Ducato 230 L Wiederbelebung

Nachdem wir letztes Jahr spontan ein Womo mit Ducato - Dethleffs Aufbau und Alkoven aus dem Jahre 1987 gekauft haben und 3 Wochen durch Italien gepilgert sind, hat uns so ein kleiner Virus getroffen....
Klar war, Alkoven geht für uns gar nicht, fühlt sich an wie Probeliegen, für eine Zeit die bitte noch warten kann. Also den Hobel weggeschoben und immer mal wieder geschaut, was es werden könnte.

Im Januar dann ein Foto in der Bucht. 850,00 Euro für einen ausgebauten Kasten. Fiat Ducato 230 L, Bj 1995, 85KW. Ich war laut Neffen des Besitzers Anrufer*innenummer 350 innerhalb von drei Stunden. Er fragte mich, was ich damit vorhabe und ich erklärte ihm, der soll wieder rollen...Der Neffe kontaktete seinen Onkel, dieser wollte unbedingt, das ich ihn bekomme, da alle anderen ihn schlachten oder in den Export schieben wollten.

Ab ins Auto 110 Kilometer Richtung Süden. Und da stand er dann ohne Glanz in einem kleinen Wäldchen. 8 Monate fast ohne Tageslicht. Tür auf, alles relativ trocken. Schlüssel umgedreht und bums sofort da.
Hinten drinnen ein 80 cm Bettchen quer, Schrank, Schublade für PortaPotti, Küchenzeile mit 2 Waschbecken und Zweiflammengas, Klappsitzbank in der zweiten Reihe, zwei drehbare Sitze vorne, Kühlschrank, eingebautes Radio hinten.

Nächsten Tag rote Nummern und Abfahrt. Auf der Autobahn alles gut, schönes Fahren. Ab in die Werkstatt und mal von unten angeschaut. Total uff! Naja, Schrauberkumpel besorgte daraufhin Bleche und hat die dann schick reingebraten.

Der Hochdruckreiniger glühte, da ich die halbe Heide am Kasten hatte. Mittlerweile steht er wieder bei mir. Typisch Fiat, Lack blättert, gehst mit einem Lappen drüber bist fast auf dem Blech. Am Samstag kommt der Aufbereiter und macht ihn wieder etwas schicker.

Bisweilen gemacht: Alles raus und überlegt was ich machen möchte. Der Plan, ich möchte so viele Dinge wie möglich wieder nutzen. Hochschränke, Küchenblock, Sitze etc. Mittlerweile ist die Küchenzeile auf 70 cm geschrumpft, damit ich hinten ein 160 cm (unten 140 cm) Bett einbauen kann. Dafür kommt ein Alurahmen hinein. Fahrerseite Thetford C260 hinein inkl. Notdusche, davor entweder die alte Klappsitzbank oder ein Kasten der auf die Höhe der Drehsitze geknüppelt wird. Kühlschrank bleibt rechts neben der Schiebetür. Außendusche kommt auf Höhe des Radkasten.
Achso bisweilen gemacht
Alles raus, Fenster abgedichtet, Dachlucken nerven noch (alte Birkholz Schiebefenster), 20 Säcke Wolle aus dem Wagen entfernt (alles was unten drinnen lag komplett nass).
Neue Kabel verlegt, Extremeisolator hinein, Küche gekürzt, Antennenmast entfernt, Loch abgedichtet. 3mm Pappel zuschneiden lassen und den hinteren Bereich schon eingekleidet. 12 Volt, 230 Volt, Sat und DVBT-2 Dosen verbaut und nun am grübeln was drüber soll....Plastikleder oder Glasfasertapete..

Falls es interessiert lege ich hier immer mal wieder Bilder hinein. Eventuell kann ja jemand damit etwas anfangen. Spreche ich mal eben von mir, ich habe fast alles was ich mir überlegte hier bei euch nachgelesen...Klasse Forum! Danke!

2016 schon nicht mehr ganz soooo fit....

Rein in die Werkstatt und Bleche anbraten....Winter/Frühjahr 2017

Zitat von liberetto

Ohne Fotos kein Beweis

traue mich ja kaum

Zumindest hoffe ich das! Blöde nur, ich muss aus und mit meinen zwei linken Händen etwas brauchbares machen

Heute geht es an die Kühlschrankverkleidung.....Buche 1995 hat ein wenig gelitten. Vorher zum Holzdealer und Wände für die Nasszelle bestellen.
Spannend auch die Arbeit an der Verkleidung. 27 Jahre altes Filz, welches schön muffelt, von der Kiste puhlen macht richtig gute Laune...

