Faltkajak oder aufblasbares Kajak?

  • Was haltet ihr den davon? Gesehen auf der Peene.


    Hallo Dietmar,


    bei motorisierten Kajaks können wir bissl mitreden. Ich würde das gerne mal in Fahrt sehen. Gibts evtl. noch mehr Bilder davon? Könnte sein, dass das Konstrukt abgeht wie Schmidts Katze. Der Kajakrumpf in der Mitte läuft zunächst als Verdränger, die beiden Surfboards dagegen sind gleitfähig. Aber ob 5 PS ausreichen, um ins Gleiten zu kommen? In den 60er Jahren gab es ein Faltboot, das durch ein paar kleine Unterwassertragflächen mit 7,5 PS ins Gleiten kam. Höchstgeschwindigkeit ca. 50 km/h. (Nachzulesen HIER)


    Wer sich über solche innovativen Basteleien abfällig äußert, verrät eigentlich nur was über sich selbst.
    In einer Schleusenkammer hätte ich lieber das Selbstgebastelte neben mir, als den fetten Angeberkahn.


    Senten- und Spantenbruch
    wünschen Jutta+Jürgen

  • ....ja der Aufbau ist für manche nicht ohne wie bei allen anderen Booten vorher testen. Wenn man geübt ist braucht man gut 20 min für ein Boot z.B. das Big Kahuna.


    Richtig. Ein Klepper Aerius steht schneller. Aber auch beim Feathercraft lässt sich mit Routine manches optimieren. Ich habe z.B. am Anfang beim Spannen schön nach Anleitung Rastung für Rastung rundum abgearbeitet. Das hält natürlich mächtig auf. Inzwischen schaffe ich auch 4-5 Rastungen in einem Rutsch. Ebenso habe ich mir das "Spannwerkzeug" optimiert. Dieses ist mir nämlich oft abgerutscht, weil das im Alurohr befindliche Kunstoffteil einerseits rutschig ist und sehr glatt. Ich habe mir dieses stark konkav geschliffen und dadurch hat der Stab nun beim Spannen eine deutlich bessere Führung.


    So schaffe ich den Big Kahuna an guten Tagen deutlich unter 15 Minuten und nähere mich so den Bestzeiten aus alten Klepper Tagen an;).....


    Gruß
    Skye

  • Offene Kajaks sind eher ein Badespielzeug für schönes Wetter. Wer mal ohne Spritzverdeck in schlechtes Wetter gekommen ist, weiß was ich meine.
    Origamiboote gibts ebenfalls schon einige Zeit. Die Problemzonen sind die Knickstellen. Sie werden undicht. Weder Oru noch Nortik haben das bisher wirklich gelöst.


    Wer nicht nur ein Spielzeug, sondern ein ernstzunehmendes Boot mit hohen Gebrauchswert und kleinem Packmaß haben will, kommt kaum um das klassische Faltboot nach dem Haut-und-Knochen-Prinzip herum. Erfolgsmodell seit über hundert Jahren.


    Womit haben Nansen und Johansen ihre arktische Wanderung gemacht? Mit was für Booten ist Herbert Rittlinger den ganzen Amazonas runtergefahren? Womit hat Hannes Lindemann den Atlantik überquert? Wie hat Arved Fuchs Kap Hoorn umrundet?


    Das eigentliche Problem sind die gewachsenen Ansprüche der Leute. Die Quälerei beim Auf- und Abbau schreckt ab. Ein Faltboot müsste heutzutage von alleine aufspringen wie ein Regenschirm oder ein Wurfzelt.


    Senten- und Spantenbruch
    J+J

  • Stimmt.


    Und 72 Tage war er unterwegs. Jeden Tag ne Dose.
    Hat dennoch 25 kg verloren.


    Jetzt sach noch ma eina, Bier mache dick...


    ...und nur 3 Liter Trinkwasser mitgenommen. Es war eine absichtlich herbeigeführte Schiffbruch-Situation um Überlebenschancen zu testen. Schiffe die ihm helfen wollten, bekamen als erstes "No Help!" zu hören. (Solche Geschichten gehen nicht immer gut aus. z.B. Tim Weltermann.)


    Dabei war der Doktor Lindemann durchaus nicht lebensmüde. War nicht seine erste riskante Atlantiküberquerung. Er wusste genau worauf er sich einlässt. Gegen Kenterungen hatte er an dem Boot einen kleinen Ausleger aus einem halben Paddel und einem Stück Autoreifen. Gekentert ist er trotzdem. Bevor das Boot ins Museum kam, musste der Ausleger ab. Es heißt, der Hersteller (Klepper) hätte was dagegen gehabt.


