Die Pössl-Mülltasche

  • Verkäufer nennen die =multifunktions%2520tasche"]kleine Schwarze am Küchenblock "Einkaufstasche" oder "Multifunktionstasche".
    Es ist aber der Müllbehälter. Die Tasche ist sehr stabil, unauffällig und anpassungsfähig.
    Sie kann den Womo-typischen Müll und seine Begleiterscheinungen besser einschließen als viele andere Varianten.
    Ein geniales Teil, das man aber immer noch ein bisschen besser machen kann.



    Unsere hing mir zu weit unten und zu weit in Richtung Gang, so dass ich gleich erst mal die beiden Druckknöpfe ein Stück versetzt habe. Bringt drei kleine Verbesserungen: Man muss sich etwas weniger bücken, man bleibt nicht mehr so oft dran hängen, darunter ist nun außerdem mehr Platz für die Gartenlatschen.



    Die eingenähten Magnete (grüne Markierung) mit denen die Öffnung zugehalten wird, sind etwas schwach. Klar, wenn der Müllbehälter nicht mehr zu geht, wirds Zeit ihn auszuleeren. Es nervt aber doch. Also wurden die Nähte jeweils ein Stück geöffnet (rote Linie) und stärkere Exemplare reingeschoben. (Anschließend natürlich wieder zugenäht.)



    Hinten die dünnen Originale, vorne die Neuen. Sie passen gut hinein und haben fast doppelt so viel Haltekraft.



    In der neuen Tasche liegen bei Übergabe ein paar lose U-förmige Plasteschienen ohne jede Erklärung. Vergessenes Restmaterial? Ersatzteile? Werbegeschenk? Ich freu mich immer über solche kleinen Knobelaufgaben. Der Mensch braucht Erfolgserlebnisse. Wer allein dahinter kommt, hat Eins.


  • Für alle, die keine Lust haben, weiter zu raten, hier die Auflösung:
    Exakt die gleichen Schienen sind im Inneren der Tasche fest angenäht.



    Die beiden losen Schienen lassen sich dort prima einklipsen.
    Und genau so ist es auch gedacht.
    Sie sollen genau in dieser Stellung eine Mülltüte halten.



    Wir verwenden solche dunkelgrünen 20-Liter Ökobeutel.
    An dieser Stelle sitzen später die Schienen genau in dieser Lage. Mit der breiteren Seite auf der Folie, die Rundung des U nach oben.



    Der Rand des Beutels wird wie ein zu langes Hosenbein ein Stück "umgekrempelt" und die Schienen in diesen "Aufschlag" eingelegt. Offene Seite der U-Schiene nach unten, kürzere Seite nach außen!



    Die vorbereitete Mülltüte mit den beiden eingelegten Schienen wird nun mit dem unteren Ende vorneweg in die schwarze Tasche geschoben. Das geht am besten, wenn der ganze Kram flach auf dem Tisch liegt, sonst fallen die Schienen aus ihrem Aufschlag wieder raus.


    Nun kommt das Geschicklichkeitsspiel. Ohne Sichtkontakt, also nur nach Gefühl müssen die losen Schienen mitsamt Mülltüte in die angenähten Schienen eingeklipst werden.


    Die "Querschnittsbilder" sollen zeigen, wie sich Schienen und Mülltüte dabei ineinander schmiegen.



    In Wahrheit spielt sich das aber im Verborgenen ab und ist nur zu ertasten. Die komplette Tütenhalterung bleibt unter der Folie verdeckt im "sauberen Bereich".


    So müsste es nach vollbrachter Tat aussehen:



    Die wulstigen "Lippen" entstehen in unserem Fall, weil wir zwei Tüten ineinander verwenden. Die grüne dünne Wegwerftüte steckt noch mal in einer etwas dickeren Aldi-Einkaufstüte. Hält die Tasche sauber.



    Die Magnete schließen den "Mund" des Gebildes geruchssicher. Nichts hängt heraus. Nichts kann reinkrabbeln.



