Das sinnvolle Maximum einer 3-Wochen-Tour

  • Naja, im Norden ist das Wetter einfach Glücksache, egal ob du im Hochsommer, oder im Früh-Sommer da bist. Zugegeben, die Temperaturen sind später im Jahr ganz sicher höher, aber man fährt ja nicht für einen Badeurlaub da hin. Meiner Meinung nach kommt es vor allem darauf an, die Sonne zu Gesicht zu bekommen, dann kann es im Norden auch außerhalb des Hochsommers super schön sein.


    Mein Vater war vor Jahrzehnten für zwei Wochen auf den Lofoten, so Ende Mai. Fast durchgängig stahlblauer Himmel; aus jedem seiner Fotos hättest du 'ne Postkarte machen können. Manchen Leuten scheint die Sonne aus dem Ars.... Ich habe es in bisher drei Versuchen, immer im Hochsommer, nicht geschafft einen dieser Berge auch nur zu Gesicht zu bekommen, so tief hingen die Regenwolken. :rolleyes:


    Michael

  • Ich hab für Juli drei Wochen ein WoMo gemietet und er (ich auch) wollen gen Süden, eigentlich egal wohin, Hauptsache Abwechslung.


    @jonka: Ich war 2017 mit meinem 14 jährigen Cousin (und Patenkind) 3 Wochen über Kroatien, Montenegro, Bosnien nach Albanien unterwegs. Über Griechenland und Fähre nach Italien gings zurück. Und das war nach seiner Meinung der geilste Urlaub den er je gemacht hat, dabei sind seine Eltern selber Camper und waren immer mit der Familie und dem Wohnwagen unterwegs.
    Hier meine Urlaubsanleitung für Pubertiere (mit viel Humor und Ironie zu lesen)
    1. Mach das exakte Gegenteil, von dem was er will oder zu wollen glaubt. Jungs in dem Alter haben nämlich keine Ahnung was sie wollen.
    2. Meide W-Lan und zu große Campingplatze mit zu vielen Jugendlichen. Nehme ihm am CP weitgehend das Smartphone weg bzw. treffe ein Abkommen dazu.
    3. Jungs in dem Alter brauchen körperliche Herausforderung und Abenteuer: Mountainbike, Sonnenaufgangswanderung, in den Grosstädten spät abends ins Gewusel, Schnorcheln bis sie nicht mehr können, also alles mögliche wozu man sie zwingen muss. Sie machen auch Kulturprogramm mit, aber das muss gut verpackt werden, Fahrradtour mit Stadtbesichtigung geht gut oder als Rallye "Dubrovnik in 2 Stunden".
    4. Lass ihn nur jeden dritten Tag ausschlafen, der Tag ist dann eh gelaufen. Frühstück um 07:30, dann einige Stunden fahren, dann zum Schnorcheln am Meer anhalten, dann weiterfahren und noch eine Burg hochkraxln, dann gemütlich weiter und abends noch eine Stadt anschauen mit Döneressen. So bekommst du um 22:00 einen glücklichen und müden Teenie.
    Ein kleines Zelt neben dem Womo schafft sozialen Frieden und Privatspäre. Aber nur als gelegentlicher Ausgleich für die Phase wo man mehr als eine Nacht auf einem CP bleibt.
    5. "Ich habe gerade keinen Bock" einfach ignorieren. Wenig Vorschriften aber viel Mitverantwortung. Mach in zum Copiloten mit Verantwortung für die Navigation und zum Reiseleiter. Dann wird im nicht langweilig beim Fahren und er muss dir erklären was hier vor Ort angeschaut werden muss und ob heute Sandstrand oder Innenstadt auf der Reiseroute liegt. Zeig ihm wie die Suche nach einem Übernachtungsplatz mit www.meinwomo o.ä. funktioniert und dann zeig ihm was eine Landkarte aus Papier ist. Da kannst du dich totlachen, das füllt viele Stunden Fahrt...

