Fiat Ducato 2,3l multijet2, 150PS - Störung Automatikgetriebe

  • Hallo,
    ich habe einen Chausson auf Basis Fiat Ducato 2,3l multijet2 - 150 PS, Bj. 2017 mit Automatikgetriebe welches bereits nach 17600 Km sehr plötzlich den Betrieb einstellte. Beim Anfahren krachte es beim Hoch- uns Runterschalten und nach ca. 500 m sprang es in N uns es ging kein Schaltvorgang mehr. Reparaturzeit in Frankreich 3 Wochen in einen Fiat Professional Werkstätte in Distre. Nach nunmehr 760 gefahrenen Kilometern das gleiche! Es lassen sich nur mit Zündung ohne den Motor zu starten die Gänge einlegen 1, 1Auto, R, R Auto, N Auto. Sobald man den Motor startet kommt die Warnung "Getriebe kontrollieren lassen siehe Handbuch" und das Getriebesymbol leuchtet. Will man einen Gang einlegen kommt die Meldung "Gang nicht verfügbar" und es bleibt auf N.
    Hat jemand Erfahrung mit diesem Problem?

  • Erstmal alle Flüssigkeitsstände kontrollieren (kleiner zylindrischer Behälter mit Bremsflüssigkeit + primatischer Behälter mit Hydrauliköl)
    Nach Öffnen der FAHRERTÜRE (stehender Motor) muß der Stand im Hydraulikölbehälter auf nahe max stehen!
    Auch ein Wechsel des Hydrauliköles auf das Liqui Moly Zentralhydrauliköl (welches ich im Forum hier schon mal empfohlen hatte bzw. welches von den Selespeed Experten empfohlen wird, könnte helfen, sofern es sich um Schwergängigkeiten handelt.


    Danach Fehlerspeicher auslesen mit MuliECUscan.
    Könnte ein Fehler im Positionssensor der Schaltkinematik sein oder die Kalibrierdaten sind "gekippt" oder der Schaltaktuator (Gang-/Schaltgassenwähler) hängt.
    Mit MultiECUscan kann man die Kalibrierroutine (neu lernen der Schaltpositionen) starten, was auch helfen könnte.


    Gruß
    Michael

  • (welches ich im Forum hier schon mal empfohlen hatte...


    Hat er sicher nicht gelesen, er hat sich erst heute angemeldet.


    Lieber Hans,
    schön, dass dich dein Weg in unsere Community geführt hat. Ein herzliches Willkommen vom Team. Dein Getriebeproblem hat für Dich im Moment natürlich höchste Priorität und wir versuchen gerne, Dir weiterzuhelfen. Allerdings ist dieses Forum keine Wissensdatenbank, bei der man sich bedient und dann wieder abhaut. Wir gehen davon aus, dass Du Dich, wenn Dein Problem gelöst ist, auch weiterhin hier beteiligst. (Sonst hättest Du Dich ja nicht angemeldet, oder? ;))


    Da wir gerne wissen, wer bei uns dabei sein will, bitten wir dich, bei Gelegenheit das da zu lesen und dich dann dort vorzustellen.


    Gruß
    Matthias

  • Hallo Michael, hallo Matthias,
    danke für Eure rasche Antwort. Behälter mit Bremsflüssigkeit + primatischer Behälter mit Hydrauliköl zeigen voll.
    Ein Austausch auf das Liqui Moly Zentralhydrauliköl werde ich nach erfolgter Reparatur und die Rückführung des Fahrzeug an meinen Heimatort nach Salzburg mit meiner Werkstätte besprechen > Danke.
    Ich habe bei dieser Kontrolle der Flüssigkeiten auch festgestellt, dass durch die letzte Reparaturwerkstätte einige Kabel und Schläuche nicht wieder ordentlich verlegt, Kabelschutz Ummantelungen ausgerissen und auch nicht in die dafür vorgesehenen Halteschellen geklemmt wurden. Pfusch hoch 3!!! Der Fehlercode beim Auslesen war damals "ERROR TMC P2919-64"
    Inzwischen stehe ich seit Samstag wieder auf einem Platz vor der Fiat Professional Werkstätte in Cagny und warte auf eine Antwort der Werkstätte ob der Getriebeschaden hier repariert werden kann ....?
    Beste Grüße vom Parkplatz Fiat in Cagny - Hans

  • Dieser Fehlercode indiziert das Ausrücklager bzw. seinen Hubsensor.
    Im einfachsten Fall ist Luft im Bremsflüssigkeits-Kupplungskreis. Im worst case muß das komplette Getriebe raus und der Zentralausrücker muß erneuert werden. Im mittelschweren Fall ist der Medienübertrager von der Schalthydraulik zur Kupplungshydraulik defekt.