    Auch dazu ein Buchtip.



    viel Spaß
    Jutta+Jürgen

  • Danke für die Buchtipps. Sind sicherlich beides jeweils riesen Leistungen gewesen! :s12


    beides?


    Rittlingers Amazonasfahrt im LFB-Nanuk dürfte nicht weniger abenteuerlich gewesen sein. Aber die hatten alle ausgereifte Faltboote zur Verfügung. Diesen Sommer haben wir uns in Oslo die beiden Originalboote angesehen mit denen Nansen und Johansen 1895 durch das Polareis gewandert sind. (Eins liegt neben der Fram, das andere auf dem Holmenkollen.) Gleich daneben das selbstgebastelte Boot mit dem Nansen und Sverdrup 1888 nach ihrer Grönlanddurchquerung 100 km quer über die Davisstraße gepaddelt sind. Die meisten Besucher rennen unbesehen daran vorbei, weil sie sich auf das merkwürdige Ding aus Segeltuch und Stöcken keinen Reim machen können. Sieht wirklich nicht wie ein Boot aus. Unglaublich, was die sich damals getraut haben. Das waren noch echte Helden.


    J+J

  • Zitat

    Sind die vom Materiel her auch so haltbar?


    Die Drop Stitch Materialien werden im iSUP Bereich schon länger erfolgreich eingesetzt. Ich denke diese Art wird es in Zukunft noch öfter zu sehen geben.

  • Ich habe die Tage das neue "Scubi 1 XL" beim Globetrotter in Köln (die haben dort ein recht großes Indoor-Wasserbecken mit richtigem echten, nassen Wasser drinnen :D) ausprobieren können, und bin von dem Boot sehr angetan! Ich konnte bei dieser Gelegenheit weitere für mich in Frage kommende Boote von Grabner (u.a. Holiday II) und Gumotex (Framura) ausprobieren, und es ergab sich im direkten Vergleich ein eindeutiges Bild pro Scubi! Es ist natürlich immer davon abhängig, was man damit machen möchte und wie die persönlichen Präferenzen aussehen. Wenn es unbedingt ein Luftboot sein muss, weil man z.b. Gewässer mit sehr geringem Tiefgang befahren möchte, wäre so ein Luft/Faltboot Hybrid wie das Scubi nicht die beste Wahl. Die Gefahr, das man sich bei dem dann unvermeidlichen Bodenkontakt die Bootshaut beschädigt, ist groß. Dort haben Luftboote die besseren Karten. Besonders dann, wenn das Material so genial robust beschaffen ist, wie bei den Grabner Booten. Dafür verfügt das Scubi 1 XL Aufgrund der Ausgeprägten Bootsform und der Wasserlage mit echtem Tiefgang über Eigenschaften, welche einem normalen Hartschalenboot schon recht nahe kommen, und bietet Vorteile in Punkto Geschwindigkeit und Geradeausstabilität. Ich konnte auch das bisherige Scubi 1 im trockenen kurz probesitzen. Bin ca. 175 cm, schon das sitzen war dort ziemlich beengt, eine Gepäckmitnahme ist kaum bzw. nur sehr eingeschränkt möglich, weil dem Boot ganz einfach der Platz dazu fehlt.


    Die Beratung beim Globetrotter war übrigens sehr gut! Freundlich, Kompetent und man nimmt sich für jeden Kunden seeeehr viel Zeit. Aber ich will da jetzt keine Reklame für machen. Es gibt darüber hinaus natürlich ettliche weitere Möglichkeiten seitens diverser Händler/Hersteller, welche Probefahrten auf echtem Wasser anbieten. Grabner organisiert z.b. eigene Testtage an richtigen Gewässern. Ich kann nur jedem Boots-Interessierten empfehlen, vor dem Kauf mit den in Frage kommenden Booten eine kleine Probefahrt zu machen. Vor allem für Leute die (wie ich als Anfänger) von der Materie noch wenig Ahnung haben und Boote nicht schon Aufgrund ihrer Papiereigenschaften vernünftig einschätzen können, ist ein Test unbedingt empfehlenswert. Man kauft sonst garantiert das falsche Boot. Ich hatte z.b. Aufgrund diverser sehenswerter Youtube-Videos bereits das Grabner Explorer I in der engeren Wahl und war schon drauf und drann, mir eines zu bestellen. Aber schon beim ersten Probesitzen im trockenen fiel das Boot, zu meiner größten Überraschung, bei mir durch. Für mich hat die Ergonomie gar nicht gepasst. Kauft man so etwas blind und in treuem Glauben, dass das schon passen wird, erlebt man unter Umständen sein blaues Wunder.