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

  • Wir sind aus der Innerschweiz, also gar nicht mal sooooo weit weg vom Deutschen Süden. Letzten Sommer sind wir zu dritt (Eltern und Junior, 7j.) auf unsere "kleine Nordrunde"; Würzburg, Hamburg, Sylt, Rømø, quer durch Dänemark bis Kopenhagen, über die Grosse Brücke nach Schweden und in Trelleborg auf die Fähre nach Sassnitz / Rügen. Dort waren wir eine ganze Woche im Hotel, quasi als Erholung vom Vaganbundenleben :)
    Rückreise dann ziemlich direkt, Abfahrt morgens um 04.30, Abwechselnd gefahren, bei Tag Zuhause aufgeschlagen.
    Total rund 3500 km, gut durchmischt, Stadt/Landschaft/Strand, Autoreisezug nach Sylt, Fähren, grosse Brücke, so kam jeder auf seine Kosten.
    Ach ja, Fahrzeug war ein California Beach, vielleicht etwas "quirliger" als ein grosser Ducato. Und ohne Nasszelle, ohne Küche. Eigentlich nur eine "Schlafkapsel" :)


    Gruss aus dem Ybrig


    Vagant

  • Aus Richtung Süden könnte man/Frau auch an Spreewald, Elbsandsteingebirge,
    Mecklenburgische Seeenplatte, Rügen und Usedom denken. Eine schöne Tour


    Ja da ist es bestimmt sehr schön. Aber um ehrlich zu sein, ich gehöre zu den Glücklichen mit 30 Urlaubstagen und mein Gleitzeitkonto ergibt auch noch mal locker 10 Tage pro Jahr. Verteilt man das clever auf die Brückentage, dann ergibt das gute 8 Wochen Urlaub, wobei Einzelwochen mit 9,5 Kalendertagen on Tour gerechnet werden können (Freitag 14:00 Uhr bis Sonntag abend).


    Deswegen mache ich 3 Wochen Urlaub pro Jahr, bei dem ich versuche eine neue, eher weiter weg gelegene Region zu erkunden. Das meint, dazu mache ich noch mal 2 Wochen und 1-2 x 1 Woche oder Wochenenden/ lange WE dazu. Deswegen fahre ich eher nicht für 1 Woche nach Albanien und bestimmt nicht für 3 Wochen an die Mecklenburgische Seeenplatte.


    Bis jetzt war ich noch gar nicht im Norden. Das liegt aber nur daran, dass ich mich meist im letzten Augenblick noch mal nach der Wetterlage ausrichte, wenns gar nicht passt. Die Mecklenburgische Seenplatte habe ich tatsächlich schon 3 mal abgeblasen und bin ausgewichen auf Kroatien oder Gardasee.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    5 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Hi Benni,


    Norwegen geht für drei Wochen super, Fjordnorwegen auf jeden Fall, aber wenn es einen nicht stört einige Fahrtage zu haben ist auch das Nordkap drin. Wir nehmen häufig eine Nachtfähre von Travemünde nach Trelleborg oder Kiel nach Göteborg, das ist in der Regel nicht wesentlich teurer als Sprit + Brücken bzw. Vogelfluglinie und spart einen Fahrtag. Ausserdem gibts auch auf dem Weg nach Norden einiges zu sehen und zu unternehmen.


    Im Vergleich ist Portugal eigentlich viel näher, gefühlt kommts mir aber nerviger vor in drei Wochen nach Portugal zu brettern als in Ruhe drei Wochen zum Nordkapp zu tingeln, aber in Skandinavien ist irgendwie der Weg mehr das Ziel...


    Wenn Du magst wirf einen Blick auf unseren Blog, da sind diverse 3-Wochen Touren, z.T. auch mit Gesamtroute und km.


    Viel Spass beim Planen!


    Michael

  • Gibts eigentlich noch die Fähre von Genua nach Barcelona? Oder muss man dann zum StopOver nach Malle?
    Ich finde die Fährverbindungen ziemlich unübersichtlich...
    Früher, zu Moppedzeiten, sind wir mit dem Autoreisezug über Nacht nach Hamburg (oder auch nach Wien) und dann gemütlich wieder nach Hause in die Innerschweiz getingelt. "OneWay", sozusagen. Aber der Kasten passt ja gar nicht auf den Zug, ausserdem ist fraglich wielange es diesen überhaupt noch gibt.
    Gruss
    Vagant

  • Ja die Fähre habe ich schon mit einbezogen. Für meinen Termin 2018 haben die Abfahrtstage gar nicht gepasst.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

  • Moinsen, bei 3 Wochen würde ich mir einen schönen Urlaub an der traumhaften Dordogne in Frankreich gönnen, eine Michelinkarte 1:200 kaufen und die grünen Strassen li und re fahren.Wenn dann noch genügend Zeit vorhanden ist ,bis zum Atlantik tuckern und mal sehen. Auf keinen Fall KM schrubben bis zum Nordkap und mir den Hintern eckig sitzen.

