurück) müsstest Du eigentlich auskommen? Wenn weniger - um so besser.


    Noch ein anderer Tipp: Ich habe bei mir unter den beiden Sitzen 320 Ah AGM untergebracht (4 x 80 Ah). Passt genau in die Sitzgestelle. Vielleicht wäre das eine Alternative, anstelle weiter hinten in den Möbeln Platz zu verbrauchen? Außerdem werden die Leitungen kürzer ;)
    Wenn Du so viel Kapazität hast, musst Du auch nicht mehr unbedingt Starter- und Versorgungsbatterie trennen. Starterbatterie durch gleichartige AGM ersetzen wie die Aufbaubatterien und alle ständig parallel schalten. Parallelschaltung so, dass der Pluspol am einen Ende und der Minuspol am anderen Ende der Batteriebank angeschlossen ist. In diesem Fall brauchst Du allerdings 50 mm² für die Batterie-Parallelschaltung für den Anlasserstrom.


    Gruß
    Matthias

  • Und noch etwas: Womit crimpt Ihr Eure Kabel > 10 mm²? Einigermaßen taugliche Zangen sind ja recht teuer, und nicht jeder hat einen Elektriker um's Eck...


    Gruß
    Wolfgang


    Ich habe mir dafür eine hydraulische Presszange gekauft. Ich habe die von NORDSTRAND und bin damit sehr zufrieden. Kostet so knapp 50 Euro.


    Ich habe damit problemlos mehrere mal Kabelschuhe bis zum 50mm2 gepresst


    Das lohnt sich aus meiner Sicht auf jeden Fall, weil man die Kabel somit sehr passgenau anfertigen kann und keine Probleme mit Überlängen hat


    Gruß, Frank


    P.S. ich bin damit fertig ... wenn du interessiert bist, kannst du meine kaufen.
    Weitere Infos per PN

  • Hallo Matthias,
    erstmal herzlichen Dank dafür, dass Du immer wieder mit viel Verständnis und Ausdauer, auf so viele Fragen mit viel Geduld und Ausdauer eingehst.
    Habe gerade gesehen, dass meine LiMa eine Leistung von 180A bringt. Sollte ich da nicht lieber 2 Kabel mit 35mm² verlegen?
    Und dennoch mit nur 100A absichern?
    Gruß Klaus

  • Der Ladestrom hängt ja nicht davon ab, wieviel die Lichtmaschine maximal liefern könnte, sonderrn von Batterietyp, Ladezustand und Ladespannung. (Natürlich wird der Ladestrom begrenzt, wenn die maximale Stromstärke der Lichtmaschine erreicht ist, aber das ist ja hier nicht der Fall.) Mehr als 100 A dürfte bei Deiner Konstellation nicht fließen. Daher reichen die 25 mm².


    Gruß
    Matthias

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