Heute gegrübelt,wie die Toilette eingesetzt werden soll...die momentane Idee ist - Auszug unter der Bank,daneben der Wassertank.

Zitat von rosenzausel

...einfach "nur" einen Daumen nach links umlöten, dann geht's auch beidhändig :p

Ich find's spannend. Zumal dein Einstiegspreis ja kein Vermögen gewesen ist.
Weniger geht da nicht, es kann nur noch ein Mehr bei rauskommen. Und "mehr" heißt SPAAASS!!
*TOP!*

Ich habe das heute mit dem Dremel probiert, ging auch....fast
Das stimmt, daher bin ich auch total entspannt, was es am Ende wird. Die Idee war einfach mal einen "Kasten" fahren. Aber bei den total "überdrehten" (mein Empfinden, vielleicht gehört das ja aber auch so...) Kursen wollte ich nicht mitmachen. Ich glaube (hoffe) am Ende liege ich bei 2500 Euro Ausgaben inkl. dem Wagen.

...und ja es macht verdammt viel Spaß, reicht schon, wenn wir drinnen stehen und 2 Stunden grübeln wie es gehen könnte und es oft heißt heißt, "lese doch mal eben im Forum nach."

Zitat von KlausVillach

Ist das ein Selbstausbau oder "Stangenware", jedenfalls alles Gute für dein Vorhaben

Vielen Dank!
Hm, ich habe da echt keine Ahnung und der Neffe konnte mir das auch nicht beantworten, ich weiß nur, der Ausbau sah sehr Professionell aus.

Schon klasse,wie so eine Aufnahme befestigt wird. Nun weg und Platz für die Toilette geschaffen.

Zitat von rosenzausel

Lass das mit dem Glauben und Hoffen. Macht einfach und entwickelt euch euren Traum.
Macht letztendlich keinen Sinn, sich dann bei der Materialbeschaffung um wenige Euros den Kopf machen zu wollen, nur um das pekuniäre "Ziel" dann auch einhalten zu WOLLEN.
Die DInge entwickeln sich mit der Zeit. Da könnte saniwolf hier wohl gute Geschichten zu erzählen :p

Ich hatte seinerzeit mal damit angefangen, dass mich ein VW T3 dasselbe gekostet hatte wie der ursprünglich angedachte Opel Rekord Caravan. Und so dann auch gekauft: Raum statt "Straßenkreuzer". Und mir zunächst auch nix weiter groß bei gedacht gehabt, nur eben, den Raum könnte man ja dann auch... ....ausbauen

Und dann wie ihr, so meine Stunden darin gesessen, gegrübelt, umgeschaut, gemessen, gedacht, ...

Bodenplatte war da dann erstmal das Wenigste.
Isolierung musste sein und Blech wollte ich von innen dann auch nicht [mehr] sehen.
Und "bald damit fahren und darin hausen wollte ich auch. "Hausen", weil das "Wohnen" auch erstmal im halbfertigen Zustand geht. Und so ging es dann auch auf die ersten Reisen.

Das Ganze hat mich so in etwa ein gutes Jahr gekoscht.
Mit dem Vorteil, dass mir berufsbedingt die Tischlerei mit deren Maschinen sozusagen "per Anstellungsvertrag" zur Verfügung stand.
Gefahren sind wir dann erstmal mit einem eingebauten "Roh-Gerüst", in dem "Waschkörbe" statt Schubladen und Türen fungierten. Und wir hatten immensen Spaß dabei und die Ideen konnten aus den Ersterfahrungen her wachsen.
Wurde auch dies und das zweimal gekauft, weil der erste Griff denn doch ein (billiger/preiswerter) Fehlgriff gewesen war.

Letztendlich hätte ich mir, im Nachhinein gesehen, für die Gesamtinvestition auch gleich einen entsprechend ausgebauten Westfalia Joker beschaffen können. Nur "Meiner war besser". In fast jedweder Hinsicht und in den eingabauten, alternativen Ausbauideen schonmal eh.

Finanziert hat das Ganze dann "die Zeit" (nicht diese Wochenzeitung, sondern das "heute 'ne Mark und morgen 'ne Mark"). Gespürt hatte ich das finanziell kaum, da meine Freizeit (für die ich anderweitig sonst auch Geld ausgegeben hätte) nun im T3-Kasten stattfand. Und ein bissl sich einschränken, weil dieser T3 mir neue Prioritäten gesetzt hatte.

