Baumarkt Test-und Versuch-Sprinter

  • Ich kann es mir nicht verkneifen: Ich finde deine Arbeit einfach nur toll!
    Es ist Klasse, wenn ein Ausbauer seine eigenen Ideen umsetzt, anstatt die marktüblichen Vorlagen nur zu klonen! Das ist Kreativität pur!

    Gruß hade mit Adria Club Beuli - Es lebe der Massenindividualismus! :):);)
    „Was auch immer geschieht: Nie dürft Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken!“ — Erich Kästner

  • Hallo,


    das WC, genau wie die Kühlbox stehen auf Schweerlastauszügen. Diese gibt es mit bis zu 350kg Belastbarkeit pro Paar. Sie rasten eingeschoben und ausgezogen ein. Außerdem können sie ausgehängt werden. Dazu hat jeder Auszug vorne einen kleinen Hebel. Damit man das mit einer Hand bedienen kann, habe ich beide Hebel mit einer Buchenleiste verbunden. Die Schienen habe ich an auf dem Boden stehenden Leisten verschraubt. An die Schieneninnenteile habe ich Alu-Winkel genietet und daran ein Holzbrett gerschraubt. Darauf steht die Toilette oder die Kühlbox.
    Man kann die Toilette im ausgezogenen Zustand benutzen und muss sie nicht vom Schubladen herunter heben.


    Pattex Classic ist genau das richtige Material um die Extremisolatorplatten sowie die Armaflexplatten zu verkleben und die Stöße luftdicht zu versiegeln. Der Geruch ist nur warnehmbar, solange der Kleber noch nicht fest ist, also ca 20 Minuten. Dannach dampft nichts aus. Der Kleber ist für die Verwendung an Arbeitsstetten zugelassen. Wenn jemand Probleme hat mit dem was vieleicht trotzdem ausdampfen könnte, der hat sicherleich eine Wohnung ohne Möbel, denn die meisten Holzmöbel sind irgendwo geleimt. Die Möbel aus Pressspanplatten so wie man sie von Ikea kennt, sind vollflächig geklebt, alle Flächen und vor allem die Kanten. Trinkwasserleitungen werden auch geklebt. Der Bezugstoff des Himmels in einem Fahrzeug ist auch geklebt, der Teppich, PVC oder Parkettboden in einer Wohnung auch usw.


    20 Minuten halte ich nicht für sehr lange. Ich hatte beim Verkleben immer alle Fahrzeugtüren offen. Zwischen den Verklebearbeiten und dem Einbau der Innenverkleidung lagen mehrere Wochen. Bis ich jetzt das erste Mal mit dem Bus in den Urlaub fahre, liegen mehrere Monate dazwischen.


    Ich habe natürlich vor dem Isolieren auch nach verschiedenen Möglichkeiten gesucht. Es blieb nur ein Zweikomponentenschaum und eine vollflächige Verklebung übrig. Von den etwa 15 verschiedenen geeigneten Klebern war der Pattex Classic der gesundheitlich unbedenklichste, vor allen desshalb, weil er ohne Treibgas oder Sprühnebel mit dem Pinsel verarbeitet wurde.


    Pattex ist auch nicht gleich Pattex. Selbst das was überall als Pattex Classig verkauft wird ist nicht immer das Gleiche. Ich müsste jetzt extra die Datenblätter herausssuchen, es war original Pattex Cassic PCL7W.


    Ein sehr wichtiges Kriterium an den Kleber ist die Temperatur welcher er dauerkaft aushalten kann. Das Fahrzeugdach kann durch lange Sonneneinstahlung sehr heiß werden. Wenn sich da der Kleber löst, sieht man das nicht, weil die Isoalation ja unter der Deckenverkleidung ist. Nur klebt sie nicht mehr am Blech, sondern liegt auf der Deckenverkleidung. Wenn die Stöße sich lösen, wird nun Feuchtigkeit duch die Isolation bis ans Blech gelangen und dort kondensieren. Es wird sich mit der Zeit Schimmel und eventuell Rost bilden.


