Fiat Ducato: Motoröl 5W – 30 auf Kosten der Motorhaltbarkeit? Alternative 5W – 40?

  • Achtung, das hier ist keine Empfehlung von mir, jeder ist für die Befüllung der Motor mit Motoröl verantwortlich. Ich möchte nur eine theoretische Grundsatzdiskussion mit euch führen.



    Hallo in die Runde,


    ein Freund von mir führt die Kfz-Werkstatt und repariert alles, von Rasenmährer bis zu den Traktoren, natürlich gehören auch Kfz und Wohnmobile dazu. Ist nicht eine Marke gebunden und er hat zwei Ausbildung abgeschlossen, nämlich Kfz-Elektriker und Kfz-Mechaniker und ist heute Kfz-Meister.


    Wir haben schon öfters Gespräche über Techniken und Obsoleszenz geführt und meinen Fahrzeugen werden bei Ihm gewartet und repariert.


    Z.B. Start-Stop Funktion schadet dem Turbolader mehr als es von Nutzen ist, da die Ölversorgung abrupt unterbrochen wird, wenn der Motor ausgeschaltet wird. Darüber redet heute ja keiner.


    Z.B. Bei T4 Bus mit ACV Motoren ist die Wasserpumpe von VW nicht so haltbar, Alternative sind die Wasserpumpe von Volvo und die sind haltbarer und halten meistens das doppelt aus. Welcher VW-Werkstatt würde sowas machen?



    Er sagte zu mir, wenn deinen Fahrzeugen rau saus der Garantie ist, tausche ich die Motoröle bei deinen Fahrzeugen anstatt 5W – 30 mit 5W – 40 aus und die Motoren wird es Dir danken, vor allem dein Wohnmobil! Da habe ich erst mal komisch angeschaut und er hat es mir so erklärt, dass durch die Umweltvorschriften die Motoren weniger verbrauchen sollen und so mit den Spezifikationen wie 5W – 30 gefüllt wird, um weniger Reibungen erzielen zu können. Der Nachteil dabei ist, dass dieses Öl bei höheren Motortemperaturen nicht so konsistenzhaft sei wie 5W – 40 und die Lagern im Motor mehr geschadet wird. Dem Kfz-Herstellern ist es ja egal, ob der Motor nur 150.000km schafft, der Kunde kauft dann ja ein Neues und dabei halten wir den Herstellern die Vorgaben wie Abgasvorschrift usw ein.


    Das Motoröl mit dieser Spezifikationen 5W – 40 ist für Motoren mit hohen thermischen Belastungen besser ausgelegt, obwohl die Reibwiderstand sich ganz leicht erhöht und sorgt für weniger Verschleiß.


    Fahrzeugen wie Fiat Ducato in der Form von Wohnmobil sind thermisch hoch belastet! Theoretisch wäre dann die Spezifikationen wie 5W – 40 die bessere Wahl für diesen Motoren, oder?


    Übrigens, diesen Weg mit dem Motorölwechsel auf 5W- 40 werde ich nach der Garantiezeit machen, da ich meine Fahrzeuge schon über 20 Jahren bei meinem Freund die Wartung mache und damit ganz gut gefahren bin.


    Ich habe dann mal im Internet recherchiert und ein Schreiben von Liqui Moly gefunden und der bestätigt die Aussage mit Konsistenz bei hohen Temperaturen!




    Hallo XXXXX,


    zunächst geht es darum die richtige Motorenöl-Qualität zu verwenden und im Rahmen dieser dann die Viskosität auszuwählen, welche den Betriebsumständen am besten entgegen kommt.
    Erlaubt sind für den genannten 335i die Motorenöl-Qualitäten BMW-LongLife-01 und BMW-LongLife-04.


    In diesem Fall ist die BMW-LongLife-01 für BMW-Benzin-Motoren die bessere Wahl, weil diese Spezifikation einen höheren Verschleißschutz-Anteil mitbeinhaltet.


    Die Hochtemperatur-Viskosität wird bei 100 °C gemessen. Dabei ist der 40er Bereich bei 100 °C zähflüssiger als der 30er Bereich. Das bedeutet, dass das 5W-40 Motorenöl gegenüber einem 5W-30 im Heißzustand höhere Scher-Stabilität bietet und somit im kritischen Bereich höhere Betriebssicherheit und eher geringeres Verschleißverhalten. Nun geht die Motorenentwicklung ja kontinuierlich weiter und heute laufen auch im Heißzustand manche Motoren mit einem 5W-20 Motorenöl problemlos. Ein dünnflüssigeres Öl bietet geringeren Reibwiderstand und begünstigt Kraftstoffeinsparung.
    Tendieren Motoren zu Ölverbrauch, so ist ein 5W-40 einem 5W-30 zu bevorzugen, weil die höhere Viskosität im heißen Zustand auch für bessere Abdichtung gegenüber den Brennräumen sorgt.


