Enge Dinette? - Lösung für das Leben zu zweit

  • Hallo,
    540er Fahrer und sogar manch andere kennen das Problem der engen Dinette. Sogar wenn nur zwei Leute Platz nehmen wollen, müssen sie sich erst mal absprechen, wer sich zuerst einfädelt. Und wer auf der Bank sitzen muss, hat die A....karte gezogen. Ich hätte das alles ganz anders gebaut. Meine Idee, das Bad zu verkleinern, erschien mir nun doch zu kühn.
    Hier ist nun meine simple Lösung - für uns perfekt, da wir nur zu zweit unterwegs sind.
    Man sitzt, in Relation zum Grundriss des Kawa, diagonal. Der Tisch ist 45x100cm². Er wird mit Strapsen an den Armlehnen des Fahrersitzes befestigt, die Riemen müssen zum Abnehmen nur gelockert werden. Das eine Bein wird geschraubt und bietet durch den großen Durchmesser eine gute Biegesteifigkeit. Klappbeine habe ich im Baumarkt ausprobiert, sie waren alle zu wacklig; das Bein muss ja die mögliche Drehbewegung des Fahrersitzes blockieren. Wenn man den Tisch aufsetzt, muss man eventuell noch die Höhe der Armlehnen justieren, was aber sehr schnell geht. Rotweingläser und Flaschen sollte man wohl lieber auf dem Küchentresen abstellen, der ist in Reichweite, aber Suppe essen kann man an dem Tisch ohne Probleme, auch wenn jemand mal aus Versehen gegen das Bein stößt. Aus Gewichtsgründen habe ich Pappel-Tischlerplatte genommen. Ist natürlich nicht nobel, aber sehr schnell und leicht zu bearbeiten, und wenn sie mal ganz unansehnlich ist, kann man sie schnell austauschen. Wo das Bein befestigt ist, ist noch ein Sperrholz-Querriegel, sonst würden die Schrauben des Beinflansches wohl schnell ausreißen. Ich hätte gerne eine Stabholz-Buchenplatte aus dem Baumarkt genommen, dann hätte ich sie aber aus Gewichtsgründen von unten ausfräsen müssen, und auch die Rundungen machen deutlich mehr Arbeit als beim Pappelholz, aber ich war einfach zu faul. Kommt vielleicht später noch.
    An der Bank ist nun ein Erweiterungsstück mit zwei Beinen, die man auf den Fotos kaum sieht. Wenn vier Leute mitfahren, wird die Erweiterung eingeschoben und rastet ein, das habe ich ganz einfach mit Holzstücken gemacht. (Wenn die Rückbank oft benutzt würde, würde ich noch eine zweite Raste machen, die die Sitztiefe um 10cm erweitert, und einen Schaumstoffkeil hinter die serienmäßigen Rückenkissen legen, dann könnte man sogar während einer längeren Fahrt hinten bequem sitzen - serienmäßig ist die Sitzposition bekanntermaßen grottenschlecht.)
    Die Kissen habe ich etwas halbherzig genäht, vielleicht verbessere ich sie noch. Mein Plan ist außerdem, die abscheulichen roten Flächen durch den beigen Stoff zu ersetzen, aber wer weiß, wann das mal passiert. Die Kissen werden an langen regnerischen Abenden durch weiche Kissen ergänzt. Das kleine Boxkissen soll als Armlehne dienen, das Kissen vor dem Fenster stützt das diagonale Kissen ab.
    Diese Lösung erfordert nur sehr geringe Eingriffe in die Substanz: Die Vorderwand der serienmäßigen Bank musste an der Oberkannte um 12mm abgesägt werden, damit die Erweiterung da reingeschoben werden kann. Der Tisch, den wir beim Kauf des Kawa vorfanden, wiegt 12,5kg (!!), man sieht auf dem Boden noch die Befestigungsplatte. Wenn bei der HU jemand was zu meckern hat, kommt ein Klapptisch rein, den ich als Übergangslösung gebaut hatte.
    Klar, das ist eine sehr private Lösung. Aber wenn ich die Bilder so sehe - sogar die Werbebilder - , auf denen Leute sich in die Bank gezwängt haben, dann kann ich mir vorstellen, dass jemand durchaus an meiner Idee weiterarbeiten möchte.
    Grüße von Volker

