Moin,
wir sind gerade zurück aus der französischen Provence und ich kann (leider) über meine Erfahrung mit der Fiat Camper Assistance berichten.
Wir wollten nach schönen Tagen in Port Grimaud und Umgebung wieder nach Hause. Auf dem Rückweg noch ein kleiner Abstecher zum Gorges du Verdon in den französischen Seealpen. Kurz vor dem Ziel der Alptraum jedes Autofahrers: Warnton, rotes Blinklicht und dann Dampf aus dem Motorraum.
Beim Blick in den Motorraum spritzt mir schon die Kühlflüssigkeit entgegen. Die Quelle war nicht zu orten. Wir waren mitten im Nirgendwo. Erste Reaktion, war natürlich den gelben Club anrufen. Aber, wie gesagt, mitten im Nirgendwo – mit einen Mobilfunknetz NULL. Zum Glück hatte ich mir gerade eine Mobile Außenantenne gebastelt, die ich aber während der Fahrt abklemmen muss und nun wieder aktivierte, Damit konnte ich ein ganz schwaches Netz bekommen. Das Ding ist noch nicht ganz fertig. Ich kann versichern, ein Gespräch aus dem Ausland mit dem Club mit einem Telefon, das meistens nach höchstens 2 Minuten das Netz verliert macht keinen Spaß. Nach ungefähr 5 oder 6 Versuchen hatte ich dem Operator (dem 3. Oder 4.) meine Situation endlich klarmachen können. Ergebnis: „Sie haben noch Garantie auf dem Fahrzeug und sind darum bei der Fiat Camper Assistance sehr viel besser bedient als bei uns.“ Ich bekam die Tel. Nr. und nun begann ein noch schlimmeres Spiel als beim Club. „Wenn Sie xx wollen, wählen sie die 1, wenn sie yy wollen, wählen sie die …. „ usw. Mit einem dauernd abschaltendem Netz könnte man dabei ins Lenkrad beißen. Nach minutenlangen Belehrungen über Datenschutz usw. hatte ich dann endlich einen netten Menschen am Ohr. Auch da wieder die üblichen Abbrüche und letzten Endes bekam ich jemanden, der die Situation verstanden hatte und mich immer wieder zurückrief. Damit musste ich die ganze Prozedur nicht jedes Mal aufs Neue durchlaufen.
Ergebnis: Wir melden uns sehr bald, halten sie das Telefon frei. Kurze Zeit später eine SMS: Der Depanneur mit Namen xx wird bei Ihnen innerhalb der nächsten 45 Minuten eintreffen. Er kam auch schon nach 2 Stunden. Ein sehr netter Fachmann. Sagte der Thermostat der Kühlung sei geplatzt und der Wagen muss in die Werkstatt. Es war am Freitag Nachmittag. Ich hätte 2 Möglichkeiten: Entweder ich kann den Wagen irgendwo abstellen, bekomme ein Hotel und ein Auto – natürlich alles kostenfrei, oder er könnte das Wohnmobil auf einem Platz abstellen und uns dann am Montag Morgen abholen und uns in die Werkstatt transportieren. Der Platz sei nach seiner Auskunft „kein Paradies“ aber erträglich und es gäbe Ver- und Entsorgung. Wir haben den Platz gewählt.
Leider gab es dort weder Strom noch Wasser. Es war der Supermarktparkplatz in einem Industriegebiet. Und weil wir für die Rückfahrt schon wenig Wasser dabei hatten, wurde es langsam eng. Auch mit Strom. Um es abzukürzen, wir haben es irgendwie hinbekommen. Und der nette Depanneur kam am Montag auch zum vereinbarten 8 Uhr Termin pünktlich um 9 Uhr. Was für mich nach einigen Jahren Leben in F. für eine große Zuverlässigkeit spricht.Seine erste Frage war: "War es sehr hart?" Ich vermute, dass einige Kunden nicht so ganz glücklich auf dem Platz waren.
Wir wurden in die Werkstatt (zurück an die Küste) gebracht und dort noch am Vormittag der Schaden repariert. Es war übrigens nicht der Thermostat, sondern ein Schlauch hatte sich gelöst und das ganze Desaster verursacht. Offenbar eine Schlauchschelle nicht richtig festgezogen. Und dafür 3 Tage Supermarktparkplatz!
Mein Fazit aus der ganzen Sache:
1. Die Fiat Camper Assistance funktioniert wirklich gut. Für die ganzen Probleme und Schwierigkeiten konnten die ja nichts.
2. Ich werde demnächst möglichst immer für einen vollen Wassertank sorgen.
3. Ich werde mir eine Brennstoffzelle gönnen. Denn die Aussicht irgendwo mit einer Panne ohne Strom zu stehen, ist nicht lustig (Klospühlung, Wasserpunpe).
4. Meine schlechte Meinung über den fast neuen Ducato nehme ich zurück, denn eine gelöste Schlauchverbindung ist einfach nur Pech.
So, danke fürs lesen bis hierhin, es ist wirklich ein wenig lang geworden. Aber ich dachte vielleicht interessiert es ja jemanden wie es ist, im Ausland eine Panne zu haben. Übrigens, ich habe den Depanneur gefragt, wie das denn geht, wenn der Kunde nicht französisch spricht. „Das ist überhaupt kein Problem. Wir haben einen Vertrag mit einem deutschen Übersetzer im Schwarzwald. Den rufen wir an und der spricht dann mit dem Kunden per Telefon.“ Man sieht: Alles wird geregelt.