Öl-Diskussion

  • Im Thread "Motor Transit / Rimor Horus" entspann sich eine Diskussion um das richtige Öl für diesen Motor. Sie weitete sich dann aus in eine allgemeine Öl-Diskussion, die auch teilweise fachlich in die Tiefe geht. Ich habe sie daher hier abgetrennt.


    Gruß
    Matthias


    Das soll jetzt in nicht wie so oft bei diesem Thema ausarten, aber welches Öl empfehlt Ihr für unseren lieblings-Problemmotor? So richtig werde ich nicht fündig.

  • welches Öl empfehlt Ihr für unseren lieblings-Problemmotor?


    Ein Motoröl, das der Citroen Vorgabe B71 2290 entspricht.


    Empfehlung: Shell Helix Ultra Professional AP-L 5W-30
    (Bei Shell unbedingt auf die Buchstaben "AP-L" achten)
    Erhältlich z.B. bei Amazon


    (Für die neuen Motoren mit AdBlue die Vorgabe B71 2312)

  • http://www.motoroel.com/herste…gaben-und-spezifikationen
    Hier gibt es einige ergänzende Informationen zu den Hestellerfreigaben.


    Interessant ist aber der Hinweis im PDF Dokument von Valvoline: PSA B71 2312 ist rückwärts kompatibel zu PSA B71 2290.... aber nicht geeignet für Euro 6 Motoren www.valvolineeurope.com/uploadedFiles/6635.pdf


    Daher sollte man noch mal prüfen, ob PSA B71 2312 tatsächlich für die aktuellen Euro 6 Motoren vorgeschrieben ist.

  • Daher sollte man noch mal prüfen, ob PSA B71 2312 tatsächlich für die aktuellen Euro 6 Motoren vorgeschrieben ist.


    Das erklärt (etwas verwirrend) der Zusatz bei Valvoline:
    (Valvoline) PSA B71 2312 ist rückwärts kompatibel mit PSA B71 2290 C2 SAE 5W-30, aber nicht geeignet für Euro 6-Motoren.
    PSA B71 2312 verlangt nach 0W-30.

  • Wenn wir hier schon (wieder) eine Öl-Diskussion führen, möchte ich doch gerne aufzeigen, dass es auch andere Denkansätze gibt. Der Fahrzeughersteller verfolgt mit seiner Ölempfehlung nicht unbedingt die gleichen Ziele wie der Fahrzeugnutzer.


    Ich nenne mal zwei Links, wo wir die entpsrechende Diskussion schon geführt haben, für die, die's interessiert ;):


    #146 ... #154
    (jeweils im neuen Tab öffnen, sonst wird's unübersichtlich)
    #4 ... #12


    Zu den Beiträgen #5 und #8 (zweiter Link) von Michael (adriapilot) habe ich hier noch etwas gefunden. Um dem Einwand zuvorzukommen, im Internet könne jeder jeden Blödsinn schreiben und der Wahrheitsgehalt wäre nicht nachzuprüfen: Ich bin Techniker genug, um in einem längeren, aussagekräftigen Beitrag beurteilen zu können, ob die Aussagen plausibel sind oder nicht.
    (Aber auch aus diesem Beitrag nehme ich nicht alles kritiklos hin. Der "enorme Ölverbrauch im Schubbetrieb" erscheint mir nicht plausibel. Er kann durch den beschriebenen Effekt höchstens doppelt so hoch sein, wie der Ölverbrauch unter Last. Oder es ist ein Missverständnis - unter "enorm" verstehe ich weit mehr als das doppelte des normalen.)


    Michael hat sich bei seinen Aussagen zum HTHS hauptsächlich auf die Schmierung der Lager bezogen. Im dem verlinkten Beitrag (dritter Link) wird ergänzend auf die Schmierung der Kolben bei hoher Motorbelastung eingegangen. Und hier ist eine größere Hochtemperaturviskosität durchaus vorteilhaft.


    Gruß
    Matthias

  • Wenn wir hier schon (wieder) eine Öl-Diskussion führen, möchte ich doch gerne aufzeigen, dass es auch andere Denkansätze gibt.


