Der Duft der Macchia - 11 Tage auf Korsika

  • Am Nachmittag ist die Bucht durchaus gut besucht. Also geht es nach einem kurzen Bad erstmal wieder an den Kasten für einen gemütlichen Nachmittagskaffee. Später, als die Sonne sich schon aus der Bucht verabschiedet hat, kehren wir zurück und sind alleine - bis auf zwei Boote, die vor der Bucht ankern.











  • Am nächsten Morgen (die Nacht haben wir auf dem Parkplatz oberhalb der Bucht verbracht) müssen wir (d. h. insbesondere die bEva) noch einen Bade- und Schnorcheltag einlegen.



    Insbesondere Munk mag uns nicht ohne Aufsicht ins Wasser lassen.





    Ganz besonders liebt er es, auf einer Luftmatratze dabei zu sein.






  • Am Nachmittag wird es in der Bucht recht voll und wir ziehen weiter. Die schmale D81 durch die Calanche ist wunderschön, bekannt und begehrt. Eigentlich lauern da viele Fotomotive. Aber der Verkehr ist auch gewaltig und so halten wir nur einmal für ein Foto.




    Nach dem Touristenort Porto geht es wieder ab in die Berge und über den Col de Vergio, mit 1470 m höchster Pass der Insel, sehr kurvenreich und durch das tolle Tal des Golo (Fotos hier: https://www.kastenwagenforum.d…orsika.35747/#post-494024) nach Corte und weiter in das Restonica-Tal zum Campingplatz Tuani.
    Camping Tuani | Paradisu - der grosse Reiseführer für Korsika
    Leider war er - völlig im Gegensatz zu unserem ersten Aufenthalt ebenfalls im September - ziemlich voll und wir ergatterten gerade noch einen passablen Platz. Was machen die ganzen Leute dort, viele mit kleinen Kindern (ist ja keine Ferienzeit)? Keine Ahnung, denn weder beim Klettern noch beim Wandern an die bekannten Seen haben wir jemanden vom Camping getroffen. 2016 waren wir hier zur gleichen Jahreszeit fast alleine.


    Das Val Restonica ist ein Kletterparadies. Einige Sektoren, darunter auch 200 Meter hohe Wände, kann man per Fuß vom Camping erreichen. A propos zu Fuß: Es ist keine gute Idee, im Tal mit dem Womo oder Kasten zu fahren, jedenfalls nicht ab dem Camping. Und bis zu ihm ist das Sträßlein eigentlich auch nicht breiter - aber immerhin erlaubt.



    Hier ein 2reihiges Panorama des Sektors "Candide et Martin" (@wolkenschaufler wird's vielleicht interessieren) mit Stitchingfehler rechts. Die Routen sind bis zu 6 Seillängen lang.


    Die Tafoni sind einfach großartig, aber wenn man nur zu zweit unterwegs ist, kriegt man nicht wirklich gute Kletterfotos hin.










  • Ich muss den Reisebericht mit einer Beichte und einer Warnung fortsetzen.
    Die Straße in das Val Restonica ist schmal. Bis zum Campingplatz Tuani (6 km von Corte) ist er für Campingmobile aller Arte befahrbar. Oder besser gesagt, erlaubt, denn mit breiten Womos oder Wohnwagen hat man da bei Gegenverkehr wenig Spaß. Ab dem Campingplatz bis zur Bergerie de Grotelle (10 km) ist er für Fahrzeuge mit einer Breiten von >1,90 m gesperrt. Ab dem Campingplatz gibt es einen Shuttle-Service. Heißt es jedenfalls und ein entsprechendes Schild steht am Eingang zum Camping. Fahren tut der aber nur in der Hochsaison. Also denke ich, das Verbot für breite Fahrzeuge gilt auch nur zu dieser Zeit. Tja. Unterwegs hält uns ein Ranger an und hält wortlos das entsprechende Verbotsschild hoch. Aber er winkt und etwas missmutig durch. Am Parkplatz angekommen werden wir von einer netten jungen Dame mit den Worten begrüßt: "Oh ... you are too big!" Dabei kann ich etwa genau so gut französisch wie englisch ....Dann knöpft sie uns sehr charmant die doppelte Parkgebühr ab, 12 €.


