Holme zur Isolierung ausschäumen ? Bitte um Erfahrungsberichte

Wer hat hier welche Erfahrungswerte?
Wer belegt mir hier die Werte mit und ohne Schaum.
Was nachbarskatzehund sagt ist mir völlig wurst, was ich will sind handfeste Werte.

Hallo Gemeinde,

ich habe Brunnenschaum von Soudal mal auf die auftretenden Kräfte getestet. Ergebnis: Keine Verfomung einer Blechbüchse, selbst der aufgeschnittene Deckel kann durch den Schaum nicht hochgedrückt werden. Für mich ein super Ergebnis, da ich diesen Schaum für die Befestigung von Kabeln in Holräumen nutze. Ganz ausfüllen von geschlossenen Profilen habe ich bei keinem meiner Projekte durchgeführt, da ich vollflächig hinter dem Blech zum Innenraum dämme und in jedem Fall eine vollflächige Diffusionssperre aus ALU-Folie verarbeite. So habe ich es im Schiffbau gelernt.
Gut ist der Schaum für eine zusätzliche Geräuschdämmung. Der Klopftest am Hohlprofil ist deutlich satter.

Hinweis: Zu beachten sind die langen Raktionszeiten des Schaums in den Tiefen geschlossener Profile, daher ist es Hilfreich, Luftlöcher offen zu lassen. Wie gesagt, bei punktueller Nutzung, ist das auch kein Problem.

Dirk

Zitat

Und zu deiner Anmerkung zu Punkt 3: Die Peugeot-Boxer soll verzinkt sein (bzw. mit einem Zink-Tauchbad geschützt sein) ?

Sicher ?

....etwas Schutzwachs oder Seilfett oder Mike Sanders usw.....in den Holmen schadet nie. Auch wenn das ganze Gefährt tauchverzinkt ist gibt es immer wieder Stellen in den Hohlräumen auf denen das Zink nicht hält...Risse entstehen..Wassertaschen drinnen sind die Zinkschicht zu dünn ist und in einigen Jahren verbraucht usw. Den Aufwand ist es sicher langfristig wert.

Das Bild von Kanus zeigt wohl die beste Art zu isolieren, der Schaum isoliert ja nicht die Verbindung von Aussenblech auf den Holm sondern nur den Hohlraum, birgt aber die Gefahr, dass sich dort Feuchtigkeit ansammelt. Würde eine solche schnell und billig Lösung etwas bringen, würden alle Hersteller ihr Ausbauten auf die Weise machen.

Servus 997,
ich stehe auch vor der Entscheidung - Holme aussprühen oder nicht. Pro: Schallschutz, in den Holmen kann sich keine Feuchtigkeit bilden - wenn sich keine kalte Oberfläche bildet, kann kein Kondenswasser entstehen, wenn kein Hohlraum vorhanden ist, kann sich auch keine feuchte Luft sich anammeln.
Kontra: hab noch kein kein sachliches gelesen.
Kältebrücke: Nicht ganz genommen, weil der Träger mehfach angeschweißt ist - dazwischen - und das ist die größte Fläche, ist er geklebt!
Aber es sind KEINE Hohlräume mehr da!
Wasserablauf? Wohin solles laufen? nach Unten in den Falz? Und dann?
Ich werde die Holme mit Rostumwandler (gleichzeitig Versiegelung) einsprühen und dann mit "Brunnenschaum" aussprühen.
Ich bin ganz stark am Überlegen, ob ich das Fahrzeug nicht ganzflächig Innen mit Spritzschaum (wie bei Hallen oft üblich) isolieren lasse. Hab da schon angefragt, dass wäre möglich.
Wie weit bist du mit deiner Entscheidung?
Gruß aus Bayern
Konrad

Ausschäumen von Blech-Hohlräumen war ja mal ein ganz großes Thema. Das galt in den 60er/70er-Jahren als Allheilmittel, genau mit Konrads Argumenten. Es hat sich dann aber genau das Gegenteil eingestellt. Der Fachmann sagt: Wasser hat einen spitzen Kopf und einen breiten Arsch. Es kommt also überall hin und bleibt dann dort. Meine Erfahrung aus der Oldtimerrestauration, ausgeschäumte Blechpartien sind immer durchgerostet.

:s3 Armaflex ist ein Dämmstoff, also wird gedämmt und nicht isoliert !!!!!!

allet Laien hier !

Zitat von mimi.

