AW: Warnung GR Reisende / Pannenhelfer (-betrüger) in SERB Autoput zw. Belgrad - Nis

  • Dieser Satz hört sich auch für mich nach mehreren Überfallversuchen an, die Ihr erlebt habt ;)


    Überfall schon gar nicht. Ein paar Mal haben uns nachts schwarze, dicke, Schlitten überholt. Ein Wageninsasse zeigte gestikulierend auf einen Vorderreifen.


    Ich denke, wir haben das Richtige getan. Dramatisch war da nichts.

    [COLOR="#B22222"]"Der neue Luxus heißt Ruhe, Raum, Sicherheit und Zeit".
    Hans Magnus Enzensberger


    Das Ziel ist das Ziel.


    "Einen gepackten Reisewagen und einen Dolch sollte ein jeder haben; dass, wenn er sich fühlt, er gleich abreisen kann.“
    Rahel Varnhagen
    [/COLOR]

  • Eberhard aus Deutschland hat nun vom ADAC die Bestätigung, dass der in Serbien eingebaute
    Antriebsstrang nicht neu ist sondern nur überlackiert ist. Unter dem Lack gleicher Rost wie rechts.
    Daraufhin bin ich nochmals zum ÖAMTC und tatsächlich, mit einem mit Lösungsmittel getränkten Lappen ließ sich der Lack sofort ablösen, darunter auch der gleiche Rostansatz wie rechts.


    Also haben uns die Gauner tatsächlich den alten, fehlerlosen Antriebsstrang aus und dann wieder eingebaut.


    Liebe Grüße Franz

  • Ich bin diese Strecke sicher 40x gefahren (heuer 4x). Für uns Österreicher (tw. Bayern) ist es der bequemste und auch schnellste Weg nach Griechenland. (Für mich 1400km bis Thessaloniki). Nur während des Balkankrieges sind wir Fähre gefahren (hat uns mit Hund nie gefallen). Und Griechenland ist unser Land seit den 70er Jahren. Wir lieben aber den ganzen Balkan (MCD, Albanien und Kroatien). Und hatten wie gesagt nur die besten Erfahrungen.


    Die Autoput ist heute nicht mehr mit der in früheren Zeiten vergleichbar. Fast alles Autobahn. Bis Belgrad sehr schön. Bis nach Nis ganz gut. Bis Grenze Griechenland oft gut aber auch schlechtere Stücke (Strassenbelag) und ca. 100km noch Bundesstraße. Überall wird heftig AB gebaut. Jedes Jahr neue Teilstücke eröffnet.


    Auch wenn uns das jetzt passiert ist, ist die Autoput sicher nicht gefährlicher als andere südeuropäische AB. Strolche gibt's überall.


    LG Franz

  • Meine Gegend ist das noch nie gewesen...

    Mir geht das so mit Deutschland.
    Fast 200.000 Gewaltdelikte letztes Jahr.
    Knapp 2500 Tötungsdelikte.


    Zum Thema:
    Betrug: 900.000 Fälle.
    In Deutschland!


    Ich verstehe deine Äußerung:
    "Meine Gegend ist das noch nie gewesen."


  • Ich versuche mal deinen Beitrag zu verstehen: Willst du damit sagen, dass Deutschland nicht deine Gegend ist? Dann verstehe ich nicht, warum du dann in D lebst? Denn uns Deutschen steht doch fast die ganze Welt offen. Wem es woanders besser gefällt, dem steht es doch frei den Lebensmittelpunkt dort zu wählen wo es besser ist. Ich habe es gemacht und es war eine interessante Erfahrung.
    Oder habe ich das alles missverstanden und du wolltest mit dem Auszug aus der deutschen Kriminalstatistik nur darauf hinweisen, dass Kriminalität inzwischen überall verbreitet ist? Damit hast du natürlich Recht, aber wo und wie beziehe ich das auf das Reisen im Kastenwagen?

    Gruß Peter
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    Fiat Globescout 150 PS Automatik, ist 01/17 geliefert.

  • Ach du meine Güte,da haben sie euch aber richtig abgezockt !
    Meine Gegend ist das noch nie gewesen,kenne ich nur vom Autoput aus alten Zeiten (Griechenland,Türkei).



