Einfahren vom Fiat Ducato Motor

  • Hallo an alle


    Ist das Einfahren bei Euch überhaupt noch ein Thema?


    Werde in den nächsten Tagen meinen Fiat Ducato abholen und da stellt sich bei mir wieder einmal die Frage nach dem korrekten Einfahren des Motors. Bei Fiat kann ich leider keine Informationen auf der Homepage abrufen, jedoch habe ich beispielsweise bei VW Nutzfahrzeuge noch diesen Ratschlag gefunden: http://www.volkswagen-nutzfahr…ug-richtig-einfahren.html


    Aus meiner Erfahrung mit meinen bisherigen PKWs (und denen meiner Eltern) weiss ich, dass das Thema einfahren von Motoren in den Bedienungsanleitungen seit den 1970‘ an Bedeutung abgenommen hat. Bei einigen meiner PKWs (etwa Peugeot, VW, Audi) war oder ist gar kein Hinweis zu diesem Thema mehr zu finden. Komisch aber, dass beispielsweise Audi Österreich das Folgende auf seine Homepage setzt: https://www.audi.at/service-zu…ichtig-einfahren-aber-wie In den Bedienungsanleitungen von BMW ist allerdings nach wie vor etwas zum Thema Einfahren von Motoren gesagt.


    Wie hält es Fiat in der Bedienungsanleitung des Ducatos? Wird etwas zum Thema Einfahren publiziert? Und wenn ja, was?


    Gruss
    Fridolin

  • Hallo,
    Fiat gibt in der Bedienungsanleitung "nur" noch folgenden Hinweis:
    Es ist in der ersten Benutzungszeit

    ratsam, dem Fahrzeug

    keine Maximalleistungen

    abzuverlangen (z. B. extrem

    hohe Beschleunigungen, lange

    Fahrt bei höchsten Drehzahlen, äußerst

    starkes Bremsen usw.).



    Auf jedem Fall "trittst" Du mit der Frage wieder viele verschiedene Antworten los.
    Ich empfehle Dir deinen Wagen so einzufahren, wie Du es für richtig hältst und womit Du meinst, dass es Dir und Deinem Fahrzeug gut geht...

    Grüße und immer gute Fahrt!

  • In den ersten 1500 km nicht gleich bis zur Höchstdrehzahl hochdrehen.
    Ich habe nach 5000 km vorsorglich das Motor- und Getriebeöl wechseln lassen. Das Leztere auf einen Rat hier im Forum.
    Ist vielleicht übervorsichtig, aber ich will meinen Kasten lange fahren.
    Gruß
    Jürgen

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage

  • @Yugo
    @seachild


    Danke für Eure raschen Antworten:):):). Also sagt Fiat auch etwas in der Bedienungsanleitung dazu, hätte ich eher nicht vermutet.


    Aber so werde ich wieder einmal Einfahren und auch nach kurzer Zeit einen Ölwechsel machen lassen (so wie Du @seachild). Dies ist beispielsweise bei BMW in der Schweiz nicht einmal mehr möglich, denn schweizerische Zulassungen haben für 10 Jahre oder 100‘000km einen Gratisservice im Kaufpreis enthalten und dann kannst Du in keiner BMW Werkstatt einen zusätzlichen Ölwechsel in Auftrag geben.


    Gruss
    Fridolin

  • In den ersten 1500 km nicht gleich bis zur Höchstdrehzahl hochdrehen.
    Ich habe nach 5000 km vorsorglich das Motor- und Getriebeöl wechseln lassen. Das Leztere auf einen Rat hier im Forum.
    Ist vielleicht übervorsichtig, aber ich will meinen Kasten lange fahren.
    Gruß
    Jürgen


    Das war auch der Ratschlag meiner FIAT-Werkstatt (hier auf meinen Fiat 500 bezogen).


    Und da bin ich lieber "übervorsichtig", auch wenn man allgemein heute sagt, dass man ein Fahrzeug nicht "einfahren" muss.
    Ich habe einfach ein besseres Gefühl dabei.
    Zum Ölwechsel nach kurzer Zeit wird immer geraten, denn der anfängliche, erhöhte Abrieb im Motor ist nach wie vor gegeben.


    Grüsse
    Rainer

  • Hallo Friedolin
    Einfach Fahren! Wie meine Vorredner schon sagten, dem Motor keine Spitzenleistung abverlangen. Bei einfacher, defensiver und ökonomischer Fahrweise wirst du sehen, das sich der Motor bis ca. 4000km zu Sportler entwickelt:sunglasses:.
    LG Waggi

  • Hallo Fridolin,
    Einfahren schadet der Wirtschaft.


