Es ist heiß in Bayern - Sommer !
Der beste Schrauber unter der Sonne hat seinen Pössl seit drei Wochen erfolgreich gepimpt, alles was der Profi eben so braucht und dem Amateur neidvoll die Tränen in die Augen treibt.
Einlegeboden Kellerabteil mit Millimeterpapier hineingezirkelt, Klopapierhalter in Nasszelle selbst angeschraubt (sogar mit Rollenöffnung nach vorne - zwar erst im zweiten Anlauf, aber immerhin), Din-Radio symmetrisch in das Armaturenbrett versenkt und Nadelfilzteppich mittels zweifarbigem Laserpointer optisch mit dem Aufbau verschmolzen. Tja, wer kann der kann ... und ich habe meinen Pössl ja schon ewig, schon 3 Wochen ... Profi eben.
Das Highlight der gepimpten Ingenieurkunst bildet jedoch die im Prinzip - bei aller Bescheidenheit - nahezu als Totalumbau zu bezeichnende Nasszellenoptimierung, bestehend aus einer Hightechlösung für die Duschkopfarretierung an der Decke sowie einer patentreifen "Duschvorhang-don´t-touch-me"-Vorrichtung, sprich ... einem Haken mit Sauger sowie einem Klettband.
Da - wie bereits gesagt - heute überraschenderweise ein Sommertag mit Temperaturen oberhalb der "Boiler-ich-entleere-mich-dann-mal-wieder-selbst"-Grenze vorliegt, kommt abends die Verwandtschaft zum Grillen ... und natürlich zum Sektempfang mit integriertem "Ui-ist-das-da-hinten-ein-Wohnmobil...warum-hast-du-das-so-versteckt ... zeig-doch-mal-her"-Erlebnis. Im Prinzip wie im Buckingham-Palast, es ist August, die state-rooms are open.
Aus diesem Grund muß der Wellnesstempel im Selbstversuch zuvor getestet werden; Mutti soll ja stolz sein auf den Profipimper.
Gesagt, getan. Wasser auf 40° geboilt, Alabasterkörper in Duschwanne geschält, Duschkopf an Decke saugend arretiert und zuletzt den Body mit dem Duschvorhang berührungsfrei umwickelt so daß der Beau samt Duschkopf hermetisch von der schnöden Nasszellen-Außenwelt abgeschirmt ist.
So muß es sein, genauso und nicht anders - alles Banausen ...
... doch irgendwie ... irgendwie kam alsbald ein Störgefühl auf. Ein Gefühl, das vielen Menschen fremd ist; ein Gefühl das ganz klar den Profi von einem Amateur unterscheidet:
HIER FEHLT ETWAS - nämlich Wasser !!!
Wie kommt das Wasser in meine runde Heringsdose ? Der Duschkopf ist da, aber der Wasserhahn ist ... nicht da, sondern irgendwo draußen, am Waschbecken.
Soviel ich weiß, läuft die Pumpe nur, wenn irgendein Sklave mir diesen Hahn öffnet, vielleicht sollte ich zuvor das Fenster öffnen und um Hilfe rufen ...
Ich könnte ja den Wasserhahn vorher aufdrehen und den Duschkopf verriegeln ... aber wenn die Temperatur nicht stimmt ... und außerdem läuft dann ständig die Pumpe.
Wer hat diesen Vorhang eigentlich entworfen und dann entschieden, daß der Schienenanfang und das Schienenende über dem Chemieklo liegen und nicht bei dem Waschtisch ? Ich könnte jetzt zwar genußvoll im Stehen pinkeln, aber wie erreiche ich den Wasserhahn ?
Somit bleibt die Frage, wie sie nur ein Profi stellen kann ...
... mal unter uns - wie kommt bei euch das Wasser von außen durch den Vorhang ?