    Die Bremsflüssigkeit in dem kleinen zylindrischen Behälter ist UNBEDINGT JÄHRLICH zu wechseln, abweichend von der Fiat Vorgabe "nur Kontrolle".
    Bremsflüssigkeit ist wasseranziehend (hygroskopisch) und nach einem Jahr ist in dem kleinen Behälter in den meisten Fällen bereits der Wassergrenzwert von 1...2% erreicht.


    Ich empfehle Dir hierzu die Bosch ENV6, da diese ein Intervall von 3 Jahren aufweist, sehr dünnflüssig und damit dynamikunterstützend und sehr schmierwirksam ist. Darüber hinaus erfüllt diese Bremsflüssigkeit als einzige am Markt ALLE Normen !
    Der regelmäßige Wechsel garantiert neben der Wasserentfernung auch eine definierte Schwellung der Dichtungen (
    [LEFT]gemäß Norm)[/LEFT]
    was Undichtigkeiten vorbeugt.
    Ich hoffe Dir hat keiner irgendwelche Öle hier eingefüllt ?!


    Die Werkstätten kannst Du bei diesem Thema leider komplett vergessen !
    Da braucht es Spezialisten wie z.B. Fa. Bellmann.


    Meine kurzfristige Empfehlung: den Kupplungskreis komplett spülen/entlüften und neu befüllen mit verfügbarer DOT 4 Bremsfflüssigkeit.
    Dazu muß der Entlüfternippel (Gummikappe abnehmen) an der Getriebeoberseite (Nahe Spritzwand auf der Kupplungsglocke) an ein Bremsentlüftungs-Unterdruckgerät (im einfachsten Fall) Handpumpe angeschlossen werden. Mit der Hand den Zweiflach 90 oder 180 Grad (leider wieder vergessen) nach links drehen bis Flüssigkeit austritt. Ca. 250 ml durchspülen, nachdem vorher der zylindrische Behälter leergesaut und neu befüllt wurde. Immer darauf achten dass beim leersaugen noch ein Rest an Flüssigkeit im Behälter verbleibt um Luftansaufgen zu vermeiden.
    Danach Nippel wieder von Hand zurückdrehen und Kappe aufsetzen.
    Fehlerspeicher löschen !
    Sollte der Fehler wieder auftreten, muß erst geprüft werden, ob der Fehler am Medienübertrager (Schalt-Ölhydraulik zu Kupplungshydraulik-Bremsflüssigkeit) liegt oder am Zentralausrücker bzw. der zugehörigen Hubsensierung.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael,
    danke für diese ausführliche Hilfestellung, 50% für mich absolut Bahnhof, da ich mich nur mit manuellen Getrieben einigermaßen auskenne.
    Bellmann ? Ich hab im Internet F1-Hydraulik.de gefunden, Neuburg an der Donau ist nicht weit weg von mir, werde ich mal kontaktieren. Vielen herzlichen Dank.
    Mein Womo wird in den nächsten 3 Wochen von Caen nach Österreich zu einer Fiat Werkstätte in der Nähe von Salzburg abgeschleppt, dann sehe ich weiter.
    Ich werde Deine Empfehlung bei der Werkstätte vorbringen. Ich hoffe die reparieren schneller und auch nicht so schlampig wie hier in Frankreich.


    P.S.: wenn die (Fiat) KFZ-Werkstätten so gut arbeiten würden wie die Womo Stellplätze in Frankreich sind, dann wären sie 2 facher Weltmeister! So sind sie in dieser Disziplin so gut wie der Fußballclub des Vatikan!


