Moin moin zusammen,
seit Anfang Juni ist unser Revolution endlich da und hat sich auf den ersten Reisen bewährt.
Zur Vorgeschichte:
- Kawa 1: als wir noch zu zweit waren, reisten wir im selbst ausgebauten Opel Vivaro. Sehr kuschelig und Platz für meine Surf & Kite Ausrüstung.
- Kawa 2: nun reisten wir zu dritt: ein Pössl 2win. Ein tolles Fahrzeug. Was jedoch nervte war das Umbauen auf das Notbett in der Dinette.
- Kawa 3: Kind 2 kündigte sich an, sodass wir spontan recherchierten. Der 2win liess sich sehr gut verkaufen und wir orderten Ende November einen Roadcruiser Revolution aus dem Vorlauf, mit einigen Änderungen.
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Kurz zu uns: meine Frau und ich sind beide 36, Kind 1: 2,5 und Kind2: 0,6.
Im folgenden möchte ich ein paar Punkte beschreiben, die hier auch öfters diskutiert werden (Reihenfolge willkürlich)
- Motorisierung: 2win 130ps, Revo 150ps (beide Citroen)
Ich würde jetzt immer zum 150er tendieren, wenn man die Zuladung ausreizt (beim Revo geht das schnell). Auf dem 2win hatte ich eine Dachbox mit Surfausrüstung, Fahrräder an der Hecktür, Radanhänger fürs Kind etc. pp. Wir kamen knapp auf 3,5 to.
Der 150er Motor hat gerade ‚am Berg‘ deutlich mehr Reserven. Da war der 130er (vollbeladen) schneller am Limit.
- Verbrauch: nach knapp 4.000 km ca. 1 Liter mehr beim Revo (10,7L Revo, 9,65 L 2 win auf 22500km)
- Fahrwerk: der Revo hat das Maxi Fahrwerk mit 16“ Rädern und verstärkten Bremsen. Auch hier ein deutlich sicheres Fahrgefühl / Reserven gegenüber dem vollbeladenen 2win.
- Fahrzeuglänge: da der Radstand gleich ist, merkt man die 37cm zusätzliche Länge beim Revo nicht wirklich.
Zum Innenraum:
- Hubbett:
Für uns die ideale Lösung. Gerade bei kurzen Pausen kommen beide Kinder aufs Bett und spielen.
Vorteil Revo: hier gibt es eine Absturzsicherung!
Zum Schlafen: die Deckenhöhe ist natürlich niedriger als beim 2win, was uns aber nicht gestört hat.
Ein größer Vorteil beim Längsschläfen ist der Ein- und Ausstieg, da man nicht über den Partner oder ein Kind ‚darübersteigen‘ muss.
Die Leitern im Revo haben wir nicht verwendet.
- Raumbad
Ein herrlich kontrovers diskutiertes Thema
Auch hier überwiegen für uns die Vorteile:
-> mehr Raum (wer hätte das gedacht)
Gerade das Duschen ist toll.
-> kein Vorhang der am Körper klebt.
Die Lamellentür sollte natürlich gründlich abgetrocknet werden.
-> Abtrennung zum Bett. Gerade wenn die Kinder einschlafen sollen ist es toll, wenn nach hinten ‚zumachen‘ kann
- Dinette
beim Revo kann ich die Babyschale an der Wand und den Kindersitz zum Gang einbauen, wenn ich das Rückenpolster entferne. Und das auch, wenn der Tisch in der hohen Position ist.
Beim 2win gelang mir das nicht. Ob es an wenigen cm oder meinen Fähigkeiten liegt, kann ich im Nachhinein nicht beurteilen.
Ansonsten sind die Fahrzeuge weitestgehend identisch. Der Revo hat den größeren Kühlschrank, dafür konnte man beim 2win die Jacken darüber aufhängen.
Im Zweifel würde ich mich für den Kühlschrank entscheiden, gerade für eine Familie ist die Größe optimal.
