AGM Verständnisfrage I=0,2 C20

  • Hallo,
    ich habe gerade einen Knoten im Kopf. Hintergrund ist das ich eine neue AGM brauche und die Daten der Anbieter vergleichen will. Meine engere Wahl ergibt 1x 125AH bei C20, 114AH bei C10 bei 33kg.


    C20 bedeutet, dass die Angaben unter constanten Bedingungen in 20 Std. erreicht werden bis die Ladeschlusspannung von 10,8V erreicht wird. Was bedeutet aber das I=0,2 ??
    I (Ampere) als Strom kann ja nicht sein, 1. fehlt die Einheit (A) und 2. das wären ja nur 200mA??
    Ergo würde ich tippen das es ein Faktor sein muss. Was aber sagt der aus????


    Dabei wird geschrieben:
    "Bei den Test wurde die Batterien täglich bis auf 10,8 V mit I = 0,2 C₂₀ entladen. Daraufhin wurden sie für zwei Stunden im entladenen Zustand belassen und dann wieder mit I = 0,2 C₂₀ aufgeladen."


    Ich suche jetzt seit einer Stunde und finde nur Aussagen zu C20 und das man nicht Äpfeln mit Birnen vergleichen soll (C100 vs C20), ich suche vermutlich falsch...
    Kann mal einer bei mir das Licht anknipsen. Danke


    Thomas

  • Hallo Ralph,
    danke für den Link. Ich werde jetzt erstmal die 15 Seiten Stoff lesen, und dann melde ich mich wieder.


    So gelesen, wird wieder genau erklärt was C10,C20,C100 sagt aber der Faktor I=0,2 erschließt sich mir dadurch immer noch nicht. Leider kann ich die ganzen Bilder der Kennlinien nicht sehen, evtl. ist dort abzulesen.
    Die Suche geht also weiter.
    Thomas

    Ducato MJ130, X290 Light, Knaus BoxStar Street 600, verst. Federn VA+HA, 93tsd km, Solar-AGM

    Einmal editiert, zuletzt von TMoersch ()

  • Na gut, wenn nicht dort, dann - rein zum Verständnis dessen, was

    der Faktor I=0,2

    sein kann und wozu dieser angesetzt wird vielleicht dann ja DIESER LINK hier?


    Zitatauszug daraus:
    Wenn man einer Batterie in einer kürzeren Zeit als der auf der Batterie angegebenen Bezugszeit (C5, C10, C20, C100) die Kapazität entnimmt, ist die zu entnehmende Kapazität geringer als angegeben. Umgekehrt gilt, dass bei geringerer Stromentnahme, also längere Zeit, die zu entnehmende Kapazität höher als angegeben ist. Dieser Effekt ist unbedingt bei der Beurteilung einer Kapazität einer Batterie zu berücksichtigen, denn 50 Ah bei C10 sind mehr als 50 Ah bei C20-Angabe. Mit diesem Effekt versuchen auch manche Hersteller die Anwender zu täuschen...

    Würde mir den Bezug der Angabe "I = 0,2 C₂₀" erklären,
    welche du dir auf ein in seiner Einkürzung dann dir selbst unverstehbares "I=0,2" reduziert hast.

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Servus


    Das I=0,2 C20 sagt aus dass der Lade- / Entladestrom 0,2 x des Wertes der Nennkapazität C20 beträgt.
    Beispiel: Der Akku hat 125 Ah (C20), dann beträgt der Strom 0,2 x 125 = 25 A


    UPS, Ralph war schneller :fingerh:



    Gruss
    Uwe

    Pössl 2Win, 3 Liter, Heavy, Comfortmatic, Solar, Markise, Gassteckdose, Außendusche, Raintec, FantasticVent, Mini Heki im Bad, ZLF, Ultraqua System

  • Hinter der 0,2 fehlt auch ein C


    Steht das C hinter dem Wert, ist der anteilige Strom in A der Nennkapazität gemeint.
    Beispiel 100Ah Batterie: 0,2C bedeutet also 20A


    Steht das C vor dem Wert, ist der zeitabhängige Strom für die Nennkapazität gemeint.
    Beispiel 100ah Batterie: C20 bedeutet Strom in 20 Stunden = 5A 20 Stunden lang

  • So gelesen, wird wieder genau erklärt was C10,C20,C100 sagt aber der Faktor I=0,2 erschließt sich mir dadurch immer noch nicht.


    Gemeint ist:
    "I (der Strom) = das 0,2-fache [in Ampere] der 20-stündigen Kapazität *) C20 [in Ah gemessen]"
    Es wird also nicht richtig mit Einheiten gerechnet, sondern nur Zahlenwerte verglichen. Du sollst Dir den Zahlenwert der Kapazität ansehen (z. B. 100 Ah), diese Zahl mit 0,2 malnehmen (=20) und jetzt, weil ja vorne "I =" steht, also ein Strom rauskommen soll, ein Ampere-Zeichen [A] hinter Deinen Zahlenwert schreiben. Mathematisch macht das überhaupt keinen Sinn, hat sich aber leider eingebürgert.


