Elektrikschaltplan - Beratung -

  • Moin,


    durch ein wenig Umplanung ist die Kühlbox nun leider sehr weit weg von meiner Batterie, weshalb ich meine eigentliche Elektroplanung ein wenig umstellen möchte:


    Aufbaubatterie wird nun auch an Fahrzeugmasse gelegt (Karosserie), woher nicht geplant gewesen
    Kühli + mit 8m 6mm² an Batterie, abgesichert mit 15A; Leistung Kühl 45W (Waeco CB36)
    Kühli - an Karosserie



    Kann ich das einfach so machen? Ich hätte damit einen Spannungsabfall, wenn ich von einem Anlaufstrom von 5A ausgehe (realistisch?!), von knapp 2%. Die Leitungslänge bei der Berechnung nehme ich dann nur einfach, also nur die Plusleitungslänge, da Masseleitung durch Karoserie beliebig groß, richtig?


    Ich würde dann auch weitere Verbraucher die hinten sind (Licht, Tauchpumpe) so anschließen mit eigener Plusleitung von 2,5mm², abgesichert mit 10A.


    Über Antworten würde ich mich sehr freuen :)


    Gruß
    Julian

  • Hallo Julian,
    nach ohm´schen Gesetz
    Spannungsabfall U (in Volt) = l Leitungslaege (in m) x rho (0,01786 Kupfer) / A Querschnitt (in qmm) x Strom ( I in Ampere)
    8 m x 0,01786 / 6 qmm x 5 A
    = 0,12 V sind 1%.
    Für Minusleitung rho 0,17 Stahl und 2 mal Übergang Kabel Karosserie, wird mit zunehmenden Alter schlechter.


    Rainer

  • Moin Rainer,


    Formel für Spannungsabfall nach ohm'schen Gesetzt ist:


    U = R * I = rho * l/A * I = 0,01786 *8/6*5 = 0,12V = 1%


    Für meine Berechnung oben habe ich einen Recher aus dem Internet genommen, der scheinbar Hin-und Rückleitung automatisch genommen hat.


    Meine hauptsächliche Frage ist, ob ich die Karosserie einfach so als Masse nehmen kann.


    Gruß

  • Um die Diskrepanz klarzustellen:
    Die Formel von Julian in #4 stimmt. Der Strom wird hier nicht quadriert, da hast Du was durcheinander gebracht, Rainer.


    Für den Kühlschrankanschluss reichen locker 2,5 mm². Den Anlaufstrom brauchst Du nicht berücksichtigen, der Dauerstrom ist ca. 4 A; damit ergibt sich dann ein Spannungsabfall von 0,23 V (ca. 2 %). Gar kein Problem.


    Karosserie als Rückleitung geht und hat so großen Querschnitt, da spielt auch der höhere spezifische Widerstand von Eisen keine Rolle. Der Spannungsabfall innerhalb des Bleches ist in diesem Fall wenige mV und kann vernachlässigt werden. Wichtig ist nur, wie schon gesagt wurde, ein guter Korrosionsschutz des Masseanschlusses. Zwischen den Ringkabelschuh und das Blech könnte man eine Fächerscheibe legen, besser noch ist eine konische gezahnte Unterlegscheibe. Blech vorher blank machen und das ganze dann gut einfetten.


    Gruß
    Matthias

  • Der Anlaufstrom muss bei einem Kühlschrank sehr wohl berücksichtigt werden.


    Das Problem ist, wenn der Spannungsabfall beim Start zu gross ist, dann geht der Kühli oder Kühlbox sehr früh in Unterspannungsabschaltung und läuft erst garnicht an.


    Bei 8 Meter 2,5 Quadrat geht da erfahrungsgemäß garnix.


    Die minimalen Leitungsquerschnitte sind meist vom Hersteller angegeben.


    Und Waeco gibt bei diesem Modell bei 8 Meter schon über 10 Quadrat an.


    Theoretisch sind eure Berechnungen schon richtig, aber in der Praxis wird es nicht funktionieren.

  • Genau das befürchte ich halt auch. Daher wollte ich nur die + Leitung mit 6mm² legen und Masse direkt an die Karosserie. Dann bin ich zumindest fast in den Forderungen von Waeco bzgl. Querschnitt.


    Ich weiß bei 10mm² gar nicht wie ich das an den Kühli anschließen soll. Da ist ein 4mm² Anschlusskabel dran. Müsste ich dann kurz vorm Kühlschrank ein +Verteiler nehmen und dann das letzte Stück mit 4mm² an den Kühlschrank? Oder wie komme ich sinnvoll von 10mm² auf 4mm²?

