Aktive Lüftung mit Wärmerückgewinnung

  • Hallo zusammen,


    Ich plane eine aktive Lüftung mit Wäremrückgewinnung (via Kreuzstrom-Wärmetauscher), um im Winter / Gebirge die Feuchtigkeit raus zu bringen, und frische vortemperierte Luft rein zu bringen, ohne alles auszukühlen.
    Hat jemand schon mal so was gemacht?

  • Kleinster Kreuzstrom-Wäremtauscher den ich gefunden habe ist 200x200x100mm (nur der Wärmetauscher!). Mit optimiertem Eigenbaugehäuse und 60mm-Anschlüssen bringe ich das schon passend unter.
    Frage ist wie hoch der Nutzen ist, lohnt sich das, hat jemand Erfahrung mit so was? Ev. alternative Lösungen für temperierte Frischluft und im Kampf gegen die Feuchtigkeit? (ausser Frischluft von aussen direkt in die Heizung ansaugen und die Nacht durchheizen)

  • Normalerweise wird die Belüftung passiv über Pilzlüfter oder Dachhauben mit Zwangsbelüftung sichergestellt.
    Ist die Frage ob sich angesichts der unzähligen Kältebrücken im Kastenwagen dieser Aufwand lohnt!
    Die Heizung wird so oder so bei entsprechender Witterung durchlaufen.

  • Hallo Manuel,


    erst einmal herzlich willkommen im Forum, so viel Zeit muss sein!


    Kleinster Kreuzstrom-Wäremtauscher den ich gefunden habe ist 200x200x100mm (nur der Wärmetauscher!). Mit optimiertem Eigenbaugehäuse und 60mm-Anschlüssen bringe ich das schon passend unter.


    Kannst Du dazu mal einen Link einstellen? Was hat das Gerät für einen Stromverbrauch? Passt das bei Dir, wenn Du autark stehst?


    Gruß


    Stefan

  • Wäremtauscher: https://untroma.com/Kreuzstrom…-200x200x100x24-Aluminium, das "Gerät" wird ein Eigenbau, vom Prinzip her so was https://untroma.com/Zentral-Wo…g-Bausatz-Lueftungsgeraet einfach kleiner.
    Stromverbrauch wird vernachlässigbar sein, ein paar Watt. Soll im Sommer zusätzlich (mit entsprechender Kanalführung und Umpolung der Lüfter) dem Kühlschrank oder dem Van die Warmluft entziehen.
    (Löcher in den Van :( gibt's nicht mehr als mit Passivlüftung)

  • Der Bayernlüfter macht genau das was ich mir vorstelle. Mit ein paar Anpassungen (zusätzliche Ansaugstränge Kühlschrank und Toilette) könnte das was werden. Poste dann gerne meine Lösung (wird voraussichtlich Frühjahr) und Erfahrung.


    Herzlichen Dank für alle Inputs!

  • 370 Watt Heizleistung, Effektivität 49%.
    Das ist nicht viel. Daher auch nur 0,1 l Kondensat pro Stunde.
    Das Kondensat muss aber nach draußen, blöd, wenn die Leitung einfriert.
    Filter brauchst du noch. Wenn Staub im Tauscher landet bei 2,4 mm Plattenabstand wird er sich darin sammeln und verstopfen.


    In der Gebäudetechnik machen solche Dinger nur bei dichten Häusern Sinn. Da sind dann keinerlei Zwangslüftung, eine dicke Isolierung, eine KfW Klasse und ein Blower-Door-Test im Spiel.
    Den Kasten wird man nie so abdichten können, daß man die Wärme in ausreichender Menge in die WRG bekommt.
    Allein der Verlust über die Fenster hebelt das Teilchen aus.

    Knaus BoxStar Solution4 Fiat 2,3 (X290) 150PS Goldschmitt Solar AHK Diesel-Power Chip... und sonst BMW R1200 GS LC Adv

  • Hallo,
    hatte ich mal ausprobiert, hat sich nicht bewährt, zu laut wegen der Luftströmung, zu gross, oder wenn kleiner, nicht genügende Durchsatz, wenn die elektrische Heizung gefordert war hat man eine Steckdose (Landstro) gebraucht, unterm Strich nicht effektiv, zumal das Gerät auch nicht aus den Ecken (da wo es am schnellsten kondensiert) die feuchte Luft absaugt.
    Meine Erfahrung bisher (und nur meine Erfahrung und nicht notwendigerweise auf andere Übertragbar und nicht im Sinne einer Empfehlung gedacht), besten Effekt zur Raumaustrocknung erzieht man mit einem schlichten, alten Holzofen, der macht ein wahnsinns Raumklima.
    Kann man leider im Kastenwagen nicht so ohne weiteres unterbringen.
    Meine Zweitbeste Lösung ist eine Dieselluftstandheizung. Wie die Dieselstandheizung funktioniert, ist klar? Man hat eine Brennkammer mit einem Luftansaug vorne und einem Abgasauslass hinten (oder an der Seite, je nach Modell). Diese Luft soll aussen angesaugt und wieder als Abgas nach aussen abgegeben werden.
    Um die Brennkammer wird die eigentliche Heizungsluft geführt und dann nach innen geführt. Die Verbrenung und die Heizunsluft kommen normalerweise nicht in Berührung oder Vermischung. Ich habe mich für eine duale Zuführung der Heizungsluft entschieden- entweder direkt von aussen, Aussenluft mit entsprechend viel Sauerstoffanteil oder die Option der Ansaugung von innen, dabei sauge ich dann die gewärmte wasserhaltige Luft vom Fahrzeuginnern auf , erwärme sie und blase sie wieder ins Auto, wobei sie Feuchtigkeit verliert. Alternativ kann ich über eine Klappe im Ansaugrohr einstellen, welche Luft ich bevorzugt ansaugen möchte.
    Gruss

