Bordbatterie tot?

  • Servus,


    ich befürchte, den unerwarteten Tod meiner 4 Jahre alten Bordbatterie (Nassbatterie Banner Energy Bull 100 A) beklagen zu müssen. Mein Kasten hängt in Standzeiten immer an Landstrom, und Starter- sowie Bordbatterie hängen dabei an je einem CTEK-Ladegerät. Meist werden die Batterien dabei so voll, dass die Ladegeräte in den Pulsbetrieb zur Erhaltung übergehen, so auch gestern.
    Gestern habe ich den Landstrom abgehängt und bin ein paar Runden herumgefahren (hat nichts mit Strom zu tun). Nach der Rückkehr blieb der Landstrom abgehängt. Heute habe ich die Heizung eingeschaltet, und da blinkte sofort die Unterspannungswarnung meines EBL Schaudt 263-3 A. Ein Bick auf meinen Batteriemonitor Hella IBS 200X (und zur Kontrolle Multimeter) zeigte 10,6 V und Restkapazität Null. Gestern vor dem Entfernen des Landstroms zeigte der Batteriemonitor noch 100 % und keinerlei Verbrauch.
    Ich bin dann eine knappe Stunde herumgefahren, wobei bei der Bordbatterie nur 13,6 V ankamen, bei der Starterbatterie waren es 14,2 V.
    Nach der Rückkehr war die Kapazitätsanzeige knapp über Null. Nach mehreren Stunden ohne Landstrom und ohne Verbrauch lag die Batteriespannung wieder bei 10,6 V.
    Ich habe dann wieder den Landstrom angehängt, da flossen dann aber vom EBL nur 1,7 A zur Batterie, was sich beim Anhängen des 10-A-CTEK-Laders nicht änderte! Ladespannung war 14,2 V. Eine Stunde später war die Ladespannung gleich, Ladestrom aber nur mehr 1,2 A.
    Eine Erklärung habe ich für das ganze Verhalten nicht, außer einer spinnerten bzw. fast toten Batterie.


    Heinz

  • Hallo Heinz,


    auch wenn ich Dir bei Deinem aktuellen Problem nicht helfen kann, möchte ich gern meine Meinung dazu loswerden.
    Ich habe den Eindruck, dass es den Batterien nicht gut tut, wenn man sie praktisch permanent ans Netz hängt. Technisch begründen kann ich dies allerdings nicht.
    Wir hatten unsere ersten beiden Kastenagen jeweils fünf Jahre, der aktuelle ist etwas mehr als zwei Jahre alt. Probleme mit den Batterien hatten wir bisher nie. Am Netz hängt unser Fahrzeug sehr selten. Vielleicht kann ja meine Meinung jemand fachlich begründen, oder eben auch widerlegen. Das könnte ja dann für die zukünftigen Batterien hilfreich sein.
    Du bist in der Nähe von Wien zu Hause, eine wundervolle Stadt. Wir haben neulich ein paar sehr schöne Tage in Wien verbracht.


    Freundliche Grüße.
    Karsten

    Viele Grüße.
    Karsten

    2005 bis 2010 Pössl 2-WIN / 2010 bis 2015 Pössl Roadcruiser Nr. 1 / seit Juli 2015 Pössl Roadcruiser Nr. 2

  • Ich habe den Eindruck, dass es den Batterien nicht gut tut, wenn man sie praktisch permanent ans Netz hängt.


    Ist nur dann schädlich, wenn die Spannung dabei zu hoch ist. Trifft auch zu bei Solaranlagen, wenn jeden Morgen die volle Baterie wieder 2 Stunden mit 14,4 V oder mehr geladen wird. Daher bei voller Batterie und keiner Benutzung die Solaranlage ruhig mal für ein paar Tage abhängen. Oder, wenn man einen Victron-Regler hat, die Absorption-Spannung auf 13,6 V stellen.
    Ein Ladegerät, das ständig eingeschaltet ist, sollte dann dauerhaft auf Erhaltungs-Ladespannung schalten. Dies schadet den Batterien nicht, im Gegenteil. Die ctec-Geräte tun das. Wichtig ist nur, dass das Ladegerät tatsächlich dauerhaft eingeschaltet wird. Nicht nachts ausstecken und am nächsten Morgen wieder einstecken. Oder die Steckdose ist schaltbar und wird immer mal wieder abgeschaltet. Oder .... In so einem Fall lieber das Ladegerät nach 2 Tagen ausstecken.


    Gruß
    Matthias

  • Zur Erinnerung an den Chemieunterricht: Bleiakkumulatoren sind chemische Energiewandler mit verdünnter Schwefelsäure als Elektrolyt. Wenn Ladestrom fließt, nachdem diese voll geladen sind, zersetzen sich Teile (H2O) des Elektrolyts in Wasserstoff und Sauerstoff. Wasserstoff und Sauerstoff sind gasförmig und entweichen aus dem "gasdichten" Akkumulator über die Sicherheitsventile. Die Konzentration der Schwefelsäure steigt, der Elektrolytpegel sinkt, in der Akkuzelle lösen sich verstärkt Partikel aus der positiven und der negativen Platte. Irgendwann füllen die Partikel den "Schlammraum" soweit, dass sie die Unterkante der Platten erreichen und die Zelle kurzschließen - das war's dann.
    An der Bordbatterie sind im Ruhezustand keine Verbraucher. Es gibt daher auch keinen technischen Grund, die Bordbatterie dauerhaft an ein "Erhaltungs-Ladegerät" anzuschließen!