    Das Scubi 1 XL habe ich übrigens noch nicht gekauft, weil schlicht und einfach nur ein einziges Testboot vorhanden war, jedoch noch kein einziges zum kaufen. Also werde ich noch ein paar Nächte drüber schlafen können oder müssen. Im Prinzip ist die Entscheidung aber schon gefallen.


    :s12

  • Wir sind viele Jahre unterwegs gewesen mit unseren Kids alle im selbstgebautem Holzkanadier. Später noch mit weiteren Kinderbooten.


    http://ulrichfaust.zenfolio.co…92255/h169851b6#h169851b6


    er war eben für die ganze Familie, 2 Erwachsene drei kleine Kinder und Hund sowie Gepäck für mehrer Tage fanden darin Platz. Es ist ein Super Boot wie ich finde, für eine bestimmten Einsatzbereich. Die Kids wurden größer und der über 5 Meter lange Holzkanadier ist jetzt viel zu groß für nur zwei Personen. Außerdem habe ich ehrlich gesagt keinen Bock mehr auf die Maloche, Boot rauf, Boot runter. Dennoch wollten meine Frau und ich gerne die Option haben, unkompliziert hier und da mal mit eigenem Boot ins Wasser zu kommen.


    Wie schon oben beschrieben: Jeder muss wissen was er machen will mit dem Boot! Wir wollten eben ein Boot, welches ohne viel Aufwand zu Einsatz kommen kann und möglichst wenig Platz wegnimmt. Nett wäre es, wenn es nicht soviel kostet, sind aber immer bereit für Dinge die uns überzeugen, auch mehr Geld hinzulegen. Der Einsatz ist vorgesehen für Tagestouren, die meisten Einsätze werden sich sicher auf Stunden begrenzen! Keine großen Expeditionen mehr, gerne auch ein bisschen WW doch nicht über WW2. :)

    Hatten uns dann auch die Scubis angesehen und probegefahren, auch viele anderen Dinge. Haben uns dann nach langem hin und her für das Gumotex Palava 400 - Kanadier Boot entschieden. Dies haben wir nun bereits mehrmals in meist ruhigen Gewässern/Flüssen in Gebrauch gehabt.


    http://ulrichfaust.zenfolio.co…00378/h7ced805c#h7ced805c


    http://ulrichfaust.zenfolio.co…00378/h7ced805c#h7b67f57c


    http://ulrichfaust.zenfolio.co…61710/h7a55f83f#h7a55f83f


    Ganz klar: Wir sind begeistert! Es macht einen Heidenspaß mit dem Teil. Es ist in 10 Minuten aufgebaut, in 15 Minuten sauber wieder abgebaut und man kann damit wirklich einen großen Einsatzbereich mit abdecken. Es ist absolut robust in der Handhabung und erlaubt Dinge, wo mein Holzkanadier sich bedanken würde. Es ist verstaut in einer Kiste unterm Bett, wiegt keine 20 Kilo mit allem Zubehör. Und kostet round about 700.-Euro neu. Da bekomme ich einen Scubi für! Von unserer Seite aus also eine klare Empfehlung! Aber wie gesagt, wenn man für sich z.B. klar hat, es soll KEIN Canadier sein oder ich will mein eigenes Boot, dann muss es eben was anders sein. Oder oder oder.......wir sind total happy mit dem Teil!

    Lieben Gruß von der Ostsee, Ulrich
    Fiat Ducato 290 Malibu 640 mit Alko ACS Umbau EZ: 5-2015 148PS

  • ...Und kostet round about 700.-Euro neu. Da bekomme ich einen Scubi für!...


    Also das neue Scubi 1 XL kostet Listenpreis 995,- Euro! Paddel, optionales Steuer und die Spritzschürze gehen extra! Das Boot ist aber seinen Preis wert, sofern sich das nach dem ersten Test sagen lässt. Es macht konstruktionsseitig, vom Material und von den Fahreigenschaften her jedenfalls einen rundherum guten Eindruck. An das Palava und ähnliche Boote habe ich auch schon gedacht. Aber als Einzelperson mit einem Stechpaddel herumgurcken? Naja, ich weiß nicht. Da braucht man ein Boot das gut mit Doppelpaddel zu fahren ist. Ja und so ein feines schickes Holzboot ist eine feine Sache. :rolleyes:

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