Planung-Luftauslässe für Warmluftheizung

  • Hallo Leute,


    ich beginne mit der Planung der Heizungs-Installation für unseren Kasten-Ausbau und grüble über die Anzahl und Orte der Ausströmer für die Warmluftheizung. Es soll eine Truma Combi 4 werden


    Den Ausbau würde ich als einfach als klassische Variante bezeichnen. Anbei der Grundriss, in den ich schon mal meine Idee bezgl. der Anordnung der Ausströmer eingezeichnet habe


    2 Stück im Fußbereich des Bettes
    1 Stück im WC
    1 Stück unter der Sitzbank
    1 Stück im Küchenblock an der Schiebetür
    2 Stück im Fahrerhaus


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    Was meint ihr dazu ? Eventuell noch einen in den hohen Schrank unter dem Kühlschrank und noch einen zweiten unter die Sitzbank ?


    Bitte um Eure Meinung dazu ... mir fehlt es da an Erfahrungen.


    Gruß, Frank

  • Bei meinem fertig gekauften Clever-Ausbau war es ähnlich wie von Dir geplant: Der hinterste Auslass war unter dem vorderen Bett-Ende. Dadurch war es an der Hecktür unangenehm kalt. Es gibt Leute, die hängen dann da eine Isoliermatte hin, aber das gefällt mir nicht (möchte durch die Fenster schauen können). Daher habe ich den vorderen Auslass unter dem Bett nach hinten verlegt, so dass die Warmluft an den Hecktüren entlang streicht. Ist schon viel angenehmer so. Noch besser wäre es, wenn zwischen Matratze und Türen ein kleiner Spalt wäre, dass die Warmluft auch am Fenster vorbei nach oben kann. Könntest Du ja bei der Bemessung der Matratzengröße so vorsehen.


    Im Bad braucht man nur relativ geringen Volumenstrom, da wird es schnell warm. Es reicht, wenn der Bad-Auslass von einem anderen Strang abzweigt. (Erfahrung von einem Alkoven-Mobil und dem jetzigen Kasten.)


    Dem Gefühl nach würde ich sagen, die beiden mit Fragezeichen kannst Du weglassen.


    Gruß
    Matthias

  • Danke für deine Hinweise Matthias. :s12


    Das mit der Kälteabstrahlung der Hecktüren ist bei mir unkritisch, weil der "Schlafraum" zur Hecktür hin abgeschlossen sein wird. Da kommt eine Rückwand rein.


    Zusätzlich fällt mir gerade ein, dass Natur ich die Garage unter dem Bett auch einen Ausströmer bekommt


    Habt Ihr weitere Ideen oder Meinungen für mich ?


    Gruß, Frank

  • Jeder Bogen/Abzweig bringt Verwirbelungen und mindert so die Luftstrommenge.
    In der Ablufttechnik sagt man, über den Daumen gepeilt, dass jeder 90°-Bogen 10% der jeweiligen Luftströmung mindert.


    So wäre es - für dich selbst - sinnvoll, nicht nur die Luftausströmer, sondern speziell den Standort der Heizung mit einzuzeichnen.
    Y-Verteiler sind dabei natürlich strömungsgünstiger als T-Abzweiger. So lässt sich über die Bauart der Abzweige auch die Luftverteilung links/rechts im KaWa MIT beeinflussen bzw. bereits konstruktiv steuern.


