Der "strahlendste" Campingplatz Europas ...

  • Panik entsteht vor allem aus Gerüchten, Vermutungen, Unwissenheit.
    Da soll mal ein Russe eine Nacht in der Taiga geschlafen haben und kurz darauf fielen ihm alle Haare aus. Irgendwo hinter dem Ural nordöstlich von Majak. Soll (so lange er noch lebte) ein fröhlicher Mensch gewesen sein, der vor nichts Angst hatte.


    Wir haben leider kein Sinnesorgan für ionisierende Strahlung. In belasteten Gebieten können auch viele Jahre später noch lokale Konzentrationsprozesse durch die Nahrungskette oder durch die Erosion ablaufen. Dann liegt die allgemeine Belastung in der Gegend insgesamt unter den Grenzwerten, erhöht sich aber an einzelnen Punkten oder in bestimmten Organismen weit darüber. Vielleicht sollte man sich tatsächlich eine Messtechnik anschaffen und selber feststellen, ob man hier bleiben und diesen Wildschweinbraten mit Pilzen essen kann, oder ob es besser wäre, woanders hin zu fahren.


    So ein kleiner Geigerzähler könnte sinnvoller sein, als manch andere Ausrüstung. Ich wiederhole deshalb meine Frage. Wer kennt sich mit solchen oder ähnlichen Messgeräten aus und kann eine seriöse Empfehlung geben?
    Grüße von J+J

  • @Hallo Peter (da Bäda):
    Danke für dieses Zitat. Das Problem für die dortige Bevölkerung ist, dass Plutonium sehr giftig ist. Deshalb muss das weg. Als überwiegend Beta-Strahler mit geringer Reichweite in der Luft ist auf dem CP wahrscheinlich - mal aus der Ferne beurteilt - kein Problem durch ionisierende Strahlung zu erwarten. Dass die Militärs jetzt erst bereit sind etwas zu tun,... das verkneif ich mir hier mal.
    @ Jürgen (Poly):
    Sitmmt, wir können das nicht riechen usw. Konzentrationen in der Nahrungskette können mit diesem Gerät (Geigerzähler) o. ä. grundsätzlich nicht gemessen werden. Da ist ein anderes Meßprinzip nötig. Mit einem Längenmaßband kann auch kein Gewicht gemessen werden. Auch dort, wo sich die Wildschweine mit strahlenden Pilzen sattfressen, sind diese Geräte in der Regel nicht empfindlich genug, um diese Stelle zu finden und die Aussage wäre nicht viel wert, weil nicht klar ist, was da strahlt - könnte sogar eine Funkantenne gewesen sein. Das Bundesumweltministerium gibt Berichte zur Strahlenexpostion in Deutschland heraus, in dem Du gerne mehr zu diesen Themen erfahren kannst. Spar Dir dein Geld. Oder besser, geht schön essen für diesen Betrag.
    Gruß Günter

  • In diesem Zusammenhang fällt mir ein, was für einen Aufstand einige machen, wenn ein bisschen Seifenwasser in die Wiese tropft.


    Hat jemand den Film gestern auf ARTE über den Giftmüll in Süditalien gesehen?

    ...viele Grüsse Emanuel ;)


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    ( 0 \_|_/ 0 )


    ...manche Antworten sind zwar nicht nützlich, aber dafür auch weniger schädlich, als manche nützlichen…

  • Klar macht es einen riesigen Unterschied, ob eine Atommacht aus "höherem politischen Interesse" oder die Mafia aus "vorprogrammierter Geldgier" ganze Landstriche versaut oder ob ein kleiner Camper aus "egoistischer Faulheit" das kleine Stückchen Wiese hinter seinem Kasten versifft, (obwohl er es leicht vermeiden könnte). Letzteres ist natürlich moralisch völlig unbedenklich, nach kurzer Zeit sowieso nicht mehr zu sehen und mit den Missetaten der großen Dreckschweine gut zu rechtfertigen. Wie ging noch mal das Bibelzitat mit dem Splitter und dem Balken?
    *Ironiemodus aus*


    Zu meiner Frage nach Erfahrungen mit geeigneter Messtechnik:
    In diesem Video hält Jemand einen professionellen Geigerzähler an bayerische Waldpilze. Das anschwellende Geknatter erinnert makaber an eine Reportage aus Tschernobyl. Am Ende führt er vor, dass es auch mit dem Handy geht. Der lichtdicht abgeklebte Fotosensor erkennt einfallende Teilchen und eine App setzt die Impulse in eine Anzeige um. Wahrscheinlich nicht sehr genau. Aber falls es funktioniert, eine einfache Möglichkeit für uns Reisende um ggf. so simple Entscheidungen zu treffen wie: essen oder lassen, bleiben oder weiter fahren.


