Empfehlung für Campingplatz in bzw. in der Nähe von Stockholm

Hallo Frank,

wenn ich mich recht erinnere, waren wir auf dem CP Bredäng. Mit den Öffis ging’s ohne Probleme in die Stadt. Tickets und Stockholm- Card haben wir am CP gekauft.
Stockholm ist eine tolle Stadt aber das weißt Du selbst, sonst würdest Du nicht hinfahren.

Gruß
Karsten

Um die Zeit wird es da oben aber schon recht schattig :confused:

Oder der CP Klubbensborg: E 17.9604, N 59.3076.

Bredäng

Zitat von crossvantourer

Bredäng

wurde ja bereits in #2 empfohlen Volker. Oder meinst du damit, dass er besser als Klubbensborg ist?:augengross:

Hallo Frank,

wir waren Ende Juli auch auf Bredäng. Zu dem Zeitpunkt war der CP brechend voll - einen Platz gab es nur ohne Strom, was aber für uns kein Problem ist. Eine gute Anreisezeit ist so gegen 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr in der Hauptsaison. Dann haben ein paar Camper den Platz schon verlassen, die neuen sind aber noch nicht da. So kann man auf diesem CP auch in der HS ohne Reservierung unter kommen (Auskunft der Rezeption). Der Vorteil der stromlosen Plätze war zudem, dass man am Rand unter Bäumen stehen konnte, was bei der Hitze im Jahrhundertsommer (O-Ton der Schweden) ganz angenehm war. Duschen funktionieren ohne Marke und werden mehrmals tägl. gereinigt; Spülhäuschen ist überdacht mit Kochmöglichkeit; Waschmaschine/Trockner und freies W-LAN; Ver- u. Entsorgungsstation ist hinter der Schranke an der Einfahrt zum CP gleich rechts (es läßt sich dort kein eigener Wasserschlauch anschließen, weshalb ich meinen Tank mit der Gießkanne aufgefüllt habe - allerdings gibt auf dem CP verteilt einige Wasserhähne wo man evtl. seinen Schlauch anschließen könnte); Chemietoilette kann vor der Entsorgungsstation in der Blechbude am seitlichen Eingang entleert werden.

Vom CP geht man fußläufig immer gerade aus die Straße runter (über die Kreuzung) in ca. 10 min bis zur U-Bahnstation und die Fahrt ins Zentrum dauert dann ca. 20 min. Man könnte auch fußläufig zum See runter zum baden, was wir aber aus Zeitgründen nicht gemacht hatten (stattdessen lieber in der Stadt bei über 30° C geschwitzt ;-)). Etwas erstaunt war ich über die Tatsache, dass die U-Bahn von den Schweden selber nicht genutzt wird. Egal zu welcher Tageszeit, in der gut gefüllten U-Bahn sitzen nur ausländische Mitbürger Schwedens und ein paar Touristen.
Stockholm ist ganz sicher eine Reise wert! Eine phantastische Altstadt mit schönen Gebäuden mit unzähligen Kneipen, Restaurants und Biergärten - deren Qualität kann ich allerdings nicht beurteilen - mit kleinen Kindern blieb uns der Besuch dieser Lokationen verwehrt ;-). Nach 2 1/2 Tagen in Stockholm kann ich sagen, dass es einer der schönsten Stadte ist, die ich je besucht habe. Ganz sicher werde ich noch mal nach Stockholm fahren/fliegen, aber ohne Kinder, nur mit meiner Frau. Dann kann man die Stadt richtig genießen.

Auf alle Fälle lohnt sich die Stockholm-Card, wenn man ein paar Tage die Stadt besichtigen will und das eine oder andere Museum besuchen möchte. Empfehlenswert ist eine Stadtrundfahrt im Cabrio-Doppeldeckerbus (145 Kronen/Person; Kleinkinder frei). Das Ticket ist 24 h gültig, so dass man es am nächsten Tag noch mal nützen könnte. Dies war das absolute Highlight für unseren kleinen Sohn oben in der ersten Reihe. Es gibt ünrigens auch ein Kombi-Ticket mit dem man dann auch vom Wasser aus mit dem Schiff die Stadt besichtigen kann.

