Ein Ducato L2H2 Camper entsteht

  • Hallo liebes Forum,


    nochmals eine kurze Vorstellung:
    Mein Name ist Marius ich bin 21 Jahre alt und komme aus dem Großraum Stuttgart.


    Schon seit längerem habe ich mir in den Kopf gesetzt einen Kastenwagen auszubauen. Er soll wenn er fertig ist für 2 Personen als Wochenendausflugs- und Urlaubs-mobil herhalten. Aber auch im Alltag hin und wieder für kürzere Strecken genutzt werden.



    Am 03.03.2017 ist es soweit und ich kann meinen Fiat Ducato beim Händler abholen. Es ist die Variante 130 Multijet in der Größe L2H2.
    Er ist 3 Jahre alt und der Vorbesitzer hat ihn in seinen 60.000 Kilometern Gottseidank sehr schonend behandelt.


    Bisher habe ich nur einen groben Grundriss im Kopf und eine wage Vorstellung, was der Kasten später mal haben soll, bzw können muss.


    Fes steht, der Kasten bekommt ein festes Queerbett, zwei Sitze im Heck mit Gurt, einen Drehbaren Fahrersitz (Tisch zwischen Fahrersitz und Sitzbank) und eine Küche mit Spüle, eine Kochgelegenheit für mindestens 2 Töpfe, einen Kühlschrank und eine Heizung für die Nacht.
    Versorgung erfolgt über eine zweite Batterie und eine Gasflasche im Moment denke ich noch über den Einbau einer Solaranlage nach.


    Wir werden denke ich so 75% auf Campingplätzen verbringen und 25% Freistehen.
    Viel Wert lege ich auf die Dämmung des Fahrzeugs, dass wird auch einer der ersten Schritte des Ausbaus.
    Desweiteren besitzt mein Kasten lediglich über zwei Fenster an der Hecktüre. Diese werden um ein flaches Dachfenster und 1-2 Ausstellfenster seitlich erweitert.


    Ich werde mir für den Ausbau sehr viel Zeit lassen, da ich nebenher Vollzeit arbeite.


    Das Budget für den gesamten Ausbau ist sehr variabel. Ich denke aber an einen Rahmen von 4000-8000€ also auch hier relativ flexibel.


    Anbei mal meine Vorstellung des Grundrisses.


    Sobald der Kasten in zwei Wochen auf dem Hof steht versuche ich dieses Tagebuch so aktuell wie möglich zu halten.


    Gruß


    Marius

  • Gratuliere dazu, in so jungen Jahren solch ein Projekt zu stemmen. Über das Heizungsmodell würde ich nochmal nachdenken. Ist AFAIK in Fahrzeugen nicht zulässig. Ich würde auch nochmal über eine Toilette nachdenken, zumindest über einen Platz für ein Portapotti. Macht das Leben unterwegs wesentlich leichter.


    Gruß
    Ulli

  • Hallo Marius,


    mein Tipp: wenn Skizze, dann aber trotzdem im Maßstab. Die zweier-Sitzbank hinten wird breiter sein und dann wird's zwischen der Bank und dem Küchenblock etwas enger ...



    ... auch die 100 cm, die du für Tisch und Sitzbank eingeplant hast, werden wahrscheinlich nicht reichen. So ein Fahrsitz hat schon eine Sitzfläche von fast 50 cm ...



    ... nochmal mind. 20 cm für die Rückenlehne, dann ist euer Tisch 30 cm breit?


    Bei einem Ausbauer eines Allradkoffers hab' ich mal gelesen: "In so 'nem Koffer ist kein Platz für ein Festbett, sonst ist der Koffer zu groß!" Ich meine: "Wenn Klappbett, dann darf es keine Arbeit machen!"


    Den Küchenblock würde ich nach hinten verlegen und das Bett zur Hälfte (blaue Linie) zum Hochklappen machen ...



    ... hat sich bei uns so bewährt ...


