Hallo schönen Abend !
Kennt jemand den Pass Praderadega im Veneto/Belluno ?
Diese Frage habe ich schon mal in diesem Forum am 16.11.2015 gestellt und jetzt bin ich auf
eine interessante Dukumentation im Wikipedia gestoßen, die zwar nicht diesen Pass betrifft,
aber den Pass San Boldo der ca. 5-7 Km vorher über den gleichen Bergkamm führt.
Diese Fotoaufnahme stellt in verblüffender Ähnlichkeit die Passstraße auf den Praderadega dar.
Es ist aber zu vermuten, dass diese Passstraße nach dem, jene auf den San Boldo gebaut wurde.
Verblüffend ist aber laut Bericht die Bauzeit der Straße auf den San Boldo zu seiner Zeit.
Bau der Passstraße Tovena - Trichiana im Ersten Weltkrieg 1918
Aufbereitung und Farbfotos: Herbert Thiess, München, © 2008
Lage: Norditalien, Provinz Belluno Region Venetien
Geo-Koordinaten der Passhöhe:
Nord 46.00497 Ost 12.16971 Höhe: 706m
Der Sant-Ubaldo-Pass (ital. Passo San Boldo) überwindet in Norditalien den letzten Höhenzug der Alpen vor der venetischen Tiefebene auf einer Höhe von 706 Meter. Die Straße über diesen Pass entstand als strategische Militärstraße im Ersten Weltkrieg, als die österreichisch-ungarische Armee im Jahr 1917 im Kampf gegen die italienischen Angreifer nach der erfolgreichen Schlacht von Karfreit bis zum Fluss Piave vorrückte. Die logistische Versorgung der neuen Piave-Front mit Truppen, Material und schwerer Artillerie erwies sich als schwierig. Das Kommando der 6. österreichisch-ungarischen Armee beschloss daher, den bestehenden Saumpfad über den Sant-Ubaldo-Pass zu einer militärisch nutzbaren Straße auszubauen. Der enge Talkessel nördlich von Tovena mit seinen beinahe senkrechten ca. 100 m hohen Feldwänden stellte das Projekt vor große Herausforderungen.
Kommandant der Bautruppe war der Oberst der Sappeure, Nikolaus Waldmann. Die Bautruppe bewältigte im Frühjahr 1918 die Aufgabe trotz der enormen Schwierigkeit des Geländes in kurzer Zeit, was dem Projekt den Namen „Straße der 100 Tage“ einbrachte. Beim Bau wurden neben der militärischen Bautruppe auch Kriegsgefangene und Alte und Frauen aus der örtlichen Bevölkerung eingesetzt. Die kühne Trassenführung und die meisterhafte Anlage der Straße erweckt auch heute noch höchsten Respekt. Auf halber Passhöhe erinnert eine große steinerne Tafel an den Bauleiter Nikolaus Waldmann. Bei einer Renovierung der Tafel wurde sein Name leider falsch als „Waldemann“ in den Stein gehauen. Waldmann schrieb 1933 über den Bau einen Artikel in den Militärwissenschaftlichen Mitteilungen, der als historisches Dokument hier originalgetreu wiedergegeben wird.