    Und... ...jeder Bogen bzw. Abzweig bringt auf Grund der dort auftretenden Verwirbelungen potenziell auch Geräuschbildung, welche sich bei gewissen Strömungsgeschwindigkeiten dann wie ein leiser[?] Singsang anhören können. Hatte ich so in unserem Alkoven bei "Ruhegeschwindigkeit" der Ventilation. Ist wie "leises Pfeifen" auf einem Flaschenhals gewesen und konnte beim EInschlafen schon ganz nervig sein.
    Fazit wäre für MICH:
    Nach Möglichkeit alle Ausströmer über EINE Seite führen,
    abwinkelnde Rohrverteiler - besonders im noch starken Luftstrom nahe der Heizung - meiden,
    WENN T-Abzweig, dann den Querschnitt des gerade durchgehenden Strangs mindern, sonst kommt im Abzweig so gut wie nix mehr durch (z.B. von Sitzbank nach Fahrerhaus)
    T-Abzweige, bei denen der Luftstrom sich nach beiden Seiten hin gegenläufig verteilen soll sind Scheiße, weil dort die Strömungsgeschwindigkeit extrem herunter gewirbelt wird.
    Dünne Zusatz-Rohrführungen zur Unterstützung/Anwärmung des Klimas an isolationsschwachen Bereichen sind geil, also in die Bereiche vorhandener Türen.
    Das Bad als zumeist direkt neben der Heizung befindlicher Raum heizt sich zumeist selbst bei geschlossen gehaltenem Ausströmer noch am intensivsten auf (kürzester Weg von der Heizung bei kleinstem Beheizungs-Bereich). Hier dürfte selbst eine Zuführung mit kleinem Durchmesser bereits volle Leistung bringen.

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Mal so meine Erfahrungen aus der Alkovenmobil-Zeit, z.T. sicherlich auf deine Planung übertragbar:


    Da gab es einen sehr sinnvollen Ausströmer im Bereich der Aufbautür, nur kam dort nix an. Ich hatte dann mal "nachgeforscht" und siehe da, am Ende des Strömungswechsels von der einen auf die andere Seite hatte man dort aus Platzgründen (für dort vorh. Stauraum) einen T-Abzweig eingebaut. Der Luftstrom bollerte dort somit vor eine "Wand", um sich dann nach zwei Seiten hin verteilen zu sollen, das funzte so natürlich nur schlecht: Zum hinteren Auslass, der auf Grund seiner Leitungskürze weniger Widerstand bot, kam fast alles raus und nach vorne fast nichts. Also einen Verteiler mit 45°-ANsatz verbaut, so dass der Luftstrom mehr nach vorne gerichtet war und alles war gut, vorne wie hinten.


    Den Ausströmer im Bad hatten wir praktisch durchweg immer geschlossen, allein die Heizung selbst unter dem anliegenden Kleiderschrank verströmte über ein Gitter (wie die Lüftungsgitter des Absorber-Kühlschranks in der Karosseriewand) bereits so viel Wärme, dass das Bad immer bestens der wärmste Bereich im WoMo gewesen war. Das mag auf Grund besserer Iso heute etwas anders sein. Immerhin ist unser Fußbereich im Querschläferbett bei Heizungsbetrieb abends immer geil vorgewärmt, funzt also so noch immer.


    Der Stauraum unter der Dinettebank war gut zum Vorwärmen von Konserven und Getränken geeignet: allein schon die dort verbaute Luftleitungslänge sorgte dort für eine fast Lebensmittel-untaugliche Stau-Wärme. Ich hatte dann einen der beiden dort verbauten Ausströmer (den Zweiten in deiner Zeichnung) stillgelegt und nur den Ausströmerteller-ohne-Funktion aus optischen Gründen drin gelassen (wollte kein Mauseloch im Möbelbau).


    Die beiden zu den Hecktüren unseres jetzigen Knaus-KaWas geführten dünnen Luftleitungen brachten bisher (war ja nächtens bis morgens zuweilen schon recht nahe bei Null) vollen Erfolg. Wir hatten uns ledigleich zusätzlich in den unisolierten Spalt zwischen den Hecktüren eine Rohrisolations-Ummantelung (Baumarktware) zwischengeklemmt.

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Moin
    Wo wird denn die Heizung verbaut? Höchstwahrscheinlich unter das Bett?
    Das würd ich heute anders machen. Ich würd die Heizung in die Sitzbank verbauen: 1. weniger Geräusche, 2. die meiste Wärme benötigt man vorn an der Sitzgruppe.
    Allein die Strahlungswärme, unter dem Bett ist schon heftig.