  • .....Und Waeco gibt bei diesem Modell bei 8 Meter schon über 10 Quadrat an.....


    Nach diesen Waeco-Diagramm in der BA wären bei 2m Zuleitung (12V) bereits 6 mm² notwendig. Bei mir läuft seit 2 Jahren eine Waeco CFX35 (vergleichbare Stromaufnahme) mit einer 4 mm² Zuleitung über 6m Länge (12V) völlig problemlos und das mit der empfindlichsten Abschaltschwelle von 11,8V. Bei den neueren Kühlboxen wie der CFX ist auch dieses Diagramm in der BA nicht mehr enthalten.


    Gruß Manfred

  • Das einzige, was daran echt geil ist, ist das Diagramm von Waeco ;). Und warum soll das, was theoretisch richtig ist, in der Praxis deiner Meinung nach nicht funktionieren? Bei mir funktioniert (seltsamerweise?) Theorie und Praxis.


    Gruß Manfred

  • Also, ich versuche mal das Chaos ein bisschen zu lichten:


    Damit alle wissen, wovon wir sprechen: In der Anleitung von dem Kühlschrank, den Julian hat, ist ein Schaubild für den empfohlenen Leitungsdurchmesser in Abhängigkeit der Leitungslänge. Da ich die Grafik hier nicht reinkopieren darf, hier der [URL="https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=2&cad=rja&uact=8&ved=0ahUKEwiss8aKsujJAhUBgXIKHTDAABoQFggjMAE&url=http%3A%2F%2Fassets.waeco.com%2Ftmp%2FCB_RHD_B_10s_09.pdf&usg=AFQjCNGM0jTZnIrCHqidNHO-eVUR1-rfIg&bvm=bv.110151844,d.bGQ"]Link[/URL] zu der Anleitung. Auf Seite 4 ist die Kennlinie.


    Abgesehen davon, dass die Kennlinie in sich nicht stimmig ist (darauf will ich jetzt nicht näher eingehen), ist ein empfohlener Leitungsquerschnitt von mehr als 10 mm² bei 8 m Leitungslänge für einen Kühlschrank, der ca. 4 A aufnimmt, absurd. Man kann sich das nur damit erlären, dass - wie Jesse schon vermutet hat - schon im Einschaltmoment die Unterspannungsabschaltung "zuschlägt". Wenn das tatsächlich so ist bei diesen WAECO/Dometic-Kühlschränken, dann ist das eine Fehlkonstruktion! Ich habe das gerade mal bei meinem Kühlschrank (Vitrifrigo) ausprobiert: Auch wenn ich einen so großen Widestand in die Leitung schalte, dass beim Betrieb die Abschaltspannung unterschritten wird (0,5 Ohm), dann läuft er erst einige Sekunden, bevor er abschaltet. Die Unterspannungsabschaltung blendet also gezielt den Einschaltstrom aus und so gehört sich das auch. Alles andere ist, sagen wir mal ..... schlampig konstruiert (oder von zu exzessivem Kostendenken diktiert).


    Bei meinem im Clever serienmäßigen Vitrifrigo-Kühlschrank ist ein Kühlaggregat von Danfoss (BD35/50F) eingebaut. Bei dem ist die Kompressordrehzahl elektronisch geregelt und er hat einen Sanftanlauf. Aber selbst, wenn der einen hohen Anlaufstrom hätte, würde der Unterspannungsschutz beim Anlauf nicht abschalten, siehe oben.


    Da ich den Anlaufstrom dieses (vermutlich fehlkonstruierten, aber anders kann man sich ja diese unsägliche Leitungsquerschnitt-Kennlinie nicht erklären) WAECO-Kühlschranks nicht kenne, kann ich leider keine Empfehlung für den Leitungsquerschnitt geben. Julian, musst Du also ausprobieren. Nimm einen dünnen Draht (ca. 1,5 mm²), von dem Du Dir sicher bist, welchen Querschnitt er hat und probiere aus, bei welcher Leitungslänge der Kühlschrank gerade noch anläuft (also, bei ca. 10 % längerer Leitung soll er dann schon abschalten). Wenn Du folgende Daten nennst, kann ich Dir ausrechnen, welchen Leitungsquerschnitt Du brauchst, damit der Kühlschrank auch bei 11,5 V Batteriespannung (entladene Batterie) noch anläuft:
    - Drahtquerschnitt in mm²
    - Drahtlänge (Hin- und Rückleitung zusammengerechnet)
    - Batteriespannung, gemessen am Anschlusspunkt der Drähte
    - Spannung, die beim Betrieb direkt an den Klemmen des Kühlschranks anliegt
    - und, wenn Du die Möglichkeit hast: auch den Betriebsstrom messen



