12V/230V Schaltplan und Installation

  • Schönen Abend ans Forum,



    Da mein Verwandter der mir bei der Installation helfen wollte leider aus gesundheitlichen Gründen nicht helfen kann wende ich mich nochmals an die Elektrik Spezialisten und User mit 12 und 230 Volt Erfahrung.


    Die Batterie/ Solaranlage ist bereits im Fahrzeug installiert und einzelne Verbraucher (Led, Steckdose) angeschlossen, da ich die während des Ausbaus benötige. Soweit so gut.
    Im nächsten Schritt möchte ich gerne sauber alles verkabeln und sämtliche meiner Verbraucher anschließen.


    Ich habe euch mal einen Schaltplan hochgeladen wie ich mir das so ungefähr vorstelle.


    Zum Aufladen der Bordbatterie kommt wie gesagt Solar Lima und Landstrom zum Einsatz. Solar ist bereits über den Stecca PR1515 angeschlossen. Zur Verbindung von Start und Bordbatterie kommt ein Batterie Trennrelais von Cyrix zum Einsatz.
    Zusätzlich hätte ich gerne einen Landstrom Anschluss der die Batterie lädt und ich evtl noch eine normale 230V Steckdose zum nutzen habe.
    Ausserdem möchte ich gerne einen Voltage Guard der Firma Beaufort Electronics anschliessen, der die Batterie vor zu tiefer Entladung schützen soll. ( http://www.beaufort-electronics.de/v-guard-ii )


    Nun zu meinen Fragen an euch:


    1.) Die Kabel zwischen Starter und Aufbaubatterie sind bei mir etwa 1,5m lang und sind 25mm2 Kabel. Nun sollte kurz nach der Starterbatterie eine entsprechend Dimensionierte Sicherung verbaut werden. Ich kenne aber im KFZ Bereich nur Flachsicherungen bis 30A. Was für Sicherungen für diese Anwendung könnt ihr empfehlen?


    2.) An welchem Ort im Schaltplan würdet ihr den Voltage Guard einbinden?


    3.) Im KFZ Bereich wird ja normalerweise die Minus Polung über die Karosserie geführt, wie habt ihr das bei euren Aufbauten gelöst? Ich hätte jetzt alle Verbraucher einzeln zurück zur Batterie geführt, bin mir aber nicht sicher ob das Sinnvoll ist. (Im Plan wurden die Minusleitungen nur der Übersicht halber zusammengeführt)


    4.) Einfacher 230V Anschluss. Cee Stecker, dann FI schalter und 2 Steckdosen, wobei ich in eine Steckdose einen simplen Lader für 12V Batterien einstecke und so meine Batterie lade, klappt das so? Die zweite Steckdose könnt ich dann normal benutzen. Habe mich da mal am Ausbauratgeber von Reimo orientiert.




    [Blockierte Grafik: https://www.reimo.com/de/fahrzeugbau/bilder/msvc_intern/1065_13_20080625144919.gif]


    Also würde ich eine der beiden Steckdosen zum Beispiel mit dem CTEK MXS 5.0 12V Lader die Batterie laden und könnte an die zweite Steckdose einen Verbraucher anschließen. Den restlichen 12V Aufbau kann ich ja trotzdem noch benutzen.
    Man muss dazu sagen, dass ich nicht vor habe allzu oft am Landstrom zu stehen.



    So ich hoffe ihr könnt mir bei der ein oder anderen Frage weiter helfen.
    Ich bedanke mich schon mal im vor raus für eure Antworten



    Liebe Grüße
    Marius

  • Hallo Marius,


    zu deiner 1. Frage:


    Die Verbindung zwischen den beiden Batterien muss auf beiden Seiten der Verbindung mit ein Sicherungselement versehen werden ! Und zwar jeweils so nah wie möglich an der Batterie.


    Begründung: die Sicherungselemente schützen gegen einen Kurzschluss der Leitung gegen Massepotential. Wenn dieser Kurzschluss eintritt, wird er von beiden Seiten durch die Batterien gespeist. Darum das Sicherungselement auf beiden Seiten.


