Unfall auf der Heimreise im Ausland mit ADAC Plus

  • da ich vor einiger Zeit leidliche Erfahrungen machen durfte, hier mein Beitrag.


    Bei einem schweren Unfall z.B. in Italien ergibt sich folgende Reihenfolge in der Abarbeitung der einzelnen Arbeitsschritte.


    1. Verletzte versorgen, Unfallstelle sichern, Polizei/ Krankenwagen rufen oder rufen lassen (ist ja wohl klar).


    2. so früh wie möglich den ADAC anrufen.


    3. Dem ADAC und dem Abschlepper klarmachen, dass man bei seinem Fahrzeug bleiben will und nicht in einem Hotel.


    4. sich abschleppen lassen
    5. Die Werkstatt (bei mir ein großes Depot in Südtirol) muss gegenüber dem ADAC bestätigen, dass...

      1. das Auto in 3 Werktagen fahrbereit gemacht werden kann. Das muss man dann abwarten, oder


      2. Auto ist nicht in den 3 Tagen fahrbereit zu machen, dann startet der ADAC sofort die Rückreiseprozedur.


    6. Bei mir waren das zig Telefonate und eine mehrstündige Suche des ADAC nach einem Mietwagen irgendwo. Wegen Hauptsaison und Sonntag scheiterten letztendlich alle Versuche.


    7. Dem ADAC klarmachen, dass man leider unbedingt nach Hause muss (wenn es denn so ist)


    In unserem Falle führte das dazu, dass der ADAC eine Freigabe an ein Taxiunternehmen veranlasste, das Transportfahrten erledigt. Und damit sind wir spät abends am Unfallttag erfolgreich in Süddeutschland zu Hause angekommen.
    Zunächst einmal wurden wir ohne wenn und aber auf die Variante mit dem Hotelzimmer hingeleitet. Nur mit etwas Nachdruck wurde zur Kenntniss genommen, dass es sich um ein Wohnmobil handelt in dem wir bleiben wollen und dass eine Reparatur vor Ort bei dem Schadensbild nicht in Frage kommt. Wenn wir bei Punkt 5 und Punkt 7 weniger hartnäckig gewesen wären, dann wäre das eine mehrtägige Odyssee geworden.


    Und die Moral von der Geschicht´.... es hat alles geklappt aber nur weil der Kunde das in die richtige Bahn gelenkt hat, der ADAC hätte uns schnellstmöglich aufs organisatorische Abstellgleis verfrachtet. Die Dame im Call Center wollte uns unbedingt ins Hotel schicken. Die Mietwagensuche lief etwa 4 stunden hin und her, von Innsbruck bis Mailand und sogar einen Mietwagen in Rom wollte sie uns zuteilen um von Südtirol nach Augsburg zu kommen. Da bin ich dann in freundlichem Ton ausgerastet und habe verlangt mit jemandem auf einer höheren Entscheidungsebene zu sprechen.
    Das war eine reine Wohltat im Vergleich zu den ersten Gesprächsrunden und dort wurde ich auch so fürsorglich behandelt wie man dass mit der nervlichen Belastung nach einem Unfall braucht und nicht mit dem Gefühl, dass sie einen so schnell wie möglich loswerden wollen.


    Das Auto kommt übrigens 2 - 3 Wochen später bei einer Wunschadresse in Heimatnähe an. Wir haben den örtlichen Citroen Händler ausgewählt.


    Und gekostet hat es bis da hin ... Nullkommanichts, ausser ein nettes Trinkgeld an einige Beteiligten.


    Am Montag ging die Reparatur los und soll auch in dieser Woche noch fertig werden. 4 Wochen Wartezeit bei Citroen gingen dem voraus, obwohl es sich um eine größere Werkstatt handelt. Die Reparatur soll aber nicht vom Mechatroniker sondern vom Karrosseriebauer und zwar vom Meister gemacht werden und der war wohl im Sommerurlaub. Wenn alles geklappt hat stelle ich die vorher- nacher Bilder rein und berichte weiter.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.


  • Lieber Bennie aus nicht LG = Lüneburg: Gut gemacht, und danke für den o. g. Text.