  • Hallo Reinhold!
    Besser hätte ich's nicht sagen können!!!

    Gruß hade mit Adria Club Beuli - Es lebe der Massenindividualismus! :):);)
    „Was auch immer geschieht: Nie dürft Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken!“ — Erich Kästner

  • Wir suchen uns immer nur grob ne Richtig aus und fahren dann los.
    2015 sind wir Südfrankreich an der Küste runter bis Spanien gekommen,
    2016 haben wir im Landesinneren angefangen und dann Richtung Meer wieder hoch bis Nizza, zum Schluss noch Österreich 2 Tage und gut wars.
    2017 das gleiche in Kroatien.
    Nach der halben Zeit muss man halt mal ans umkehren denken.
    Meistens bleibt man eh irgendwo länger hängen wo man es gar nicht gedacht hat.


    Gruß


  • ...Ich trage vorher massenhaft interessante oder wichtige Punkte (als Marker in Osmand) zusammen. Stell- und Campingplätze, Parkmöglichkeiten bei den Sehenswürdigkeiten, Touristenstraßen... Viel mehr, als überhaupt zu schaffen sind, so dass man unterwegs immer einen Plan B oder C griffbereit hat. Die Entscheidung, was weg gelassen wird, treffen wir vor Ort. So haben wir stets eine Menge gesehen und abends vernünftig gestanden. Ist man ungefähr bei Halbzeit am Wendepunkt, kommt man auch gut wieder heim...
    Grüße von
    J+J


    Hi Jürgen, OSMAND kenne ich gar nicht. Was hat das Vorteile gegenüber Google Maps?


    VG
    Stefan

  • Hi Jürgen, OSMAND kenne ich gar nicht. Was hat das Vorteile gegenüber Google Maps? VG Stefan


    Das ist wie Meyers-Lexikon und Wikipedia. Kommerz versus Hobby.
    Google-Maps ist ein simples Konsumprodukt zum Geldverdienen mit wenigen Knöpfen für Jedermann und OsmAnd ist ein großes kompliziertes Schaltpult mit unzähligen Schaltern, Knöpfen, Reglern zum kostengünstigen Navi-Spaß für Navigations-Freaks.


    Wer in der Freizeit seine Ruhe haben will, schaltet sein Handy auf Flugmodus. Bei Osmand ist unterwegs kein Netz erforderlich. Es läuft offline wie ein normales Navi und braucht lediglich Sicht auf ein paar GPS-Satelliten. Dadurch arbeitet es auch in abgelegenen Gegenden mit Funklöchern problemlos weiter.


    Man braucht etwas Speicherplatz auf dem Smartphone. Kartendaten lädt man daheim über das Wlan auf. Es werden Open-Streetmap-Karten verwendet, die von der riesigen OSM-Community in ihrer Freizeit gepflegt werden. Die Karten sind kostenlos und umfassen die ganze Welt. Wo es viele aktive OSMer gibt, sind die Karten weit besser als kommerzielles Kartenmaterial.


    Etwa alle zwei Wochen stehen Updates zur Verfügung. Bei uns läuft im Kasten Osmand und ein INE-Navi nebeneinander. Meistens ist Osmand aktueller. Manchmal sind Baustellen schon eingezeichnet, bevor eine neue Straße überhaupt angefangen wird.


    Die Fülle der in den Karten enthaltenen Informationen ist gigantisch und erschließt sich erst nach und nach. Z.B. Buslinien und Öffi-Haltestellen mit aktuellen Liniennummern, Straßennamen, Hausnummern und eine riesige Datenbank von POIs dazu Zusatzinfos aus Wikipedia.