    Grüße von Volker
    Eura Quixta auf Ducato 250 (2,3l-120PS Iveco-Motor), 5,40m, Bj. 2011. 2017 gekauft und nach und nach radikal verändert, vom Aufbau sind nur noch 1/3 Eura und 2/3 Volker, Gewicht nach Schlankheitskur 2540 kg.
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  • Eine sehr unkonventionelle Lösung,-aber gut!
    Da hast Du Dir echt Gedanken gemacht und ich bin mir sicher, dass man das ganze nach und nach auch wirklich noch schöner ausführen kann.
    Was mich ein wenig stören würde ist die Tatsache, dass man nicht mal eben schnell auf den Fahrersitz kann um
    schnell wegzukommen. Die ganze Mimik muss dann immer erst abgebaut werden...


    Gruss
    Jörg

    Adria Van / Twin 640 SLX / 2017 / Ducato MAXI / 2.3L / 150PS / Markise/
    Klima Freshjet1700 / 100er Solaranlage / Alden Satanlage

  • Danke, Jörg, für die positive Rückmeldung. Der Abbau geht aber tatsächlich relativ schnell, da die Bank so bleiben kann. Um den Tisch abzunehmen, braucht man nicht einmal das Bein abzuschrauben (eine 8mm-Schraube, da dreht man einfach nur am Bein), sondern kann den Tisch mit angeschraubtem Bein aufs Bett legen, wenn man eine Sicherung dafür hat. Die Schlaufen muss man nicht mal öffnen, nur lockern. Wir übernachten nur auf Campingplätzen, da müssen wir nicht schnell mal eben wegkommen. Zur Schönheit: Unser Eura ist, was die Inneneinrichtung betrifft, auf der Schönheitsskala sowieso recht weit unten angesiedelt. Ich bin Deiner Meinung, nach und nach wwird es wohl auch noch schöner.
    Grüße von Volker

    Grüße von Volker
    Eura Quixta auf Ducato 250 (2,3l-120PS Iveco-Motor), 5,40m, Bj. 2011. 2017 gekauft und nach und nach radikal verändert, vom Aufbau sind nur noch 1/3 Eura und 2/3 Volker, Gewicht nach Schlankheitskur 2540 kg.
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  • Gute Idee und durchaus gute Ausführung. Wenn du einen Zwischenboden hast, kannst dir auch da einbauen:
    https://www.ebay.de/itm/Tischf…chfuss-Fuss-/251255297174
    Das gib es auch mit höhenverstellbaren Fuß. Der Unterteil wird in den Boden eingelassen. Die Dinger sind sehr stabil, wir haben nur eines davon für unseren Tisch, er kippelt ganz leicht (+-1 cm).


    Frage: Ist das auf deinem Avatar-Bild ein Lloyd?

  • Gute Idee und durchaus gute Ausführung. Wenn du einen Zwischenboden hast, kannst dir auch da einbauen:
    https://www.ebay.de/itm/Tischf…chfuss-Fuss-/251255297174
    Das gib es auch mit höhenverstellbaren Fuß. Der Unterteil wird in den Boden eingelassen. Die Dinger sind sehr stabil, wir haben nur eines davon für unseren Tisch, er kippelt ganz leicht (+-1 cm).


    Frage: Ist das auf deinem Avatar-Bild ein Lloyd?


    Zur Frage: Ja, es ist ein Lloyd. Das Bild entstand 1970 in Jugoslawien. Ein kleiner Fiat wäre natürlich viel schöner gewesen und hätte nicht so ein plötteriges Motorgeräusch gehabt, aber auch viel teurer: Der Lloyd kostete nur 150DM. Zuerst war es eine Limousine, dann fand ich beim Schrotthändler einen Kombi mit Frontschaden und tauschte für 15 Mark Dach und Hinterteil. Da alles geschraubt war, war der Umbau an einem Vormittag erledigt! Den Innenhimmel habe ich natürlich nicht montiert, war ja auch völlig überflüssig. Genial, dass das Kombiheck genauso zwischen die Kotflügel passte wie das Limousinenheck.