    Man sollte allerdings darauf achten, dass die schmalen Seitenwände mit drin sind. Schlappen sie so liederlich nach außen (zu viel Müll drin) bleiben Lücken und der nächste Ameisenbesuch ist vorprogrammiert.



    Aus der kniffligen Tütenwechsel-Prozedur könnte man gut einen Wettkampf machen.
    Vielleicht beim nächsten größeren Treffen?


    J+J

  • UUPPS, da kam die Antwort ja schneller als meine Frage. Danke!:s11


    Die Pössl-Mülltasche


    In der neuen Tasche liegen bei Übergabe ein paar lose U-förmige Plasteschienen ohne jede Erklärung. Vergessenes Restmaterial? Ersatzteile? Werbegeschenk? Ich freu mich immer über solche kleinen Knobelaufgaben. Der Mensch braucht Erfolgserlebnisse. Wer allein dahinter kommt, hat Eins.


    Die Frage, wie diese Teile verwendet werden, habe ich mir (und auch hier im Forum an anderer Stellle) auch schon gestellt.
    Es wäre sehr hilfreich, wenn die Taschen-Erfahrenen bitte einen Tipp geben könnten.:)

  • Wenn man handelsübliche (billige) NoName-Mülltüten verwenden möchte:


    Zum Beispiel die 25 L Tüten von Lidl passen hervorragend. Vorsichtig abrollen. Befor man die einzelnen Lagen auseinanderpfrimelt, einfach mit der Schere die Ausbuchtung abschneiden, die als Griff gedacht ist. Es entsteht die gerade, glatte Oberkante, die man später beim Eindrücken des Mülleimerclips braucht. Fertig.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy Fahrwerk mit 16 Zoll. 150 Ah Liontron LiFePo4 + WCS Ladebooster 45 A, 100er Solar, Maxxfan.

  • Hallo J+J,
    die Mülltasche als Wissenschaft ... !
    Sehr schön dokumentiert lüftet Ihr hier doch tasächlich eines der größten Geheimnisse bei Pössl : "Was sind das für Schienen in der Tasche und wozu ist diese überhaupt ... ?"
    Die Meisten von uns haben sich am Anfang tatsächlich das Resthirn gemartert, was es damit auf sich hat.
    Entweder man hat das vom Verkäufer zufällig gesagt bekommen oder musste lange überlegen.
    Aber aufpassen, beim Wechseln der Tüte geht so eine Schiene auch gerne verloren, wenn nicht so kunstvoll eingefädelt wurde, dann wird die mit dem Müll dann entsorgt. Ersatz ist schwer zu bekommen, aber eine Teppichschiene aus dem Baumarkt erfüllt dann auch diesen Zweck für seeehr kleines Geld.
    Aber mit dem Supermagneten, wo machst du das Kraftraining zum Aufmachen der Tasche und hält dann der Druckknopf noch an der Wand, wenn man da wie ein Ochse dran ziehen muss? :s7
    Da die Schrauben der Druckknöpfe ja versetzt wurden, gleich eine Nummer stärker wählen ?


    Schön beschrieben, wird sicher auch in manchem Wagen so umgesetzt werden.

  • ... handelsübliche (billige) NoName-Mülltüten verwenden ....


    Hallo Benni,
    grundsätzlich kann man da fast jede Folientüte reinklipsen, so lange sie nur groß genug ist. Anfangs haben wir PE-Einkaufstaschen verwendet. Deren Henkel können ruhig dran bleiben. Werden einfach mit umgekrempelt. Das System ist, weil es so simpel ist, sehr anpassungsfähig.


    Ich wollte hier auch keine Markenwerbung machen. Die dunkelgrünen 20-Liter Beutel nehmen wir erst seit Kurzem, weil sie undurchsichtig sind und man damit beim Gang quer über den Campingplatz nicht so auffällt wie mit den üblichen weißen Tüten.


    ... aufpassen, beim Wechseln der Tüte geht so eine Schiene auch gerne verloren...