    Diese Denkansätze verunsichern aber den Nicht-Fachmann eher als dass sie helfen ;)
    Deshalb hier noch mal mein gut gemeinter Ratschlag für den "Otto-Normal-Kastenlenker": Mit Motoröl nach Herstellervorgabe macht man nichts falsch ;)


    Peter (Der schon seit über 100.000 km mit Chiptuning mit einem "stinknormalen" Öl nach Fiat-Vorgabe 9.55535-S1 herumfährt)

  • ... wobei ich dann aber, wenn man in Peters Sinn vereinfachen will, unbedingt ein Öl nach ACEA C3 empfehlen würde anstelle ACEA C2, wie es Fiat/Citroen/Peugeot vorschreiben.
    Das C3 hat eine höhere Viskosität bei sehr hohen Temperaturen, wie sie an der Kolben- und Zylinderwandung vorkommen. Schmiert dort besser. Das C2 dagegen hat ein höheres Karaftstoffeinsparpotential und wird daher vom Hersteller vorgeschrieben, um die CO2-Vorgaben einzuhalten.


    Gruß
    Matthias

  • ... wobei ich dann aber, wenn man in Peters Sinn vereinfachen will, unbedingt ein Öl nach ACEA C3 empfehlen würde anstelle ACEA C2, wie es Fiat/Citroen/Peugeot vorschreiben.
    Das C3 hat eine höhere Viskosität bei sehr hohen Temperaturen, wie sie an der Kolben- und Zylinderwandung vorkommen. Schmiert dort besser. Das C2 dagegen hat ein höheres Karaftstoffeinsparpotential und wird daher vom Hersteller vorgeschrieben, um die CO2-Vorgaben einzuhalten.


    Die ACEA-Klassifizierung ist für den Nicht-Fachmann auch zu undurchsichtig und zu allgemein gehalten.
    Shell zum Beispiel "baut" mindestens 10 verschiedene Motoröle der selben Viskosität und ACEA-Klassifizierung, aber nur 1 davon erfüllt die Vorgabe von Citroen, Fiat und Iveco.

  • C3-Öl erfüllt sowieso nicht die Vorgaben der genannten Firmen ;).


    Fakt ist, dass alle C3-Öle einen HTHS über 3,5 mPas haben, dagegen alle C2 einen ab 2,9 mPas und im Allgemeinen auch nahe an dieser Untergrenze liegen. Somit tut man seinem Motor auf jeden Fall etwas gutes, wenn man ein C3-Öl anstelle C2 nimmt, aus den oben genannten Gründen. Nutürlich muss die sonstige Qualität stimmen. Ein guter Indikator hierfür ist die MB-Freigabe 229.51 oder 229.52. Wenn eine dieser beiden draufsteht, kann man bedenkenlos zugreifen. (Natürlich nur, wenn man sich traut, sich über die Herstellerangaben hinwegzusetzen.)


    Gruß
    Matthias

  • Trotzdem ist es für, sagen wir mal 99% der Forenmitglieder hier am Einfachsten, wenn "wir" Fachleute ihnen den unmißverständlichen Rat geben ein Öl zu kaufen, das den Herstellervorgaben entspricht.
    Für den "Otto-Normal-Kastenlenker" gestaltet es sich dann nämlich sehr einfach ein Öl zu finden, das z.B. der Vorgabe Fiat 9.55535-S1 oder Citroen B71 2290 entspricht.
    Denn "wir" Fachleute sind ja zum Beraten und nicht zum Verwirren hier ;)

  • Na ja, nach den Kriterien zu schauen, die ich in #11 genannt habe, dürfte doch so schwer nicht sein? Hier fehlt der Smiley mit den drei Fragezeichen auf dem Kopf


    Dann dürfen sich die geneigten Leser aussuchen, ob Sie Deinem oder meinem Rat folgen wollen. So viel Eigeninitiative solltest Du ihnen zutrauen ;)


    Frohe Weihnachten wünscht
    Matthias

  • wenn man heute ein Öl nimmt welches nicht den Herstellervorgaben entspricht, dann kann das z.B. zum Zusetzen des DPF führen.


    Du verwirrst mich jetzt :flushed:
    Ich "predige" doch hier, dass man das vom Hersteller vorgegebene Motoröl verwenden soll :innocent:

  • Schon erlebt. C1 vorgeschrieben da sehr engmaschiger DPF, nicht verwendet, DPF dicht.


    Damit verwirrst Du jetzt aber die Leser. Das hört sich für mich ein bisschen zu plakativ an. Klingt so, wie wenn in dem Öl kleine Stückchen wären, die aus den Auslassventilen herauspurzeln und den Filter zusetzen.