    Gruß Reinhold


    ja, auch in alten Zeiten gabs das schon.
    Vor ca. 38 Jahren mit Mercedesbus auf de Put zw. Belgrad und Nis Wasserverlust bei der Wasserpumpe. Hab gerade am Pannenstreifen nachgefüllt als ein PKW hilfsbereit stehenblieb und auch eine Werkstätte in Nis kannte (war auch seine)..
    Reparatur sei gleich erledigt. Im Endeffekt wollte er mir einen alten 220er Motor komplett einbauen da unserer ja auch schon so deffekt ist.
    Hab ein Paket Kaffee dort gelassen und bin weitergefahren. Komischerweise hielt der Simmerring seit dem Werksattbesuch trocken. Echt keine Ahnung weshalb?!?
    Aber die Suche nach reparaturverdächtigen Fahrzeugen oder ist schon alt. Im Fall von Franz hat man dem Begriff Reparaturverdächtig scheinbar etwas vorgegriffen. Die Freundlichen waren "präventiv" unterwegs :(.
    Andererseits wurde mir einmal im selben Streckenabschnitt eine blockierende Bremse am Hinterrad zu einem Spottpreis (selbst für damalige Jugoverhältnise) repariert. Auch von zufälligem Mechaniker der ganz zufällig vorbeikommt und im kleinen Nest nabenan eine Werkstatt hat.


    Also sowas gab es schon immer und wird es auch immer wieder geben. Übrigens ähnliches auch auf Italienischer AB erlebt.


    Aber eine andere Frage an Franz:


    Was ist mit dem knacksen, woher kam es und ist das jetzt weg? Gibt es da eine Erklärung dazu?


    lg Ferdl

  • Hallo Ferdl !
    Wie sie das klackende Geräusch gemacht haben ist mir unerklärlich. Wie schon oben beschrieben ist es ziemlich sicher, dass das Womo keinen Defekt hatte und unser fehlerlose Antriebsstrang aus und wieder eingebaut wurde.
    Vor und auch nach der "Reperatur" nicht das geringste Klacksen.



    Für mich ist nun die Sache unter Lehrgeld abgebucht und wir werden uns Griechenland auf dem Landweg nicht vermiesen lassen. Ende März geht's wieder auf gleicher Route nach Kreta. Halte es da mit Alexis Sorbas , als seine Seilbahn zusammenkrachte......


    Wir haben gestern in heiterer Familienrunde über unser Debakel berichtet und jeder hat so seine Gaunererlebnisse erzählt (waren gar nicht so wenige) und unter dem Motto "wie blöd muss man sein..." schon wieder Tränen gelacht. Ist eine lustige Familie. Nur meiner betagten Mutter habe ich es noch nicht gesagt, weil die hat es ja immer schon gewusst: "Ja warum fahrts denn immer soviel, soweit weg, ist doch so schön zu Hause !"


    Nur eins weiß ich immer noch nicht genau, wie ich mich in Zukunft in ähnlicher Situation verhalten werde. Ich hoffe da finde ich noch die ultimative Lösung !


    Einen schönen Tag wünscht Euch
    Franz


    Nun ist halt der ADAC und ÖAMTC am Zug was die mit der Geschichte machen, da es sich ja doch vielleicht um einen Partner Betrieb handeln könnte.

  • Wir waren in diesem Jahr auch in GR; Hinfahrt mit der Fähre, Retour über Land. Das war nicht meine Welt. Ich fahre gern, aber mir war das zu viel Gegurke. Zudem die Maut. Wenn man die Fähre rechtzeitig bucht, ist die gar nicht so teuer. Das werde ich auf jeden Fall wieder so lösen.


    Diese Geschichten können einen natürlich immer und überall ereilen. Wachsam sollte man daher immer sein.

  • Hallo,


    erst einmal mein Mitgefühl, ich wäre vermutlich auch darauf reingefallen. Man muss sich immer in die Ausnahmesituation versetzen, die zunächst ein rationales Überdenken der Situation erschwert. Wir hatten in diesem Jahr auch erstmalig nach 34 Jahren einen zum Glück nur versuchten Betrug erfahren müssen:


