Ducato Euro 6 mit Energiemanagement?

  • Einige Fahrzeuge (z. B. Sprinter) mit Euro6-Motoren haben ein sog. Energiemanagement (auch smart charge, Mini-Rekuperation oder Batteriemanagement genannt). Das bedeutet, dass die Starterbatterie absichtlich nicht voll geladen wird, damit beim Bremsen oder Bergabfahren die Lichtmaschine mit voller Leistung arbeiten kann und so ein bisschen Rekuperation machen kann. Beim Beschleunigen und oft auch bei konstanter Fahrt wird dann ab einem bestimmten Ladezustand die Lichtmaschine so weit heruntergeregelt, dass sie keinen Strom abgibt. Damit würde dann auch eine Aufbaubatterie nicht vollständig geladen, wenn Sie über ein Trennrelais verbunden wäre. Es könnte dann sogar sein, dass die Aufbaubatterie während der Fahrt entladen wird und die Fahrzeugverbraucher speist.


    Achtung:
    Diese Aussage gilt aber nur für Fahrzeuge mit dem genannten "Energiemanagement", oder wie es auch immer genannt wird. Die meisten Fahrzeuge bis einschl. Euro 5 haben ganz normale spannungsgeregelte Lichtmaschinen. Für die gilt das oben gesagte nicht und man kann damit ohne weiteres über Trennrelais eine Aufbaubatterie laden. Dort regelt die Lichtmaschine keinen Ladestrom, sondern nur ihre Spannung.
    (Ich schreibe das extra nochmal, weil es hier oft Missverständnisse gab.)


    Meine Frage ist, ob jemand weiß, was für eine Lichtmaschine der Ducato mit Euro 6-Motoren hat? Normale spannungsgeregelte oder eine mit "Energie-Management"? Vielleicht gibt es ja auch Unterschiede zwischen Warentransportern und PKWs. Im Netz habe ich hierzu keine Aussage gefunden.


    Falls der Ducato ab Euro 6 das "Energiemanagement" hat, hieße das, dass für die Ladung der Aufbaubatterie ein Ladebooster zwingend notwendig wäre. (Aber nur in diesem Fall!!)


    Gruß
    Matthias

  • Danke, Fridolin, für den Link. Ich lese da das gleiche heraus wie Du.


    Demnach gibt es nur eine Variante des 130 PS-Motors ("EcoJet") mit "intelligenter Lichtmaschine" (noch 'n neuer Name :)). Alles was "MultiJet" heißt, hat offenbar eine normale spannungsgeregelte Lichtmaschine. Also ändert sich für die Elektro-Versorgung der Wohnmobil-Ausbauten vorläufig nichts, solange die MultiJet-Motoren in dieser Form gebaut werden.


    Gruß
    Matthias

  • Hin und wieder liest man auch, dass die Start-Stopp Automatik (Citroën BlueHDI) als Aufpreis erhältlich ist. Da könnte das Batteriemanagement:( auch nicht weit weg sein.
    Nichts genaues erfährt man momentan. Bleiben also viele Fragen, wenig Antworten.


    Gruß
    Bernd

    Clever Celebration Jumper Euro6.163PS, Maxi-Fahrwerk mit Luftfederung hinten, Dieselheizung, Anhängerkupplung, Thule Markise, Thule SmartClamp System, Solar 2x145W, Selfsat SNIPE Air, TV, Android XTRONS 10,1 zoll Radio, PDC, PerfectView CAM 35 Twin.......

  • Die Start-Stopp-Automatik ist, so weit ich das sehe, beim EcoJet serienmässig. Ich habe sie im Cinquecento, finde sie für meinen Gebrauch aber ziemlich sinnfrei. Da muss man schon viel in der Stadt unterwegs sein oder wo halt sonst viele Ampeln das Fahrvergnügen trüben. Für einen KaWa als WoMo daher auch nicht gerade ein "Zuckerl", das man haben muss, wie ich finde.


    Grüsse
    Rainer

  • ....Da könnte das Batteriemanagement:( auch nicht weit weg sein...


    Das ist dann aber ein 'anderes' Batteriemanagement als bei der Kombination mit Rekuperation und hat (hoffentlich) nicht das Ziel, die Starterbatterie absichtlich nicht ganz voll zu laden (siehe #1) und deshalb die Ladespannung zu reduzieren. Bei Start/Stopp sollte eigentlich das Gegenteil der Fall sein und die Starterbatterie immer möglichst (schnell) voll geladen sein.


