Schöne Schei.........

Zitat von waiko

Damals hätte ich mir vor Wut und Ärger die Haare ausreissen können

Mönsch Waiko, hast Du ein Glück, daß das vorbei ist!

Sollte hier der Eindruck erweckt werden.....das alle von mir gelieferten Neufahrzeuge binnen kürzester Zeit dicke Beulen bekommen und der Kunde sich dieses Phänomen rein garnicht erklären kann...hier vorab eine eierlichstatttliche Erklärung....

ICH BIN ABSOLUT UNSCHULDIG !!!!!

@ Voba....auf Deine Bilder habe ich nur noch gewartet...eventuell sollten wir mangels Beteiligung am Fotowettbewerb noch das Fahrzeug mit der schönsten Beule bewerten...1 Preis: ein Heimwerker Ausbeulset...

@ hotte...kannst Du den Themenbeitrag nicht umbenennen und so gestalten, dass hier weiter "ausgebeult" werden kann...

twister: Keine Angst, es liegt wohl nicht am Händler - es ist eindeutig ein Serienfehler und muß etwas mit der Metallic-Lackierung zu tun haben! Ich werd' gleich mal Citroen anschreiben ...

Für den Wettbewerb schlage ich folgende Kategorien vor:

1. Schönste Beule - Pflichtteil (es zählen nur die klassischen Stellen wie Stoßstange und Türen und nur durch Bewegen des Fahrzeugs entstanden)

2. Schönste Beule - Kür (vielleicht so in der Art Leiter bei Dachbeladen abgerutscht)

3. Sonderpreis für besondere Kreativität (vielleicht Dachbeule durch Umknicken einer 'vergessenen' Sat-Schüssel)

Hallo,

auch wir können mitfühlen. Wir hatten unser Schnuckelchen zwei Wochen als uns ein Trecker mit Hänger nicht überholen lassen wollte. Rechter Kotflügel, Tür - alles im Eimer.
Zum Glück:
Uns ist nichts passiert, unseren Mitfahreren ist nichts passiert, dem jungen Treckerfahrer ist nichts passiert, die gegnersiche Versicherung hat alles bezahlt, unsere Werkstatt war klasse, jetzt sieht man gar nix mehr !!!

Besser wirds für Euch durch wegbleiben in Peckfitz nicht. Viel Spaß dort. Auch ohne uns.

Nachdem ich seit 1,5 Wochen wieder mit meinem Kasten rückwärtsfahren darf, will ich doch mal ausführlich meine Erfahrungen schildern - vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja.

Den Crash hatte ich an einem Samstagmorgen, konnte also noch am gleichen Tag zum örtlichen Citroen-Händler (nicht der größte, mit 6 Hubbühnen aber auch nicht der kleinste). Der Chef persönlich nahm den Schaden in Augenschein, alles kein Problem, Kosten ganz unverbindlich so 1500-2000 Euro. Genaues kann er erst am Montag raussuchen/erfragen. Soweit war die Welt dann ja noch in Ordnung.

Am Montag nahm das Schicksal dann seinen Lauf: Er kann den Schaden gar nicht reparieren, die benötigten Ersatzteile sind noch nicht von Citroen
katalogisiert. Das würde für ihn bedeuten, das er die benötigen Teile fotografiert, an Citroen mailt und auf Angbot und Lieferung wartet. Die Ecke und die Dachkante hätte er schon mal telefonisch im Zentrallager angefragt, sind dort nicht auf Lager. Bedeutet also Lieferung aus Italien. Es wäre ihm zu riskant, die Teile zu bestellen, den Wagen zu zerlegen und dann ggf. wegen eines weiteren fehlenden Teiles den zerlegten Wagen für 1-3 Wochen in seiner Halle stehen zu haben. Es gab mir die Adresse eines Karosseriebauers, der auf Unfallschäden spezialisiert ist.

Ich bekam die schlimmsten Befürchtungen und habe somit erstmal die Versicherung informiert. Alles kein Problem, am Mittwoch kommt ein Sachverständiger für die Begutachtung. Dieser hat dann auch geeignete Werkstattadressen parat.