    Beste Grüße Hans

  • Wenn Du Dich mit manuellen Getrieben auskennst ist das schon mehr als 50% ! Dieses italienische Wundergetriebe ist in der Basis ein manuelles Getriebe, bei dem das Kupplungspedal bzw. der damit verbundene Geberzylinder durch einen Medienübertrager nachgebildet wird. (Die Fiat Bezeichnung kenne ich nicht.) Die Schalthebelkinematik wird ebenfalls hydraulisch von 2 Hydraulikzylindern (Gassenwahl + Gangwahl) mit jeweiligen Ventilen bedient. Dieser Übertrager ist ein kombinierter Geber- u. Nehmerzylinder. Auf der Nehmerseite wird dieser mit 50 bar Hydrauliköl von der Hydraulikeinheit über ein elektrisches Ventil (EV0) versorgt, während auf der Geber-Seite der erforderliche Hydraulikdruck für den hydraulischen Zentralausrücker der Kupplung mittels Bremsflüssigkeit generiert wird. Man spart sich dadurch eine 2. Hydraulikpumpe für die Bremsflüssigkeit. Auf beiden hydraulischen Seiten darf keine Luft vorhanden sein und auch keine Undichtigkeiten oder Klemmer. Das wird überwacht mittels einem Hubsensor. Wenn dieser Hubsensor etwas anders misst als erwartet wird, wird dieser Fehlercode gesetzt. Da kann der Sensor selbst defekt sein oder die beteiligten Hydraulikelemente. Einen elektrischen Fehler des Sensors (Unterbrechung, Kurzschluß) wird in der Regel direkt erkannt (Pinpointing). Evtl. steckt diese Info in der Nachziffer -64. Das sollte eine gute Werkstatt (???) Dir sagen können und der Fehler wäre eindeutig zuzuordnen.
    Alles keine rocket science und beherrschbar !


    Gruß und viel Erfolg
    Michael

  • Hallo Michael,
    ich bin heute Nacht aus Caen in Frankreich in Salzburg nach ca. 1200 Km Bahnfahrt angekommen.

    Wie ich aus Deinen Erklärungen entnehmen kann bist Du eine echter Spezialist auf diesem Gebiet !!!


    Der erste Getriebeschaden hat sich auch so angekündigt. Beim Schalten von N auf 1Auto, also beim wegfahren an der Kreuzung, hat der Gang beim einrasten gekracht und geruckt wie wenn bei einem manuellen Getriebe die Kupplung schlampig getreten wird. Beim automatischen Hoch- und Runterschalten dann genauso, bis schließlich nach ca. 1 Km im 4. Gang dieser raussprang und sich kein Gang wieder einlegen lies. Beim 2. Getriebeschaden (nach 760 Km) hat sich das gleiche angekündigt. Daraufhin habe ich noch manuell bis in den 2. Gang hochgeschalten und bin in diesem 15 Km als Kolonnenars....., bis zum nächsten Parkplatz gefahren. Von dort wurde das Womo abgeschleppt. Es war auch nicht mehr möglich aus der Stellung N einen Gang einzulegen.


    Hast Du Kenntnis ob diese Getriebeprobleme bei mehreren Ducato 2,3l mulijet2 der Baureihe 2016/2017 auftreten. Ich habe mich mit einem Mechaniker in Frankreich bei Fiat (mit Händen und Füßen in gebrochenen Englisch unterhalten) er sagte so ähnlich wie " cette automatique est une merde totale" was ich leider nicht ganz verstanden habe, da ich fast kein Französisch spreche.


    Wenn es möglich wäre das Automatikgetriebe auf ein Schaltgetriebe umzubauen, würde ich es machen lassen. Leider ist das laut Fiat unmöglich!
    Ich melde mich wieder wenn das Womo in Österreich ist (voraussichtlich in 3 Wochen) und werde Bericht erstatten was die Fiat Werkstätte hier sagt und das diese Problematik anderen "Gleichgesinnten" (Leidtragenden) hilft.


    Ich werde das kastenwagenforum.de öfter besuchen und hoffe auch mal mit meinen Erfahrungen auf diversen anderen Gebieten den Besuchern dieses Forum helfen zu können.


    Beste Grüße Hans aus Salzburg


  • Wenn es möglich wäre das Automatikgetriebe auf ein Schaltgetriebe umzubauen, würde ich es machen lassen. Leider ist das laut Fiat unmöglich!