    Gruß Manfred

  • Muss nicht sein. Auch mit 80 % Ladezustand kann die Starterbatterie locker viele Male den Motor starten. Für einen Start wird ungefähr 0,2 Ah benötigt! Und da das Start-/Stop-System ja nicht dafür gemacht wird, den Motor zu schonen (ganz im Gegenteil, der wird mehr gestresst als wenn er durchläuft), sondern um ein kleines Bisschen Sprit zu sparen, macht es durchaus Sinn, beide Systeme (Start/Stop und Rekuperation) zu kombinieren. Spart dann eben noch ein Quäntchen mehr Sprit.


    Gruß
    Matthias

  • Wollte damit nur sagen, dass es bei Fahrzeugen, bei denen nur Start/Stopp (ohne Rekuperation) verbaut ist (siehe #6), ziemlich sinnfrei wäre, mit einem Batteriemanagement die Ladespannung zu reduzieren, um die Starterbatterie nicht vollzuladen. Die wesentliche Aufgabe des Batteriemanagement ist m.E. dann, sicherzustellen, dass der Motor nach Stop auch immer wieder gestartet werden kann.


    Gruß Manfred

  • Kann er ja auch. Der Motorstart ist auch mit einer 50 oder 80 % geladenen Batterie überhaupt kein Problem. Wichtig ist natürlich, dass eine Batterie verwendet wird, die die ständige Teil-Ladung auf Dauer aushält (AGM mit Einschränkung, Blei-Kristall oder idealerweise Li-Ion). Aber die Batteriewahl trifft ja schon der Hersteller.
    Was ich sagen wollte, Manfred, ist, dass die Batterie zum Starten nicht voll geladen sein muss. "Früher" musste man dennoch die Starterbatterie immer schön im voll geladenen Zustand halten. Und zwar aus dem Grund, weil eine herkömmliche Bleibatterie sehr schnell kaputt geht, wenn sie längere Zeit im teilgeladenen Zustand verbleibt. Und dann reicht es eben nicht mehr zum Starten. Aber nicht aufgrund des Ladezustands, sondern weil die Batterie dann kaputt ist. Das kommt bei einem Rekuperationssystem nicht (Li-Ion) oder wesentlich später (spezielle AGM usw.) vor, dass die Batterie wegen der Teilladung vorzeitig den Geist aufgibt. (Sollte zumindest ;))


    Das heißt natülich nicht, dass ein Start-Stop-System zwingend mit einem Rekuperationssystem verbunden sein muss. Aber die beiden Systeme schließen sich nicht gegenseitig aus.


    Gruß
    Matthias

  • 300 A mal 2 s = 600 As (Amperesekunden). Das geteilt durch (3600 s/h) ergibt aufgerundet 0,2 Ah.
    Die 300 A Anlasserstrom habe ich gemessen (im Sommer, im Winter können's vielleicht auch mal 350 oder 400 A sein durch zäheres Öl), die 2 Sekunden sind geschätzt. Es geht uns ja hier nur um eine grobe Größenordnung.


    Wenn man es genau nimmt, muss ich noch was ergänzen:
    Man könnte rechnen: Die Batterie hat 100 Ah, ein Startvorgang braucht 0,2 Ah, also kann ich 500 mal den Motor starten, ohne die Batterie nachzuladen. Das passt nicht, denn die entnehmbare Kapazität nimmt ab, je höher der Entladestrom ist. Die Kapazitätsangabe gilt meist für eine Entladezeit von 20 h, d. h. bei einem Strom, der in A gemessen 1/20 der Kapazität (in Ah) entspricht. Bei dem Anlasserstrom hat die Starterbatterie dann nur noch die halbe oder vielleicht auch nur 1/4 ihrer 20 h-Kapazität. Dazu kommt, dass die Kapazität außerdem mit sinkender Temperatur abnimmt. Bei -20 °C vielleicht noch die Hälfte. Dazu kommt noch Kapazitätsverlust durch Alterung.