Dienstag: Der Sachverständige bestätigt mir telefonisch den Termin, und fragt vorab schon mal nach dem Fahrzeug '... es ist doch ein Berlingo, oder???'

Dienstag: Noch mal Gespräch mit der Versicherung: ich kann die Reperatur in einer Partner-Werkstatt ausführen lassen. Diese holen den Wagen bei mir ab, stellen mir einen kleinen Leihwagen kostenlos auf den Hof, und bringen den Kasten dann irgendwann zurück. Die Werkstattadresse kann ich vorher nicht erfahren, Terminzusagen werden nicht gemacht.

Mittwoch: Der Sachverständige erscheint, zeitgleich fallen die ersten Regentropfen seit 3 Wochen. Es sollten auch die letzten für die nächsten 3 Wochen sein. Er beginnt seine Arbeit: Nummerschild aufschreiben, Tachostand notiert, Profiltiefe messen, Radio-Typ (!) aufschreiben. Wo ist denn die Fahrgestellnummer? OK, das haben wir also alles geklärt. Der Schaden ist gar nicht so schlimm, das sieht nur so aus. Zwei Bleche austauschen, Holm richten, lackieren, fertig. Wahrscheinlich müssen nicht mal die Hängeschränke abgenommen werden. Er überlegt, wie er das Dach von oben begutachten kann - ich hole ihm eine Trittleiter. Noch
ein paar Fotos. Fertig. Ich teile ihm mit, daß die örtliche Werkstatt die Reparatur abgelehnt hat - Teile nicht lagermäßig in Deutschland und deshalb nicht kalkulierbar. Oh, er braucht für sein Gutachten aber einen Kostenvoranschlag ... Wir spielen dann noch kurz Karten (Visitenkarten) und verabschieden uns.

Immer noch Mittwoch: Ich fahre zum Karosseriebauer, erzähle das bislang erlebte und trage somit zur Verbesserung der Betriebsklimas bei. Ein schönes Auto, ich bekomme den Siegerpokal - ich bin der Erste, der dieses Modell mit einer Kaltverformung zu ihm gebracht hat. Glückwunsch! Die Hängeschränke würde er nicht selber demontieren wollen, da muß er erst ein Angbot reinholen - kein Problem ich würde ihm das Fahrzeug ohne Schränke hinstellen (ich kenne da ja so einen Jungunternehmer der nur 16 Stunden am Tag arbeitet, der freut sich bestimmt über einen Auftrag). Also PC angeschaltet und Datenbank gestartet. Schade, in der Version 1.Quartal 2007 gibt es leider keinen Jumper III, keinen Ducato 250 ... Er kann das aber auf jeden Fall besorgen, aber das könnte dann ein paar
Wochen dauern, genaue Preise oder Termine kann er nicht abgeben.

Immer noch Mittwoch: Ich fange an zu telefonieren, Citroen und Fiat. Ohne Erfolg. Also den Flüsterer angerufen. Den Ausbau kann er machen (wie erwartet), fürs Metall hätte er 2 Firmen. Er meldet sich dann. Tut er auch. Wir verabreden uns für Freitag, damit die Werkstatt das Unglück in natura sehen kann.

Immer noch Mittwoch: Geburtstagsfeier meiner Frau ...

Donnerstag: Anruf vom Sachverständigen - er hat eine Citroen-Werkstatt die alle Teile von heute auf morgen bekommen kann. Dort fahre ich nachmittags hin: Oh, da muß aber ein weiteres Blech auch ersetzt werden - kein Problem, alles im Zentrallager. Ehrlich? Haben wir extra angerufen!
Wenn ich das Auto Montag bringe, kann ich es Freitag abholen. Sollte doch alles so ablaufen, wie man es von einem Serienfahrtzeug erwartet?

Donnerstag: Ich sage dem Flüsterer erstmal ab, auch wenn wir beide schon unsere Erfahrungen mit der Wunderwerkstatt gemacht haben. Vielleicht haben die ja tatsächlich den besseren Draht zu Citroen.

Freitag: Das Gutachten ist da: 4000 Euro, Schränke müssen ausgebaut werden.

