Frage zu Befestigungsarten am Karosserie-Innenholmen

  • Hallo zusammen,


    tolles Forum! Habe schon viele, gute Anregungen bekommen. Krass was Ihr alles so baut :)
    Was ich suche sind Möglichkeiten der Befestigung von (Holz-)Teilen an den Innenholmen bzw. Verstrebungen. Auch die Vor-/Nachteile wären interessant. Falls schon irgendwo beschrieben, gern der Link dazu.


    Was könnt ihr empfehlen um z.B. einen Bettrahmen direkt an den Holmen zu befestigen?


    Schraubt/Montiert ihr auf die Dämmung (z.B. Armaflex) drauf oder bastelt ihr diese anschließend drumrum?


    Wenn Löcher ins Metall gebohrt werden müssen, werden die vor dem Verschrauben Rostversiegelt? Wenn ja wie?



    Bestan Dank und Grüße
    Thomas

  • Servus Thomas,


    erstmal willkommen hier im Forum. Wir sind gespannt auf Dein Ausbau-Tagebuch ;)


    Du wirst nun viele verschiedenste Antworten bekommen, je nach Zeit, Erfahrung, Ausstattung, Materialvorlieben etc. macht das jeder ein bisserl anders.


    Ich habe die "Schwerlastteile" wie z.B. Bett oder massive Trennwände immer mit Blindnietmuttern befestigt. In viele der vorhandenen Löcher passen M6 oder M8 Blindnietmuttern rein. Dann entweder direkt auf den Holm aufgeschraubt oder (weils ja keine rechte Winkel oder ebene Flächen gibt in so nem krummen Kasten) durch Holz als Abstandshalter. Ich hab' zwei Stockbetten quer hinten und die wie hier beschrieben befestigt.


    Wenn gebohrt werden muss, dann versuche ich erstmal die Späne aufzuhalten (Staubsauger dranhalten / Müllsack drunter kleben... andere nehmen Magnete..), danach habe ich die Kanten mit Branto Korrux versiegelt bzw. die Blindnietmutter ins noch "nasse" Branto Korrux eingesetzt.


    Dämmung: kommt drauf an: ich habe die Flächendämmung (ebenes Blech) vorher gedämmt. Den Rest dann, wenn alle Befestigungen sitzen und kurz bevor die Verkleidung drauf kommt. Kann man aber sicher auch anders machen. Viele kleben erstmal massive Holzlatten an die Decke (z.b. für Oberschränke) und isolieren dann drumrum.
    Auf keinen Fall "auf" oder durch die Dämmung schrauben. Armaflex lässt sich zwar prima pressen, aber du bekommst so niemals eine kraftschlüssige, saubere Verbindung hin. Das wackelt und wird früher oder später wieder lose.


    Viel Erfolg!


    Gruß
    Wolfgang

  • Danke Wolfgang,
    dass Verschraubungen auf der Dämmung immer Spiel haben, da hast du natürlich recht. Diese Variante fällt also weg :)


    Arbeitet jemand mit selbstschneidenten Blechschrauben?


    Achso - und alle Metallteile (Schrauben, Winkel) dann als nichtrostender (Edel-)Stahl oder was wird empfohlen?

  • Hallo Thomas,


    selbstschneidende Schrauben würde ich nicht machen, so kann man weder die Bohrung vor Korrosion schützen noch irgendwie die Späne auffangen/wegsaugen. Die fallen dann einfch in den Holm. Etwas schweres würde ich da auch nicht mit befestigen wollen ( z.B. Bett ), glaube nicht dass das halten wird. Habe bei mir überall wo ich etwas befestigen wollte, eine Holzlatte mit Sika ans Blech geklebt, das hält auf alle Fälle. Mein Bett steht auf 4 Pfosten. Diese Pfosten sind jeweils mit einer Schraube am Holm verschraubt. Hinten im Wagen waren 4 fertige Gewinde drin, wahrscheinlich für Verzurrösen o.Ä.
    Nietmuttern habe ich keine .


    Wenn du mit geklebten Latten abreiten möchtest, musst du dir manchmal Gedanken machen, einfach Latten drauf kleben verschwendet seht viel Raum. In den Tagebüchern werden oft die kleinen Tricks beschrieben, damit so eine Latte möglichst Platzsparend verklebt wird.


    Nachtrag Edelstahl:


    Habe glaube ich keine einzige Edelstahl Schraube im Kawa. Die Schrauben sind doch alle verzinkt oder galvanisiert. Fällt beim Schrauben in Holz wohl auch nicht wirklich ins Gewicht. Wenn du in eine Nietmutter schraubst, ist es bestimmt auch nicht gravierend keine Edelstahlschraube zu haben, die Nietmutter sind auch oft aus verzinktem Stahl. Edelstahlnietmutttern sollen schwerer zu montieren sein.
    Winkel habe ich entweder welche aus Alu, das kann man viel leichter verarbeiten als z.B. Edelstahl. Oder die ganz einfachen verzinkten Bleche/Winkel aus dem Baumarkt.


    Gruß Patrick

  • Interessant...
    Ich neme mal an, leichtere Verbauungen flächig ankleben - wenn's schwerer wird zusätzlich Abständern zur Kraftableitung. Macht ja auch sinn :D


    Bin überrascht wie sorgfältig den Metallspänen hinterhergejagt wird. Das ist notwendig, weil....?

  • ...weil die in den dunklen feuchten Ecken vor sich hingammeln und den Rostfraß am Blech beschleunigen. Im besten Fall hast Du nur ein optisches Problem (die Rostflecken gehen kaum aus dem Lack raus), im schlimmsten Fall ist so ein kleiner Spanhaufen im Schweller der Auslöser für einen größeren Rostschaden (wenn auch erst nach Jahren).