  • Wir hatten mit unserem früheren Mobil im Tessin ein Problem (zum Glück kein Unfall), das dort nicht behoben werden konnte. Es bedurfte zweier Telefonate mit unserer Versicherung (nicht ADAC) dann war geklärt:
    - Übernahme der Hotelkosten am Ort
    - Bahnfahrt 1. Klasse nach Hause
    - Rücktransport des Fahrzeuges zu einer Werkstatt unserer Wahl


    Abends zuhause angekommen, am nächsten Morgen Anruf in der Werkstatt, um das Fahrzeug anzukündigen. Antwort: "Steht schon im Hof." Die ganze Abwicklung lief sehr unbürokratisch und schnell.


    Ein Unterschied unseres Schutzbriefes zur ADAC-Mitgliedschaft ist, dass alle auf den Versicherungsnehmer zugelassenen Kfz entsprechend versichert sind während der ADAC-Schutz personenbezogen ist. Da unser Mobil regelmäßig von unseren Kindern genutzt wird, für uns ein entscheidender Vorteil. Dafür kostet der Schutz auch weniger ...
    Wie auch immer: Vor Abschluss sollte man die Leistungen der verschiedenen Anbieter vergleichen. Es gibt viele Alternativen zum ADAC.

  • Was ist geschützt?
    Der Schutz der ADAC Plus-Mitgliedschaft umfasst europaweite, fahrzeugbezogene Leistungen wie Hilfe bei
    Panne, Unfall oder Fahrzeugentwendung. Geschützt sind nicht zulassungspflichtige sowie zugelassene Kraftfahrzeuge,
    die von einer geschützten Person zum Zeitpunkt des Schadens alleinverantwortlich geführt
    werden.

    ...
    Geschützt sind weiter alle auf die geschützten Personen persönlich zugelassenen Kraftfahrzeuge, wenn eine
    geschützte Person zum Zeitpunkt des Schadens als Insasse an der Fahrt teilnimmt
    oder die Fahrt unmittelbar
    gestartet werden soll.
    ...
    Der Schutz enthält weltweite, personenbezogene Leistungen für die geschützten Personen bei Erkrankung,
    Verletzung und Tod auf einer Reise
    .
    ...
    Wenn keine geschützte Person zum Zeitpunkt des Schadens an der Fahrt teilnimmt, werden für das Kraftfahrzeug,
    das auf eine geschützte Person persönlich zugelassen ist, folgende Leistungen erbracht: Pannen- oder
    Unfallhilfe, Hilfe bei verlorenen und defekten Fahrzeugschlüsseln, Abschleppen, Bergung, Fahrzeugtransport,
    Ersatzteilversand und Verschrottung

    ...
    Die geschützte Person erhält die Unfall-Sofortleistung, wenn sie durch einen Unfall sehr schwer verletzt wird.
    Bei Vorliegen der Voraussetzungen zahlen wir den Betrag sofort aus.

    zitiert aus: Wichtige Hinweise zur ADAC Plus-Mitgliedschaft, aus www.adac.de


    Also kurzgesagt: Geschützt ist das Mitglied (und je nach Tarif der Partner, die Kinder) egal mit welchem Auto sie fahren. Geschützt sind auch alle Fahrzeuge, die auf das Mitglied zugelassen sind incl. weiterer Mitreisender. Also voller Schutz für die fahrzeugbezogenen Probleme wenn du dein Auto verleihst. Nur der personenbezogene Unfallschutz für Personen als Reisende ohne ein anwesendes Mitglied ist reduziert auf schwere Unfallverletzungen. Für so was sollte jeder eine Reisekrankenversicherung haben.
    Das Ganze gilt übrigens nur in der PLUS Mitgliedschaft und hat auch nichts mit der ADAC Auslandskrankenversicherung zu tun. Ich habe beides beim selben Anbieter was einem den Stress erspart wenn sich die beiden Versicherungen wechselseitig für zuständig erklären.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    10 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Moin, ich kann auch nur lobenswertes über den ADAC Plus-Schutzbrief berichten.
    Einmal wurde ich mit dem Flieger von Santiago de Compostela zurückgebracht, der Bulli samt Familie mit einem Fahrer vom ADAC.
    Das andere mal ein Motortotalschaden in Schweden am Freitag Mittag, Leihwagen Opel Omega,das wichtigste umgepackt und ab nach Hause,der Bulli wurde 3 Tage später nachgeliefert.
    Meiner Familie die jeweils mit meinem PKW einen Schaden hatte ,wurde auch geholfen.
    Der 1. Fall war schon sehr dramatisch und vom ADAC hervorragend erledigt.
    Gruß Reinhold

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