    Für Autos mit DPF (Diesel-Partikelfilter) werden Öle mit niedrigem Sulfataschegehalt empfohlen.
    Grund:
    Es bleibt immer eine minimale Menge Öl auf den Zylinderwandungen, die mitverbrannt wird. Je mehr aschebildende Bestandteile sich im Öl befinden, um so mehr Asche setzt sich natürlich im DPF ab. Diese Asche verbrennt nicht beim Regenerieren sondern bleibt "kleben" und setzt über die Zeit ganz allmählich den Filter zu.


    Nun kann sich jeder selbst ausrechnen, dass die Menge an Öl, die verbrannt wird, einen ganz wesentlichen Einfluss auf die Ascheablagerung im DPF hat. Ein alter Motor, vielleicht noch mit undichten Ventilschaftdichtungen, kann locker die 10-fache Menge an Öl verbrennen (immer auf die Laufleistung bzw. Betriebsstunden bezogen) wie ein neuer Motor oder wie einer, der durch sehr gutes Öl kaum Verschleiß aufweist.


    Es gibt Ölspezifikationen mit niedrigem Sulfatascheghalt von 0,8 % (C2 und C3) und solche mit besonders niedrigem Sulfataschegehalt von 0,5 % (C1 und C4). Was belastet nun den DPF mehr: Wenn ich eine bestimmte Menge an Öl mit 0,8 % Aschegehalt verbrenne oder beispielsweise die doppelte Menge Öl mit 0,5 % Aschegehalt? Und bei der doppelten Menge muss es ja nicht bleiben!


    Ihr seht, die Vorgaben des geringen Sulfatascheghaltes aus Gründen der geringen DPF-Beladung mit Asche sind mit Vorsicht zu genießen. Es gibt eben noch weitaus bedeutendere Einflussfaktoren. Tendenziell ist es wesentlich einfacher, ein gutes Öl mit hohem Sulfataschegehalt zu mixen als eines mit niedriegem, weil dann mehr (aschebildende) Additive beigegeben werden können.


    Und wenn man trotzdem auf die Herstellerempfehlung mit max. 0,5 % Sulfataschegehalt hören will (trifft für den Duc/Jump/Box nicht zu, sondern bezieht sich auf das Beispiel von TomB), würde ich in diesem Fall nicht das C1-Öl nehmen, denn das hat einen abgesenkten HTHS-Wert von 2,9 mPas. Dann lieber ein C4, das hat auch 0,5 % Sulfataschegehalt und einen HTHS von mindestens 3,5.


    Hier nochmal zusammengefasst:


    ACEA-Norm | Sulfataschegeh. | HTHS
    C1......................max. 0,5 %.......mind. 2,9
    C2......................max. 0,8 %.......mind. 2,9
    C3......................max. 0,8 %.......mind. 3,5
    C4......................max. 0,5 %.......mind. 3,5


    Einen hohen HTHS würde ich aus den schon weiter oben genannten Gründen auf jeden Fall vorziehen.


    Gruß
    Matthias

  • Somit tut man seinem Motor auf jeden Fall etwas gutes, wenn man ein C3-Öl anstelle C2 nimmt


    Warum empfiehlst Du dann ein ACEA-C3-Motoröl und nicht gleich ein C4 ?


    ...vielleicht gibt es ja noch mehr Faktoren wie nur den Aschegehalt und die HTHS-Viskosität, die ein Motorenhersteller bzw. ein Fahrzeughersteller zu berücksichtigen hat ;)

  • @ Da Bäda, ich meinte die Leute die immer nach einem "Superöl" suchen und meinen sie tun irgendwas gutes wenn sie ein supertolles Wunderöl nehmen was sooo viel besser ist wie das was der Autohersteller vorschreibt.


    @ _Matthias: Beim ersten Fzg was ich mit dem Problem hatte, habe ich mich lange mit der Technik unseres Öllieferanten unterhalten. Bei den C1-Ölen muss auch die Partikelgröße sehr klein sein. Bei anderen Ölen müssen wohl deutlich größere Partikel entstehen. Manche DPF-Netze sind so eng, dass die Oberfläche sich mit den größeren Partikeln sofort zusetzt.
    C4 müsste man wohl mal nachhören wie es da aussieht, ich wäre vorsichtig was einzufüllen was nicht freigegeben ist.

  • @ Da Bäda, ich meinte die Leute die immer nach einem "Superöl" suchen und meinen sie tun irgendwas gutes wenn sie ein supertolles Wunderöl nehmen was sooo viel besser ist wie das was der Autohersteller vorschreibt.


    Stimmt Tom, hab ich nur falsch verstanden :relaxed:

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