    *) C20 ist die "20-stündige Kapazität": Das bedeutet, die Kapazität, die man messen kann, wenn man die Batterie mit einem solchen Strom entlädt, dass sie nach 20 Stunden die Entladeschlussspannung erreicht hat. Je länger diese Zeit dauert, also je geringer der Entladestrom ist, um so höher ist die entnehmbare Kapazität. C100 kann z. B. durchaus 20 % höher sein als C5.


    Du kannst es vielleicht leichter nachvollziehen, wenn Du weißt:
    Es hat sich eingebürgert, einen Lade- oder Entladestrom nicht in absoluten Werten anzugeben, sondern in Relation zur Nennkapazität der Batterie. Dabei ist dann "1C" der Lade- bzw. Entladestrom [in Ampere] mit dem gleichen Zahlenwert wie die Nennkapazität der Batterie [in Amperestunden]. Da ist dann z. B. die Rede von "1 C", "2 C" usw. Bedeutet z. B. bei einer 100 Ah-Batterie 100 A bzw. 200 A.


    Wichtig: Dieses "C", von dem gerade die Rede war, ist nicht mehr eine Kapazität, wofür der Buchstabe C eigentlich als Formelzeichen steht, sondern soll einen Strom darstellen, bezogen auf den Zahlenwert der Kapazität. Dass man die Kapazität dabei noch durch eine Stunde teilen muss, damit man als Einheit "Ampere" herausbekommt, wird unter den Tisch fallen gelassen.


    Wie gesagt, hat sich eingebürgert, ist mathematisch nicht korrekt, aber man kann damit leben, weil es jeder so macht.
    Man spricht von "1C, 2C, 3C, 0,5C" usw. Wenn man es so schreibt, weiß jeder, der mit Batterien zu tun hat, was gemeint ist. Das "C" ist hier zu deuten als "Kapazität geteilt durch Stunde". Als Einheit bleibt dann "Ampere" übrig.


    Der von Dir zitierte Ausdruck "I = 0,2 C₂₀" meint so ungefähr das gleiche, ist aber mathematisch noch falscher (geht das? o_O). Denn C₂₀ ist eindeutig eine Kapazität und nicht eine Stromstärke. Und eine Kapazität mal einem Faktor ist immer noch eine Kapazität. Der Autor des von Dir gelesenen Textes meint aber: Der 0,2-fache Zahlenwert [in Ampere] des 20-stündigen Kapazitätswertes [in Amperestunden].
    Besser wäre gewesen, er hätte geschrieben: "I = 0,2C, bezogen auf die 20-stündige Kapazität".
    Oder, kürzer gefasst, aber auch missverständlicher: "I=0,2C (C₂₀)". Das "C₂₀" gehört nicht mehr zur Gleichung, sondern soll signalisieren, welche Kapazität gemeint ist (nämlich in diesem Fall die in 20 Stunden Entladezeit gemessene).
    Das "0,2C" in dieser Gleichung ist zwar mathematisch auch falsch, aber hat sich (leider) eingebürgert.


    Ich hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.


    Gruß
    Matthias

  • Danke an alle.
    Ja, Licht glimmt wieder. Der Knoten lag am nicht vorhandenen Multiplikazionszeichen, aber das darf ja in der Formel entfallen.


    Täusche ich mich oder sind manche Hersteller da extrem geizig mit Informationen. Ich habe 10 Typen verglichen, zunächst unter dem Aspekt das sie unter den Sitz passen soll und danach die Kapazität.
    C100 gibt fast jeder an, C10 kaum einer. Zyklenzahlen, man kann darüber streiten wie sinnvoll, gebe auch wenige an.....
    Vergleichstest wo wenigstens rudimentär der Testaufbau beschrieben wird habe ich nur für
    Starterbatterien. Ok sind viel mehr als Aufbaubatterien.


    Also vielen Dank nochmal.
    Thomas

  • Täusche ich mich oder sind manche Hersteller da extrem geizig mit Informationen.


    Ja, ist so. Vor allem bei der Angabe der Zyklenzahlen halten sich manche bedeckt. Ich interpretiere das dann so, dass die was zu verbergen haben und dass die Zyklenzahl bei denen wohl nicht so berauschend sein kann. Somit scheiden alle aus, die die Zyklenzahl nicht oder nicht plausibel angeben.
    Vor ca. 6 Jahren hatte ich mal den Markt abgegrast und fand die Q-batteries 12LCxxx (xxx steht für die Kapazität in Ah) oder die baugleiche Winner Proteus am geeignetsten. Ich vermute, dass es in den letzten 6 Jahren bei Bleibatterien keine großen Neuerungen gegeben hat - alle haben ja in Lithium geforscht und entwickelt. Mit den sogenannten Blei-Kristall-Batterien habe ich keine Erfahrung. Man hört aber in letzter Zeit wieder weniger davon. Daher kann ich Dir guten Gewissens die beiden oben genannten auch heute noch empfehlen. Das Datenblatt ist bei beiden (Q-batteries und Winner) fast identisch. Bei Winner stehen noch ein paar Angaben mehr drauf.