    Somit wäre die optimale Motorenölauswahl für Ihren 335i die Spezifikation BMW-LongLife-01 und ein 5W-30 bei Kurz- bis Mittelstreckenbetrieb, wenn der Ölverbrauch im Rahmen des Normalen liegt (bis max. 0,3 L/1000 km).
    Ein 5W-40 wäre die ideale Wahl bei überwiegendem Mittel- bis Langstreckenbetrieb oder wenn eine Tendenz zu Ölverbrauch vorhanden ist.



    Folgende unserer Motorenöle sind die optimal Wahl:


    Special Tec LL 5W-30, z.B. Art.-Nr. 1193 - 5 Ltr.-Gebinde
    und
    Leichtlauf High Tech 5W-40, z.B. Art.-Nr. 3864 - 5 Ltr.-Gebinde


    Mit freundlichen Grüßen


    Ihr LIQUI MOLY-Team




    Bin auf eure Meinung und Austausch gespannt ;)


    Grüße


    Sascha

  • Ich denke, für eine theoretische Grundsatzdiskussion fehlt 99,9% der Forenten hier - mich eingeschlossen - das nötige Fachwissen.
    Es wird also wieder auf eine Ansammlung von Vermutungen, misinterpretiertem Halbwissen und Glaubenskriegen hinauslaufen.


    Wo gibt es zur Zeit Chips und Cola im Angebot?

  • Moinsen, grundsätzlich stimmen diese Aussagen. Bei den E6 Motoren ist 0W30 C2 vorgeschrieben. Es geht hier tatsächlich nicht nur um die Schmierfähigkeit,sondern um den Schadstoffausstoss,die Ablagerungen...
    Ein 0W-40 C4 Öl wäre von der Schmierung optimal,aber wie viel schneller ist der Partikelfilter zu ?

  • Moinsen, grundsätzlich stimmen diese Aussagen. Bei den E6 Motoren ist 0W30 C2 vorgeschrieben. Es geht hier tatsächlich nicht nur um die Schmierfähigkeit,sondern um den Schadstoffausstoss,die Ablagerungen...
    Ein 0W-40 C4 Öl wäre von der Schmierung optimal,aber wie viel schneller ist der Partikelfilter zu ?


    Werden die Partikeln eigentlich nicht im DPF verbrannt?

    Klar ist, dass der Schadstoffausstoss steigen wird, Ablagerungen wie könnte das entstehen?

  • Nach Vorgaben der Motorenhersteller werden für die Motoren spezielle Öle entwickelt,so habe ich das mal gelesen.
    Die E5 Fiat sind für 5W-30 eingestellt und die E6 für Selenia WR Forward 0W30,für das Shell Helix Ultra ECT C2/3 0W-30 besteht auch eine Freigabe.
    Jedes Motoröl schmiert ,manches bestimmt besser...

  • Wenn die Motoren bei Fiat bei 150000 aufgrund des Öls die Grätsche machen würden, würden die Damen und Herren Kurierfahrer aber schnell zum Mitbewerber wechseln. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die Belastung bei denen niedriger ist, als bei einem Womo. Die Dinger werden täglich am Limit bewegt. Das schafft ein Wohnmobilist in den seltensten Fällen. von daher halte ich von dieser Aussage wenig.


    Und zur Aussage mit den Wasserpumpen beim ACV: Ich bin lange T4 gefahren und in den Foren unterwegs. Die ersten Wasserpumpen beim ACV haben aufgrund einer Fehlkonstruktion die Flügel gestreckt. Das gabs auch nur bei den ersten. Danach wurden andere Wasserpumpen verbaut. Ich selbst habe meine originale nach 120000 km gesehen. Da war nichts dran! Die hätte das noch mal durch gemacht.

  • Er sagte zu mir, wenn deinen Fahrzeugen rau saus der Garantie ist, tausche ich die Motoröle bei deinen Fahrzeugen anstatt 5W – 30 mit 5W – 40 aus und die Motoren wird es Dir danken, vor allem dein Wohnmobil!


    Wenn diese Aussage so erquickend im Verständnis für dich ist und eine Lagerschädigung auszuschließen sein könnte, dann wechsel das Öl doch sofort von Anfang an und warte nicht zwei Jahre.
    In diesen zwei Jahren läuft ja dementsprechend offensichtlich ein Scheixx Öl im Motor.


    Ich denke das eher ein eigenes verkürzen der Intervalle eine größere Effektivität erzielt, als die vorgegebenen.


    So werde ich zum Beispiel nicht erst bis bei knappen 50.000 Kilometern warten.


    LG Otti

  • Die ganze Öldiskussion ist doch Blödsinn. Aus nahezu 30 Jahren in der Branche kann ich verifizieren das Ölempfehlungen des Herstellers noch nie geschadet haben.
    Auch die Intervalle zum Wechseln sind insgesamt sinnvoll. Man sollte hier nur das eigene Fahrprofil überdenken. Ein jährlicher ÖW schadet bei LL unter 10tkm bestimmt nicht. Wer sich die 100€ sparen will verkauft am besten den Kasten.