    Ich habe dazu solche Sicherungsautomaten verwendet.


    https://www.fraron.de/einbauzubehoer/sicherungselemente/


    Gruß, Frank

  • 1. Ich habe die beiden Batterien noch einmal parallel zu meinem EBL verbunden. Ich messe da maximal ca. 100 A Ladestrom. Vielleicht hilft das bei der Dimensionierung. Auf jeden Fall auf beiden Seiten eine Sicherung.
    3. Minus Verbindung habe ich noch einmal mit dem Minus der Starterbatterie verbunden. Der Ladestrom wurde durch die existierende Minus Verbindung über die Karosserie doch arg begrenzt. Je leichter es dem Strom gemacht wird, umso mehr nann er fließen.
    Gruß
    Jürgen

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage; LiFePO4 rundum

  • Hallo Marius,


    mein Aufbau ist in der Hinsicht sehr ähnlich...


    1. Hab' 25mm² verlegt (ca. 100 bis 150 cm lang) und an beiden Batterien mit 60A abgesichert (die von Frank empfohlenen). Die haben den Vorteil, dass man sie jederzeit als Unterbrecher / Schalter missbrauchen kann. Außerdem saubere Schraubanschlüsse, nicht das Flachstecker-Glump (würde für 25mm² eh' nicht mehr gehen)


    2. Ich hab zwar nicht den Voltage Guard (kenn ich nicht), sondern den Victron Batterie Protector, aber das dürfte wurscht sein. Den hab' ich zwischen Pluspol und dem Verteiler für die Verbraucher geschaltet. Davor eine "Hauptsicherung".


    3. Ich hab mich nicht darauf verlassen, überall einen 100% sauberen Kontakt zur Karosserie zur Verfügung zu haben. Daher sind alle Verbraucher mit doppelter Leitung angeschlossen. In der Nähe der Batterie gibt es eine zentrale (und entsprechend solide) "Erdung" - und zwar die auch von der Starterbatterie genutzte (also ähnlich wie von Jürgen oben in Punkt 3. beschrieben).


    4. Zu deinem FI Schalter kann ich nichts sagen, aber der Rest ist bei mir identisch: Nach dem CEE Eingang geht's zum FI/LS, danach zu einem kleinen Verteilerkasterl (Wago-Klemmen). Von dort zu einer Steckdose für das 230V Ladegerät und zu zwei Steckdosen für diverse Zwecke....


    Ich hab' hier mal meinen Plan reingehängt.



    Nochwas zum Cyrix: das Ding ist (leider) bidirektional. Heißt: es schließt nicht nur, wenn auf der Seite der Starterbatterie die hohe Spannung anliegt (weil Lima läuft), sondern auch, wenn auf der Aufbaubatterie Ladespannung anliegt.
    In der Praxis bedeutet das: wenn Du über Solar oder Landstrom lädst, dann wird auch zwangsläufig die Starterbatterie geladen, auch wenn Du das nicht willst.
    Beispiel: Starterbatterie gut geladen, Aufbaubatterie ist "ladebedürftig" und Du willst die dringend auffüllen. Jetzt kommt die Sonne raus. Solarlader springt an, Cyrix schließt. Dann fließt erstmal ein Ausgleichsstrom von der Starter- zur AB-Batterie und es werden dann beide Batterien geladen.
    Will ich nicht immer, daher hab ich die Erdung des Cyrix (Klemme 86) mit einem Schalter versehen. Wenn der offen ist, bleibt das Cyrix "tot" und somit die beiden "Schaltkreise" Starter- und Aufbaubatterie getrennt.
    Hat sich bei den ersten kleinen Ausfahrten bewährt und befriedigt meinem Zwang, die Dinge verstehen und kontrollieren zu können ;).


    Gruß
    Wolfgang

  • Wow das ging ja schnell mit den Antworten vielen Dank an euch.


    Ich denke ich werde auch die Sicherungen bestellen die Frank empfohlen hat.


    Der Tipp mit dem Cyrix und dem Schalter ist natürlich Gold wert. Danke Wolfgang.


    Ich werde dann auch alle Verbraucher mit doppelter Leitung verbinden und alle Minus Leitungen in Nähe der aufbaubatterie sammeln und gemeinsam zum Minus der Aufbaubatterie führen. Dann mit 25mm2 Minus von aufbau zur starterbatterie.


    Bei der 230V Installation werde ich mich an deinem Plan orientieren nochmals danke an Wolfgang.


    Gibt es empfehlenswerte Lader für meine Batterie die preiswert und gut sind also um die 100 € rum?