    Gruß
    Matthias

  • Die Winner Proteus gibts meines Wissens nicht mehr. Ich hatte die bestellt und hab die baugleichen Siga Phaeton geliefert bekommen. Offgridtec bietet diese inzwischen auch unter eigenem Label an.
    So wie es aussieht werden die aber gerade neu aufgelegt und nicht mehr schwarz sondern grau. Viele Größen sind schon ausverkauft. Was sich technisch ändert weiß ich nicht. Vielleicht werden sie auch nur grau um leichter von den vielen Vertreibern gelabelt werden zu können. ;)

  • Ok,
    ich werde diese Typen in meine Matrix mit aufnehmen und vergleichen. Habe gestern den Sitz demontiert und mir die Lage unter dem Sitz genau angesehen, allerdings ist die alte Batterie noch drin, was darunter ist muss ich noch erforschen.
    Thomas

  • Die Winner Proteus gibts meines Wissens nicht mehr.


    Stimmt, ich hatte letztes Jahr gesucht und keine mehr gefunden (in der passenden Kapazität) Die Q Batteries gab es aber noch.

    Gruß Volker
    Wenn man in beiden Händen ein Glas Bier hält, kann man sich gar nicht mehr ins Gesicht greifen. - Nur so als Tip :)
    La Strada Fano auf Renault Master 2.3dci 125PS, EZ 2012, Hecktriebler

  • Hallo zusammen,
    ich bin mit meiner Bewertung fast durch und würde gern das Schwarmwissen bzgl. Eurer Erfahrungen nutzen.
    Im Rennen sind noch 3 von 11 AGM bei denen Maße, Kapazität, Gewicht passen und zwar im folgenden Ranking :


    - Siga Phaeton S120-12 Preis ca. 1,92€/Ah
    - Q Batteries 12LC-100 Preis ca. 2.06€/Ah
    - Victron Super Cycle 125AH Preis ca. 2,48€/Ah


    neutral: Die Siga ist mit 235mm eigentlich zu hoch, aber ich kann die ja legen und dann passt das locker !
    pro: Siga und Q Batt sind sehr leicht, nur knapp 6 kg mehr als meine 80AH Banner.


    kontra/neutral: Victron ist viel teurer und schwerer hat aber den Charm das sie laut Hersteller Tiefentladungen vierl besser überlebt.
    Ich vermute das es weniger an der Technik selbst, sondern mehr an den Materialnmengen und der eingesetzten Verarbeitungstechnik liegt, weshalb die dann auch gleich 4kg mehr als die Konkurenz auf die Waage bringt.


    Alles was ich bisher von Victron hatte machte eine sehr guten Eindruck, die Marken Q Batteries und Siga kannte ich bis vor ein paar Strunden noch gar nicht, was nix heist.
    Welche Argumente sind für Euch stichhaltig, inkl. eigener Erfahrungen.


    Thomas

  • Also bedeutet das, dass wenn ich eine Batterie kaufe die 100ah C100 angibt nur 1,0 AH pro Stunde auf 100 Stunden entnehmen kann? Blöd nur, wenn alleine der Kühlschrank wohl 2-3ah pro Stunden entnimmt? Dann kann ich diese Batterie ja nicht kaufen oder hab ich ein Denkfehler drin?

  • Siga und Q Batt sind sehr leicht


    100ah C100 - Dann kann ich diese Batterie ja nicht kaufen


    Siga, Q-Batteries, Winner, BSA, Langzeit, etc. sind alles identische Batterien, die nur "umgelabelt" werden.
    Auch haben diese Batterien nur eine Zulassung als ortsfeste Batterien (IEC 60896) und sind daher für den Einbau in Fahrzeugen nicht geeignet.
    Diese Batterien haben auch kein genormtes Gehäuse für eine sichere Befestigung im Fahrzeug.
    Ein Entgasungsanschluss ist auch nicht erkennbar.
    Wenn ein Verkäufer die Kapazität einer für den Einbau in Fahrzeuge vorgesehene Batterie bei C100 angibt, hofft er auf die Unwissenheit von Käufern weil C100 im Vergleich zu üblichen C20 eine höhere Kapazität vermuten lässt.
    Die Kapazität von Fahrzeugbatterien wird immer bei C20 angegeben.
    Tipp: Je schwerer eine Blei-Säure- (Gel-, Agm-) Batterie ist desto besser.

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