Ausbau Mercedes Vario 616

  • Hallo an alle, da mir hin und wieder etwas Zeit zur Verfügung steht, habe ich mir gedacht euch an meinem kleinen Projekt teilhaben zu lassen. Da ich ja grundsätzlich etwas neugierig veranlagt bin, habe ich kurzerhand am 3.4. 2018 einfach mal die Innenverkleidung abgerissen um zu schauen was sich darunter so verbirgt, mit den Schlimmsten Vorahnungen einfach mal ans Werk gemacht und positiv überrascht worden.


    Gruß Hendrik

  • Da ich nun erstmal bedient war, mußte ein anderes Tätigkeitsfeld gefunden werden. Also ran ans Werk und den Fußraum des Fahrerhauses begutachtet. Mit Rost hatte ich gerechnet, einfach abgeschliffen, Owatrol gepinselt und Brantho drüber gepinselt. Da ich keine Lust hatte den Fahrersitz samt der Druckluftbremse auszubauen wurde er einfach zur Seite geklappt um drunter zu arbeiten. Das war dann der 9.4. :)

  • Da ich nun schon mal alles raus hatte, gleich noch Antidröhn ( Alubutyl )geklebt. Zur Auswahl standen 3 verschiedene Marken. Das erste welches ich benutzt habe, war mit Abstand das beste und das teuerste mit ca. 55 € den qm. Aber wirtschaftlich für meinen "Kleinen"?..... nicht wirklich... das ganze hätte sich auf über 1000€ summiert.


    Das 2. war 2mm Alubutyl von "Reckhorn" ( 1 qm für 14,75€ ) welches ich uneingeschränkt empfehlen würde, um die Wirkung vom Premiumprodukt zu erreichen musste ich aber teilweise 2 lagig kleben, wobei die Decklage ruhig kleiner als die Grundlage sein kann. Hier ist wie bei allen Sachen probieren gefragt, ich hatte ja genug gleiche Klopfstellen. Als Aufkleben....klopfen....unbeklebte Fläche abklopfen....usw....usv.;)


    Zu Produkt Nr. 3 bin ich gekommen weil ich mal wieder sparen wollte, also schnell mal 10 qm bestellt 10 qm für 120€ . Aber wie das so ist mit dem Sparen......kann man machen, bringt aber nix. Die Verarbeitung ist durch die Struktur der Aluoberfläche mühsamer, der Werkstoff an sich hat nicht das Flächengewicht wie das von Nr. 2, dadurch mußte teilweise 3-lagig gearbeitet werden, Die Noppige Oberfläche habe ich nun mittels einen selbstgebastelten "Spezialroller" so plattwalzen müssen um die 2. und 3. Lage aufzubringen, das meine Frau und der Hund das Weite gesucht haben ( muss wohl ein klein wenig geflucht haben :mad: ).


    Alle 3 Produkte kleben aber nach dem anrollen mit viel Kraft gleich gut.


    Auf dem 1. Bild seht ihr den Fahrersitz und das billige Zeug und auf dem 2. den Kasten.


    Das war dann der 11.4.


    Leider ist das mit dem Arbeiten und Fotos machen nicht so mein Ding.... soll heißen: Ich vergesse es ab und an mal Fotos zu machen.:(

  • Hallo Hendrik,


    die einfachste Möglichkeit, beim Alubutyl zu sparen ist ..... es einfach nicht zu verwenden.


    Aus meiner Sicht reicht eine mehrlagige Dämmung mit Armaflex völlig aus, um störende Vibrationen der Flächen zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Aber nun hat du es ja schon verarbeitet. Und es stört ja auch nicht :)


    Weiterhin viel Erfolg bei deinem Ausbau


    Gruß, Frank

  • Danke, geht aber nicht ganz so gut weiter, die braune Pest hat den "Kleinen" leider nicht verschont.
    Geplant ist erstmal noch nicht viel, nächsten Mittwoch Werkstatt, er bekommt eine große Wartung und ein paar kleine Streicheleinheiten dann gehts weiter zum Karosseriebauer momentan bin ich dabei der braunen Pest Einhalt zu gebieten.


    Michel, deine Ausbauseite habe ich auch mit großem Interesse verfolgt, ich werde dich bestimmt noch mit einzelnen Fragen nerven.;)



    hier gehts bald weiter.