    Von Unterwegs.
    Jörg

  • Hallo Frank,
    ich würde darauf achten, das eine möglichst große Menge der Warmluft in Richtung Fahrer/Beifahrer/Windschutzscheibe geht.
    Aus der Richtung Windschutzscheibe kommt eine erhebliche Menge an kalter Luft bzw. eine erhebliche Kältestrahlung.
    Und wenn du, rein theoretisch, die Warmluftströme in einen Kreislauf bringen kannst, hast du das Ziel der gleichmäßigen Wärmeverteilung erreicht.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Ralph,


    Vielen Dank für deine umfangreichen Ausführungen zum Thema. Da sind viele neue Infos für mich dabei, die ich berücksichtigen werde.


    Wie es dann in der Umsetzung wird, werde ich wieder in meinem Ausbautagebuch beschreiben


    Gruß, Frank

  • Servus Frank,
    ohne wirklichen Erfahrungswert: ich habe mir den Trauma-Handtuchtrockner gekauft. Da ich meine Heizung noch nicht verbaut habe, konnte ich ihn noch nicht testen, aber er scheint mir für das Bad recht gut zu taugen anstatt des normalen Auslasses.
    Ansnonsten schließe ich mich an: Wenn's geht, Wärme an der Außenwand ausströmen lassen, sonst hast du auch bei guter Dämmung ein Temperaturgefälle, das sich immer ungemütlich anfühlt. Die Luft "will" ja wieder eine gleichmäßige Temperatur herstellen und dann wird es zugig. Daher Auslässe zum Bett an die Hecktüren, wenn die Heizung unter dem Bett montiert wird, müsste das ja unproblematisch sein.


    Gruß, Sven

  • Bei meinem Pössl (Heckquerbett und schlecht gedämmte Hecktüren) ist der große Warmluftausströmer an den Hecktüren "goldwert".
    Damit werden die Türen selbst im Winter gut gewärmt. Das bringt neben einem warmen Rücken auch den Vorteil dass die Türen idR nicht von aussen einschneien. Dumm ist nämlich, wenn im Winter beim Öffnen Schnee ins Auto staubt oder nach dem öffnen die Dichtungen anfrieren ...


    Interessieren würde mich wie du die Ausströmer im Fussraum des Fahrerhauses realisieren willst. Da sehe ich bei den meisten Kastenwägen von der Stange nämlich ein großes Defizit! Gerade für den mäßig gedämmten Bereich Fahrerhaus gibt es meist kaum Möglichkeit Heizungsluft in Richtung Fussraum zu blasen.

  • Bei meinem Pössl (Heckquerbett und schlecht gedämmte Hecktüren) ist der große Warmluftausströmer an den Hecktüren "goldwert".
    Damit werden die Türen selbst im Winter gut gewärmt. Das bringt neben einem warmen Rücken auch den Vorteil dass die Türen idR nicht von aussen einschneien. Dumm ist nämlich, wenn im Winter beim Öffnen Schnee ins Auto staubt oder nach dem öffnen die Dichtungen anfrieren ...



    Das ist bei uns nicht so relevant, weil das Bett durch ein Brett von den Hecktüren abgetrennt ist.


    Interessieren würde mich wie du die Ausströmer im Fussraum des Fahrerhauses realisieren willst. Da sehe ich bei den meisten Kastenwägen von der Stange nämlich ein großes Defizit! Gerade für den mäßig gedämmten Bereich Fahrerhaus gibt es meist kaum Möglichkeit Heizungsluft in Richtung Fussraum zu blasen.


    Das weiß ich im Detail auch noch nicht ... da bin ich Planung und Ausführung noch nicht angekommen. Da ich einen ca. 15 cm hochgesetzten Fußboden über den gesamten Wohnraum habe, der sich bis in das Fahrerhaus hinein ausdehnt, ergibt sich da aber bestimmt eine Lösung


    Ich werde in meinem Ausbautagebuch berichten

  • Ich hab, jetzt abgesehen vom doppelten Boden, in den auch ein Ausströmer der Truma hinbläst, noch genau 2 Auslässe. Einen unter der Dinette (der im Winter mit einem Schlauch verlängert und ins Fahrerhaus verlegt wird) und einen direkt in den Eintieg vor der Tür. Der 4. Auslass heizt die Wände bei den Betten und das Bad. Gut, wir hatten noch keine 20- Grad minus, aber bei etwas unter Null wars - sicher auch durch den warmen Boden - immer hübsch warm, auf recht kleiner Stufe.

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