    Herzliche Grüße aus Schleswig von hoppetuz


    Globecar Fortscout, Ford 2,2 l - Probleme sollte man lösen anstatt sie zu suchen! ;)

  • Trifft auch zu bei Solaranlagen, wenn jeden Morgen die volle Baterie wieder 2 Stunden mit 14,4 V oder mehr geladen wird.


    5 Jahre 60Wp Solar, 90Ah Gel-Batterie, vielleicht 3 mal im Winter Landstrom, wenn Solar länger mit Schnee bedeckt. Bisher keine Probleme mit der Batterie. Solar ist kein Alleskönner und nicht immer die beste Wahl. Bei uns funktioniert es aber.


    Gruß Winfried

  • Hat die Batterie noch aufschraubbare Verschlussdeckel? Dann könntest Du die Säuredichte messen. Die gibt meines Wissens die beste Auskunft über den tatsächlichen Ladezustand. Ist sie nach dem Laden bei ~1.28 kg/l dann ist alles tip top. Bei ~1.15 kg/l ist die Batterie hin.
    Die Säuredichtemesser bekommt man für einen einstelligen €-Betrag.


    Gruß,
    Christian.

  • Hi,
    letztendlich ist die Nutzung für die Lebensdauer der Batterie entscheidend. Also nicht nur Laden, sondern auch das Entladen und die äusseren Umstände, wie Umgebungstemperatur, Rütteln, max. Entladestrom, etc..
    Ich lasse die Spannung nicht unter 12,5 V fallen und lade mit intelligenter Ladetechnik.
    Das sollte eine längere Lebensdauer erwarten lassen, aber die Erfahrung mit Batterien zeigt mir, dass auch mal Ausreißer dabei sind.
    Die preiswerten Batterien, die von uns in der Regel eingesetzt werden, unterliegen hohen Fertigungstoleranzen, da kann es passieren, daß eine Batterie durchaus zehn Jahre übersteht, eine andere aber nur drei Jahre.
    Tel Aviv, wir fort Franzose sagt.....
    Norbert

  • 1) Es ist auf jeden Fall für eine volle Batterie nicht gut, wenn sie geladen wird.
    2) Es ist auf jeden Fall für eine leere Batterie nicht gut, wenn sie nicht direkt wieder geladen wird.
    3) Eine 95% Ladung schadet keiner Batterie, eine 105% jeder.
    4) Eine 20% Entladung schadet keiner Batterie, eine 90% Entladung jeder wenn 2) missachtet wird


    Gruß
    Volker


    @heinz: Banner Energy Bull 100 A ist laut Datenblatt so eine Art AGM die nur für einen Ladestrom von ca. C/10 geeignet ist. Ist die Frage ob das Ding überhaupt für unsere Anwendung was taugt.

    Gruß Volker
    Wenn man in beiden Händen ein Glas Bier hält, kann man sich gar nicht mehr ins Gesicht greifen. - Nur so als Tip :)
    La Strada Fano auf Renault Master 2.3dci 125PS, EZ 2012, Hecktriebler

    Einmal editiert, zuletzt von Schubertfahrer ()

  • Du hast aber schon den EBL komplett vom Landstrom abgeklemmt, so dass die Cteks immer "alleine" laden?


    Wenn Du es nicht weitererzählst, Jürgen, dann gebe ich diesen eventuellen Fehler zu. Die CTEKs hängen an den 230-V-Steckdosen im Kasten und laufen damit gleichzeitig mit dem EBL. Dass dies problematisch sein könnte, dachte ich mir gestern auch und machte mich - für die Zukunft - auf die Suche nach einer Abschaltmöglichkeit ohne den EBL jedesmal öffnen zu müssen.
    Einschub: Die Konstrukteure meines 230er 2Wins hatten die glorreiche Idee, den EBL hinten links in einen Oberschrank zu setzen und die Bordbatterie hinter den Beifahrersitz unter den Kühlschrank zu platzieren. Eine größere Entfernung und damit Kabellänge ist nicht mehr möglich.
    Ganz blauäugig bin ich den Parallelbetrieb EBL/CTEK aber nicht angegangen. Nach dem Kauf des ersten CTEKs (ein 5er) fragte ich bei CTEK direkt an, ob ich bei angehängtem CTEK den Motor starten und laufen lassen könne (den Fragegrund weiß ich nicht mehr). Die Antwort war eindeutig ja, das sei problemlos möglich. Dabei laufen doch LiMa-Ladung und CTEK auch gleichzeitig.