    J+J

  • Männer wollen immer alles messen, daher auch die vielen so genannten Computer im Wohnmobil. Aber glücklicher lebt man mit dem Motto:
    "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß."

  • ... glücklicher lebt man mit dem Motto:
    "Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß."


    Höre ich da im Hintergrund immer noch die einschmeichelnde Stimme der Atomlobby?


    ...länger und gesünder lebt man jedenfalls nach dem Motto: "Wissen ist Macht!"
    Es wird in und um unsere Kästen herum so viel "wichtiger" Kram gemessen. Temperatur im Kühlschrank, Druck in den Reifen, Fahrgeschwindigkeit, Vorspur, Radstand, Füllstand in verschiedenen Behältern usw... und heiß darüber diskutiert wie man es noch besser machen kann. Und bei existenziellen Themen: Vergrößerung der Leber, Teergehalt der Lunge, Strahlenexposition ... Augen zu und durch? Wie schon gesagt, es soll ein fröhlicher Mensch gewesen sein ... der Freiluft-Schläfer bei Majak.
    ;)
    strahlende Grüße aus dem
    Thüringer Radon-Wald
    von J+J

  • Wie sagte mein Mathelehrer damals immer?


    "Ein unter allen Umständen und in jedem Zusammenhang penibler Umgang mit Nachkomma-Stellen zeugt mitunter von Unwissenheit über die Mathematik".


    Will sagen:
    Man muss nicht nur messen, sondern mit dem Ergebnis auch etwas anfangen können und diese REALISTISCH verwerten können und eine entsprechende Aussage treffen können, sonst wundert man sich über die "Nachkomma-Stellen" des Geigerzählers und weiß trotzdem nicht ob man essen oder weiterfahren soll.

  • Naja, also die x-te Stelle hinter dem Komma interessiert mich eigentlich genau so wenig, wie irgendwelche großräumigen Berichte einer Behörde. Beim Wetter interessiert doch auch nur wie es gerade jetzt vor Ort ist: heiß, warm, kalt, saukalt, trocken, Niesel, Wolkenbruch oder Schneesturm. Damit man sich passend anzieht und einen Schirm einpackt oder eben nicht.


    So eine Entscheidungshilfe die mir vor Ort sagt, ob man getrost einige Zeit hier bleiben kann, weil daheim auch nicht weniger Elementarteilchen auf mich einprasseln, oder dass ich besser umparken sollte, weil schlampig gearbeitet wurde oder vorangegangene Regenfälle Material zusammengespült haben und der Kasten genau über einer kleinen heißen Strahlenquelle steht. Also eher ein "Schätzeisen".


    In unserem Umfeld ist vor Jahren Jemand an einer scheußlichen Krankheit eingegangen. Einer der "Schamanen" äußerte damals die Vermutung, er könnte früher mal einer größeren Strahlendosis ausgesetzt worden sein. Der konnte sich an nix erinnern, was dazu gepasst hätte.


    J+J

  • Höre ich da im Hintergrund immer noch die einschmeichelnde Stimme der Atomlobby?


    Was genau hat jetzt die Kernkraftlobby mit Kernwaffen zu tun?

    ...länger und gesünder lebt man jedenfalls nach dem Motto: "Wissen ist Macht!


    Sehe ich genau so. Trotzdem ist es leichter sich vor Unabänderlichem zu fürchten, als das anzugehen, was man selbst ändern kann. Fehlernährung, Bewegungsmangel, mal neutral gesagt Genussmittelmissbrauch, damit auch mein Süssigkeitenkonsum eingeschlossen ist. Da kann dann jeder sein eigenes Drogenproblem (mehr als ein Glas Rotwein pro Tag, Nikotin...) einsetzen. Interessanterweise steigen diese Ängste mit zunehmendem Lebensalter und ungesundem Lebensstil.

    So eine Entscheidungshilfe die mir vor Ort sagt, ob man getrost einige Zeit hier bleiben kann, weil daheim auch nicht weniger Elementarteilchen auf mich einprasseln,

    Ein einfaches Zählrohr kann keine Entscheidungshilfe sein, da es nicht selektiv misst und auch nicht alles. Das ist vergleichbar einer ¨Spannungsanzeige¨ mit 5 Leuchtdioden. Eigentlich ein Kinderspielzeug. Bei Plutonium ist ja nicht die Strahlung das größte Problem, sondern die Toxizität.