    Diese Aussage ist, in meinen Augen, totaler Blödsinn.
    Da es das Auto auch mit manuellem Schaltgetriebe gibt, kann auch eine verbaut werden. Der Aufwand ist aber sicherlich immens und damit immens teuer.
    Das Automatikgetriebe im Duc ist ja auch "nur" ein automatisiertes Schaltgetriebe.

  • Was diese Getriebe zum völligen Sche& macht, ist hauptsächlich die totale Abwesenheit von Fachkompetenz bei den offiziell zuständigen Werkstätten und der fehlerbehaftete Hinweis in den Wartungsplänen "Kontrolle" statt Wechsel der Betriebsflüssigkeiten.
    Es gibt darüber hinaus einen häufigen Fehler mit dem fehlerhaften Relaiskontakt für die Hydraulikpumpe (in diesem Fall wohl nicht akut, evtl. aber auch latent)
    Außerdem sollte nach ca. 8J. der Druckspeicher gewechselt werden (10 Minuten Arbeit), bevor dieser durch Bruch der Membran äußerst seltsam anmutende und sicherheitskritische Fehlerbilder ohne Fehlerspeicher Eintrag generiert und Folgeschäden (z.B. Hydraulikpumpe) nach sich zieht.


    Laß Dir von den ahnungslosen Werkstätten keinen Bären aufbinden, das wird schon wieder !
    Der Kupplungs-Zentralausrücker bei den Duc's hat es auch ohne Automatik in die ADAC-Pannenhitliste geschafft. Beim Handschalter ist es aber schneller diagnostizierbar. Aus meiner Sicht wird fast immer vergessen die Bremsflüssigkeit im Kupplungskreis zu wechseln/zu spülen, weil zu faul oder zu unwissend !


    Gruß
    Michael

  • Ich kann Michael nur komplett zustimmen. Habe beide Flüssigkeiten bei meinem Duc bereits getauscht. Bremsflüssigkeit sah nach 2 Jahren eher aus wie Honig und das Hydrauliköl war wesentlich dunkler als das neue (das ist jedoch aber keine Aussage, dass es tatsächlich "kaputt" ist). Wie auch immer, der Wechsel beider Flüssigkeiten ist weder viel Arbeit noch teuer - also machen, dann ist man auf der sicheren Seite! Eigenartigerweise scheinen sich die Zweitbefüllungen bei mir besser zu halten als die Werksbefüllung (kann ich mir nicht recht erklären....???).


    Zuvor habe ich bei mehreren Fiat-Werkstätten zum Wechselintervall versucht schlau zu machen. Auch beim Camper-Service. Geht nicht! Geht einfach nicht - keine eindeutige plausible begründete mehrheitliche Empfehlung auszumachen....


    Ich finde die Komponenten der Comfortmatic - soweit dies von außen erkennbar ist - durchaus solide und vertrauenserweckend konstruiert. Das macht Mut. Die Mitarbeiter in den Fiat-Werkstätten erhalten meiner Meinung nach von Fiat wohl kaum Informationen über die Comfortmatic, weder über deren genaue Arbeitsweise, noch zu Funktionstests und zur Fehlersuche und eben nicht mal zur Durchführung der Wartung, um einen langjährigen sicheren Betrieb zu erreichen. Ich kann mir dieses Desinteresse gegenüber letztlich dem Kunden mit dieser Automatik einfach nicht erklären (....es passt einfach nicht in meine Gedankenwelt...)


    Die Wechselintervalle werde ich beibehalten, bislang hatte ich trotz vieler Passfahrten und einem "persönlichen Gewicht" von rund 3800kg (aufgelastet) noch nie ein Problem damit und bin auch hoch zufrieden mit meinem Duc (bislang generell keine ernsten Probleme/Pannen). Es gibt also auch positive Beispiele.
    Aber ich habe wirklich Bedenken, wenn dieser mal in die Werkstatt soll/muss, weil etwas ansteht, was ich weder selbst machen kann/möchte und von Allerweltsarbeiten wie Bremsen, Auspuff, Motorwartung abweicht und eben dann doch meine Comfortmatic betrifft. Oooohhhjeee...... :confused:
    Kürzlich habe ich einen neuen PKW angeschafft - diesen aber aus dem Hause Fiat zu holen, da bin ich nicht mal im Ansatz auf die Idee gekommen. Diese Unternehmensphilosophie ist mir so was von fremd...