    Das ist ein überflüssiges Relikt aus dem vorigen Jahrhundert, als man sich noch um langlebige Technik bemühte. Wer das heute noch praktiziert, schmälert Profite, gefährdet Arbeitsplätze, bringt Unternehmen in Schwierigkeiten, führt die Wirtschaft in die nächste Krise.


    Dabei geben sich die Hersteller doch solche Mühe. Immer wieder werfen sie "verbesserte" Produkte mit kleinen oberflächlichen Neuerungen auf den Markt, verhindern durch immer kompaktere Baugruppen preisgünstige Kleinreparaturen, begrenzen die Nutzungsdauer durch immer raffinierter verborgene Sollbruchstellen.


    Und dagegen willst du ankämpfen?


    Wir sollten die Bemühungen der Wirtschaft mehr achten. Schließlich hat sie bisher ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen verhindert, damit jeder gleich so richtig drauftreten kann. Belastungsgrenzen sind doch dazu da, um sie in der Garantiezeit auszuloten. Je mehr Zeit der Kasten nachher in der Werkstatt steht und je mehr Ersatzteile, Reparaturstunden, Büroarbeit er verursacht, um so besser für das Autohaus, die Lieferanten und die Hersteller. Dort arbeiten schließlich überall Menschen, die Familien zu ernähren haben.


    Ein Auto sollte man heute nicht mehr als den langjährigen Gefährten ansehen, der über Jahrzehnte gefahren und sozusagen zum Familienmitglied wird. Autos sind Modeartikel, Wegwerfprodukte, Verbrauchsmaterial. Alle zwei bis drei Jahre ein neuer Kasten. Das wäre wirtschaftlich gedacht.


    Grüße aus dem Werratal
    von Jutta+Jürgen


    (...die ihren Ducato behutsam eingefahren und frühzeitig das Öl gewechselt haben.)


    ;)

  • @Cachaito
    @Waggi


    Danke für Eure Antwort.


    @Poly
    Aus der von Euch dargelegten Perspektive hatte ich über das Einfahren eines Fahrzeuges noch gar nicht nachgedacht und komisch auch, dass es noch immer Hersteller gibt, die es in der Bedienungsanleitung zumindest vorschlagen. Sind das jetzt die guten, die die Ressourcen schonen oder die bösen, die Arbeitsplätze vernichten?


    Ich kann mich jedenfalls noch gut an die 1970‘ erinnern, wo der VW von Mama alle 7‘500km zum Ölwechsel beziehungsweise in die Inspektion musste. Man stelle sich mal das ganze Altöl vor, dass damals angefallen ist und fragt sich doch auch gleichzeitig wo und wie das wohl recycelt wurde. Also ob das wirklich besser war als heute? Ohne den Fortschritt müsste ich so alle 3 Monate in die Werkstatt. Also in der Schweiz hätte es dafür gar nicht genügend Werkstattkapazität.


    Bisher habe ich alle meine PKWs eingefahren und zwar im Hinblick auf die Lebensdauer der Maschine (allerdings hatte ich bisher noch nie ein Auto länger als 2 Jahre) und im Hinblick auf den Ölverbrauch und ich musste auch noch nie zwischendurch etwas nachfüllen. Mal sehen wie es mit dem Kasten wird.


    Gruss
    Fridolin

  • @SwissFrosch
    Der VW Käfer von Mama hatte auch keinen Ölfilter,sondern nur ein recht grobes Sieb.
    Außerdem verdünnte das Öl sich recht schnell mit dem überschüssigen Benzin.
    Ein Vergleich der voll daneben geht.
    Moderne Motoren brauchen weder einen Ölwechsel nach 1000,2000,5000 KM,noch ein Getriebeölwechsel nach so kurzer Laufzeit.
    Habe meinen 1. Ölwechsel nach 20000 Km gemacht, es ist totaler Blödsinn hochwertiges Öl nach so kurzer Zeit zu entsorgen.
    Mit dem neuen Kasten sind wir 2009 direkt nach Südfrankreich gefahren, auch vorsichtig, als wir nach 6 Wochen zu Hause ankamen, war alles "eingefahren".
    Mein Puma Motor hat auch nach 68000 Km noch kein Öl verbraucht.
    Aktuell mache ich alle 2 J. einen Ölwechsel,weil die Fahrleistung gesunken ist.