    Hallo Elch,
    feste Rituale helfen gegen Vergesslichkeit. Wenn der Müll dran ist, mach ich gewöhnlich erst mal eine frische grüne Tüte rein, bevor ich mit der alten vollen zum Container wandere. So würde man es rechtzeitig merken, falls eine Schiene fehlt.


    Die zusätzliche Alditüte bleibt beim Wechsel normalerweise in der Tasche. Die ist etwas dicker und steifer. Meistens hat sie sich tief in die Schienen reingezogen und hält sie auch auseinandergeklipst am gewünschten Fleck. Jedenfalls geht der Tütenwechsel damit schnell und einfach und die Schienen kommen eigentlich gar nicht ans Tageslicht.


    ... Aber mit dem Supermagneten, wo machst du das Kraftraining zum Aufmachen der Tasche und hält dann der Druckknopf noch an der Wand, wenn man da wie ein Ochse dran ziehen muss? ...


    Auf der Anbieterseite ist tatsächlich von 18 kg die Rede. Das gilt aber nur, wenn direkt Magnet auf Magnet sitzt. An der Mülltasche sind ziemlich dicke Stoffschichten (Cordura?) dazwischen, so dass sich die Haltekraft deutlich verringert, genau im richtigen Maß wie es gebraucht wird.


    Grüße aus dem Werratal
    von Jutta+Jürgen

  • Die Pössl Tasche ist nicht von Pössl sondern von Movera, Besf Nr 9960002. Die Benutzung ist eigentlich selbsterklärend. Die Mülltüte wird mit den beiliegenden Plasrikschienen innen fixiert und gut ist. Nutzen wir so seit ei em Jahr ohne Probleme.
    Gruß
    Jürgen

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage

  • Zitat von seachild

    Die Pössl Tasche ist nicht von Pössl sondern von Movera, Besf Nr 9960002. Die Benutzung ist eigentlich selbsterklärend. Die Mülltüte wird mit den beiliegenden Plasrikschienen innen fixiert und gut ist. Nutzen wir so seit ei em Jahr ohne Probleme.
    Gruß
    Jürgen


    Hallo Jürgen,


    tut mir leid, wenn ich dir gleich zweimal widersprechen muss.


    Wir haben unsere von Pössl mitgeliefert bekommen. In den Kästen dieser Marke scheint sie Standard zu sein. Deshalb haben wir sie so genannt. Aber sowohl Pössl als auch Movera sind nur Zwischenhändler die an einem guten Produkt mitverdienen. Hersteller ist laut Einnäher in unserem Exemplar Tecon-Covercraft. Der Webseite nach ein alter Zeltbauer in Sachsen und es wird tatsächlich am Standort genäht. Also nix Kinderhände in China sondern Handmade in Germany und echte Ostqualität. Da steckt noch die alte Produktphilosophie der Vorwende drin: "Mach es langlebig!" (Nicht wie heute meistens: "Mach es so, dass beizeiten neu gekauft werden muss!") Wir haben das z.B. beim Auftrennen der Nähte gemerkt. Der verwendete Faden ist ein Nylonzwirn der mit bloßen Händen nicht zu zerreißen ist. Kriegt man nicht im Supermarkt.



    Wenn das Funktionsprinzip wirklich selbsterklärend wäre, kämen ja alle sofort damit zurecht. Statt dessen werden die beliegenden Schienen ignoriert, teilweise sogar weg geschmissen, die Tasche umgenutzt, lose Mülltüten irgendwo aufgehängt, ein Müllkasten nach vertrautem Schema (Plastebox mit Klappdeckel) gekauft usw. Der heutige Konsument erwartet Produkte die auf Knopfdruck funktionieren oder wenigstens eine Anleitung die er sofort kapiert. Der Entwickler dieser Tasche war sicher ebenfalls davon überzeugt, dass eine Anleitung unnötig ist. Sonst würde wenigstens ein Zettel mit ein paar einfachen Piktogrammen drin liegen. Man könnte auch ein Anleitungsvideo auf Juhutube einstellen und einen Zettel mit dem Link beilegen. Oder noch besser. Eine Mülltaschen-App fürs Schmartfohn mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung.


