Hallo,
ich möchte mal berichten was mir kürzlich passiert ist.
Im Juli 2017 habe ich mein nagelneues WOMO (Kastenwagen Ducato, Knaus) gekauft.
Vom Händler habe ich von vorne herein eine Dieselheizung statt der ursprünglichen Gasheizung einbauen lassen.
Im Juli 2021 zeigte mein Truma-Panel plötzlich und erstmalig beim Einschalten der Warmwasser-Eco-Einstellung eine Fehlermeldung an, deren Nummer im Handbuch nicht vorhanden war.
Mein örtlicher WoMo-Händler sagte mir, dass er den Fehler nicht zurück setzen könne; ich müsse den Kundenservice v. Truma bemühen.
Habe ich gemacht.
Angerufen,
Termin vereinbart,
letztlich 120 Euro f. eine kaputte Sicherung/Anfahrt bezahlt
UND FOLGENDE INFOS BEKOMMEN:
„Es sei kein zugelassener Abgaskamin vorhanden.
Die Frischluft wurde direkt durch einen kurzen Stutzen aus dem Innenraum angesaugt; das Abgasrohr war für die Gasheizung, aber nicht für die Dieselheizung vorgesehen (nicht entsprechend hitzeisoliert), der Schalldämpfer fehlte komplett.
Dieser Abgaskamin für die Dieselheizung kostet ca. 240 Euro.
Durch den Fehleinbau sei die Betriebserlaubnis für die Heizung - streng genommen - erloschen.
Mein WoMo hätte wegen des falsch isolierten Abgasrohres möglicherweise in Brand geraten können.
Durch das Ansaugen der Luft aus dem Innenraum hätte es bei Heizbetrieb (und geschlossenen Fenstern im Winter) zu einem Sauerstoffmangel für Mensch u. Tier kommen können.“
Der TÜV/Dekra hat diesen Mangel übrigens weder je festgestellt noch beanstandet.
Die Empfehlung des Fachmannes lautete (sinngemäß verkürzt):
„Unbedingt den Händler auffordern, den erforderlichen Abgaskamin schnellstmöglich kostenlos nachzurüsten.“
JURISTISCHE BERATUNG ergab (sinngemäß verkürzt) folgendes:
Der Händler habe grob fahrlässig gehandelt.
Eine umgehende, kostenfreie Nachrüstung sei dringend erforderlich.
Ich könne Anzeige erstatten.
Habe den Händler kontaktiert/konfrontiert.
Mir wurde zugesichert, das Problem „auf Kulanzbasis“ zu beheben.
Aufgrund der coronabedingten Lieferschwierigkeiten (für die der Händler natürlich nicht verantwortlich ist) konnte ich mein WoMo in der Hauptsaison nicht nutzen; musste 4 Wochen auf die Nachbesserung warten.
Darüber hinaus musste ich die jeweils 2-stündige An/Abreise zum Händler selber tragen.
Dafür wurde mir kein Ausgleich angeboten (z.B. im Gegenzug dafür, dass ich auf eine Anzeige verzichte).
Mein WoMo IST mittlerweile auf DEM Stand, für den ich bereits vor 4 Jahren viel Geld bezahlt habe.
Ich habe den Händler NICHT angezeigt (wer weiß, was noch ans Licht kommt und behoben werden muss; irgendwie ist man ja auch abhängig).
Ich berichte von dieser Sache, um darauf aufmerksam zu machen, dass man sich besser NIE zu 100 Prozent auf Händler/Werkstätten verlassen sollte, dass es sich IMMER lohnt, sich SELBST möglichst viel Ahnung von der Technik anzueignen, die eventuell über Leben und Tod entscheidend ist.
Für mich war diese Angelegenheit in mehrfacher Hinsicht sehr lehrreich.
Ich habe mein WoMo im Juli 2017 bei einem sehr großen Händler in der Hauptstadt des Kreises Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein gekauft.
Die Handwerker dort sind wirklich super, die „Administration“ eher nicht.