Herausgekommen ist dann
- mein Wunschmobil, dass ich nach knappen 10 Jahren dann sogar noch sehr gut verkaufen konnte. Weil's eben kein "reingepfuschter" Innenausbau gewesen war sondern "mit Köpfchen" und sichtlicher Liebe gestaltet.
- bestes Werkzeug und vorzügliche Kleinmaschinen im Schrank, denn aus einer schlechten Gitarre kommt auch keine wohlklingende Musik.
- Erfahrungen zu Hauf und.... ....Urlaube, die dann per häufigem Freistehen so wenig gekoscht haben, dass auch dies zu einem guten Stück die zunächst nichtmals angedachten "Investitionen" weggebügelt haben.

Beispiel aus unserem letzten Urlaub mit - nun seriell ausgebautem - Kastenwagen im letzten Jahr in MecPom:
3 Wochen, und das mit allem was wir uns leisten wollten, also keineswegs "an Kaffee & Kuchen gespart".
Dieser Natururlaub kostete uns, einschließlich auch Campingplatzzeiten auf "Naturcampingplätzen" (also dort, wo die Schneckenhäuser nicht in Reih und Glied stehen, sondern "einfach im Wald, dort wo Platz ist"), pro Person € 750.
Einschließlich Sprit, allen Einkäufen und auch der einen und anderen kleinen Shoppingtour durch Städtchen.
Ach ja, wir wohnen nicht etwa "gleich nebenan", wir mussten dorthin schon "einmal quer durch die Republik" und zurück
Die Hälfte davon hätten wir so sicherlich auch zu Hause ausgegeben

*good luck* bei eurem Ausbauprojekt von
Ralph.

PS. Tangermünde ist ein absolut reizvolles Kleinstädtchen und immer einen Stop wert

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Moinsen Ralph,

ja so wird es auch kommen! Bei der Knete wird tatsächlich nicht genau hingeschaut, denn das was du meinst findet gerade statt, weil es vielleicht auch an der Zeit ist, ein Hobby verändert und das will auch finanziert sein.
Hm ja, Köpfchen = bestimmt, Umsetzung = naja, Liebe = ganz viel!
Schöne Geschichte von dir, so etwas mag ich mir gerne durchlesen!
Vielen Dank, das können wir gebrauchen!

Zu Tangermünde, ich war vor 10 Jahren in Jericho, ganz dicht dran, gefiel mir dort.

Zitat von Nafets

Vielen Dank!
Hm, ich habe da echt keine Ahnung und der Neffe konnte mir das auch nicht beantworten, ich weiß nur, der Ausbau sah sehr Professionell aus.

Heute einen Aufkleber gefunden.Die Firma Huppertz war am Ausbau zumindest beteiligt.Sagt diese Firma euch etwas?
Sonnige Grüße aus dem Norden

Heute habe ich mich mal an der Außendusche probiert.
Kleines 3mm Loch in die Mitte,danach mit 8 vergrößert und dann mit dem Dremel ausgeflext.
Eingeschmiert, angesetzt,sitzt.

Vorab 12 Volt Kabel und den Wasserschlauch für die Toilette in das Heck gelegt,da ich dort den Kanister platzieren werde.

Da ich nicht wieder die hintere Verkleidung lösen wollte, habe ich einen Kanal nach hinten durchgezogen und an der Wunschstelle gebohrt und diesen dort heraus gezogen. Nun liegt der Kanister an der linken Heckklappe neben dem Radlauf.Ich glaube diese Lösung ist ganz okay.

Heute entwickelt sich der Rahmen für das Bett. VA geschnitten und gebraten.
Schön aufwendig,wenn es denn exakt in die Aufnahme im Heck gelegt werden soll und das Kopfende bei 1600mm beginnt und am Fussende bei 14000mm endet...

Na das hier habe ich ja schön vernachlässigt.....jedoch hatten wir auch immensen Ärger. Dieser fand sich nicht im Ausbau wieder, sondern mit den Menschen der Abnahme. Krass wie unterschiedlich geprüft wird / nicht geprüft wird. Dazu aber folgend mehr.
Unterm Strich waren wir dann aber doch noch auf der Straße und erlebten 8000 Kilometer Europa in 3,5 Wochen, welche unvergessen bleiben werden.
Auch hierzu dann im anderen Thread mehr.