    Gruß, Michael


    Weinsberg Carabus Fire 601 MY18, mit Solarpanel 100WP, GW-Cam, 120 Lifepo4, sonst alles Serie :D

  • Fahrzeugen wie Fiat Ducato in der Form von Wohnmobil sind thermisch hoch belastet! Theoretisch wäre dann die Spezifikationen wie 5W – 40 die bessere Wahl für diesen Motoren, oder?


    Die Spezifikation eines heutzutage geprüften Motoröls entsprechen den gesamten und mehreren Anforderungen des Motorbetriebes und berücksichtigen nicht nur alleine vermeidbare Lagerschäden.


    Abgasrelevante Normen und deren Bauteile sind im gesamten Komplex zu sehen.


    Die Aussage von deinem Kumpel wird inhaltlich richtig sein, sieht aber nicht die Idee und Arbeit der Entwicklung von Ingenieuren im Motorbau der gesamten Konzeption.


    Und die werden kein Öl erfunden haben in seiner Visko Eigenschaft nur in der Kaltlaufphase.


    LG Otti.

  • Hallo allerseits,


    wie schon gesagt fehlt wohl den meisten (auch mir) das nötige Fachwissen. Aber aus der Erfahrung weiss ich das die Frage des Öles auch eine Glaubensfrage ist.
    Die Glaubwürdigkeit des Schraubers ist enbenfalls sehr subjektiv zu bewerten. Deckt sich sich doch die deiniges nicht mit der von meinem Schrauber des Vertrauens.
    Ich fahre selbst noch ein PKW mit Start/Stopp seit über 150.000Km.
    Die Aussage von Lyqui-Moly bezieht sich auf einen BMW-Benzinmotor - also nicht unbedingt auf einen Dieselmotor zu übertragen.


    Ich für meinen Teil denke die Vorgehensweise, von Otti beschrieben ist wohl die Beste und in jedemfall die am wenigsten schädliche für den Motor.


    LG Bluesbrother

    Keep on rockin`
    Rollerteam Lingstone Duo Sport auf Ducato/Light 130PS, Markise, AHK, Fiedlerbühne und zusätzliche Schraubfedern hinten.

  • Wenn der TE seinen Motor so hart ran nimmt, dass er sich Sorgen um die Hochtemperaturviskosität macht, soll er besser ein Öl aus dem Motorsport nehmen! 10W 60 wäre da meine Wahl. Ich kenne aber keinen der einen Sevelmotor auf der Rennstrecke ausquetscht. Stattdessen kenne ich viele die sich um die Schmierung im kalten Zustand sorgen und die nehmen ein 0W Öl. Also würde ich an beiden Seiten arbeiten und Tata die erlegende Wollmilchundfleischsau wäre ein Öl mit der Spezifikation 0W 40.

  • Die ganze Öldiskussion ist doch Blödsinn. Aus nahezu 30 Jahren in der Branche kann ich verifizieren das Ölempfehlungen des Herstellers noch nie geschadet haben.
    Auch die Intervalle zum Wechseln sind insgesamt sinnvoll. Man sollte hier nur das eigene Fahrprofil überdenken. Ein jährlicher ÖW schadet bei LL unter 10tkm bestimmt nicht. Wer sich die 100€ sparen will verkauft am besten den Kasten.

    Adria Matrix Plus M 670 SL 50 Y Silver Collection | Ducato X290 | 2,3 130 PS | EZ 04/2016 |
    vorher: Adria Twin | Ducato X250 | 2,3 120PS | EZ 09/2006

  • Diese ganzen Empfehlungen von "Fachleuten", die vor ihrem geistigen Auge noch irgendwelche alten Motoren haben, bei denen es wirklich egal war, welches Öl die bekommen haben, sehe ich sehr kritisch.


    Das Öl soll nicht nur die Lager vom Motor schmieren, sondern auch die vom Turbolader und die Steuerkette. Und es muss sich im Verbund mit Abgasreinigungsanlagen und evtl. anderen konstruktiv bedingten Rahmenbedingungen bewähren. Dinge, an die der "Fachmann" mit seinen 40 Jahren Erfahrung nicht denkt, weil er sie gar nicht wissen kann. Irgendwelche speziell erwünschten oder benötigten Eigenschaften eines freigegebenen Öls kennen nur die Hersteller. Und die fordern manchmal ganz spezielle Additive, um beispielsweise Verkokungen zu verhindern.


    Wenn man von der Herstellerempfehlung abweicht, muss man daher schon sehr genau wissen, was man tut.

  • Wenn Ihr nicht regelmäßig mit maximalem Gespanngewicht im Hochsommer über Pässe fährt, ist diese Frage irrelevant.
    Auch bei Autobahn Vollast und höherer Geschwindigkeit bleibt die Öltemperatur im Regelfall in unkritischen Bereichen.


    Übrigens sind die Start/Stop Motoren, sowohl im Kurbelwellen-Bereich als auch im Abgasturbolader mit ertüchtigten Lagern ausgestattet.


    Das typische WoMo stirbt eher an Standschäden (z.B. Kondenswasser/Korrosion) als an Schäden im Betrieb

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