    Edelstahl für Schrauben etc. hört sich erstmal logisch an, braucht's aber meistens nicht und ist oft kontraproduktiv weil die Schrauben gern abreissen bei etwas kräftigerem Zudrehen.
    Stahl verzinkt reicht eigentlich. Ich ruf' mir immer wieder ins Gedächtnis, wie viel Stahl verzinkt ich schon im Garten verbaut habe, und da ist nach 10 Jahren höchsten bisserl Oberflächenrost zu beklagen.
    Ich arbeite im Kasten vorrangig mit Blindnietmuttern (Stahl verzinkt), dito für die Schrauben und Winkel sowie viel mit Aluleisten.

  • Ich benutze für solche Befestigungen: Stahlwinkel verzinkt (L-Form, 150x50x35mm), Sika 252+Primer, ggfs. Stahl-Blindnieten. Die lange Seite der Winkel wird an den Schweller geklebt und/oder genietet.


    Im Gegensatz zu mrt hasse ich Blindnietmuttern. Vor allem wenn man versucht, die vorhandenen Löcher zu nutzen ist das eine elende Bastelei. Da bohre ich mir lieber meine eigenen 5mm-Löcher für die Blindnieten an den Stellen wo ich sie auch wirklich brauche.


    Gibt tausend Möglichkeiten.


    Michael

  • Hallo Thomas,
    so habe ich es bei meinem Ausbau gemacht:
    - Stück Siebdruckplatte hinters Blech,
    - vorhandene Bohrung genutzt (oder neu gebohrt
    - Bohrung in Siebdruckplatte übertragen
    -> Einschlagmutter von hinten in Siebdruckplatte eingeschlagen
    -> mit 2-3 Tropfen Sikaflex hinters Blech geklebt.


    Der Vorteil hierbei ist, dass du die Kraft über die Siebdruckplatte verteilst.


    Gruß,


    stephan

  • Im Gegensatz zu mrt hasse ich Blindnietmuttern.


    Richtig, ich liebe sie...! Meine Frau hat mich schon ertappt, wie ich zärtlich über den Blindnietmutternratschenzangenkoffer streiche ;)


    Ich bin halt auch ein Freund des reversiblen Einbaus. Blindnieten kann man zwar wieder ausbohren, aber eine Siebdruckplatte oder eine Latte, mit Sika großflächig verklebt, geht nur noch mit Urgewalt und damit einhergehenden Schäden wieder vom Blech.


    Die Idee von Stephan ist auch gut - hab ich teilweise auch so gemacht (wegen Kräfteverteilung), aber mit so 'ner Platte kommt man halt leider nicht in jeden Hohlraum an jedes Loch... Und mir als Grobmotoriker ist der Kram dann auch öfters mal nach unten in die dunkle Ewigkeit des Hohlraums gefallen :oops:

  • Bauhaus und Hornbach haben definitiv Nietmuttern im Sortiment, aber nur bis M6. Die M6 kriegst du gerade noch (!!) mit den Handzangen eingezogen, die auch dort vertickt werden.


    Aber ich würd' mir für das Geld natürlich zunächst mal 'ne anständige Kartuschenpresse kaufen. Für's Sika. :)


    Zum Nieten verwende ich diese.


    Michael

  • Beim Bohren tauche ich den Bohrer in Fett, danach einen starken Magneten am Bohrschaft. Somit hast du keine Spähne, da si am Bohrer kleben bleiben, danach nochmals sicherheitshalber mit dem Magneten übers Bohrloch gestrichen um die Spähne hinter dem Loch zu beseitigen. Blindnietmuttern nehme ich die aus Edelstahl. https://www.schraubenking.at/Blindnietmuttern-Edelstahl

  • Moin!


    Ich habe viele Nietmuttern gesetzt. Allein die Längsholmbefestigung im Dach hat um die 40 - 50 Nietmuttern verbraucht. Ich klebe halt nicht so gerne... Wenn ich überlege, wie oft ich schon beim B...haus stand und die M6er mal wieder vergriffen waren, dann noch den Preis dort - da wären 100 Stück als Industriegröße keine schlechte Wahl gewesen.


    Ich habe mich bei dieser Nietmutternzange verkauft. Das Drehrad zum Ausdrehen des Dorns ist einfach Müll und nicht zu gebrauchen. Aber in der Not habe ich auch schon Nietmuttern mit passender Schraube, U-Scheiben, Knarre und Maulschlüssel gesetzt. Geht auch - dauert nur wenig länger.


    Ich arbeite im Heckbereich mit den 20iger Profilen. Die eignen sich sehr gut zum Verschrauben an den Holmen. Die Nut kann eine M6 Schraube aufnehmen, die man dann durch ein zuvor gebohrtes Loch an dieser Stelle festziehen kann. Hier und da ein wenig ausgleichen und das ganze Regal steht bombenfest. Also mein Kühlschrank bewegt sich zumindest keinen Millimetro... Und es ist alles reversibel. Man(n) weiß ja nie.


    Beste Grüße
    Marc

  • Moin zusammen,


    Thema Edelstahl: von der Verwendung von Edelstahlnieten, -schrauben, -muttern etc. im Karosserieblech würde ich absehen. Wenn dann doch mal Feuchtigkeit an diese Stellen kommt (z. B. Kondensat), dann gibt es eine schöne Korossionsstelle zwischen verschiedenen Metallen. Ihr könnt jetzt raten, welches Metall übrig bleibt.
    Grüße
    Lutz

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