Gruß
Mario

P.S.: Für mich war es die erste Schwedenreise - und ersteinmal die letzte ;-). Ich hatte mir das Land vollkommen anders vorgestellt. Ich dachte im Land der über 100.000 Seen mit dem Jedermansrecht kann man überall wunderbar einsam an einem See stehen, baden und angeln... Pustekuchen! In keinem Land hatte ich bis jetzt solche Probleme ein schönes Plätzchen zum Übernachten zu finden. Der Rekord war ein halber Tag mit ca. 10 Versuchen eine Straße, Staubstraße oder Feldweg zum Seeufer reinzufahren, um ein Übernachtungsplätzchen zu finden - ohne Erfolg. Warum? Jede, absolut JEDE Straße oder Weg, die zu einem See führt endet an einer zu unserer Reisezeit bewohnten Holzhütte. Da kann man sich ja dann schlecht mit dem Womo daneben stellen. Noch so eine kleine Parkmöglichkeit am Ufer ist immer durch einen PKW eines Badegastes oder Angler belegt. Wenn der Feldweg tatsächlich zu einem See führt und da keine Holzhäuschen steht, ist das Wasser beim besten Willen nicht erreichbar (Schilf oder Sumpfgürtel). Unsere Erfahrungen beruhen auf ca. 3.000 km Südschweden bis 150 km nördl. Stockholm. Wie es weiter nördl. aussieht kann ich nicht beurteilen.

Man kann natürlich in Schweden überall im Wald wildcampen ohne Aussicht auf einen See - ist nur die Frage ob man dies möchte. Einmal wollten wir nur irgenwo schlafen und ich bin eine Schotterstrecke in den Wald gefahren, die nicht an einem See endetet und die somit holzhüttenfrei war (Forstwirtschaftsweg für die Holztransporter). Kaum standen wir und hatten uns am Ende dieser Schotterstrecke am Wendehammer mit Fluchtrichtung (Waldbrand) für die Nacht ausgerichtet, kam die Polizei im Volvo-Allrad angebraust. Die Polizisten haben nett gegrüßt, sind gar nicht ausgestiegen und haben kurz mal das Blaulicht für meinen kleinen Sohn blinken lassen und schon waren sie wieder mit ner Staubfahne weggedonnert. Ich denke mal, dass sie (zu recht) etwas nervös waren, wenn ein Wohnmobil in den Wald fährt bei der Waldbrandsituation aufgrund der vorherrschenden Trockenheit (wir hatten natürlich kein Feuer, Grill etc.). Allerdings achte ich sehr drauf, dass mich niemand sieht, wenn ich von einer Landstraße in einen Feldweg abbiege... die haben wohl noch andere Überwachungsmaßnahmen, die ich nicht sehe ;-).

In unserer Verzweiflung wollten wir schließlich auch auf Campingplätze gehen - ging nicht. Da hätte man wohl Monate vorher reservieren müssen, wenn man einen schönen Stellplatz haben möchte. Das einzige was uns immer angeboten wurde, wenn der CP nicht schon an der Schranke wegen Überfüllung geschlossen war, war ein Platz am Rand des CP ohne jeglichen Blick auf den See, dafür aber direkt an der Leitplanke der Schnellstraße zwischen die anderen Camper gequetscht. Die machen da Urlaub - an der Leitplanke, einfach unfassbar. Wir haben jedenfalls gleich immer dankend abgelehnt und sind schnell weitergefahren. Ich war kurz davor Schweden zu verlassen und den Rest des Urlaubs in Dänemark zu verbringen, als wir zufällig den Trick für eine gute Übernachtungsmöglichkeit herausgefunden haben. Es gibt überall an der Landstraßen die Hinweisschilder für eine Badestelle zu einem See. Dort ist meist ein großer Parkplatz, immer eine Umkleidekabine;-), manchmal ne Toilette, ein Spielplatz für die Kinder, Picknickbänke, eine Grillstelle mit Feuerholz (bei uns herrschte striktes Feuerverbot), den Strand mit Steg und eine schöne Aussicht aufs Wasser. Jetzt muss man noch Glück haben, dass man sich in eine Parklücke zischen die ganzen PKW der Badegäste quetschen kann. Gegen Abend fahren die dann alle und siehe da, man steht ganz alleine an der schönen Stelle - manchmal noch 2 oder 3 weitere Wohnmobile. Es ist klar, dass man auf so einem Parkplatz kein campingartiges Verhalten (Markise, Tisch, Stühle etc.) an den Tag legen kann, aber wenn alle weg sind, geht dies doch im gewissen Rahmen und man räumt nach dem Essen natürlich alles wieder in den Kasten.