    In Italien beim Durchfahren von Manfredonnia gab es plötzlich ein lautes Geräusch, das mich veranlasste bei der nächsten Möglichkeit zu halten und das Fahrzeug auf Schäden zu untersuchen. Zunächst habe ich am Fahrzeug nichts wahrgenommen. Plötzlich parkte neben meinem Fahrzeug ein PKW mit heftig gestikulierendem Fahrer. Er wies auf seinen defekten Außenspiegel hin, den ich angeblich beschädigt hätte und führte mich sofort um mein Fahrzeug, wo zwischenzeitlich ein schwarzer Streifen zu sehen war. Mit der Aufforderung pagare, pagere forderte er mich lautstark auf, den Schaden zu ersetzen. Da ich mir keinerlei Schuld bewusst war, bestand ich auf die Hinzuziehung der Polizei, worauf der angeblich Geschädigte nach mehreren immer heftig werdenden Aufforderungen doch endlich zu zahlen, dann doch bemerkt hat, dass bei mir ohne Schadenaufnahme durch die Polizei nichts zu holen ist. Er forderte mich auf, ihm zur Polizei zu folgen. Allerdings führ er dann so schnell weiter, dass wir ihm garnicht folgen konnten. Erst zu diesem Zeitpunkt kam in mir der Verdacht auf, dass es sich hier um einen Betrugsversuch handeln könnte. Ich hielt also vor einer Polizeiwache an und inspizierte nun den Schaden an meinem Auto. Zum Glück erwies sich der schwarze Streifen an meinem Fahrzeug nur als Rußfleck, der ohne großen Aufwand zu beseitigen war. Er war zudem in einer Höhe angebracht, in der eine Kollision mit einem PKW-Spiegel unmöglich gewesen wäre. Was den Schlag verursacht hat, ist mir heute noch ein Rätsel. Da keine Beschädigungen am Fahrzeug erkennbar sind, vermute ich, dass der Schlag durch einen gegen das Fahrzeug geworfenen Gummiball verursacht wurde.


    Was uns nach diesem Vorfall am meisten beschäftigt und geärgert hat, war die Tatsache, wie naiv wir waren und wie lange wir gebraucht haben, zu registrieren, dass uns hier jemand betrügen wollte. Wir konnten uns das aufgrund unserer jahrelangen positiven Erfahrungen mit Italien zunächst garnicht vorstellen. Bitte versteht mich hier nicht falsch, der Vorfall wird vermutlich in allen Ländern ähnlich ablaufen können - schwarze Schafe gibt es leider halt nun einmal überall. Zum Glück war meine Frau geistesgegenwärtig genug, nicht aus dem Fahrzeug auszusteigen und alle Wertsachen zu sichern. Wer weiß, was sonst noch passiert wäre.


    MfG


    Friedhelm

  • Hallo,


    ich bin neu hier (gerade angemeldet) und wollte mich an dieser Stelle bei weissfranz bedanken.


    Mir ist vor ein paar Tagen fast exakt das selbe wie ihm passiert.
    War ebenfalls in Serbien unterwegs, ebenfalls zwischen Nis und Belgrad.


    Ich fahre auf der rechten Spur, plötzlich überholt mich eine dunkle Limousine. Fahrer hupt und zeigt auf mein Vorderrad, fährt aber dann weiter.
    Keine Minute später werde ich von einem zweiten Fahrzeug überholt (dunkler BMW).
    Ebenfalls wieder hupend, gestikulierend und auf mein Vorderrad zeigend.


    Ich denke natürlich gleich "Mist, Panne!!".
    Halte rechts an, er direkt vor mir.
    Er steigt aus, textet mich auf Serbisch voll.
    Ich sage ihm auf Englisch, dass ich ihn nicht verstehe.
    Er schaut auf mein Nummernschild, redet dann in gebrochenem Deutsch weiter.
    Er sei lange in Deutschland gewesen, spräche deshalb Deutsch.
    Er sei außerdem Kfz-Mechaniker und meinte, mein Vorderrad würde herumeiern. Es sei wohl das Radlager. Wenn ich so weiterführe, dann käme ich keine 5 km weit, dann würde mir das Rad abfallen. Er "beweist" das, indem er an dem Vorderrad herumreißt und dabei klackernde Geräusche produziert.
    Ich natürlich schockiert und gleichzeitig erleichtert, dass jemand da ist der sich auskennt und sogar noch Deutsch spricht.
    Er meinte, er könnte mir helfen. Er würde mich zu einer Werkstätte bringen, wo man mir helfen könne.


    Er fährt also voraus, ich hinterher.
    Keine 200m weiter ist übrigens schon die Autobahnausfahrt, keine 400m weiter dann seine Werkstätte.
    Da schwant mir schon, dass das ganze eine Betrugsmasche ist.
    Erstens bemerke ich keinerlei Probleme am Vorderrad, zweitens sind mir zu viele Zufälle im Spiele (2 nette Pannenhelfer, einer spricht sogar Deutsch, ist Kfz-Mechaniker, seine Werkstätte keine 5 Minuten entfernt). Ziemlich viele "glückliche" Zufälle auf einmal.
    Als wir ankommen, sage ich ihm deshalb, dass ich weiterfahren werde, an meinem Auto sei nichts.
    Er meinte kucken kostet nichts, jetzt wo ich schon mal da bin, können seine Männer einen schnellen Blick auf mein Rad werfen, falls alles okay ist, könne ich weiterfahren.
    Auf dem Gelände stehen ADAC-Busse, die Werkstatt sieht seriös aus.