    Rechnen wir mal: 100 Ah x 0,3 (hoher Strom) x 0,5 (tiefe Temperatur) x 0,7 (nicht mehr ganz neu) = ungefähr 10 Ah. Wenn jetzt bei der Kälte der Anlasserstrom 400 A beträgt und ein Anlassvorgang 5 s dauert (also 2000 As = 0,5 Ah), dann reicht es auch bei Kälte immer noch für 20 Startversuche, wenn die Batterie vorher voll geladen war. Wenn nicht, dann eben für 10 Starts.
    Aber bei diesen Bedingungen schaltet ja ein Start-/Stop-System den Motor nicht ab, sondern erst wenn er betriebswarm ist und dabei die Batterie auch wieder wärmer geworden ist. Dann stimmt wieder das, was ich oben geschrieben habe.


    Gruß
    Matthias

  • Kannst Du da näheres darüber berichten (z. B. Spannungsverlauf an der Starterbatterie)?
    Hatte der von Knaus einen Ladebooster für die Aufbaubatterie spendiert bekommen? Oder wie war die verschaltet?


    Gruß
    Matthias

  • Ich habe das Teil nur für die Mobi abgeschleppt weil es ständig nicht ansprang.
    Der Sensor hatte aber etliche Anschlüsse, viel mehr wie man normalerweise an den Sensoren hat. Ich denke dass die Anlage für zusätzliche Aufbaubatterien vorgesehen ist.
    Der Sensor war ein Fiat-Teil, das weiß ich sicher. Der war nämlich nicht in Ordnung und die Fiat hier hat den ausgewechselt.
    Ist ja technisch auch kein Problem ein Batteriemanagemant aug mehrere Batterien auszulegen, macht Mercedes ja bei den PKW schon lange mit Starterbatterie und Versorgungsbatterie.
    An jede Batterie einen Sensor und alle ans SG ran. Dann sollte das SG das sauber steuern.

  • Ein wenig schmunzeln muss ich allerdings über dieses:


    "Der EcoJet-Motor bietet darüber hinaus einen ECO-Modus, der automatisch für ein optimales Gleichgewicht zwischen Kraftstoffverbrauch und Motorleistung sorgt. Ein 2,3-Liter-MultiJet-Motor mit 96 kW (130 PS) komplettiert die Modelle mit SCR-Abgasnachbehandlung." (Zitat: FIAT)


    Diese ECO-Taste habe ich auch, allerdings so gut wie nie aktiviert. Sie macht nicht viel anderes, als die Leistung des Motors um ca. 30 % zu drosseln. Heisst bei meinem Kurzen: Anstelle der spritzigen 86 PS stehen mir noch um die 60 PS zur Verfügung. Im Betrieb spart das ein paar Milliliterchen Sprit, aber der Nutzen steht hier in keinem Verhältnis zum Fahrspass, der rapide in den Keller rutscht. Vor allem, wenn man umschaltet, hat man das Gefühl, sich so eben einen ausgewachsenen Pottwal an die hintere Stossstange geklemmt zu haben. Da mein Wägelchen auch so schon sparsam ist, brauche ich diesen ECO-Modus nicht wirklich.


    Aber rechne ich das jetzt mal auf einen KaWa als WoMo mit ca. 3,5 Tonnen um, blieben - vorausgesetzt die Drosselung liegt ebenfalls bei ca. 30 % - von den 150 PS noch gute 100 übrig...


    Ha Ha...


    Grüsse
    Rainer

  • Die meinen damit das Landstrom-Ladegerät. Auf Seite 70 steht nämlich:
    "Ladung über Lichtmaschine
    Der Motor ist gestartet, die Aufbau- und die Starterbatterie sind parallel geschaltet.
    "
    Das besagt ja, dass ein einfaches Trennrelais für das Laden der Aufbaubatterie mit der Lichtmaschine verwendet wird. Spricht gegen ein Batteriemanagement im Basisfahrzeug.
    Wird bestätigt auf Seite 97: "Sobald der Motor läuft, schaltet ein Relais die Starterbatterie und die Aufbaubatterie parallel. Die Lichtmaschine lädt somit beide Batterien. Wird der Fahrzeugmotor ausgestellt, werden beide Batterien wieder voneinander getrennt. Eine Entladung der Starterbatterie durch den Wohnraum ist somit nicht möglich."
    Der auf Seite 100 beschriebene Batteriesensor ist an der Aufbaubatterie und dient der Strommessung und Ladungsbestimmung derselben. Hat auch nichts mit einem Fahrzeug-Batteriemanagement zu tun.


    Gruß
    Matthias

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