    Lassen wir uns die Freude nicht nehmen - viele Grüße
    Bäda

  • Vorweg: (Autobahn und Schnellstraßen habe ich noch keine 500 Km zurückgelegt, hab ich im Navi gleich raus genommen, Schotterstraßen sind drin!).
    Bezüglich Passfahrten gehöre ich sicherlich zur Spitze !!! Es sind auf den 18000 Km welche das Womo nun am Tacho hat (bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 31 Kmh) doch schon über 20 Pässe.
    Diese fahre ich meist im manuellen Modus im 2.3. Gang, zwischen 1500 und 2500 Upm bergauf und bis 3000 Upm bergab um das ständige Schalten der Automatik beim Gaswechsel und den Steigungen zu verhindern und um das Getriebe/Kupplung zu schonen. Fehler ???


    Bezüglich 1. Getriebeschadenreparatur bei der Fiat Professional Werkstätte in Distre > ich habe nach dem Tip vom Michael mal nach den Flüssigkeiten gesehen und mit erstaunen festgestellt, dass die Werkstätte den Ablaufschlauch für das Wasser unterhalb der Scheibenwischer einfach auseinandergesteckt, geknickt und um 180° gedreht daneben einfach reingesteckt hatten! Find ich echt Super! Auch der Kabelstrangschutzschlauch beim Hydraulikbehälter ist beschädigt und wurde nach der "Reparatur" nicht in die dafür vorgesehenen Halteschellen eingeklemmt. Sollte jemand mal diese Werkstätte benötigen ... na ja? Die Reparatur hat ja schließlich ganze 764 Km gehalten :fingerr:


  • Hallo Hans,
    ja da haben wir ein ähnliches Fahrprofil, ich meide auch Autobahnen und Schnellstraßen und bin geneigt jeden mir auf dem Weg liegenden Pass zu fahren, sofern die Zeit nicht drängelt (berufstätig) und das Wetter Sinn dafür macht.... Am Schalten per Hand wird das sicher nicht liegen, weil die Getriebesteuerung ja nur Schaltwechsel zulässt die "technisch zulässig" sind. Ich selbst schalte eher selten per Hand. Ich lege bei Steigungen/Gefälle die "UP-Taste" ein und dann passt das bei mir recht gut. Nur an sehr steilen Stücken schalte ich per Hand, weil es sonst vorkommt, dass ein Gang höher von der Steuerung zunächst versucht wird, das Drehmoment nicht ausreicht und dann geht es wieder zurück. Aber da muss es wirklich sehr steil sein. Kann man machen wie man möchte - wird (darf) nicht schädlich sein. Auf gerader Strecke habe ich anfangs öfter versucht per Handeingriff (....z. B. eher in den 6ten) Sprit zu sparen, aber jedes mal wurde es dann leicht schlechter - nun lasse ich es, die Steuerung ist hier offenbar doch recht gut abgestimmt und programmiert.


    Deine Bilder. Ja Hans, ich sehe in dieser Werkstatt wurde mit viel Liebe zum Detail, mit Herzblut gearbeitet von Menschen die Ihren Job als "Berufung" empfinden. Genau vor solchen "Treffern" speziell auf Reisen habe ich auch große Sorge.... Auch wenn die Werkstatt schon ausgelastet sein sollte und jetzt dein Wagen auch noch angeschleppt wird und zwischengeschoben wird - nein so sollte er nicht zurück an den Kunden kommen. Sieht man doch auf dem ersten Blick, dass so noch nicht die Motorhaube geschlossen werden darf. Ich (technischer Beruf) mag's nicht wenn so gearbeitet wird - es tut mir weh in den Augen.
    Persönlich mache ich sogar regelmäßig schnell Handyfotos bevor ich etwas zerlege um hinterher noch im Zweifel nachsehen zu können, wie's den vorher original war. Und das eigentliche Problem wurde wohl offenbar nicht gefunden/beseitigt. Traurig...