  • Hallo,


    na klar gerne doch



    Fackten..... BJ 2007, 245000 km auf der Uhr, also gerade erst eingefahren :)
    Dachklima, Klima Fahrerhaus, Diff. Sperre, Dieselstandheizung, Nebenantrieb...gabs gratis dazu,
    leider keine Doppelsitzbank Beifahrerseitig ( für entsprechende Tipps oder Hilfe bin ich dankbar)
    der " Kleine" war mal ein Kabelmesswagen von der Envia
    und der Mercedes übliche Rost...
    Laderaum 4,05 L x 1,95 H x 187 B
    Leergewicht 3655 kg
    zGG: 5990 kg........ da sollten keinerlei Gewichtsprobleme auftreten:D

  • Hallo,


    nachdem nun überall Antidröhn geklebt war habe ich auch gleich noch das Dach des Fahrerhauses gedämmt, ursprünglich wollte ich 40 mm Armaflex verwenden, bin dann aber bei 20mm geblieben. Das war auch besser so, sieht zwar alles nach reichlich Platz aus aber auch bei 20mm musste ich den Dachhimmel schon recht nachdrücklich überzeugen, seinen alten Wohnort wieder anzunehmen.
    Dann noch den ganzen Klimbim mit angeschlossen und Funktionstest gemacht......kurze Zeit später alles panisch abgeschaltet.....so ein Hauptschalter am Fahrersitz ist was tolles.... es roch verbrannt. Also erstmal im Auto rumschnüffeln, kurze Zrit später waren die Übeltäter gefunden, die Innenraumleuchten hatten wohl Platzangst bekommen, demzufolge muß den beiden richtig heiß geworden sein vor Angst und sie verschmorten meine Dämmung ein klein wenig. Also brauch ich 24 V Led Birnen.


    Das war der 13.04.2018

  • Hallo,


    kommen wir zum 14.04.2018 ( muss man eigentlich jeden Scheiß mitmachen? ... Tag )


    da ich im Fahrerhaus schon leichten Rost gefunden hatte und auch unter den Boden des Kastens gewisse Rostansätze vermutete,
    wollte ich mal flux den Boden ausbauen. Das stellte sich natürlich als :mad::(:eek: heraus.
    Der Bodenbelag, welcher erst heraus mußte, erwies sich als sehr Umzugsunfreudig, ich habe bestimmt 2 Stunden damit verbracht selbigen von seinem Untergrund zu lösen.
    Dann wollte ich die Platten abschrauben, ging auch echt gut....bis auf die 25 Schrauben die komplett verrottet waren.
    Naja nichts leichter als das ( dachte ich ) aufbohren und gut. Selbstbohrschrauben ( ich hätte auch drauf kommen können...mit ein klein wenig nachdenken:rolleyes: ) sind gehärtet, geht also nicht. Außerdem brauche ich einen neuen 6er Bohrer.
    Also erstmal Kaffeepause und grübeln, nächste Idee war mit der Lochkreissäge das Holz ringsrum wegsägen....also ab in den Keller, Lochsäge 20 mm holen und Zentrierbohrer entfernen, was soll ich sagen....muß der Bruder vom Teppich sein...wollte nicht.
    Hat jetzt auch eine Lebenslange Partnerschaft mit der Bohrkronenaufname, denn die Madenschraube, die ihn hält habe ich geschrottet.
    Also noch eine Kaffepause, grübeln ........ Rausschleifen mit der Powerfeile.... eigentlich hatte ich keine Lust mehr, aber der Tag war noch jung also ran ans Werk. Das ging auch erstaunlich gut, pro Schraubenkopf ca. 1min und 30 min später ( ich mußte 2x das Band wechseln) war das Holz gelöst.


    Spätestens jetzt hätte ich aber aufhören sollen, der Tag hatte schon nicht gut angefangen, dann stark nachgelassen und dann das.










  • Hallo,


    kommen wir zum 15.04.


    Noch angefressen vom Vortag stand ich mit meiner Kaffetasse hinter dem "Kleinen" und habe mir die nächsten Schritte überlegt.


    1. Fahrzeug säubern


    2. Entrosten


    3. Schraubenstümpfe entfernen


    4. nochmaliges Reinigen


    5. Großzügig alle Flächen die von unten nicht mehr erreichbar sind mit Ovatrol einpinseln


    Also Wasser Bürste, Schwamm geschnappt und losgelegt. Nach 15 min dann mal hochgerechnet wie lange das dauern wird..... alles beiseite gepackt und den Kärcher bemüht.
    Dann den Rost weggeschliffen, wieder mit der Powerfeile. Mittlerweile habe ich das Ding lieben gelernt.
    Die Schraubenfragmente wollte ich mit einer großen Rohrzange rausdrehen.....ging natürlich nicht. Also was tun? Abflexen wollte ich wegen dem Dreck nicht, wegschleifen ginge natürlich, dann wären aber die Schrauben unter dem Rahmen noch da..... bringt also auch nicht den gewünschten Effekt. Also lassen, die Löcher in der Bodenplatte sind eh drin, später wird man das eh nicht mehr sehen.:)


    Das war dann der Sonntag, Ovatrol Behandlung habe ich verschoben, da der "Kleine" ja erstmal wieder durchtrocknen musste.