    Liebe Grüße


    Marius

  • Hi,
    der FI/LS für die 230 Volt-Einspeisung muß in einem schutzisolierten Gehäuse eingebaut sein, ich gehe mal davon aus, dass dieses Netzmatic-Gerät das ist. Erkennbar ist das an einem Symbol mit zwei Quadraten ineinander.
    Zum DC-Kreis will ich nichts sagen, da sind die meisten Ratschläge gemacht.
    Ach so, ich habe auch für den Schutz der 12 Volt DC Stromkreise normale Leitungsschutzschalter benutzt. Die handelsüblichen ABB Automaten ( die von Siemens auch) können auch 12 Volt DC. Die Auslöse-Kurve verschiebt sich um 30 %, aber das macht sie auch bei allen anderen Schaltgeräten und Sicherungen. Das ist für die Praxis nur bei knapper Auslegung der Querschnitte zu berücksichtigen. Vorteil der Sicherungsautomaten ist, dass sie thermisch und magnetische Auslöser haben, also bei Kurzschluss und Überlast schützen und preiswert und platzsparend sind.
    Die Querschnitte habe ich bei 12 Volt entsprechend der Länge immer einen Querschnitt größer gelegt, immer Plus und Minus.
    Gruß Norbert

  • Beispiel: Starterbatterie gut geladen, Aufbaubatterie ist "ladebedürftig" und Du willst die dringend auffüllen. Jetzt kommt die Sonne raus. Solarlader springt an, Cyrix schließt. Dann fließt erstmal ein Ausgleichsstrom von der Starter- zur AB-Batterie und es werden dann beide Batterien geladen.


    Immerhin schließt es erst, wenn die Ladespannung der Aufbaubatterie dauerhaft (mehr als 10min) über 13V steigt. Also wenn sie schon "relativ" voll ist.


    Ich hab aber auch noch einen Tipp dazu: Immer ein Ersatz-Cyrix mitnehmen. Wenn das Ding abraucht (bei mir -zum Glück- genau einen Tag vor dem Urlaub geschehen), kriegst du Ersatz nicht unbedingt um die Ecke. Und es ist ein echt wichtiges zentrales Teil der Bordelektrik.


    Michael

  • In der Praxis bedeutet das: wenn Du über Solar oder Landstrom lädst, dann wird auch zwangsläufig die Starterbatterie geladen, auch wenn Du das nicht willst.
    Beispiel: Starterbatterie gut geladen, Aufbaubatterie ist "ladebedürftig" und Du willst die dringend auffüllen. Jetzt kommt die Sonne raus. Solarlader springt an, Cyrix schließt. Dann fließt erstmal ein Ausgleichsstrom von der Starter- zur AB-Batterie und es werden dann beide Batterien geladen.


    Ja, es werden beide Batterien geladen. Nein, es fleißt kein Ausgleichstrom von der Starter- zur Aufbaubatterie. Wie Michael (Fliewatüüt) schon schrieb, schließt das Relais frühestens bei Erreichen von 13,0 V an der Aufbaubatterie. Die Ruhespannung der Starterbatterie ist maximal 12,8 V (falls es eine AGM ist, sonst noch etwas niedriger). Da die Starterbatterie aber im Allgemeinen "voll" ist, fließt nur ein geringer Ladestrom da hinein (Größenordnung < 0,5 A). Und wenn sie teilentladen ist, tut ihr ja der Ladestrom nur gut. Ist also nicht nötig, das Trennrelais temporär zu deaktivieren, es sei denn, die Stromversorgung ist so knapp bemessen, dass man um zwei, drei Amperestunden knausern müsste.


    Gruß
    Matthias

  • Ja, da ist (beim 250er) viel Luft. Allerdings könnte es sein, dass dort u.U. Zusatzausstattung untergebracht wird. An der Stelle wird glaube ich oft auch der Kompressor (?) für eine nachgerüstete Luftfederung montiert. Also besser mal aufschrauben und nachgucken, ob der Platz frei ist.


    Michael

  • Mich hätte noch interessiert wo ihr das cyrix und die Sicherung zur Starterbatterie hin montiert habt.


    Ich hab' den Raum im Batteriekasten genutzt, da sind rund 10 cm frei, gerade genug um dort ein Holzbrett mit den Komponenten (Sicherung, Cyrix) zu versenken. Hier sind Bilder von der Bastelei.
    Bis zum Pluspol sind es ca. 50 cm, da läuft die Leitung in einem PVC Rohr über die Batterie rüber.


    Gruß
    Wolfgang

  • An dieser Stelle macht die Sicherung nicht viel Sinn. Die soll die Leitung (!) absichern und daher muss auf jeder Seite eine möglichst nahe an die Batterie.


    Gruß
    Matthias

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