    Der mittlere Ablaufschlauch ist im Weg, schon wenn man nur die beiden Flüssigkeitsstände kontrollieren möchte. Er ist schnell aus- und auch wieder eingebaut. Man muss es halt nur tun. Es kommt aber der Umstand hinzu, dass er mehrere enge Kurven im Motorraum schlägt und an diesen Stellen auch noch abgeflacht ist. Meine Erfahrung: In den Bögen sammeln sich gerne Nadeln von Bäumen und dann kommt noch restliches Zeugs hinzu und schnell ist der Ablauf dicht. Kann man zerlegen und regelmäßig reinigen oder ändern. Hab ihn entfernt und durch einen passenden Teich-Schlauch aus dem Baumarkt ersetzt. Der Querschnitt bleibt nun durchgehend gleich, er macht nur noch eine sanfte S-Kurve nach vorne zum Kühler und dann geht es senkrecht nach unten (Loch in die untere Motorschutzabdeckung gebohrt) ins Freie. Lässt sich zum Arbeiten mit der Originalschelle prima abziehen und zur Seite legen oder ggf. mit dem Gartenschlauch schnell mal durchspülen. Sieht nicht "so elegant" aus wie die Fiat-Lösung hat sich aber als zweckmäßig bewährt.



    Hoffe bei dir geht es schnell wieder Richtung Gut-Zustand
    Gruß
    Bäda

  • Hier eine schöne Website zum Selespeed-System mit einer systematischen Fehlersuche:
    http://www.selespeed.org/categ…ults-and-troubleshooting/
    http://www.selespeed.org/category/maintenance-procedures/
    System-Aufbau (beim Duc sehr ähnlich, aber nicht identisch):
    http://www.selespeed.org/category/system-components/


    Hier ist der verdächtige Kupplungssensor zu sehen. Er sitzt am Medienübetrager, siehe Bild ganz unten:
    https://www.alfaworkshop.co.uk…Alfa_Selespeed_pump.shtml


    Der Medienübertrager hängt unterhalb des kleinen zylindrischen Bremsflüssigkeitsbehälters (Schlauchleitung vom Behälter folgen)
    https://www.shop4parts.co.uk/?…ils&ProdID=7010&sku=71594
    https://www.ebay.de/itm/NEU-Hy…140b29:g:jsUAAOSwFbla-Vlp
    Der Sensor ist einzeln lieferbar, £62.00 inc VAT (Kompatibilität zum Duc prüfen!)


    Gruß
    Michael

  • Ich komme auch aus einem technischen Beruf, und arbeite öfters übergenau - was Freunde behaupten :)- und auch im Womo habe ich viele Sachen verbaut um die nötige Unabhängigkeit von Campingplätzen und Stromanschlüssen zu haben, ohne dabei auf den Komfort z.B. einer Nespressomaschiene, 230 V Haarföhn, ... verzichten zu müssen.
    Naja, was soll's die neueste Auskunft ist > Womo ca. in 3 Wochen wieder in A, Reparatur dann voraussichtlich 1 Monat, da kommt schon Freude auf :(!
    Mal schauen was die Werkstatt dann sagt wenn das Womo vor Ort ist.
    Der Werkstattleiter hat kein freundliches Gesicht gemacht als ich Ihm erzählte, dass in Frankreich bereits eine Reparatur durchgeführt wurde, worauf er von einem wahrscheinlich bevorstehenden kompletten Getriebetausch sprach, wenn Fiat Italy dies bestätigt.


    Die neue Ablaufschlauchführung ist patentreif! Eben aus der Praxis!


    > Theorie ist, wenn man alles weis und nichts funktioniert.
    >> Praxis ist, wenn alles funktioniert und keiner weis warum.
    >>> Bei mir sind Praxis und Theorie vereint, nichts funktioniert und keiner weis warum :zungelang:


    Zu guter letzt noch positives: Von der 2 Kreis Goldschmitt Luftfederung bin ich begeistert, ich habe noch nie einen Auffahrkeil benützt, LiPo4 Smart, Laderegler, Umformer usw. von Victron arbeiten 1a und die Toilettenabsaugung von SOG (jetzt ohne Chemie) ist auch :fingerh:.