  • Was genau hat jetzt die Kernkraftlobby mit Kernwaffen zu tun?


    Hallo Peter, ich schrieb: "Atomlobby". Gemeint war der nuklear begeisterte Teil der Menschheit. Das schließt die Befürworter und Verharmloser von Kernwaffen und Kernkraft mit ein. In den 50er und 60er Jahren wurde von nuklear angetriebenen Autos geschwärmt. Unter dem Atomium in Brüssel konnte man in einen kleinen Reaktor mit zwei Kilo kernwaffenfähigem Uran reingucken. "Ach wie schön blau das da unten leuchtet!" Die Amis haben nukleare Gefechtsfeldwaffen getestet und im Manöver gleich die eigenen Truppen hinterher geschickt, um das frei gebombte Territorium einzunehmen. Leute, die Risiken banalisierten oder ins Lächerliche ziehen ("Ich fürchte mich doch nicht vor einem knatternden Kopfhörer!") gibts heute noch. Wer schon mal eine Dosis Technetium (Schilddrüsenuntersuchung) im Körper hatte, kennt die Sprüche der Ärzte: völlig harmlos, ganz kurze Halbwertszeit, wird in wenigen Stunden wieder ausgeschieden. Stimmt sicher alles. Der Arzt selbst zieht eine Bleischürze an. Hält man einen Geigerzähler an den Patienten, prasselt es mehr als in Tschernobyl.

    Interessanterweise steigen diese Ängste mit zunehmendem Lebensalter und ungesundem Lebensstil.


    Das unterschreibe ich sofort. Bis Mitte 20 hält man sich für unsterblich. Wenn die Wehwehchen nicht mehr von selbst (oder gar nicht mehr) weggehen, ändert sich das langsam. Und sobald der Zeiger auf die "Reserve" wandert, wird der Rest richtig wertvoll. (OK, gibt auch Leute, die die Kerze an beiden Enden anzünden ... )

    Das ist vergleichbar einer ¨Spannungsanzeige¨ mit 5 Leuchtdioden.


    So schlecht ist die im Pössl gar nicht. Sie gibt immerhin einen Anhaltspunkt, ob der Strom noch eine Weile reicht oder man wieder was in die Akkus reinfüllen sollte. Für Strom und Spannung habe ich nämlich auch kein Sinnesorgan. 12 Volt kribbeln bestenfalls aweng auf der Zunge.


    Bei Radioaktiver Strahlung kribbelt es ja nicht mal. Wenn man schon einen metallischen Geschmack im Mund hat oder bei geschlossenen Augen Lichtblitze sieht, braucht man keine Messtechnik mehr. Dann war es bestimmt zu viel.


    So ein bezahlbares Schätzeisen, das irgend einen Parameter des Strahlungscocktails in für mich wahrnehmbare Signale umwandelt, wäre schon mehr als gar nichts. Eine Information ist besser als keine Information. Da werde ich mich wohl selber mal bissl in die Materie einlesen und sehen, ob was geht. Bis zur Spanienreise ist noch Zeit.
    Grüße von J+J

  • Als überwiegend Beta-Strahler mit geringer Reichweite in der Luft ist auf dem CP wahrscheinlich - mal aus der Ferne beurteilt - kein Problem durch ionisierende Strahlung zu erwarten.


    Und was ist mit dem Aerosol Americium als Zerfallsprodukt von Plutonium, das sich z.B. regelmäßig in den Luftfiltern der dort ansäßigen Pharma-Firma findet ?

  • Da liest man so mit und denkt sich seinen Teil und bleibt erst mal passiv, da man vom Thema Radioaktivität nicht sonderlich viel versteht. Aber wenn dann über 33 Beiträge lang wenig mit Substanz kommt, dannn bemüht man mal 15 Minuten google und die Sache sieht schon ganz anders aus.
    Und was soll man sagen, der Diskussionsverlauf ist natürlich absoluter bullshit. Beim Campingplatzbesuch besteht kein Risiko. Für eine reale Gefahr müsste man das Thema Strahlenexposition mal bemühen. Das drückt man in der Einheit "Sievert" aus. Hier wird eine Karte abgebildet (ohne Quellenangabe), die eine Angabe in "Kilobecquerel pro Quadratmeter" angibt. Das ist eine Zerfallsrate und deren Gefährlichkeit kann man nur in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit bewerten. Sucht man sich mal Referenzwerte https://books.google.de/books?id=bP7NMPL7lDIC&pg=PA184&lpg=PA184&dq=kbq/m2&source=bl&ots=9DvGb1ivw2&sig=VZRVesHMXrjwoQS7fuLzfJDupRU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj-t5uM9Y7XAhVCMBoKHW4JAB4Q6AEIWTAG#v=onepage&q=kbq/m2&f=false
    .. dann merkt man, dass eine kurzeitige Exposition absolut unbedenklich ist und ausserhalb der roten Zone quasi nicht von Belang.