    Womit sich wieder einmal bestätigt, dass sich der Kauf von WAECO/Dometic-Geräten - sagen wir - nicht in jedem Falle empfiehlt :D. Ich habe den Eindruck, dass die ein sehr aggressives Marketing betreiben, aber mit der Technik der Geräte, die sie vertreiben, ......................... nicht besonders vertraut sind. Über die mangelnde Kühlleistung von Dometic-Kompressorkühlschränken wurde ja in diesem Forum schon ausgiebig diskutiert. Aus eigener Erfahrung mit WAECO-Produkten (liegt allerdings schon einige Jahre zurück) kann ich auch nur von dieser Marke abraten.


    Gruß
    Matthias


    Edit: Bis hierher liegen einige Vermutungen vor. Die Bestätigung und das Fazit gibt's in Beitrag #17.

  • Hier wird ein bißchen viel 'vermutet' und auf Basis all dieser Vermutungen erfolgt dann abschließend gleich die Feststellung/Empfehlung, dass von dieser Marke (Waeco) abzuraten ist (Fehlkonstruktion, schlampig konstruiert, exzessives Kostendenken, aggressives Marketing....) und das eigentlich nur, weil in der BA ein unsinniges Diagramm enthalten ist. Nochmal zurück zu den Fakten:

    - Die Kühlbox CB 36 (und um die geht's hier) hat eine Leistungsaufnahme von 45 Watt (also maximal 4A Stromaufnahme),
    - ein (erhöhter) Anlaufstrom ist in den Daten nicht angegeben und somit unbekannt,
    - die Spannungsabschaltung erfolgt bei 10,4V (Datenblatt),
    - die Wiedereinschaltspannung liegt bei 11,7V (Datenblatt),
    - und die Eingangs-Frage war, ob dafür 6 mm² Leitungsquerschnitt (bei 8m Kabellänge) ausreichend sind.


    Die Frage lässt sich m.E. ganz einfach mit Ja beantworten, denn so hoch kann der Einschaltstrom gar nicht sein, dass dabei schon die Spannungsabschaltung anspricht. Letzteres ist aber jetzt eine Vermutung meinerseits ;).


    Gruß Manfred

  • ... denn so hoch kann der Einschaltstrom gar nicht sein, dass dabei schon die Spannungsabschaltung anspricht. Letzteres ist aber jetzt eine Vermutung meinerseits ;).


    Dass der Anlaufstrom in den technischen Daten nicht angegeben wird, ist üblich. Je nach Motorkonstruktion kann der durchaus das 10-fache des Nennstoms betragen (bei großen Motoren auch noch mehr). Aber Du hast Recht, wir wissen es nicht, daher bleibt Julian nur, auszuprobieren.


    Zitat

    Hier wird ein bißchen viel 'vermutet' und auf Basis all dieser Vermutungen erfolgt dann abschließend gleich die Feststellung/Empfehlung, dass von dieser Marke (Waeco) abzuraten ist ...


    Wenn es nur auf Basis dieser Vermutungen wäre, müsste ich Dir Recht geben. Wenn es nur dieses Diagramm wäre (nicht nur von den Größenordnungen befremdlich, auch in sich unstimmig), würde ich darüber kein Wort verlieren. Ich habe aber schon einige andere haarsträubende Dinge bei dieser Firma erlebt, so kommt eins zum anderen...


    Gruß
    Matthias


    P.S.
    Ich habe mir gerade meinen Beitrag #12 nochmal durchgelesen und meine, dass ich deutlich genug betont habe, dass die Bemerkungen zu dieser Firma WAECO/Dometic meine persönliche Meinung darstellt. Oder siehst Du das anders, Manfred?
    Außerdem habe ich geschrieben, dass das eine Fehlkonstruktion ist, unter der Voraussetzung, dass die Leitungsquerschnitt-Grafik zutrifft. (Wenn nicht, dann ist es eben nur eine fehlerhafte Bedienungsanleitung.)