    Leider ist Samstag und der Andrang ist jetzt schon heftig. Wir sind mit die ersten auf dem Parkplatz, aber Auto um Auto kommt an. Egal.



    Auf dem Weg zu Lac de Melo (Panorama aus 5 Einzelbildern)


    Stellenweise ist der Weg für unsere Hunde schon eine kleine Herausforderung. Aber sie meistern es super und umgehen die kurzen mit Ketten gesicherten steilen Passagen und die Leitern.



    Lac de Melo



    Lac de Capitellu. Er liegt auf knapp 2000 m und ist 2/3 des Jahres zugefroren.


  • Natürlich gibt es auch hier Kletterrouten. Aber wir haben nichts dabei und schauen nur den Kolleg*innen zu.





    Rechts oben an der Kante sieht man bei genauerem Hinsehen zwei Kletterer.



    Hier besser zu sehen.



    Lac de Capitellu (Panorama aus 5 Einzelbildern)

  • Während des Abstiegs dämmert es und das Val Restonica hüllt sich in Nebel. So schön es im Herbst ist - die kurzen Tagen sind ein kleiner Nachteil.



    Kurz bevor es ganz dunkel wird kommen wir am Parkplatz an. Er ist nun fast leer, denn nach 20 Uhr ist der Aufenthalt im Tal verboten. Wir machen uns auf zu unserer letzten Station auf Korsika, hetzen zuvor noch durch den Supermarkt in Corte (am Eingang werden wir von einer Sicherheitskraft mit den Worten empfangen: "On ferme dans cinq minutes!" und holen im Laufschritt Brot, Käse und Mirto.


    Mirto ist der korsische bzw. sardische Likör aus den Beeren (= roter Mirto) oder Blüten und Blättern (=weißer Mirto) des Myrthenstrauches. Dieser ist immergrün, reich verzweigt und wird bis zu 5 Meter hoch. Die Myrthe wird seit dem Altertum kultiviert und hat sich bis nach Pakistan verbreitet. Als fester Bestandteil der mediterranen Macchia trägt sie zu deren charakteristischen und aromatischen Duft (Osolemirnix: ""Ein hauchzarter Duft nach Thymian und Mandeln, Feigen und Kastanien.... und dieser Hauch von Kiefer, diese leichte Andeutung von Beifuß, diese Ahnung von Rosmarin und Lavendel...") bei. Für uns ist Mirto der Duft der Macchia in flüssig. Da der Alkoholgehalt um die 30% beträgt, handelt es sich nicht um ein Getränk ....


    Die nächtliche Fahrt führt uns an das Ende des Asco-Tales inmitten der höchsten Berge Korsikas. Haut-Asco ist ein Ausgangspunkt zur Besteigung des höchsten korsischen Berges, des Monte Cinto (2706 m). Die Nacht verbringen wir neben der Skistation. Ja, auf Korsika gibt es Skigebiete.


  • Ups. Der Abschluss fehlt ja noch.


    Den folgenden Tag genießen wir am Fluss Asco. Zum Baden in den Gumpen ist es uns aber zu kalt. Und es ist wieder sehr windig.



    Die farbigen Steine im klaren Wasser erinnern uns an den Fluss Fangu (frz. Fango). Bezeichnend für die Topographie Korsikas: Vom oberen Asco-Tal bis zu den Gumpen des Fangu sind es lt. Google Maps mit dem Auto 118 km. Luftlinie sind es kaum mehr als 20.








    Das war's schon. Am Abend legt in Bastia die Fähre nach Savona ab. Wir sagen Danke für's Mitreisen, bis zum nächsten Mal!
    Titou, Munk, Chris & Steff


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