    Das Thema ist ein interessanter Exkurs und ich lerne gerne was dazu. Zum Angstmachen für einen Campingaufenthalt ist es BULLSHIT. Wir sind hier nicht beim Klönschnack sondern beim Reisen ins Ausland. Also bitte nicht so viel OT-Mist von Bismarck bis Atomlobby, den die Moderatoren wieder aufräumen müssen...

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy Fahrwerk mit 16 Zoll. 150 Ah Liontron LiFePo4 + WCS Ladebooster 45 A, 100er Solar, Maxxfan.

    6 Mal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • Das ist eine Zerfallsrate und deren Gefährlichkeit kann man nur in Abhängigkeit von der Bodenbeschaffenheit bewerten. Sucht man sich mal Referenzwerte https://books.google.de/books?id=bP7NMPL7lDIC&pg=PA184&lpg=PA184&dq=kbq/m2&source=bl&ots=9DvGb1ivw2&sig=VZRVesHMXrjwoQS7fuLzfJDupRU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwj-t5uM9Y7XAhVCMBoKHW4JAB4Q6AEIWTAG#v=onepage&q=kbq/m2&f=false
    .. dann merkt man, dass eine kurzeitige Exposition absolut unbedenklich ist und ausserhalb der roten Zone quasi nicht von Belang.


    ...und was hat jetzt "Dein" Cäsium im Link mit Plutonium zu tun ?
    Cäsium hat nur eine Halbwertszeit von 30 Jahren.

  • und was hat jetzt "Dein" Cäsium im Link mit Plutonium zu tun


    Ich habe mittlerweile ein kleines bisschen Ahnung vom Kastenwagenfahren. Deswegen bin ich in einem Kastenwagenforum. Zu deiner Frage.. bitte erkläre du es mir wenn du es weisst. Aus der Landkarte in Beitrag 3 konnte ich nicht entnehmen, von welchem Element da die Zerfallsrate angeben ist.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy Fahrwerk mit 16 Zoll. 150 Ah Liontron LiFePo4 + WCS Ladebooster 45 A, 100er Solar, Maxxfan.

  • Als unser Rentensystem erfunden wurde, ist man mit 65 in Rente gegangen und 10 Jahre später in die Kiste.
    Und heute?


    Mein Vater mit 74 mein Meister mit 70 und hier im Betrieb auch schon einige kurz vor der Rente


    Übrigens als die Rente erfunden wurde lag das Durchschnittsalter bei 50 oder weniger. Das wird ja von den Rentenskeptikern immer angeführt.
    Da lag aber auch die Kindersterblichkeit viel höher und wenn jedes 3. Kind stirbt, bevor es arbeitet, dann zahlt das nie in die Rente ein, senkt aber trotzdem den Altersduchschnitt. Deshalb hat der Spruch " Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast" schon einen wahren Kern.


    Problem ist nicht die Altersentwicklung sondern das die jungen Leute nicht arbeiten oder arbeiten für Hungerlohn und deshalb nichts einzahlen. Und die, die am Hungerlohn der Leute verdienen, die zahlen sowieso nichts ein.


  • So ein kleiner Geigerzähler könnte sinnvoller sein, als manch andere Ausrüstung. Ich wiederhole deshalb meine Frage. Wer kennt sich mit solchen oder ähnlichen Messgeräten aus und kann eine seriöse Empfehlung geben?


    Hmmm, da hat Dir jemand einen Floh ins Ohr gesetzt? Wenn Du Geld sparen möchtest, empfehle ich einen kleinen Bruch in ein bayerisches Gymnasium. Der Physik-Unterricht in der 10. Klasse käme zur Not auch ohne Geigerzähler aus. Soweit ich mich erinnern kann, haben die Teile ganz gut funktioniert. Alternativ zum Bruch kannst Du ja vielleicht auch einfach beim Physiklehrer anfragen, welche Geräte dort eingesetzt werden.

    Gruß von Kaba (dem Theoretiker nur echt mit zehn Daumen)
    "Wilma": LPG-vollabhängiger Pössl 2WinR 25 Jahre Citroën, 2,2l 150PS Heavy, 140W Solar, 190Ah, 1500W WR, Sat+TV, böse Nespressomaschine, EZ 06/15

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