  • Frage zur Dieselheizung: wohin verschwindet denn die Feuchtigkeit der "wasserhaltigen" Luft?
    Wenn Du Umluft fährst und die Luft erwärmst, dann kann die Luft mehr Feuchte aufnehmen. Kühlt diese ab wird die Feuchte sichtbar. Also dürfte effektiv nicht weniger Feuchte im Kasten sein.
    Oder fährst du die Heizung nur mit Teilumluft und gibst einen Teil der Feuchte nach draußen ab?

    Knaus BoxStar Solution4 Fiat 2,3 (X290) 150PS Goldschmitt Solar AHK Diesel-Power Chip... und sonst BMW R1200 GS LC Adv

  • Helmut! Erwärmte Luft verliert keine Feuchtigkeit! Im Gegenteil!


    Das ist richtig. Man holt kalte Luft, die wenig Feuchtigkeit tragen kann, ins Fahrzeug und erwärmt sie über den Kreuzwärmetauscher. Als erwärmte Luft kann sie mehr Feuchtigkeit tragen und diese im Innenraum aufnehmen.
    Wenn sie über den Kreuzwärmetauscher ausgeblasen wird, wird sie dort abgekühlt, kann wieder weniger Feuchtigkeit tragen und gibt diesen Teil der Feuchtigkeit - aus der Raumluft - als Kondenswasser ab. Das Kondenswasser muss abgeleitet werden.
    Genau so funktioniert meine Zwangsbelüftung zur Energieeinsparung gemäß Kfw im Haus. Da ist die Luftfeuchte regelmäßig bei etwa 45 - 50 %, also eigentlich zu trocken.


    ABER: Die in Beitrag #7 beschriebene Anlage wird nach meiner Einschätzung in Verbindung mit der Womo-Heizung bei geschlossenen Fenstern und Türen funktionieren.
    Sie kostet ohne Einbau ca. 500 €, das entspricht ca. 25 Füllungen von 11 kg-Gasflaschen. Ich benötige weiterhin die Heizung und spare "etwas" Heizenergie ein.
    Wie lange muss ich die o.a. Anlage nutzen, bis ich in die "Gewinnzone" komme?
    Und ist der Komfortgewinn durch Lufttrocknung im Kastenwagen mit unvermeidlichen Kältebrücken so groß, dass ich die Anlagenkosten akzeptiere?

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von hoppetuz ()

  • Also wenn ich Eure Inputs zusammenfasse könnte eine Standheizung mit variabler Mischluft aussen / innen und Pilzlüfer auf dem Dach "mit den vorhandenen Bordmitteln" viele Aspekte abdecken. Manuelle Regelung, aber wir sind ja immer noch Outdoorer :D!


    Bleibt noch das Absaugen der Toilettenluft und des Kühlschranks..


    (Habe mal nachgerechnet: Wärmeverlust bei -10 aussen und +20 innen und kompletter Luftaustausch jede Stunde verbraucht etwa 100W, kein Thema für die Heizung)

  • Hallo Manuel,


    wir lassen ganzjährig das Toilettenfenster auch während der Fahrt auf Spaltlüftung. Durch Zwangsentlüftung der Dachhauben und das bereits erwähnte Fenster entweicht genügend warme - feuchte - Luft, wenn das Fahrzeug beheizt und bewohnt wird. Über die Zuluftöffnung der Fahrzeugheizung und weitere "Undichtigkeiten" des Kastens strömt genügend frische - kalte, trockene - Luft nach.


    Und durch die Art der Dauerlüftung bildet sich im Fahrzeug auch kein Schimmel, wenn es Wochen oder gar Monate (wie jetzt coronabedingt) nicht genutzt wird.
    Ausrüstung, Matratzen, Bettwäsche, usw. verbleiben im Fahrzeug. Nur frostempfindliche Dinge (Frischwasser, Bier!!!, Wein!!!, Speiseöl, ...) werden im Winter "ausgelagert".

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

  • Und gaaanz wichtig: bereits bei Benutzung des Bads (vor allem beim duschen) das Heki im Bad (wenn man nicht hat, das Seitenfenster im Bad) öffnen. Da zieht der Wasserdampf gleich raus, je kälter draußen desto schneller.

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage; LiFePO4 rundum

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