Ausbau-Tagebuch Jumper L4H3 (Semi-)Stealth Camper

  • Sehr cool. Aus gleichen Gründen hab ich das auch vor. Evtl das Fenster eine Nummer schmäler. Danke für das "Proof of concept".


    Denkst du, dass das S7 an der Stelle wegen dem Radius besser geeignet ist, als das S4? Oder warum hast du dich für das S7 entschieden?


    VG!
    Stephan

  • Beim S7P ist die Scheibe plan ("P") aber der Rahmen hat dort wo er anliegt eine diskrete Krümmung. Ich wüsste nicht, dass das beim S4 auch so wäre - habe zumindest nichts darüber gefunden.


    Entscheidend war aber die eigentliche Fensterfläche, also "lichtes Maß" im Verhältnis zum Blechausschnitt. Das S4 hat einen vergleichsweise breiten Rahmen. Bei einer Ausschnitthöhe von 45 cm finde ich ein lichtes Maß von nur gut 30 cm (S4) schon recht enttäuschend (sofern ich die Maßangaben richtig interpretiere). Das hat dann eher was von Schießscharte. Beim S7P ist der Rahmen hingegen sehr schmal, lichtes Maß gleich 10 cm mehr bei fast gleicher Ausschnitthöhe. Quasi "mehr Fenster für's gleiche Geld".


    Beispiel S4:
    Bestellgröße (B x H): 900 × 450 mm
    Lichtes Maß: 804 x 304 mm
    Ausschnitt Nennmaß: 902 × 448 mm
    Maße (B x H): 948 × 481 mm
    Gewicht: 8 kg


    Beispiel S7P:
    Bestellgröße (B x H): 960 × 450 mm
    Lichtes Maß: 910 x 400 mm
    Ausschnitt Nennmaß: 913 × 422 mm
    Maße (B x H): 988 × 478 mm
    Gewicht: 5,6 kg


    Zu Bedenken ist, dass Verdunkelungsrolle und Insektengitter beim S7 nicht integriert sind und optional dazu gekauft werden müssten, was den Preis erhöht. Ich werde allerdings darauf verzichten und mir meine eigene Verdunklung basteln.


    Gruß,
    Christian.


    P.S.: bei dem Fenster ist keine Schablone dabei, was hilfreich wäre, um die gerundeten Ecken richtig hinzukriegen. Ich habe dann ein Rechteck angezeichnet und die Ecken mit dem guten alten Schulzirkel hineingezeichnet. Habe mich etwas vertan weil ich hierfür zuerst einen Radius von 9 cm genommen habe. So waren die Bögen etwas zu flach und ich musste nochmal nachsägen. Ich empfehle nach der Erfahung besser direkt 8.5 cm Radius.


    Die Zeichnung habe ich zuerst von innen gemacht, da man sich beim Abstand zu den Holmen oben und unten bei dem begrenzten Platz auch nicht um 2 mm vertun darf. Die markanten Punkte habe ich dann mit einem spitzen Körner ins Blech durchgedrückt, so dass ich die gleiche Zeichnung auch außen machen konnte. Gesägt habe ich dann von außen (geht nur so, da die Holme beim Ansetzen der Stichsäge im Weg wären). Habe ein spezielles Kurvensägeblatt genommen.

  • Vielen Dank, Chris, für Deine Ausführungen. Die S7P sehen schon schicker aus, da der Rahmen nicht so aufträgt. Wenn sie dann noch das gleiche Kosten, umso besser.


    VG!!!
    Stephan

  • Hallo,
    wieder ein paar Fortschritte:


    1. Die Trocken/Trenntoilette ist da. Ich hatte anfangs eigentlich das Modell von Nature's Head ausgeguckt, habe mich letztlich aber doch für das Modell von Air Head entschieden. Es wirkt etwas solider verarbeitet. Ich habe den Eindruck, dass sie mehr auf Kunden im Yacht-Bereich abzielen, doch es sollte nichts gegen den Einsatz im Campervan sprechen. Leider gibt es bisher keinen deutschen Vertriebspartner. Ich habe daher in den USA direkt bei der Firma bestellt (825$ zzgl. Versand, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer). Nicht gerade günstig, doch beim Thema Toilette wollte ich nicht sparen. Ich habe keine Lust auf die ständigen Kassettenentleerungen einer Chemietoilette (die dann womöglich trotzdem eh nur für`s kleine Geschäft praktikabel wäre) und sie sollte gleichzeitig einen wertigen Eindruck machen, was auch für die Akzeptanz der Mitreisenden förderlich sein dürfte. Die Zustellung aus den USA ging problemlos und schnell. Das Zubehör enthält alles, was man für den Einbau inkl. des Entlüftungsschlauchs braucht.