Hier noch ein paar Änderungen, die nicht Fahrzeugspezifisch sind:
- Fahrradtransport
Beim 2win wie schon erwähnt an der Hecktür, beim Revo per AHK Träger (Atera Stada DL3).
Warum AHK?
Weil ich die Tür nicht wieder so belasten wollte (auch wenn man die Räder Abspannen / sichern kann)
-> die Räder müssen nicht so hoch gehoben werden. Der Atera Träger ist sehr durchdacht und die Fixierung der Räder ist vertrauenserweckend.
Beim temperamentvollen Öffnen der Tür haut man sich nicht mehr den Träger vor die Stirn :s6:s7
(die Platzwunde war einige Tage gut zu sehen…)
Nachteile AHK: das Verwirrspiel um die Position des Kugelkopfes, bzw. lassen sich die Türen im abgekappten Zustand öffnen?
Bei uns ist eine Linnepe AHK verbaut. Die Rechte Tür öffnet Problemlos, die Linke zur Hälfte. Hierfür muss der Träger etwas geschwenkt werden.
Fazit: damit kann ich leben. Die Vorteile überwiegen deutlich.
- Duocontrol CS.
Im 2win war die Gasflache immer nachts leer. Das wollte ich im Revo nicht haben…
- Lautsprecher
der 2win hatte welche hinten im Aufbau. Meiner Meinung nach überflüssig, da teuer und vom Klang enttäuschend.
Beim Revo habe ich vorne die LS gegen das Aixtron System getauscht. Zusammen mit der Flüsterdichtung des Forenbetreibers eine effektive und schnelle Optimierung.
Zum Thema Gewicht
Der 2win hatte deutlich mehr Zuladung. Punkt.
Für uns stellte sich eher grundsätzlich die Frage, wollen wir ein großes (fettes) Wohnmobil, oder einen relativ kompaktes und flottes Reisemobil.
Für 4 Personen mit 4 festen Betten sind 3,5 to immer knapp (wenn die ganzen Spielzeuge mitsollen, was bei uns der Fall ist)
Ergo muss man irgendwo einen Kompromiss eingehen, zumindest wenn man durch Österreich / Schweiz etc. fährt.
Da unser Ziel die Toscana, blieb eine Gasflasche zu Hause (hat für 2,5 Wochen gereicht, trotz Absorberkühlschrank, Kochen Duschen und gelegentlichem Heizen nachts in Deutschland)
Wir haben uns vor Abreise gewogen (Diesel voll, Fahrräder, Anhänger, Kiteausrüstung, Proviant 2. Gasflasche, Wasser ca. 50 L) und waren 100kg drüber.
Also haben wir ein paar Sachen rausgepackt und rückgewogen, sind nicht mit vollen Tanks durch besagt Länder gefahren, also kein Problem.
Zur Sicherheit / Beladung.
Beim 2win hatte ich ganz ehrlich das Gefühl, das wir technisch an der Grenze waren. Wir sind sicher über die Alpen und diverse Serpentinen auf Sardinien gefahren, aber immer recht behutsam.
Wie schon erwähnt hat das Maxi Fahrwerk hier Reserven. Ich hatte nie das Gefühl, dass wir vom Fahrwerk oder Bremsanlage an den Grenzbereich kommen, im Gegenteil.
Vorteil 2win: das Reserverad. Im Pannenfall gehts hier schneller weiter.
Der Revo hat nur ein Pannenset.
Unser Fazit: wir sind sehr zufrieden mit dem Revo und haben für unsere Anforderungen das optimale Fahrzeug gefunden. Wie schon erwähnt muss man beim Reisen zu 4. Kompromisse eingehen.
Diese sind beim Revo die Zuladung, die Enge hier und da.
Gerne beantworte ich Fragen zum Revo und wünsche ein schönes Restwochenende!
Gruß,
Stephan