    Gruss Reinhold

  • @leichtmatrose
    Erst einmal Danke für Deine Antwort.


    Hast Du da vielleicht etwas falsch verstanden oder ist es so missverständlich formuliert? Mir ging es an der Stelle eher darum aufzuzeigen, dass früher nicht wirklich alles besser war und die Haltbarkeit im Nachhinein etwas verklärt gesehen wird oder zumindest die Gefahr besteht dies zu tun. Auch wenn es bei Mama nicht direkt ein Käfer war, so war es doch ein Derivat und die Haltbarkeit war wegen Rost auch sehr beschränkt. Über den Verbrauch an Benzin möchte ich lieber schweigen.


    Wenn ich allerdings die anderen Threads so betrachte (insbesondere https://www.kastenwagenforum.d…ads/oel-diskussion.31720/) bin ich am überlegen, ob ich die vorgeschriebenen Intervalle so wirklich einhalten sollte und werde. Bin einfach nicht sicher, ob ich meine PKW Gewohnheit - alle 2 Jahre einen neuen - auf den Kasten übertragen werde oder nicht. Vielleicht lohnt die Investition in Öl am Ende schon (und so wie Du dort schreibst, nimmst Du auch nicht gerade das billigste).

    Moin, nun weis ich nicht welches Öl ich beim nächsten Wechsel nehmen soll.
    Mein Total 5W 40 ist aufgebraucht(von Citroen vorgeschrieben) und ich hatte das Castrol EDGE Titanium 0W40 auf den Plan.


    Also ich sehe nicht, dass wir in unserem Verhalten bezüglich Motorenbehandlung so anders liegen, denn wenn Du oben schreibst, Du bist 2009 vorsichtig gefahren, spricht doch alles dafür, dass Du den Wagen "eingefahren" hast. Im Grunde ist es doch nicht anderes als ein ordentliches tägliches warmfahren des Motors. Warum sollte Dein Motor denn jetzt Öl verbrauchen?


    Gruss
    Fridolin

  • Moderne Motoren brauchen weder einen Ölwechsel nach 1000,2000,5000 KM,noch ein Getriebeölwechsel nach so kurzer Laufzeit.


    Lies mal hier den Absatz oberhalb des dritten Fotos, beginnend mit "Der zweite Grund ist ...". In dem Artikel geht es zwar um Motorradmotoren, aber so sehr werden sich die Herstellungsverfahren nicht von PKW-Motoren unterscheiden. Mir leuchtet das mit dem "Urschmutz" ein und deshalb mache und empfehle ich bei neuen Motoren und Getrieben ziemlich früh den ersten Ölwechsel.


    Gruß
    Matthias

  • Hallo Matthias


    Danke für Deine Einschätzung und den Artikel. Dort werden sehr interessante und einleuchtende Argumente dargelegt. Das mit dem dort beschriebenen Urschmutz leuchtet mir ebenfalls ein und früher war die Einfahrzeit auch erst nach dem ersten Ölwechsel beendet. Es hiess immer, das ein spezielles Einfahröl vom Hersteller eingefüllt worden ist, das die Späne besser in den Ölfilter transportiert. War früher doch nicht alles so schlecht? Aber schon damals hiess es aus vielen Mündern, dass das alles nur geldschneiderei ist von den Herstellern und Werkstätten.


    Werde dann wohl nach 2‘000km einen Ölservice machen lassen, mal schauen wie die Werkstatt reagiert? Und wer weiss seit wann sich der Kasten schon die Reifen in den Bauch steht, bis er dann endlich richtig bewegt wird. Auch Motoröl wird durch stehen bekanntlich nicht besser.


    Gruss
    Fridolin

  • Leute,Leute, ich nehme alles zurück,ach hätte ich doch...,nun ist es zu spät.
    Der Urschmutz ist schon 6 mal herausgefiltert,die Späne durch den Schalldämpfer gejagt und das teuerste Öl schlummert über den Winter in der Garage.
    Habe gerade den Kasten von Hand geschoben,damit sich die Reifen nicht einseitig Plattstehen.

  • .....Mir leuchtet das mit dem "Urschmutz" ein .....