    P.S.: danke für die Links, sind sehr interessant !!! :):fingerh:


    Grüße Hans

  • Hallo,
    ich habe einen Chausson auf Basis Fiat Ducato 2,3l multijet2 - 150 PS, Bj. 2017 mit Automatikgetriebe welches bereits nach 17600 Km sehr plötzlich den Betrieb einstellte. Beim Anfahren krachte es beim Hoch- uns Runterschalten und nach ca. 500 m sprang es in N uns es ging kein Schaltvorgang mehr. Reparaturzeit in Frankreich 3 Wochen in einen Fiat Professional Werkstätte in Distre. Nach nunmehr 760 gefahrenen Kilometern das gleiche! Es lassen sich nur mit Zündung ohne den Motor zu starten die Gänge einlegen 1, 1Auto, R, R Auto, N Auto. Sobald man den Motor startet kommt die Warnung "Getriebe kontrollieren lassen siehe Handbuch" und das Getriebesymbol leuchtet. Will man einen Gang einlegen kommt die Meldung "Gang nicht verfügbar" und es bleibt auf N.
    Hat jemand Erfahrung mit diesem Problem?


    Hallo Hans,


    ich oute mich mal als Leidensgenosse. Hab genau das gleiche Problem mit gleichem Fahrzeug:
    - Fiat Ducato 2,3l multijet2 - 150 PS, Bj. 2017 mit Automatikgetriebe
    - Fahrleistung: 16600 Km


    Geräusche beim Schalten waren nicht vorhanden aber plötzlich ließ sich kein Gang mehr einlegen bzw. Getriebe ging auf "N" bei der Fahrt.


    Nach zwei Werkstattaufenthalten in Irland ist das Fahrzeug jetzt zurück in Deutschland und bekommt ein neues Getriebe. Hoffentlich ist der Spuck damit beendet.


    Ich hoffe deine Odyssee ist auch bald beendet und du kannst dich wieder an den positiven Dingen erfreuen.


    Grüße Malte

  • Hallo Malte,


    ich möchte Dich jetzt nicht verunsichern. Aber nach meinen Erfahrungen mit dem identischem Symptom hätten die mir viele Neu-Getriebe verbauen können, ohne dass damit der Fehler hätte behoben werden können. Ich habe das Problem selbst behoben, nach dem ich durch eine intensive WWW Recherche die Hoffnungslosigkeit eines Werkstatt Aufenthaltes erkannt habe. Da lassen sich weltweit unzählige Fälle mit bis zu 14 Monaten (!) Werkstattaufenthalt recherchieren!
    Ich möchte gar nicht wissen, was dabei alles an weiteren Fehlern eingebaut wurde.
    Wer 2 linke Hände hat, dem kann ich nur raten, sich an Spezialisten für Selespeed-Getriebe zu wenden !


    Einer der häufigsten Fehlerfälle geht auf einen gebrochenen Relais-Sockel der Hydraulikpumpe zurück. Das sieht man nur durch Demontage des Pumpen-Relais und SEHR genaues Prüfen der Verrastung der Kontakte innerhalb des Relaissockels. Diese Relais sitzt im Motorraum-Sicherungskasten.
    Der Bruch der Kunststoffkupplung im Relaissockel führt zu einem Abrutschen des Kontaktes während der Relaismontage und damit zu sporadischer Stromunterbrechung, womit der Hydraulikdruck einbricht und eine Notreaktion der Getriebesteuerung in Form von Neutral generiert. Diese Unterbrechungen sind meist jedoch zu kurz und unterhalb der Entprellzeit der Diagnose, so dass meistens kein Fehlerspeichereintrag erfolgt.


    Darüber hinaus häufige Ausfallursachen:
    Hydraulikpumpen-Motor samt Druckspeicher (im Fehlerfall immer gemeinsam tauschen !)
    Kupplungshubsensor
    Sensoren für Gangwahl und Gangverrastung
    Kupplungsdrehzahlsensor
    Bremslichtschalter
    Elektroventil 0 (EV0) verschmutzt


    Auch der Ölstand in der Schalthydraulik (prismatischer Behälter) wird häufig falsch kontrolliert. Der Stand muß unmittelbar nach Öffnen der FAHRER-Türe abgelesen werden, ansonsten ist der Druckspeicher leer und der Stand im Behälter wird falsch zu hoch abgelesen, wobei leicht die effektive Min. Marke unterschritten wird.


    Gruß
    Michael

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