Was habe ich falsch gemacht, Ladebooster pfeift nervig und Lüfter stört bei Volllast?

Hallo zusammen,

nun bin ich auch stolzer Besitzer eines Votronic Ladeboosters VCC 1212-45 und mache damit erste Erfahrungen.
Das Gerät habe ich vorne vor dem Fahrersitz quer verbaut und es passt gerade so unter die vorhande Sockelabdeckung.
Elektrisch funktioniert auch alles so wie geplant, aber die Geräuschentwicklung ist nervig.
Wenn der Booster gefordert wird und unter Volllast arbeitet, ist ein Pfeifen aus dem Kaste zuhören, das sich etwas mit der Motordrehzahl ändert. Es erinnert mich an fühere Jahre, als so ein Lichtmaschinengeräusch aus dem Radio kam, wenn keine Siebung eingebaut war.
Außerdem laufen die eingebauten Lüfter auch mit deutlich hörbarem Strömungsgeräusch los, wenn Last gefordert wird. Das ist nicht erst bei Erwärmung so, sondern auch da, wenn alles noch kalt ist, also lastabhängig. Dieses Geräusch ist in etwa so laut wie das Heizungsgebläse auf Stufe 1.
Wenn der Ladestrom zurückgeht auf etwa unter 10 A wird alles leiser.
Mich würde interessieren, ob andere Besitzer solcher Votronic-Booster ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder ob es sich um einen Exemplarfehler handelt.
Meine Begeisterung für die Anschaffung ist jedenfalls ziemlich gedämpft.

Viele Grüße
Mario

Hallo, Update zum Thema:

Das Pfeifen kommt gar nicht aus dem Ladebooster, sondern aus dem Truma-Ladegerät BC616, welches auf der Rückseite der Sitzkonsole verbaut ist. Ich vermute, dass es sich um ein Problem der Masseleitungen handelt. Das BC616 hat Masseleitungen sowohl zu den Bordbatterien als auch zur Starterbatterie und es sieht so aus, als ob hier eine geringe Potenzialdifferenz beim Laden mit Ausgleichsströmen entsteht, die das Pfeifen aus dem BC616 bewirken.
Die Lüfter sind übrigens anders als im Themenstart beschrieben doch temperaturgesteuert, laufen bei Vollast also nicht sofort los.
Votronic hat auf meine Anfrage sofort reagiert und angeboten, das Teil zu überprüfen, denn so einen Effekt hätte man bisher noch nicht gehabt. Guter Service!

Zur grundsätzlichen Frage, ob so ein Ladebooster Sinn macht: Bei mir waren bereits kurze Kabel mit ausreichendem Querschnitt verbaut, von daher also eigentlich kein Handlungsbedarf. Allerdings gibt es bzw. gab es dabei zwei Schönheitsfehler:

1. Die Ladespannung erreicht maximal 14,4 V abzüglich des Spannungsabfalls, während VARTA 14,8 V empfiehlt.

2. Der Ladestrom wird lediglich durch die Widerstände in der Ladekette und die Spannungsdifferez LM <-> Batterie definiert. Das ergibt bei der ja angestrebten sehr niederohmigen Verkabelung sehr hohe Ströme. Bei mir waren es bis zu 70 A, wogegen die Leitung nur mit 30 A abgesichert war. Einmal brannte diese Streifensicherung auch durch. Es fehlt einfach eine echte Strombegrenzung bei der einfachen Parallelschaltung.

Das ist natürlich jetzt behoben und elektrisch gesehen läuft alles wie gewünscht. Bis auf das Pfeifen, aber das bekomme ich auch noch hin.

Gruß
Mario

Alles OFF TOPIC,

bitte aufhören!
Wer unbedingt weiterdiskutieren will, kann ja ein neues Thema eröffnen und Berichte über überflüssige, ausgebaute und entsorgte Ladebooster sammeln
Mir ging es vorrangig um die Pfeifgeräusche. Zielführend für die Problemlösung ist nach Stand der Dinge jetzt die Beseitigung der unerwünschten Masseschleifen, was ich in den nächsten Tagen machen werde.
Die Eigenschaften des Votronic Ladeboosters sind nicht mehr im Fokus und meine Annahmen, dass dort ein Fehler zu vermuten sei, waren unbegründet.
@admin: Der Thread kann geschlossen werden.

Gruß
Mario

Pfeifen beseitigt
So, nach einigem Messen und Ausprobieren ist das Problem mit dem Pfeifen behoben. Es hing tatsächlich mit einer Masseschleife zusammen.
Hier der genaue Zusammenhang:
Das Pfeifen kam nicht aus dem Booster, sondern vom bordeigenen Ladegerät BC616.
Dieses ist für die Ladung sowohl der Starter- als auch der Wohnraumbatterie installiert und jeweils mit eigenem Adernpaar für Plus und Minus angeschlossen.
Da Bord- und Starterbatterie nicht an einem gemeinsamen Massepunkt angeschlossen sind, traten über diesen Masse-Nebenzweig Ausgleichsströme beim Betrieb des Boosters auf.
Die hohe (pulsiertende) Stromaufnahme des Boosters verursachte nun in den EMV-Klappferriten am BC616, die normalerweise im stromkompensierten Betrieb betrieben werden
(Plus und Minus einer Batterie gehen gemeinsam durch je einen Ferritkern) eine hohe Magnetisierung, welche als hohe Pfeiftöne hörbar wurde.
Im Orignalzustand werden vom BC616 spannungsabhängig über ein Trennrelais Starter- und Bordbatterie zusammengeschaltet. Beim Ladeboosterbetrieb führt das aber quasi zu einem Kurzschluss von Ein- und Ausgang des Boosters.
Da die Starterbatterie (normale Flüssigbatterie) ohnehin nur mit vermindertem Strom und gegenüber den AGM-Bordbatterien auch mit verringerter Spannung geladen werden soll, habe ich eine Reihenschaltung von 1,5 Ohm, Schottky-Diode und 3 A Polyfuse eingesetzt. Außerdem einen MOSFET, der hochohmig wird, wenn an Klemme 15 Spannung anliegt. Soweit die Ladeschaltung.
Bei diesem reduzierten Ladestrom ist es m. E. auch vertretbar, die zusätzliche Masseverbindung des BC616 zur Starterbatterie abzuklemmen, womit die Masseschleife unterbrochen wird.
Die max. 3 A Ladestrom für die Starterbatterie fließen nun über die Masseverbindung der Bordbatterie zum BC616 zurück.
Fazit:
1. Die goldene Regel, immer sternförmig zu erden, sollte man auch bei der Ladetechnik beachten.
2. Die Installation von Solarlader und 230 V-Lader mit Ladeerhaltung der Starterbatterie plus Ladebooster ist realisierbar, aber keine einfache Aufgabe.

Gruß
Mario