    Also erlaube ich, dass man einen schnellen Blick draufwirft, aber nichts ohne Kostenvoranschlag macht.
    Während die Mechaniker also zugange sind, google ich auf dem Handy, ob es ähnliche Fälle gab und stoße auf diese Seite und den Beitrag von weissfranz.


    Nun bin ich überzeugt, dass alles ein großangelegter Betrug ist, deshalb können mich auch die ölverschmierten Hände des Mechanikers ("da läuft Öl raus") und weitere Horrostories ("da fällt ja fast das Rad ab") nicht mehr schockieren.


    Den Kostenvoranschlag höre ich mir noch an (ca. 550 EUR), lasse dann aber mein Rad wieder montieren und fahre ohne einen Cent gezahlt zu haben wieder ab.


    Im nachhinein, denke ich, dass die Betrüger an einer Autobahnhaltestelle auf Ausländer warten und ihnen dann gemeinsam hinterherfahren. Kurz vor der Ausfahrt, an der sich die Werkstatt befindet wird dann die Masche abgezogen. Beide Fahrzeuge fahren vorbei, hupen und zeigen ein "Problem" an. Da geht wohl fast jeder in dem Moment von einer Panne aus, sind ja schließlich zwei Leute, welche scheinbar unabhängig voneinander auf das Problem hinweisen.


    Es erübrigt sich glaube ich zu erwähnen, dass die deutsche VW-Vertragswerkstatt nach meiner Rückkehr NICHTS fand und ich das Geld für eine völlig unnötige Reparatur ausgegeben hätte.
    Wer weiß, was ich getan hätte, wenn ich diesen Beitrag hier nicht gefunden hätte.


    In diesem Sinne: Danke für dieses Forum und insbesondere an den Beitrag von weissfranz!!

  • Na das ist doch mal eine gute Nachricht :)
    Gut wenn solche Stories rechtzeitig publik werden.
    Jetzt muss man wahrscheinlich schon damit rechnen, dass die Gauner sich irgendwelche Variationen einfallen lassen.....


    Gruß, Mike

  • Hallo Eisbär !


    Danke, dass Du Dich gemeldet hast. Freut mich wirklich, dass ich helfen konnte ! Tut gut, dass die Mühe nicht umsonst war !
    Vielleicht kannst Du Deine Erfahrungen an den ADAC schicken ! Eberhard hat ja seine Erfahrungen an den ADAC geschickt. Die sind noch etwas zögerlich, wollen noch warten ob sich noch Geschädigte melde!n ! Wir sollten wirklich dranbleiben um diesen Strolchen das Handwerk zu legen !!!


    Bei mir ist nun alles beim ÖAMTC ! Wenn es Dir recht ist würde ich auch Deine Schilderung auch an den ÖAMTC weiterleiten !


    Nochmals Danke dass Du Dich gemeldet hast !


    Liebe Grüße Franz


    Darf ich Deinen Beitrag auch noch in 3 anderen Womoforen., wo ich auch vor diesem Betrug warnte, weiterleiten ? Bitte gib mir Bescheid !


  • Dieser Schnorrer-Trick ist doch schon sooo uuuuralt.
    Ich hätte nicht gedacht, dass es tatsächlich heute noch Leute gibt, die darauf hereinfallen? Kopfschüttel-schüttel...


    Als "Abwehr" mache ich einfach Fotos von den Autos und den Fahrern. Das mögen die nämlich gar nicht und verschwinden blitzschnell. In Marokko hat mir ein solcher Übeltäter sogar mein Essen bezahlt, wenn ich seine Bilder lösche. Was ich dann tat. Es gab aber noch Nachtisch und Tee dazu!


    liebe Grüsse vom Muger
    .

  • Hallo Kurt !
    Dein Beitrag ist ungemein hilfreich ! Danke ! Bist natürlich der Oberchecker !
    Nur hast Du nicht meinen Eröffnungsbeitrag gelesen....bitte keine Oberlehrer Beiträge in denen erklärt wird wie blöd man ist....
    Natürlich wird Dir so etwas nie passieren !

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