    Heinz


    Korrektur: Nach Durchsicht meiner Mails sah ich, dass die Frage nicht CTEK, sondern an Schaudt ging.

    Pössl 2Win EZ 03/02 Peugeot Boxer Typ 230 2,8 l 128 PS Solar Absorber SOG TomTom 5100

    Einmal editiert, zuletzt von Flitzi ()

  • unser Optima YellowTop AGM batterie, gaben auch nach 3 Jahre den geist auf, trotz Cis 80W Solar, Laderbooster und was weißichnoch.
    Jetzt auf Gel umgestiegen, die ersten 2 Jahre sind bald drum.

    Pössl Vario 545, Citroen 2.2 HDI 130 PS, 3.5 T, All in, Winterpaket, MT Solar, MT Laderbooster, MT BC, Fan-tastic Vent, ab. AHK und Atera Strada DL

  • Nach dem Kauf des ersten CTEKs (ein 5er) fragte ich bei CTEK direkt an, ob ich bei angehängtem CTEK den Motor starten und laufen lassen könne


    Wenn der Motor läuft, ist der Landstrom in der Regel ab - oder fährst du mit langer Leine?. Deswegen kannst das CTEK auch dran hängen lassen.


    Dabei laufen doch LiMa-Ladung und CTEK auch gleichzeitig.


    Wie das? Nur wenn du, s.o., Motor und Landstrom gleichzeitig an hast. Davon wird dein Gegenüber bei CTEK nicht ausgegangen sein.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • trotz Cis 80W Solar, Laderbooster und was weißichnoch.


    Trotz oder wegen:rolleyes: kann man herrlich drüber diskutieren, ohne eine allgemeingültige Antwort zu finden

    Gruß Volker
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    La Strada Fano auf Renault Master 2.3dci 125PS, EZ 2012, Hecktriebler

  • uf die Suche nach einer Abschaltmöglichkeit ohne den EBL jedesmal öffnen zu müssen


    Ach ja, einfach den 230V-Kaltgerätesstecker aus dem EBL rausziehen. Fertig. Die restlichen Landstromsteckdosen haben mit dem EBL nichts zu tun.

    Schöne Grüße aus dem Allgäu Peter


    Pössl 2winR 25 Citroën Jumper Heavy 3.0 6m X290 - 2015 - Gastankflaschen - NH TTT - H7LED

  • 1) Es ist auf jeden Fall für eine volle Batterie nicht gut, wenn sie geladen wird.


    Deshalb schickt mein CTEK nach Vollladung nur dann Ladeimpulse, wenn die Batterie nicht mehr ganz voll ist.
    Nach Deiner kompromisslosen Aussage wäre auch jede dauernde Erhaltungsladung (wie z. B. bei meinem EBL) für die Batterie nicht gut.


    Zitat

    Banner Energy Bull 100 A ist laut Datenblatt so eine Art AGM die nur für einen Ladestrom von ca. C/10 geeignet ist.


    Zitat Energy-Bull-PDF: "Als Ladestrom wird zumindest ein Zehntel der Batteriekapazität empfohlen (z.B. 100Ah : 10 = 10A Ladestrom)."


    Heinz

  • Wenn Du es nicht weitererzählst, Jürgen, dann gebe ich diesen eventuellen Fehler zu.


    Dann ist der Schuldige u.U. das EBL, welches mit imho zu hoher "Erhaltungs"ladespannung lädt.
    Ist wie Rauchen und Möhren essen. Die schädliche Wirkung der Zichten wird durch die zusätzlich gegessenen Möhren nicht geringer ;)


    95% Ladung schadet keiner Batterie, eine 105%


    Geht nicht, voll ist voll. Weitere zugeführte Leistung wird in Wärme und Spaltprodukte umgewandelt ;)


    Ach ja, einfach den 230V-Kaltgerätesstecker aus dem EBL rausziehen. Fertig. Die restlichen Landstromsteckdosen haben mit dem EBL nichts zu tun.


    Das setzt aber eine Dauerinstallation der CTEKs voraus, die hier scheinbar nicht gegeben ist UND bedeutet, dass Du auch bei Anschluss an Landstrom alle Ströme, die größer als der maximale Ladestrom des CTEK sind, der Batterie entnimmst. Bei einem 5A-CTEK ist also die Batterie morgens bei Abfahrt vom SP u.U. leerer als abends bei Ankunft...


    Gruß,
    Jürgen

    Hymer Car 322, Ed. "Fifty", Streetline
    Ducato 250 Multijet 130, Lightfahrwerk, Modelljahr 2012, Euro 5

  • Geht nicht, voll ist voll. Weitere zugeführte Leistung wird in Wärme und Spaltprodukte umgewandelt ;)


    Ja, du hast ja Recht. Ich formuliere um: der Versuch einer 105% Ladung schadet:D

    Gruß Volker
    Wenn man in beiden Händen ein Glas Bier hält, kann man sich gar nicht mehr ins Gesicht greifen. - Nur so als Tip :)
    La Strada Fano auf Renault Master 2.3dci 125PS, EZ 2012, Hecktriebler

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