    >Kochgelegenheit<


    >Bettumbau<


    ... Vorteil davon ist natürlich der geringere Platzbedarf des Bettes im hochgeklappten Zustand und wir müssen das Bettzeug nicht wegräumen (lieg verdeckt hinter der hochgeklappten Betthälfte). Arbeitsaufwand des Bettenmachens: seitlich aushaken und herunterklappen (ist so ok).


    Nachteil ist natürlich, dass wir nicht gleichzeitig schlafen und kochen können, aber das machen wir eh' nicht - du?.


    Mit 5 Fahrplätzen hättet ihr noch Raum für 3x Nachwuchs ;) aber sitzen am Tisch ist ohne drehbare Doppel-Beifahrer-Sitzbank ist auch nicht möglich.


    Wie auch immer - auf jeden Fall noch mal nachlegen und die Skizze etwas genauer einzeichnen. Gasflaschenschrank mit einplanen (lässt sich nicht an den Radläufen realisieren) und die 10-cm-Erhöhung ist auch problematisch, weil du dann dort bei H2 keine Stehhöhe mehr hast (die Erhöhung brauchst du auch nicht, weil sich die Vordersitze nach unten verstellen lassen).


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Erstmal vielen Dank für die vielen und vorallem zügigen Hinweise. Die Skizze ist bis auf den Teil mit den Sitzen und dem Tisch Maßstabgetreu. Leider hab ich noch keine Vorstellung über die Maße der Sitzbank und deswegen auch die Fragezeichen im Plan.
    Über eine Andere Lösung des Betts habe ich auch schon nachgedacht. Jedoch noch nicht an eine klappbare Variante wie du sie beschreibst. In unserem Camper in Neuseeland hatten wir Längsbetten die bei Tag zu einer Sitzecke mit Tisch umgebaut wurde. Mir ging das tägliche Umbauen dann relativ schnell auf die Nerven :)


    Ich werde in nächster Zeit auf jedenfall den Grundrissplan nochmals überdenken und den ein oder anderen Tipp von euch berücksichtigen. Vom Studium und der Schule her hab ich gewisse CAD Zeichen Kenntnisse eventuell finde ich auch die Zeit einen Plan am Computer zu entwerfen.


    Nachwuchs ist vorerst nicht geplant :D ich hab auch schon darüber nachgedacht keine Sitzbank einzubauen und den Kasten nur mit 2 bzw 3 Sitzplätzen auszustatten.
    Aber ihr merkt der Grundrissplan ist noch sehr variabel und noch ist nichts wirklich fest entschieden. Ich hab ja zum Glück noch ein paar Tage mir Gedanken zu machen.


    Grüße und allen ein schönes Wochenende
    Marius

  • ... Nachwuchs ist vorerst nicht geplant :D ich hab auch schon darüber nachgedacht ...


    ... :tearsofjoy::tearsofjoy::tearsofjoy::tearsofjoy::tearsofjoy: (tut mir leid, dass ich das Zitat so aus dem Zusammenhang gerissen habe - hat sich so angeboten :innocent:)


    ... In unserem Camper in Neuseeland hatten wir Längsbetten die bei Tag zu einer Sitzecke mit Tisch umgebaut wurde. Mir ging das tägliche Umbauen dann relativ schnell auf die Nerven :) ...


    ... dazu würde ich dir auch nicht raten. Eine Sitzecke hatten wir in unseren ROTEN - super um sich mal mit 8 Personen abends bei schlechtem Wetter zusammenzusetzen, aber den Bettaufbau braucht man nicht.


    In unserem ORANGEN hatten wir zwar das selbe System wie in unserem jetzigen BLAUEN, aber die Matratzen waren geteilt und mussten nach vorne gezogen werden - heißt: Platte nach vorne klappen, Bettzeug komplett wegräumen, Matratze vorziehen, Bettbezug richten, Bettzeug wieder hochräumen (und umgekehrt). Das war mir zu umständlich. Mit unserer jetzigen Bettkonstruktion bin ich mehr als zufrieden. Die Frage war noch, ob die Matratze die Biegung auf Dauer mitmacht, aber das klappt so.