    Den nächsten Sprinter werde ich mit Zweikomponentenschaum von FROTH-PAK ausspritzen. Das ist aber fast drei mal so teuer wie Extremisolator. Ich kenne Laborcontainer welche innen damit aussgeschäumt sind, (ca. 5cm auf den Blechwänden) dann ist ganz normale Wandfarbe drauf. Das ist alles geprüft und zugelassen. Seit Jahren arbeiten Wissenschaftler in diesen Containern. Keiner wurde krank oder hat irgendwelche Beschwerden.
    Der nächste Sprinter wird innen nicht mit Holz ausgekleidet, sondern mit ganzflächigen Kunststoffplatten aus dem Lebensmittelbereich. Boden, Decken und Wände werden an den Kanten verschweißt. Die Verankerungspunkte werden aus Edelstahl, die Möbel aus Dibond-Platten gebaut. Dadurch könnte ich die Kabine mit dem Hochruckreiniger säubern, wenn notwendig.


    Da das ja mein Versuchsfahrzeug ist bin ich über jede Empfehlung, Ratschlag und Überlegung dankbar. Viele Hirne denken mehr als mein einziges und auch zeitlich ist es für mich unmöglich alles zu ausprobieren und zu rechergieren.


    Gruß, Peter

  • ... Den nächsten Sprinter werde ich mit Zweikomponentenschaum von FROTH-PAK ausspritzen. Das ist aber fast drei mal so teuer wie Extremisolator. Ich kenne Laborcontainer welche innen damit aussgeschäumt sind, (ca. 5cm auf den Blechwänden) dann ist ganz normale Wandfarbe drauf. Das ist alles geprüft und zugelassen. Seit Jahren arbeiten Wissenschaftler in diesen Containern. Keiner wurde krank oder hat irgendwelche Beschwerden.
    Der nächste Sprinter wird innen nicht mit Holz ausgekleidet, sondern mit ganzflächigen Kunststoffplatten aus dem Lebensmittelbereich. Boden, Decken und Wände werden an den Kanten verschweißt. Die Verankerungspunkte werden aus Edelstahl, die Möbel aus Dibond-Platten gebaut. Dadurch könnte ich die Kabine mit dem Hochruckreiniger säubern, wenn notwendig. ...


    ... das Verstehe ich nicht: Du baust ein "Versuchsfahrzeug", probierst aber das was du später vor hast hier nicht aus. Warum hast du den "günstigen" KAWA nicht ausgeschäumt und dich mal versucht? Auch planst du Kunststoffplatten, baust aber aktuell mit Holz. Gerade das kritisch zu sehende Ausschäumen hätte ich vorher mal ausprobiert um zu sehen, ob das was ist. Es gibt auch darüber kaum Erfahrung (wenn, dann eher negative) im Bereich des Wohnmobilbaus.


    Wir versuchen uns auch gerade mit der >PRITSCHE< meines Sohnes. Da haben wir alles konsequent umgesetzt und ausprobiert, was für meinen nächsten eine Option wäre; auch um zu sehen, ob KAWA oder PRITSCHE die bessere Option ist - haben auch schon gute und schlechte Erfahrungen gemacht.


    Die Idee, Neues vorher mal auszuprobieren, find' ich klasse (wenn man Zeit und Geld hat).


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Hallo,


    den Sprinter habe ich zum Arbeiten gekauft. dazu wollte ich ihn etwas ausbauen. Behalten will ich ihn nicht, da er keinen Allrad hat. Das Aussschäumen mit FrothPack kenne ich sehr gut, da ich das schon öfters angewendet habe. Da ich nicht zuviel Geld in ein Fahrzeug stecken wollte, welches ich nicht sehr lange behalten möchte, habe ich das Isolieren mit Extremisolator und Armaflex probiert. Das war die richtige Entscheidung, da das nur ein Drittel vom Ausschäumen kostet.
    Die Innenverkleidung aus Holz ist dem geschuldet, dass ich keine Halle habe wo ich drinnen arbeiten kann. Für das nächste Fahrzeug miete ich eine Halle. Da ich ja jetzt weiß, was ich und wie ich es machen will, brauche ich die Halle auch nicht lange. In der Halle kann ich die großen Plattenformate bearbeiten und auch mal alles stehen und liegen lassen. Am Straßenrand ging das nicht. Ich hätte die Platten zwar mit dem Fahrzeug holen können, aber wo stelle ich die Formatkreissäge hin? Am Gehweg geht ja nicht und es würde dann bestimmt auch regnen.