    2. Ich habe Aluminiumprofile und diverse Verbindungselemente bestellt. Bezugsquelle war Motedis (Ensdorf, Saarland). Ich habe nach Absprache auf eine Speditionszustellung verzichtet und habe die Gelegenheit genutzt, den Kastenwagen mal ins Saarland spazieren zu fahren und die Ware selbst abzuholen. Die Leute dort waren sehr nett, beinahe familiäre Atmosphäre.


    Bei den Aluminiumprofilen handelt es sich um 30x30 mm B-Typ (=Bosch) Profile. Ich hätte sie gratis passend zusägen lassen können, jedoch erschien es mir unmöglich, die korrekte Längen exakt vorherzusagen. Vieles muss während des Einbaus vor Ort gemessen werden. Ich habe daher nur Stangen in 198cm-Standardlänge bestellt und säge selbst zu mit einer Kapp- bzw. Gehrungssäge mit einem Kreissägenblatt für Aluminium. Damit sind perfekt glatte Schnitte möglich.


    Die seitlichen Verbindungen der Aluminium-Elemente an der Karosse erfolgen bombenfest verschraubt über M6 Nietmuttern.


    Hier erste Ergebnisse:

    Dies wird das spätere Podest der Sitzecke. Die Höhe (untere Querstange) ist 65 cm, später erreichbar über 3 Treppenstufen. Rechts davon im Bild (Höhe 100 cm) kommt dann noch das Bett hin, was sich zu einen Liegefläche auf ganzer Breite erweitern lässt.
    Die grobe Form ist also schon erkennbar. Das ist so natürlich noch nicht stabil bzw. tragfähig. Es fehlen noch etliche Verstärkungsstreben und das ganze soll später noch mit GFK-Sandwichplatten verstärkt werden.
    Als (durchsichtiges) Modell als letzter Stand der Planung in etwa so vorgesehen:

    Bzw. in undurchsichtig:

    Und mit voll erweiterter Liegefläche:


    Gruß,
    Christian

  • ...übrigens: bin ganz stolz darauf, dass ich weiterhin seit Beginn des Ausbaus irgendwo an einer normalen Straße stehend komplett ohne externe Stromversorgung auskomme. Es hat sich im Nachhinein voll bewährt, als Allererstes die Solaranlage zu installieren (für das Loch in der Decke für die Kabeldurchführung reichte ein Akku-Bohrschrauber). Auch die 1600-Watt Kappsäge packt die Anlage problemlos.
    Falls es also jemand mit einem Ausbau liebäugelt und hierfür kein geeignetes Privatgelände zur Verfügung hat: so klappt es!


    Christian.

  • kleines Ausbau-Zwischenupdate:


    wie andernorts hier im Forum erwähnt habe ich kürzlich die Planar 44d eingebaut; soweit bin ich sehr zufrieden damit;
    ich habe nicht den Einbauflansch von tigerexped verwendet, sondern mir etwas ähnliches selbst gebastelt; bei Weitem nicht so hübsch, aber erfüllt den Zweck:


    Ich hatte mir noch tausend Gedanken gemacht, wie ich bei den ganzen verschiedenen Materialschichten (Metall, Siebdruck, XPS, Laminat) das Loch in den Boden bekomme; am Ende war es dann nach Vorbohren von Pilotlöchern anschl. mit der Stichsäge doch nur eine Sache von 2 Minuten:


    und hier dann noch die Abgasführung unten nach hinten auf der Beifahrerseite; Verschraubung durch Einsetzen einer Nietmutter in ein dort bereits vorhandenes Loch:

    Die Kraftstoffleitung habe ich von vorne auf Höhe des Batteriekastens, wo ich per T-Stück die Leitung der ab Werk installierten Webasto angezapft habe anschl. auf der Fahrerseite entlang geführt, weil ich dort besser der Auspuffanlage (=Hitze) fern bleiben konnte.


    Bei der ersten Inbetriebnahme brauchte es 4 Startläufe bis die Kraftstoffleitung sich komplett mit Diesel gefüllt hatte, seither läuft die Heizung problemlos.


    Heute konnte ich noch den Boden des Podests hinten auf der Fahrerseite fertigstellen (das Ding unter dem sich in meiner Planung die ganze "Technik" versteckt):

    Der Boden besteht aus 30 mm XPS-Platten, die ich beidseitig mit Epoxidharz mit je 2 Lagen Glasfasergewebe à 163 g/m² laminiert habe. Darauf habe ich das gleiche Laminat verklebt, dass ich auch auf der Haupt-Bodenplatte habe.
    Mit der Stabilität bin ich sehr gut zufrieden. Auf der Alukonstruktion aufliegend geben die Platten keinen Milimeter nach wenn man darauf steht.
    Der Boden bleibt für eventuelle spätere Reparaturarbeiten herausnehmbar.