  • Hallo,


    weiter gehts. Am 16.04. bis zum 18.04. habe ich meinen "Kleinen" eine Owatrol Behandlung gegönnt.
    Das ist an sich eine nette Abwechslung, das bisschen Streichen war recht schnell erledigt. Am ersten Tag dauerte es etwas länger, da ich alle Flächen an die ich nur von oben rankomme abgepinselt habe, am 2. und 3. Tag habe ich nur noch die Stellen behandelt welche korrodiert waren.
    Am 19.04. und am 20.04. wurde dann alles mit Brantho eingepinselt.

  • Hallo,


    nach 2 Tagen Trockenzeit habe ich sämtliche Blechteile unter der Siebdruckplatte Hohlraumversiegelt. Zuerst habe ich mit Fluidfilm A alles eingesprüht und einen Tag gewartet was passiert, ich kann daraufhin wirklich bestätigen das es sehr kriechfähig ist. Die Arbeit war.... sagen wir mal "interessant":confused:. Da ich mal davon ausgehe das meine herangehensweise eher unüblich ist, gebe ich euch mal einen kleinen Einblick.
    Zu aller erst wie üblich .... die Kaffetasse hinter dem geöffneten Fahrzeug, Plan zurechtlegen und Werkzeug heran karren.
    Dann habe ich die Fahrerkabine abgeklebt ( ich bin ein Putzmuffel ), ein bisschen Plastikplane und etwas Klebeband waren da das Mittel zum Zweck. Dann mein Kompressor aufgebaut, verkabelt und die Pistole gefüllt und angeschlossen. Jetzt stand ich frohen Mutes in den Zwischenräumen meines "Kleinen" und munter drauf los gesprüht. Da das Fluidfilm A recht ergiebig ist hatte ich nach einer paar kurzen Einstellungen der Sprühpistole recht schnell den Dreh raus, im wahrsten Sinn, denn ich drehte mich um die eigene Achse und sprühte alles wo ich rankam ein. Im Eifer des Gefechtes machte ich mir natürlich wenig Gedanken über den "Rückweg" aus der Baustelle. Der geneigte Leser stelle sich nun vor wie ich hinter dem Fahrersitz mit den Beinen auf dem Erdboden stehe und überlege wie ich am besten über das frisch geölte Stahlstrebengedöns herauskomme. Es kam wie es kommen mußte....ich krabbelte über die frisch geölten Streben, rutschte weg, fing mich ab und verdrehte mir den Fuß. Der steckte noch irgendwo in dem Stahlmikado.
    Zwei Kaffetassen später ließ auch der Schmerz nach, also wieder frisch ans Werk. Da ich ja ab und an mal lernfähig bin, habe ich mir nun ein Brett über die Stahlstreben gelegt und den Rest recht schnell eingenebelt.
    Am nächsten Morgen hab ich mir dann die Arbeit des Vortages genauer betrachtet und wohlwollend festgestellt alles erwischt zu haben. Nun ging es daran die Flächen nochmals mit Fluidfilm AR nachzubehandeln.
    Das hat sich nicht als ganz so einfach herausgestellt, laut Hersteller soll es reichen das Zeugs auf 45°C zu erwärmen und dann zu verarbeiten. Also Induktionskochfeld und Kochtopf mit Wasser herangeholt, die Dose F. AR reingestellt und gewartet. Was soll ich sagen....nix, das Zeug wurde nicht flüssig ( zumindest hatte ich sowas in der Richtung erwartet ). Da ich nun dachte das es nicht warm genug ist.....Fleischthermometer rausgeholt....geprüft.... 50°C gemessen. Ok, also erhöhen wir mal bis 70°C..... nix. Ich hab es dann trotzdem im die Druckbecherpistole REINGELÖFFELT, Memo an mich, Druckbecherpistole mit großer Öffnung kaufen, meine Frau hat schon recht doof geschaut als ich zu Ihr sagte ich brauche einen kleinen Löffel....sie gab mir einen Teelöffel, der passte aber nicht in den Becher der Pistole, dann suchte sie in der Küche einen kleineren Löffel....was soll ich sagen....ich bin bestimmt der erste der Fluidfilm AR mit einem Silberlöffelchen:cool: in die Dose gefüllt hat.
    Das Sprühen an sich war wieder recht einfach, trotz der eher festen Konsistenz, nur kühlt durch die Druckluft das F. AR recht schnell in der Pistole aus und man muß die Pistole halt mit in das Wasser stellen um es wieder zu erwärmen. Oder ich hab mich einfach mal wieder zu doof angestellt.:)
    Nachdem ich nun schon mal alles eingesaut hatte, hab ich noch schnell alle Hohlräume ( bis auf einen ) mit F. A und kurz darauf noch mit AR behandelt. Ist auf jeden Fall ein ulkiges Gefühl unter der Kiste zu liegen und dir tropft überall, aber wirklich überallhin, dieses " Schaffett". Kurze Rede, wenig Sinn....mein " Kleiner " riecht jetzt wie eine Schäferei und ich hab die am besten gepflegte Haut seit meiner Geburt.