Samstag: Termin abgemacht, Teile immer noch kein Problem.

Montag: Ab zur Werkstatt, bis Freitag dann! - Äh, eventuell schaffen wir es erst bis Montag. Der Lack muß ja auch trocknen. Egal.

Donnerstag: Anruf in Werkstatt. Der Meister hat gerade Kundschaft, er ruft mich zurück. Tut er nicht, nach 1,5 Stunden hat das Mädchen von vorhin wohl die Aufgabe bekommen, mich auf Mittwoch zu vertrösten. Ich bekomme dann bescheid.

Mittwoch: Da ich bis Mittags keinen Anruf bekommen habe, rufe ich selber an. Der Meister telefoniert, ich bekomme einen Kollegen. Oh, der Wagen ist beim Lackieren, bis Donnerstagabend ist er fertig. Kurze Zeit später ein weiterer Anruf: es wird Freitag werden, da noch ein Teil fehlt. Wie? Das Auto ist beim Lackieren, obwohl noch Bleche fehlen???

Freitag: Auch diesmal bleibt mein Telefon stumm. Also selber anrufen. Ich frage den Herren am anderen Ende nach dem Abholtermin. Davon weiß er nichts, ich spreche ja schließlich mit dem Geschäftsführer - mir doch egal wer ans Telefon geht wenn ich die Werkstatt anrufe. Ich werde gleich zurückgerufen. Das gleich 90 Minuten sind, habe ich ja schon gelernt. Der Meister ruft an. Am Dienstag, späten Nachmittag ist der Wagen fertig - hoch und heilig versprochen. Gut, dann können wir ja auch schon 'ne Uhrzeit abmachen. Ne, ne, er ruft mich auf jeden Fall Dienstagmorgen an.

Dienstagmorgen: kein Anruf.

Dienstagmittag: Ich rufe an, frage nach dem Meister. Wieso? Der hat doch Urlaub! Ich bekomme seinen Kollegen. Der Wagen ist gerade vom Lackierer zurück und wird jetzt gesäubert. In einer Stunde kann ich ihn abholen. Ich rufe meine Frau an: in einer Stunde können wir ihn abholen - sie lacht: Du, die Leitung ist so schlecht, Du glaubst ja nicht, was ich gerade verstanden hab...

Dienstagabend: Er ist tatsächlich wieder da! Tip-Top, keine Spuren mehr zu sehen. Selbst die neuen Fugennähte an den Blechen sehen fast noch sauberer aus als die alten. Die Übergabe macht der Werkstattmeister - scheinbar jemand der die Werkstatt zu Recht in seinem Namen trägt. Er ist froh, das Ungetüm endlich wieder weg zu haben, hat ihm schließlich 2 Wochen lang einen Arbeitsplatz blockiert. Daß der Wagen wirklich gerade vom Lackieren wiedergekommen ist, merken wir, als wir die Tür öffnen. Ich glaube, wenn man sich 2 Stunden mit geschlossenen Fenstern reinsetzen würde, könnte man fliegende, rosa Elefanten sehen...

Über eine Woche später kommt dann die Rechnung: 4500,-. Zum Glück gibt es Vollkasko!

Was lernen wir daraus?

1. Wichtig ist, was am Ende dabei rauskommt: Die Reparatur ist erstklassig, den Rest haben wir hoffentlich bald verdrängt.
2. Ersatzteile fallen nicht vom Himmel, sie kommen -in diesem Fall- letztendlich aus Italien.
3. Wenn 5 Leute von mehreren Wochen reden, sollte man keinem Glauben, der von 5 Tagen erzählt.
4. Beim (hoffentlich nicht!) nächsten Mal würde ich mir überlegen, tatsächlich die Abwicklung von der Versicherung erledigen zu lassen, und sich dann mit Leihwagen auf 4 Wochen Werkstattdauer einzustellen. Oder einem vertrauenswürdigen Kastenwagenhändler die ganz Sache zu übergeben.
5. Ein Serienfahrzeug kann erst nach 2 Jahren als solches gelten, vorher ist es ein Sonderfahrzeug.