  • Moin,
    kurze Frage: Hast Du die an der Seitenwand befestigten Profilleisten zum Verschrauben an den Nietmuttern durchgebohrt? Ich werde bei Motedis über die Befestigungsmöglichkeiten nicht ganz schlau, daher die Frage.
    Danke! Schöner Bericht, auch hierfür vielen Dank!
    Grüße
    Holgi

    Viele Grüße
    Holgi
    Dedicated to purpose beyond reason. Clever Cleverly 540. Eigenbaudachträger Solar 120 Wp TTT,

  • Hallo Holgi,
    zufällig gerade online... Du bekommst also eine schnelle Antwort; Ich habe die seitlichen Profilleisten zuerst provisorisch dort fixiert wo ich sie später haben wollte, dann Aluprofil und das darunterliegende Blech des entsprechenden Holms in einem Rutsch (mit 6er Bohrer) durchbohrt, damit die Löcher nachher deckungsgleich aufeinanderliegen, dann Alustrebe wieder entfernt und das Loch im Holm auf 10 mm aufgebohrt, damit die Nietmutter reinpasst.

    [P.S.: es sind soweit ich mich erinnere also M6 Schrauben, also Nietmuttern für M6, der Außendurchmesser der Nietmutter ist aber natürlich größer;
    Du könntest alternativ zum direkten Verschrauben (und Durchbohren) der Alustreben natürlich auch Winkel (Link) über Nietmuttern verschrauben und die Profile dann per Nutenstein damit verschrauben; denke aber nicht, dass das stabiler wäre]

  • dann Aluprofil und das darunterliegende Blech des entsprechenden Holms in einem Rutsch (mit 6er Bohrer) durchbohrt


    Hi Chris,


    Vielleicht bist du ja noch online.
    Was hast du das Problem mit den Spänen gelöst, die ja beim Durchbohren in den Holm fallen. Da mach ich mir noch Gedanken. Bei manchen Holmen, gerade bei den Querholmen gibt es von unten eine Öffnung, wo die Späne irgendwie abgefangen werden können. Bei den senkrechten Holmen wird es schon schwieriger.
    Bislang dachte ich nur vorhandene Bohrungen zu nehmen um korrodierende Späne im Holm zu vermeiden.


    VG!

  • das darunterliegende Blech des entsprechenden Holms in einem Rutsch (mit 6er Bohrer) durchbohrt


    Wärst Du eigentlich in die originalen Sechskant-Löcher daneben nicht gekommen ?
    Diese wären eigentlich für Einnietmuttern gedacht.

  • @Bäda: die Sechskant-Löcher waren minimal zu groß (klar, hätte noch andere Nietmuttern bestellen können), teilweise passte auch die Position nicht richtig (bei der auf dem Foto hast Du natürlich Recht, das wäre von der Position her gegangen).


    @vancool'o: habe einen starken Neodym-Magneten an die Bohrmaschine vorne an der Bohrereinfassung angeheftet; so blieb ein Teil der Späne am Bohrer kleben, aber mir ist schon klar, dass mindestens genauso viel im Holm verschwunden sein wird. Das ist ganz klar suboptimal!

  • @vancool'o: habe einen starken Neodym-Magneten an die Bohrmaschine vorne an der Bohrereinfassung angeheftet; so blieb ein Teil der Späne am Bohrer kleben, aber mir ist schon klar, dass mindestens genauso viel im Holm verschwunden sein wird. Das ist ganz klar suboptimal!


    Wie wäre es noch einen zweiten Magneten direkt unter dem vermeintlichen Bohrloch zu positionieren? Nach dem Vorgang können die Späne dann zur nächsten Öffnung geführt werden. So kann man ggf. die Ausbeute maximieren :rolleyes:


    Ich hatte mir noch tausend Gedanken gemacht, wie ich bei den ganzen verschiedenen Materialschichten (Metall, Siebdruck, XPS, Laminat) das Loch in den Boden bekomme; am Ende war es dann nach Vorbohren von Pilotlöchern anschl. mit der Stichsäge doch nur eine Sache von 2 Minuten:


    Ach das funktioniert so einfach? Ich hatte eigentlich vorgehabt alles einzeln zu sägen, weil ich dachte das das Blatt ggf. verläuft aber dann ziehe ich es doch in Erwägung erst Dämmung und Boden zu montieren und dann alles in einem Zug zu sägen.


    Danke und gute Arbeit! ;)

  • Ich habe bei meinem Ausbau alle Löcher zum Befestigen eingebracht, danach alles rausgebaut und zum schluss alles schön mit Druckluftpistole und Staubsauger sauber gemacht.
    ganz zum Schluss ist dann der Korrosionschutz (Mike Sanders Korrosionsschutzfett) und obendrauf Hohlraumversiegelung.
    Erst danach habe ich alle Baugruppen eingeschraubt/genietet oder geklebt.
    Das hat den Vorteil das keine späne mehr im Koorosionsschutz landen und sich dort verewigen und ggf durchrosten.

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