Und auf unserer Rückfahrt haben wir dann doch noch das Traumplätzchen gefunden, so wie ich mir Schweden immer vorher vorgestellt hatte: Sehr holpriger Weg durch den Wald zu einem einsamen See, kleine Lichtung am Wasser, aus der Schiebetür heraus einen herrlichen Blick auf den See, am Ufer kleine Felsnase als Badeplattform, völlig ruhig, keine Holzhütte weit und breit, herrliches Wasser und überhaupt nicht kalt, Abendsonne bis zum letzten Sonnenstrahl, im T-Shirt bis weit nach Mitternacht, KEINE EINZIGE MÜCKE! hier (woanders gabe es immer welche, aber absolut im Rahmen und nicht schlimm)... nätürlich war dieses Plätzchen zuvor auch von 2 Schweden mit ihrem Volvo-SUV besetzt gewesen, aber wir hatten Glück, dass diese am Abend nach Hause fahren wollten. An dieser Stelle sind wir gleich mal 3 Tage geblieben und nur abgefahren, weil nur noch 1 Urlaubstag übrig war und noch 700 km und Brücke und Fähre vor uns lagen... Bevor hier einer fragt - ich verrate die GPS-Koordinaten nicht, auch nicht per PN (höchstens persönlich).
Also, diese eine Stelle und Stockholm wären der einzige Grund, dass ich noch mal nach Schweden fahren würde, denn auch die Fahrt an sich ist durch das Land sehr eintönig - entweder Wald oder Felder... Da aber so ein Jahrhundertsommer nicht mehr so schnelle kommt (obwohl - wird ja vielleicht der Normalzustand ;-)) und ich keine Lust habe in meinem Sommerurlaub abends vor dem Kasten in der Fleecejacke zu sitzen) wird dies so schnell auch nicht mehr passieren.

An der Küste war es übrigens leichter mal einen Schlafplatz zu finden, aber uns hat die Küste Dänemarks viel besser gefallen und neben dem kürzeren Weg spart man sich auch noch die teuren Fähren.

Zusammengefasst war Schweden für uns mit dem Kasten unerwarteter weise ungeeignet, da wir gerne wild campen und keine Lust haben Monate vorher überfüllte CP zu reservieren. Schweden ist traumhaft (bei gutem Wetter und ohne/wenig Mücken), wenn man sich in diesem unglaublich zersiedelten Land mit seinen unzähligen Holzhütten am See, selber eine solche mietet - vielleicht mit Angelbötchen. Ansonsten, wenn man mit dem Wohnmobil unterwegs sein möchte, muss man sich wohl weit im Voraus auf einem schönem CP die Parzelle direkt vorne am Seeufer reservieren. Dann hat man einen schönen Blick und bekommt von dem Trubel hinter einem evtl nicht soviel mit.

Wer hätte gedacht, dass auf extrem dichter besiedelten Inseln wie Korsika, Sardinien oder Sizilien es bedeutend einfacher ist eine schöne einsame Stelle mit Blick aufs Wasser zu finden, als in diesem riesigen Schweden. Erstaunlich fand ich auch wieviel Wohnmobile (meistens Schlachtschiffe mit Tandemachse) und noch mehr Wohnwagen auf den Überlandstraßen unterwegs sind (da können sich die Holländer noch mal ne Scheibe abschneiden ;-)). Aber die Camper sind keine Ausländer, sondern über 80 % sind diese Camper Einheimische, die in ihrem Urlaub anscheinend gerne ihr einsames, schönes ruhiges zu Hause am idyllischen See verlassen, um sich auf einem der Campingplätze zu tummeln.

Na ja, wenigsten ist jetzt für mich ein weißer Fleck in Skandinavien weniger und wenn ich wieder mal ein paar Urlaube im Süden hinter mir habe versuche ich es noch mal mit Norwegen oder Irland, England und Schottland ... muss man ja auch mal gesehen haben ;-).

Obige Erfahrungen sind rein subjektiv und können bei anderen Prioritäten ganz anders ausfallen. Allen Schwedenfans wüsche ich jedenfalls natürlich trotzdem schöne Urlaube!

Kleine Ergänzung: Das Jedermannsrecht gilt nur für Wanderer, Radfahrer, Kanuten, etc. - Nicht für Autofahrer und Motorradfahrer.

Als Tipp, unabhängig vom Übernachten.

Installier dir die "easyPark" App. Damit wird das Parken Minutengenau abgerechnet. Passende Parkplätze findet man über die App auf der Karte, ansonsten stehen da auch immer Schilder mit den entsprechenden Nummern. (Zonencode). Das sonst häufige bezahlen per SMS funktioniert für Ausländer nicht und Automaten stehen auch nicht immer zur Verfügung.

Hallo Mario,
endlich mal jemand, dem Schweden (außer Stockholm) nicht gefällt. Klingt leider stellenweise wie ein kleiner Horrortrip. Es geht aber auch wirklich besser.
Von Mitte Juni bis Mitte August (das ist in manchen Jahren dort ober der Sommer - aber manchmal auch nur sowas, wie April im Herbst) wirst du kaum ein ruhiges Plätzchen finden, denn dann haben alle Skandinavier zeitgleich Urlaub/Schulferien und die wissen, wo es am schönsten ist und fahren meist selbst Wowa oder Womo, bzw. haben viele ein Haus am See/Meer, samt Steg, Badeplatz und Boot. Das hast du ja selbst gemerkt und es ist auch von Mitte August bis Ende September nicht viel besser.
In der Vorsaison von Anfang Mai bis Mitte Juni hättest du wahrscheinlich am ehesten gefunden, was du dir vorgestellt hast, bis auf den sommer, aber auch den gibt es in manchen Jahren zu der Zeit. Ab Ende August machen nördlich von Stockholm die meisten Camping- u. ähnlichen Plätze abseits der Tourirouten schon wieder dicht. Die tollen, einsamen Plätze gibt es fast überall in Schweden aber sie sind meist nicht einfach zu finden und eigentlich so gut, wie nie Campingplätze.
Es lohnt sich die Reise zu Planen und sich einzulesen. Quellen von erfahrenen Skandinavienfahrern gibts genug, gerade auch hier im Forum.
Gruß,
Thomas