    Die Möbel muss ich auch nicht mehr im Fahrzeug bauen, sondern kann diese dann in der Halle fix und fertig machen und muss sie nur reinheben und anschrauben.


    Während der gesamten Ausbauzeit musste ich immer darauf achten, dass das Fahrzeug jederzeit auch im unfertigem Zustand mit dem restlichen Ausbaumaterial im Fahrzeug lagernd, für meine Transportzwecke einsatzbereit war.


    Für den nächsten Ausbau rechne ich mit nur einer Ausbauzeit von wenigen Wochen, als Einmannprojekt.


    Die negativen Erfahrungen mit dem Ausschäumen von Kastenwagen, kommen vom nicht geeigneten Material.
    Mit Bauschaum solte man halt keinen Feuchtraum ausschäumen. Die Feuchtigkeit geht rein in den Schaum, aber nie merhr raus. Schimmel und Rost sind sicher. Man könnte Brunnenschaum nehmen, der ist geschlossenporig, dehnt sich aber genau wie Bauschaum eher unberechenbar aus und kann zu Verformungen vom Blech und der Holme führen. Zweikomponentenschaum welcher erst in der Spritzdüse gemischt wird, dehnt sich nicht weiter aus. Das was man als Materialauftrag sieht, ist hinterher nicht anders, wenn der Schaum fest ist. Wenn man z.B. einen Holm ausspritzen möchte, klebt man alle Öffnungen bis auf zwei ab. An einer Öffnung spritzt man rein und wenn der Schaum aus der anderen Öffnung austritt, ist der Holm voll. Der Schaum quillt nicht weiter nach und es drückt nichts heraus. Der Preis ist alles Andere als günstig und man braucht noch spezielle Geräte zum Verarbeiten.


    Die Selbstausbauer schreckt der Preis vom ordentlichen Ausschäumen ab und die Firmen verwenden es nicht, da sie konkurenzfähig bleiben wollen. Wenn jemand ein Fahrzeug ala Pössl kauft, will er nicht plötzlich 5€ mehr bezahlen. Wenn sich jemand ein Expeditions- oder Exklusivfahrzeug wo bauen lässt, spielen die 5t€ mehr keine Rolle im Verhältnis zum Gesamtpreis.


    Jeder wird für sich die Kosten und den Nutzen abwägen und nach seinem Butget entscheiden. Bei mir ist das nicht anders. Der jetzige Bus soll für bestimmte Verwendungen möglichst günstig sein, das ist er.


    Der Nächste darf für die gleichen Verwendungen mehr kosten, also kann ich andere Materialien verbauen, welche dann auch gleich weitere Vorteile haben, auch wenn ich diese vieleicht nie nutze. Z.B. ist eine Kabine, welche man mit dem Schlauch ausspritzen kann, sehr praktisch, aber wann macht man das wirklich.


    Hier in diesem Ausbautagebuch will ich aber nicht über das schreiben, was ich als nächstes bauen möchte, sondern über das was ich gebaut habe. Der Eine oder Andere wird für sich vieleicht ein paar Ideen oder Anregungen im Beitrag finden. Damit hat der Beitrag dann seinen Zweck erfüllt.



    Gruß, Peter

  • Hier in diesem Ausbautagebuch will ich aber nicht über das schreiben, was ich als nächstes bauen möchte, sondern über das was ich gebaut habe. Der Eine oder Andere wird für sich vieleicht ein paar Ideen oder Anregungen im Beitrag finden. Damit hat der Beitrag dann seinen Zweck erfüllt.


    Was du so schreibst, hört sich sehr interessant an. Ausschäumen, Allrad, Innenverkleidung, das gab es noch nicht oft hier, bzw gar nicht.
    Wäre echt super, wenn du deine Erfahrungen mit dem neuen Kasten von Anfang an mit uns teilen würdest. :cool:Baust dann ja sogar den zwiten Kasten aus, da kann man auf die gewonnen Erfahrungen vom ersten Ausbau zurückgreifen. Das hat mit zb auch sehr viel geholfen.


    Für wie lange ist es denn geplant, deinen aktuellen Kasten zu nutzen ?


    Gruß Patrick

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