  • Also ich gebe jetzt auch nochmal meinen Senf dazu.
    Ich hatte in meinem Pick Up die selbe Kühlbox nur eine Nummer größer. Als ursprüngliche Zuleitung war werkseitig ein 2,5 Quadrat vom Motorraum bis zur Heckleuchte verbaut. Dieser geringe Querschnitt und dazu die Leitungslänge von etwas über 5 Meter trugen dazu bei das die Kühlbox wegen des Unterspannungsabfalles nicht einschaltete.
    Ich baute dann ein 4 Quadrat ein und siehe da, es funktionierte alles einwandfrei. Deshalb würde ich sagen das eine 6 Quadrat Zuleitung genügt, diese Zuleitung in einer Steckdose anschließen und die Box dort einstecken.
    Martin

    Martin auf einem Dangel Boxer Selbstausbau
    Reisen ist das Entdecken, daß alle Unrecht haben mit dem, was sie über andere Länder denken.
    (Aldous Huxley)

  • Fazit:


    Ich hatte in meinem Pick Up die selbe Kühlbox nur eine Nummer größer. Als ursprüngliche Zuleitung war werkseitig ein 2,5 Quadrat vom Motorraum bis zur Heckleuchte verbaut. Dieser geringe Querschnitt und dazu die Leitungslänge von etwas über 5 Meter trugen dazu bei das die Kühlbox wegen des Unterspannungsabfalles nicht einschaltete. ...


    Eine Nummer größer wäre dann die CB-40. Auch diese hat eine Nennleistung von 45 W, also ca. 4 A Stromaufnahme. Im Nennbetrieb entstand an der genannten 2,5 mm²-Leitung ein Spannungsabfall von ca. 0,3 V. Diese Box hat eine extrem niedrige Unterspannungs-Schaltschwelle von 10,4 V, das entspricht dann an dieser Leitung 10,7 V Batteriespannung. So tief werden die Batterien wohl kaum entladen worden sein (ist schon fast Tiefentladung!).


    Daraus können wir schließen, dass tatsächlich die vermutete Fehlfunktion vorliegt und dieses Modell schon beim Einschalten durch den kurzzeitigen höheren Spannungsabfall gleich wieder abschaltet. Das heißt, bei dieser Modellreihe (CB-36, CB-40, CB-110, RHD-50) muss man tatsächlich eine überdimensionierte Leitung verwenden.


    Zitat

    ... Ich baute dann ein 4 Quadrat ein und siehe da, es funktionierte alles einwandfrei. Deshalb würde ich sagen das eine 6 Quadrat Zuleitung genügt ...


    Julian, wenn Du wie geplant Minus direkt vor Ort an Masse anschließt, werden 6 mm² reichen. (Ansonsten, wenn Du es genau wissen willst, die Messung wie in #12 vorgeschlagen.)



    ... Bei mir läuft seit 2 Jahren eine Waeco CFX35 (vergleichbare Stromaufnahme) mit einer 4 mm² Zuleitung über 6m Länge (12V) völlig problemlos und das mit der empfindlichsten Abschaltschwelle von 11,8V. Bei den neueren Kühlboxen wie der CFX ist auch dieses Diagramm in der BA nicht mehr enthalten.


    Anscheinend wurde das bei dem neueren Modell korrigiert.

    Gruß
    Matthias

  • Ich hoffe, Julian hat keinen Stromschlag bekommen, hatte aber wohl keine Lust mehr zu berichten.


    Ich hole das trotzdem nochmal hoch mit einer Anschlussfrage: ich habe den MDC90 und auch das Problem mit dem Anlaufstrom. Bei meiner bisherigen Bleibatterie ist bei ca. 50% Kapazität (laut Batteriecomputer) der Kühlschrank ausgestiegen wegen Unterspannung. Wenn ich die Abb 4 im Datenblatt richtig interprettiere, kann man doch durch "Kurzschluss" der Anschlüsse C und P die Abschaltspannung auf 9,6V runter setzen. Den Batterieschutz könnte man dann über die programmierbare Schaltschwelle des Batteriecomputers (mit einem Relais, dass ab einem bestimmten Batteriestand trennt) realisieren, da der Batteriecomputer träger ist als die Elektronik im KS. Damit müßte der KS doch länger laufen.


    Oder irre ich hier?

    Gruß, Rudi
    __________________________________________________________________________________________________

    Knaus BoxStar Freeway 2.3 Bj 2015

  • Ist richtig, kannst Du so machen. Falls Du als Batteriecomputer den Victron hast, kannst Du auch einen SOC (Ladezustand in %) als Abschaltschwelle eingeben und musst das nicht als Spannung angeben. Dann wirken sich kurzzeitige Spannungsschwankungen überhaupt nicht auf die Notabschaltung aus.


    Gruß
    Mathias

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!