    Also einfach nochmal den Plan überdenken und nix vergessen.


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Meine Erfahrung nach zwei Urlauben in Kawa mit festem Heckbett ist, dass sich im Laufe des Tages eine Menge Zeugs auf dem Bett sammelt, das abends von hinten nach vorn geräumt werden muss. Das dauerte genau so lange, wie es jetzt dauert, die Betten zu bauen. Nur dass wir in unserem jetzt mehr Lebensraum haben.
    Die Klappvariante von Wolf ist aber eine super Lösung.


    Ulli

  • Es geht los!!


    Nach einem wunderschönen Urlaub in Marokko bin ich nun wieder zurück im kälteren Deutschland und habe heute beim Händler meinen Ducato abgeholt.
    Heute Nachmittag stand dann direkt die erste Arbeit an. Der Stellplatz vor dem Haus muss ein wenig vergrößert werden.


    Ich bin mir beim Grundriss noch immer etwas unschlüssig. Ich werde mir nochmals in Ruhe überlegen, was denn tatsächlich MUSS und was evtl KANN und was nicht sein muss.
    Als nächstes wird jetzt auf jeden Fall mal der Laderaum komplett demontiert und gereinigt. Anschliessend dann die Fläche grob vermessen und Isoliermaterial bestellt.


    Ausserdem kommt der Kasten ziemlich sicher bald schon zu einem bekannten in die Werkstatt wo eine Auflastung durchgeführt werden soll. 3Tonnen auf 3,5 Tonnen ich denke die 500 Kg werde ich für den Ausbau brauchen.
    Liebe Grüße und schönes Wochenende


    Marius

  • Die meisten in eurem Alter studieren wohl noch, haben nicht mal nen Führerschein (scheint gerade voll out zu sein) und überlegen wie sie das Bafög zurückzahlen und auf euer bereits verdientes Einkommen aufholen können. ;)
    Ihr seid mir da viel sympathischer und cleverer.


    Gruß Thomas

  • Hey Thomas, das stimmt! Beobachte das auch, bin mit 16 aus der Schule raus und habe danach eine Ausbildung zum Automobilkaufmann absolviert, mittlerweile bin ich seit 8 Jahren bei meinem Arbeitgeber und als Verkäufer tätig. Der Ausbau hilft mir ein wenig meine Gedanken nach der Arbeit zu sortieren und den Stress zu vergessen.


    Gruß Meikel

  • Die ersten Arbeiten sind getan.
    Das Ausbauen der Standard Verkleidung im Laderaum hat sich anspruchsvoller gestaltet als ich Gedacht hätte. Das Problem sind hier die Nieten, die aufgebohrt werden müssen.
    Bei dieser Arbeit ist mir ausserdem aufgefallen, dass mein Dach etwas lose ist. Der Blechteil des Dachs liegt an großen Stellen nur noch auf den Querstreben auf, wo ja eigentlich verklebt sein sollte. Werde mir das aber nochmal in Ruhe anschauen, evtl muss ich hier etwas nacharbeiten.
    Als nächstes kommt dann noch der Boden und die Trennwand raus. Ich bin mal gespannt ob ich die Verkleidung/ Trennwand über Ebay für ein bisschen Geld los bekommen kann.


    Gruß
    Marius

  • Meine Trennwand mit Schiebefenster hat 30 € gebracht. Biete sie mit Versand an für 45 cent/km ab deiner PLZ. Mein Käufer wohnte 130 km weg. Das brachte noch paar € und nen schönen Ausflug. ;)


    Am besten du verklebst alle Streben mit der Außenhaut nach, dann machts auch nicht mehr dongdodongdong. Alle Fugen mit PU-Kleber (Kleb&Dicht, Sika o.ä.) füllen.