    Gruß
    Matthias


    Da du schon einen Artikel aus dem Bereich der Motorradtechnik zitiert hast... diesen Urschmutz gibt es seit Jahrzehnten im Bereich der Motorrad-Motoren Produktion nicht mehr. Sämtliche bearbeiteten Bauteile wandern nach der mechanischen Bearbeitung in große Ultraschallreinigungsanlagen. Insbesondere Rückstände von Schleifmitteln oder Gußkernen (die es eigentlich nur im Kühlmittelbereich gibt) werden dabei rückstandslos entfernt. Haben wir in der Vergangenheit durch Ölproben festgestellt. Wechselnde Drehzahlen bei wechselnder Belastung und das ganze möglichst auf Langstrecke stecken hinter "langlebigen" Motoren. Wer es zu zaghaft angehen lässt, kämpft häufig mit Ölverbrauch, da die Kolbenringe kein vernünftiges Tragbild haben. Daher bitte nicht nur im Schonmodus fahren.


    Wer sich mit einem Ölwechsel wohler fühlt, soll ihn gerne machen. Kaputt gehen tut da keinesfalls etwas davon.


    Meine Motoren werden in den ersten 100km mäßig belastet um den Kolbenringen den Start in das Leben zu erleichtern, danach belaste ich meine Motoren ganz normal ohne besondere Rücksicht. Im PKW Bereich haben damit die meisten Motoren 300.000km gehalten (Ölverbrauch < 0,2 ltr/1000km) bevor sie verkauft wurden um dem neuen Besitzer immer noch Spaß zu bereiten.


    Meine Motorrad-Motoren habe ich in den vergangenen Jahren immer in Anlehnung dieses Textes eingefahren: http://mototuneusa.com/break_in_secrets.htm und dabei trotz Drehzahlen von teilweise über 15.000 RPM und Laufleistungen bis weit über 100.000km keine Probleme gehabt. Dort gehört aber ein Ölwechsel nach ca. 500km zu meinem festen Repertoire - aber nur um das mineralische Öl gegen ein vollsynthetisches zu tauschen.

  • Ich kann mich jedenfalls noch gut an die 1970‘ erinnern, wo der VW von Mama alle 7‘500km zum Ölwechsel beziehungsweise in die Inspektion musste. Man stelle sich mal das ganze Altöl vor, dass damals angefallen ist und fragt sich doch auch gleichzeitig wo und wie das wohl recycelt wurde.


    Recycelt? Netter Gedanke, damals wurde ein Loch hinter der Werkstatt ausgehoben, und das Altöl hinein-"entsorgt".:sunglasses:

  • Lies mal hier den Absatz oberhalb des dritten Fotos, beginnend mit "Der zweite Grund ist ...".


    Ich verallgemeinere mal etwas: Fast die gesamte sogenannte Motorpresse (Oldtimer, Motorräder, Reisemobile, Off-Road, Alltagsautos) wird von Menschen vollgeschrieben, die ihr Hobby zur Einkommensquelle gemacht haben. Kompetenz sollte man da nicht voraussetzen. Manchmal sind die Artikel grob fahrlässig. Häufig seit langem überholt, oder einfach nur Werbung.


    Ich lese diese nur noch zur Unterhaltung und um mich aufzuregen.

  • Gut, dann komme ich gerade zu folgendem Endergebnis


    Es gibt "Urschmutz" und nach @ManfredK soll ich eher forsch fahren, um dem "Tragbild" zu entsprechen. Gut, die mechanisch bearbeiteten Bauteile wandern ins Ultraschallbad - das klingt logisch und vernünftig. Das findet aber - wie ich das verstanden habe - vor dem Realbetrieb statt, oder irre ich mich da?! Dann bleibt IMHO nach FIAT - kann man da auch so ohne weiteres sagen, dass der "Urschmutz" Schnee von gestern ist?


    Ich jedenfalls breche mir keinen aus der Krone, ein wenig 'zaghafter" vorzugehen.


    Grüsse
    Rainer

  • Ja das Ultraschallbad findet nach der Fertigung einzelner Bauteile und vor der Montage des Motors statt.


    Damit es aber keine Missverständnisse gibt, wer sich mit einem Ölwechsel wohler fühlt soll ihn bitte machen... 100 oder auch 200 € für den Ölwechsel sind in Relation zu einem Anschaffungspreis von 40.000, 50.000 und mehr € leicht zu verschmerzen. Und schaden tut er ja nicht - ob es im konkreten Einzelfall genutzt hat, wird man nie erfahren.

  • Zum Thema Abrieb: Weiss jemand ob der Fiat 2,3 auch den großen 2-stufigen Ölfilter hat, wie damals der 2,8er? Da hat man den Nutzfahrzeugmotor gesehen, LKW erreichen hohe Ölwechselintervalle u.A. durch die Filterung.

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