    ;)


    Grüße aus dem Werratal
    von Jutta+Jürgen


    Demnächst in diesem Theater:
    "Wie baut man ein Wurfzelt wieder ab?"

  • Nachtrag


    ich liebe dieses Forum in dem man ständig was dazulernt. Klar, dass es noch eine weitere Möglichkeit gibt, die ich gar nicht mehr im Fokus hatte, weil sie gleich am Anfang in der "Knobelphase" verworfen wurde. Scheinbar machen es aber viele so:


    Statt die Mülltüte mühselig umzukrempeln und die Schienen verdeckt in den Aufschlag reinzufummeln, kann man sich die Sache auch ganz einfach machen und sie von der Innenseite der Tüte reinklipsen. Das kriegt jeder leicht hin. Da arbeitet man nicht blind nach Gefühl, sondern sieht, man was man macht.



    So würde das Ergebnis aussehen. Das Bild zeigt auch gleich die Nachteile.



    Man benötigt dafür möglichst Tüten mit einer geraden Oberkante. Henkel oder Schlaufen würden stören.
    Damit die Tüte dicht verschlossen wird, sollte man sie nicht zu knapp einspannen. Dann hängen aber Zipfel davon aus der Tasche heraus. (Ästhetik)


    Die losen Schienen liegen auf der Müllseite im "Schmutzbereich". Da kriegen sie bestimmt Einiges ab. Man sollte sie also ab und zu reinigen.


    Liegen schwere Sachen in der Tüte und ziehen sie straff nach unten, kann sich die Verbindung von selbst auseinanderklipsen. Dann können die Schienen ins Innere fallen mit der Gefahr, dass sie mit dem Müll gemeinsam entsorgt werden.


    Hier das "einfachere" Prinzip in einer kleinen Animation:



    Deshalb noch mal der Hinweis auf die verdeckte Methode mit dem Aufschlag oben im Beitrag #2.
    Hab dort mal das Querschnittsbild auf zwei Phasen aufgeteilt. Da wird der Unterschied noch deutlicher.
    Keine Tütenzipfel hängen heraus. Die Tütenöffnung bildet gewissermaßen einen "weichen Mund" dessen "Lippen" sich wirklich gut schließen. Die losen Schienen bleiben außerhalb des Müllbereichs - also sauber. Das Eigengewicht der beladenen Tüte zieht die Schienen nur tiefer in die Verbindung so dass sie nicht alleine auseinanderklipsen und ungesehen verloren gehen.


    Zum direkten Vergleich eine Animation dieser m.E. "besseren" Methode:



    Tja man kann wahrhaftig aus Allem eine Wissenschaft machen.


    ;)


    Grüße aus dem Werratal
    von Jutta+Jürgen

  • Hallo TütenTaschenWissenschaftler,
    sehr gut gemachte Gestaltung dieses doch eher im verborgenen behandelten Themas.


    Also den ersten Vorschlag hab ich im Wagen, aber ohne den automatischen Tüteneinzug. Also Tasche auf, Beutel rein , Klamer drauf und zu ... ! :tonne: ALLES in Handarbeit und nicht so elegant (Neandertaler Handwerkskunst eben ) !!
    Zweiter Vorschlag ist ja nur möglich, wenn ich den Montagemechanismus umsetze (bei der Packungsgröße: braucht es den von Nordwind erkannten Trocknereffekt überhaupt noch zum mehrfach Gebrauch :confused: ). Reicht sicher für eine entspannte Woche und zur Aufrechterhaltung des Bildes vom stets knutschenden Schaufeltiers ...
    Dritter Vorschlag: Bin recht selten in NL und wenn man nach Gebrauch dann vor Ort müde wird und einschläft, gibts Mecker von der Polizei (weil man ja nicht auf dem Gampingplatz schläft :s7 ) Aber sonst ist bestimmt nix zu beanstanden !


    Vorschläge 2 und 3 sollte ich nochmal durchdenken - auch eine Kombination wäre denkbar :s10


    Die Rolle vom ZONK übernehme ich dann persönlich !!

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