    Danke für den Tipp mit dem Tischfuß. Wenn man da eine stabile Lösung fände, wäre sogar die Verbindung mit dem Fahrersitz nicht nötig. Nur: Ich habe versucht herauszubekommen, was unter dem erhöhten Fußboden ist, habe aber die seitliche gebogene Verkleidung nicht abbekommen, konnte also nicht sehen, was darunter ist. Ein anderer Grund war, nichts voreilig zu bohren, ohne sicher zu sein, ob es auch funktioniert. In dieser Hinsicht bin ich zwar durchaus etwas sorglos (siehe meinen Bericht über den Umbau unseres Küchenblocks), aber da unser Hund da unten rumkrabbelt, bin ich doch etwas vorsichtig, er könnte sich vielleicht mit einer Pfote dort verfangen. Ich überlege allerdings, noch einen relativ flachen Holzring auf den Fußboden zu schrauben, damit die Position des Tischbeins etwas besser fixiert ist.
    Weiß denn jemand, was sich unterhalb des Podests befindet, etwa da, wo unser Tischfuß steht? Das wäre dann ein schönes Projekt für die nächste Bastelphase.
    Grüße von Volker

    Grüße von Volker
    Eura Quixta auf Ducato 250 (2,3l-120PS Iveco-Motor), 5,40m, Bj. 2011. 2017 gekauft und nach und nach radikal verändert, vom Aufbau sind nur noch 1/3 Eura und 2/3 Volker, Gewicht nach Schlankheitskur 2540 kg.
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  • Heutzutage einen Lloyd zu haben wäre interessanter als einen Fiat 500 :)
    Genial, was du da schilderst mit dem Umbau auf Kombi :)


    Zum Tischfuß. Du kannst unten aber auch so einen erhabenen montieren, wie der obere. Hast dann den Knubbel hochstehen. Wir haben im T3 auch den Knubbel vor der Bank und uns hat der noch nie gestört. Der ist aber praktisch im Gehbereich.


    Den Tischfuß habe ich mir von einem genialen "Blechschuster" (karosseriespengler) kürzen lassen, der hat unten den Konus neu geformt. Alternative wäre gewesen, den Fuß zwei mal durchzuschneiden und zusammen zu schweißen.

  • Hannes, Du lässt ja nicht locker, und das ist auch gut so. Ich habe bisher den Bodenteller des früheren Tisches, der kurioserweise direkt im Beinbereich der Rücksitzbank war (Kniescheibenbruch bei Vollbremsung eingebaut), verachtet, man sieht ihn auf einem der Fotos. Aber er ist brauchbar, er ist so flach, dass ich ihn an der Stelle anschrauben kann, wo jetzt das Tischbein ist. Nun wird das Tischbein umgedreht, denn oben ist eine 10mm-Schraube, die in den Bodenteller passt, und für die Verbindung zur Tischplatte habe ich einen Flansch bestellt. Danke für die Idee. Den Tisch werde ich etwas kleiner machen und dann eine stabverleimte Buchenplatte nehmen, die ich von unten mit der Fräse aushöhlen werde, damit sie nicht so schwer ist. Hat natürlich den Vorteil, dass man keinen Umleimer braucht, der sich doch irgendweann mal löst.
    Vom Aussehen und von der Bequemlichkeit her wäre es natürlich gut, eine durchgehende kleine Matratze für die nun erweiterte Sitzbank zu machen (ich habe als Ruehständler Zeit), aber dann müssen wir immer erst überlegen, ob wir vielleicht doch mal jemanden mitnehmen müssen, und dann passt es wieder nicht. Die Verkleinerung der Sitzbank ist in 30Sekunden getan, die Polster landen dann auf dem Bett. Erst mal steht der nächste Kurzurlaub an, da zeigt sich, was noch verbessert werden kann.
    Grüße von Volker

    Grüße von Volker
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