  • Hallo,


    viele Kaffetassen später;),


    heute nehme ich mir einfach mal die Zeit euch auf den neuesten Stand zu bringen, mir war die letzten Zeit nicht so nach schreiben. Der Kleine war beim Karosseriebau, da ist mir wieder was witziges passiert. Ich und der Meister standen und begutachteten die Braune Pest, nachdem ich ihm sagte was ich alles Rostfrei haben möchte, sagte er " Ist das alles?" . Ich glaube er nimmt mich nicht ernst.
    Eine Woche später war der " Kleine " dann fertig, also Frauchen eingeladen und abholen. Als der Meister dann sein Werk präsentierte kam ich aus dem Lachen nicht mehr raus. Mein "Kleiner" hatte vom Vorbesitzer eine Kabeleinführung in der Hecktür spendiert bekommen, als ich mit dem Meister sprach wollte ich diese weggemacht haben und was soll ich sagen ....ich muß wohl genuschelt haben ..... ich hab jetzt wieder eine nagelneue Kabeleinführung:grinning:

    der Vorteil ist jetzt, das ich meinen Ursprungsplan wieder verwirklichen und die Stromübergabe im Fahrzeug hinten rechts realisieren. Also steht die Kabeltrommel jetzt im Trockenen und ist Diebstahlsicherer.
    Auch den Radkasten hat er super hinbekommen.


    Als nächstes habe ich diese Flächen wieder mit Brantho behandelt und dann nochmal mit neuen Fluidfilm AR. Was soll ich sagen....gleiche Anwendung wie beim ersten Mal .... und ab ca. 40°C wurde das Zeug flüssig.... die Verarbeitung klappte wunderbar, so wie es beschrieben war und ich es mir eigentlich vorstellte ..... daraufhin habe ich nochmals den kompletten Fahrzeugboden demontiert und alles nochmal nachbehandelt .... ging echt klasse. Die erste Dose Fluidfilm war bestimmt defekt:tongueclosed:.


    Dann wieder Boden rein, reinigen, 20mm Styrodur draufkleben und OSB Platten auf das Styrodur kleben, alles in allem 1 Tag arbeit ( ohne Klebeversuche) .... Isolierter Boden fertig.



    Dann ging es an die Dämmung, erste Lage mit "mitgebrachtem Zeugs"

    diese war so schlampig verlegt, das ich sie rausnahm und zur weiteren Verwendung lagerte. Durch die Streben erwies sich diese Herangehensweise als sehr vorteilhaft, da sich die Dämmung super zuschneiden ließ und zwischen den Streben klasse klemmt...sagt Frauchen, sie muss es wissen....ich bin genervt davongerannt .... ist nix für mich.

    den Himmel habe ich aber mit Armstron Af gedämmt.


    Dann die 2. Lage ( hat Frauchen gemacht )


    alles schön dicht verklebt.


    Fenstereinbau war auch noch zwischendurch. Ich hab noch nie in meinem Leben so oft gemessen und auch nochmals nachgemessen. Hat aber alles auf Anhieb funktioniert.


    die Streben entfernen war das anstrengendste an der ganzen Geschichte.

  • Mittlerweile bin ich nach dem Verkleiden der isolierten Wände
    ach ganz vergessen...kleines Dachfenster gabs ja auch noch ( Fotos :disrelieved: ... hab ich nicht gemacht, war im Tatendrang nicht dazu in der Lage :wink: )


    nu schon bei der Trennwand vom Kofferraum / Schlafgemach


    und beim Bad angekommen


    bis demnächst.:blush:

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