    Ebenso riesig ist der Umfang der Einstellmöglichkeiten. Man kann sich Karten zum Wandern, zum Radeln, zum Wasserwandern, zum Autofahren oder zum Planen individuell anpassen und die Infos die man für wichtig hält anzeigen, hervorheben oder unwichtige ausblenden.


    Man kann die Karten selbst ergänzen. Eigene Markierungen, am PC vorgeplante Routen, zusätzliche Texte einfügen, alles kein Problem. Wer Spaß daran gefunden hat, kann auch in die OSM-Szene einsteigen und mithelfen, die Karten weiter zu perfektionieren.


    Wer gern schöne "räumliche" Karten hat, kann Höhenlinien und das Geländerelief einbeziehen, so dass die Karten mit einer Schummerung versehen werden und plastisch erscheinen. Je weiter man in die Karten hinein zoomt um so mehr Einzelheiten erscheinen bis zum Niveau topografischer Militärkarten.


    Bei Autonavigation gibts die übliche Ausrichtung in Fahrtrichtung, Hervorhebung der Autostraßen, Pfeile, Ansagen Zoomstufe je nach Fahrgeschwindigkeit und Neuberechnung bei Abweichung.
    Wandernavigation wie mit einer Papierkarte mit eingenordetem Kartenblatt entlang einer vorgezeichneten roten Linie. Dabei werden in Wandergebieten auch die kleinsten Trampelpfade angezeigt. Wasserwandern nach nautischen Karten mit Seezeichen, Bojen, Leuchtfeuern usw.


    Die Aufzeichnung des tatsächlich zurückgelegten Weges ist immer möglich und läuft auch mit ausgeschaltetem Bildschirm (stromsparend) weiter. Die erzeugten GPX-Tracks lassen sich in geeignete Landkartenprogramme (z.B. Basecamp) auf dem PC einladen, nachbearbeiten, ergänzen, kombinieren und in beliebigen Ausschnitten anzeigen.


    Nachteil
    Es ist ein mächtiges Werkzeug mit unzähligen Möglichkeiten aber dadurch nichts für Leute die es gern einfach haben. Man muss sich schon ein bisschen damit beschäftigen um zurecht zu kommen und nicht gleich aufgeben, wenn es anfangs hakt.


    Grüße von J+J


    PS. Oh Sorry. Da bin ich aber ganz weit von der Karawane weg in die OT-Wüste galoppiert.

  • Ist so 'ne Frage.
    Navi: Kostet Geld
    Naviupdate bei Festinstallierten: Kostet (zumeist) Geld
    Smartfone: Kostet Geld (schon lt. Vertragsbedingungen)
    Gute Apps: Kosten Geld oder auch nicht. Ob's auch Geld wert gewesen ist, zeigt sich da auch erst bei Nutzung.
    Programmerweiterungen kosten ebenfalls Geld: Auf dem Compi so wie auch bei 'ner App. *Crack-ist-Pfui :p*


    Der Kopf dahinter hat sich doch schon bei der Einsteigerverion etwas dazu angedacht, wie er morgens zum Frühstück etwas in seinen Kühlschrank gezaubert kriegt :)


    Edit: 3 Wochen mit dem Kasten tingeln kostet G...
    ...ar nichts *schenkelklopf*

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Ich hab früher auch viele Landkarten gekauft. Dürfte ca. ein Kubikmeter Papier zusammengekommen sein. Manche werden heute immer noch zum Planen verwendet. Einige kommen auch noch als Backup mit auf die Reise werden aber eigentlich unterwegs nicht mehr angerührt.


    Heute ist das alles auf dem Handy. Da hat das Ding wenigstens was Sinnvolles zu tun. Straßenkarte, Wanderkarte, Stadplan, Wegeskizze durch den Park usw. Alles in einer App. Und wenn man mal draufschauen muss, um sich zu orientieren, ist das eine kleine beiläufige Bewegung.


    Aber jeder wie er mag. Wer sowieso ein riesiges Rohr von Kamera vor dem Bauch hängen hat, sollte auch ab und zu eine richtige Landkarte auseinander falten. Wäre ja sonst ein Stilbruch.
    J+J

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