:s3 Armaflex ist ein Dämmstoff, also wird gedämmt und nicht isoliert !!!!!!

allet Laien hier !

wollen wir uns hier in Definitionen verlieren? Funzt, ist die Hauptsache, scheiss doch drauf ob man es dämmen oder isolieren nennt.

Wer Dämmen Isolieren nennt, sagt/schreibt wahrscheinlich auch Glühbirne, obwohl es kein Obst gibt, welches leuchtet.

Obwohl ich mich in vielen Fällen einer korrekten Ausdrucksweise befleißige, sage ich bewusst Glühbirne, da dieser Ausdruck wesentlich präziser ist als Leuchtmittel. Andererseits spreche ich beim Obstessen von Weintrauben, obwohl es in den meisten Fällen nur Weinbeeren sind. Dieser korrekte Ausdruck würde aber bei vielen auf Unverständnis stoßen.

Heinz

Meine Meinung zum Dämmen/Isolieren habe ich hier schonmal kund getan. Anfangs hatte ich auch den Anspruch, möglichst penibel und allumfassend möglichst dampfdicht zu dämmen. Nach und nach, auch basierend auf meiner Konstruktion lässt sich das einfach nicht umsetzen. Ich werde einige Stellen haben, wo gar keine Dämmung -z.B. auf manchen Holmen- sein wird. Auch die hinteren Säulen lassen sich nicht dampfdicht dämmen, zumindest wenn man mal eine Rücklichtbirne tauschen möchte, ohne die ganze Isolierung aufreissen zu müssen. Mir ist das nun wurscht. Man wird so oder so ausreichend lüften müssen, die unteren Schweller werden von innen mit Fluidfilm bestmöglich geschützt, denn wenn Wasser irgendwo runter läuft dann bis ganz runter in die Schweller.

Mal by the way an die ganzen Dampfsperrenprediger. Was ist eigentlich mit dem Bereich vor der B-Säule. Die Türen vorne sind nicht gedämmt, schon gar nicht dampfdicht mit Fensterhebern, etc. Der Boden im Fahrerhaus, die Schottwand zum Motorraum etc. Die werden auch bei fertigen Womos nicht gedämmt und trotzdem habe ich dort keine Rostängste....

Das Thema Dämmung wird allgemein heisser gekocht als es gegessen wird.

just my 2 cents...

Zitat von Dollplayer

Das Thema Dämmung wird allgemein heisser gekocht als es gegessen wird.

Sehe ich genauso, im Schlafkarton hilft nur heizen und lüften damit die warme Luft die Feuchtigkeit austrägt.
Den Rest macht Fluid Film in den Schwellern

Ich komme beruflich aus dem Bauwesen und habe von Autos eigentlich wenig Ahnung. Ein paar Anmerkungen gestatte ich mir trotzdem:

Was die Dämmung im Kawa angeht: Die ist in halbwegs wärmebrückenfreier Ausführung konstruktionsbedingt nicht möglich! Wo man hinsieht - Blech! Jetzt ist es unbestritten ganz angenehm, wenn sich im Winter die mit ein bisschen aufgeblasenem Kunststoff bezogene Blechwand warm anfühlt. Das hat aber in erster Linie nichts mit guter Dämmung, sondern mit schlechter Wärmeleitfähigkeit zu tun. Das Äquivalent aus dem Haus wäre z.B. der Fußboden. Bei gleichen Oberflächentemperaturen wirkt eine Fliese fußkalt und ein Teppich fußwarm. Die unterschiedliche Dämmung ist hier bezogen auf den gesamten Aufbau vernachlässigbar.

Aus dem gleichen Grund halte ich Dampfsperren für sinnlos. Eine ist nämlich schon da, und zwar fast komplett umschließend: Die Karosserie! Und ist auf der falschen Seite für den Fall, dass es draußen kälter als drin ist (was den Regelfall darstellt, selbst im Sommer). Also hat anfallendes Kondensat nur die Chance, nach innen zu entfleuchen, wenn es draußen wärmer als drin ist (Dampfdruck geht immer von warm nach kalt). Und wenn es da nicht hin kann, sammelt es sich eben an den Blechteilen, bis der Rost eine Lücke gemacht hat ...

(Klugscheißmodus an: Es heißt nicht Kältebrücke! Das ist physikalischer Unsinn, da keine Kälte irgendwohin geht, sondern Wärme. Aber in der umgekehrten Richtung! Aus diesem Missverständnis werden immer und wahrscheinlich bis in alle Ewigkeit sinnlose Dämmversuche mit dem Totalschaden enden. KM aus)