@Mario:
Ich bin gerade in Mittelschweden (Dalarna/Jämtland/Herjedalen) unterwegs und kann mich vor schönen Plätzen kaum retten, meist sind wir alleine an unseren Plätzen. Es ist die 12. Freie Nacht und ich frage mich - mal zb vom Flatruet-Parkplatz abgesehen - wo eigentlich die ganzen Womos stehen, die uns auf der Straße begegnen.
Aber weil du von der Strickjacke redest: ja, die braucht man gerade... Sogar mehr. Aber es ist unbeschreiblich schön hier und sooo easy, freie Plätze zu finden. Da hatte ich in Ost-Finnland (Karelien) ganz andere Schwierigkeiten.

Moinsen, da hat sich einiges verändert. Als wir in Schweden waren,gab es immer einen Platz am See zum Baden und Übernachten.
In Stockholm haben wir am Hafen übernachtet,alles war gut zu Fuß erreichbar.
Allerdings ist Schweden unspektakulär, vergleichbar mit dem Sauerland und der Eifel.
Einmal Schweden reicht uns vollkommen aus,sonst hätten wir gedacht,was verpasst zu haben.

Übernachten an Badeplätzen in Schweden unerwünscht!
Für die Schweden ist die Unart, dass deutsche Camper an den Badeplätzen übernachten, ein großes Ärgernis. Oft wollen die EInheimischen, die diese Plätze angelegt haben, z. B. abends in der Dämmerung allein noch ein wenig FFK baden und fühlen sich dabei beobachtet. Sich zu beschweren gehört nicht zur Mentalität, aber der Groll ist da wegen des missbrauchten Jedermannsrechts. So verlockend diese Stellen aussehen- wir nutzen sie nicht zum Übernachten.

Gruß
Mario

Mario, das wusste ich nicht, allerdings stand ich auf dieser Reise auch noch auf keinem.
Woher weißt du das bzw woher stammt diese Einschätzung?

Interessant finde ich, dass ich hier in Mittelschweden gerade eh fast nur Schweden sehe, bis vor Tagen noch viele Holländer, aber das war's. Ich hatte mit mehr bzw vielen deutschen gerechnet.

Hallo Sven,
ich war sehr oft in Schweden und spreche auch etwas Schwedisch. Über den Amateurfunk bin ich fast täglich im Gespräch mit Freunden, die im Norden unterwegs sind. Einer davon ist jedes Jahr für rund 6 Monate dort und spricht perfekt die Sprache. Er hat sich vertieft über die Problematik informiert und seine schwedischen Bekannten haben ihn gebeten, das doch bitte weiter zu geben.
In der Freizeitpresse werden ja leider auch wirklich völlig überzogene Vorstellungen publiziert.
Zurückhaltung, Bescheidenheit und Freiheitsliebe sind den Schweden extrem wichtig. Wir merken vermutlich oft nicht, wenn wir den Bogen überspannen.

Gruß
Mario

Zitat von kurzwelle

... In der Freizeitpresse werden ja leider auch wirklich völlig überzogene Vorstellungen publiziert.
Zurückhaltung, Bescheidenheit und Freiheitsliebe sind den Schweden extrem wichtig. Wir merken vermutlich oft nicht, wenn wir den Bogen überspannen.

Gruß
Mario

Ist mir 2012 besonders in der U - Bahn von Bredäng nach Stockholm aufgefallen, wer hier den Bogen überspannt

Ich schliesse mich diesbez. den Ausführungen meiner Vorschreiber an.

Einmal Schweden genügte 2012.
Man liebt es, oder eben nicht.

Moin,
Du wirst bestimt einen tollen Urlaub haben. Wichtig ist es, wie überall, unauffällig aufzutreten, bescheiden zu parken, zu lächeln und freundlich zu grüßen. Und ganz wichtig ist, am für die Nacht ausgewählten Badeseeparkplatz ausführlich und prustend zu baden. Das sehen dann alle Schweden und sind zufrieden.
Nie Probleme gehabt, wir lieben Schweden....