    Gruß Thomas

  • Es geht weiter ( auch dank dem echt guten Wetter am Wochenende).
    Der Kasten ist jetzt komplett leer, Trennwand Boden und Verkleidung ist raus. Die Problemstellen am Dach wurden neu verklebt und trocknen gerade in der angenehmen Frühlingssonne.
    Nach herausnehmen der Bodenplatte war ich doch sehr erleichtert, keinerlei Rost oder Beschädigungen.
    Als nächstes folgt dann die isolierung und der Fenstereinbau.


    Gruß und schönes Wochenende


    Marius

  • So nach über einer Woche Paketboten Anrennen sieht meine Garage aus wie ein Versandhaus :D aber auch im Kasten hat sich das ein oder andere getan...
    Zu allererst wurde ein neues Radio verbaut (ich hatte ja bis dato nur die Radiovorbereitung). Verbaut hab ich ein Doppel Din Android Radio der Marke Xomax. Es bietet mir Onboard - Offline Navigation, Bleutoth, Radio (DAB+) CD und DVD,USB, AUX....
    Bin sehr zufrieden bisher.
    Diese Woche war ich mit meinem Kasten in der Werkstatt um mal das ein oder andere zu erfragen. Ich bin zu einer reinen Trucker Werkstatt gegangen, die sich auf Lkw's, Transporter und Wohnmobile spezialisiert hat. Zu meiner erleichterung ist der dortige Chef eine absolut Coole Socke. Er hat mir sogar Angeboten Samstags eine seiner Buchten zu nutzen um zu Schrauben.


    Außerdem hab ich diese Woche begonnen die Stellen, an denen Schrauben waren oder einfach der Lack beschädigt ist, Rostschutz in Form von Zink aufzutragen.


    Zu guter Letzt hab ich heute das gute Wetter genutzt und mal mit der Isolierung begonnen. An das selbstklebende Armaflex muss ich mich erstmal gewöhnen. Ich verwende im Moment die 19mm Variante und werde mit etwas dünnerem noch ausbessern wo dies nötig ist.


    Ach ja meine Trennwand ging diese Woche auch weg. Für 75€ an ein Fiat Autohaus, das kurzfristig eine Trennwand brauchte.

  • Zitat

    Zu guter Letzt hab ich heute das gute Wetter genutzt und mäal mit der Isolierung begonnen. An das selbstklebende Armaflex muss ich mich erstmal gewöhnen.


    Hallo, berichte doch mal von deinen Erfahrungen. Frage mich auch gerade, ob ich das selbstklebende nehmen soll.


    Gruß
    Michel

  • Servus Michel,
    bin zwar nicht angeschrieben, kann aber tortzdem berichten. Wenn Du mit Kleber, dem zugehörigen Gebatzel und Dämpfen zurechtkommst, dann tut es natürlich auch das Armaflex "naturelle".


    Ansonsten rate ich zum selbstklebenden, habe damit den kompletten Kasten (außer Boden) verklebt, inkl. einiger Hohlräume. Und egal ob große einfache Flächen oder schwer zugänglich Stellen: der "Doppelfolientrick" hilft ungemein. Dazu durch geschicktes zuschneiden (oder nachträglich) dafür sorgen, dass die Schutzfolie mind. doppelt so groß ist wie eine Seite des Stücks. Beispiel: Das Stück, das Du aufkleben willst, ist DIN A5 groß. Die Schutzfolie sollte dann mind. A4 groß sein. Das überstehende Stück dann einklappen, so dass wieder A5 und doppelte Schutzfolie.
    Dann kannst Du das Stück passgenau ans Blech halten und die Folie Stück für Stück rausziehen. Klappt super, sogar in Hohlräumen.
    Hoffe, ich konnte es einigermaßen gut beschreiben...


    Ach ja, mir ist der Kram bis jetzt auch nicht wieder runtergekommen. Gut entfetten vorher mit Spiritus oder Aceton, wobei letzteres auf die Dauer blöde macht im Schädel.


    Viel Erfolg!
    Gruß
    Wolfgang

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