Fragen zur Dämmung

  • Hallo an alle Bastler, :s12I


    ich habe versucht über die Suchfunktion schon ein paar Fragen zu beantworten leider sind immer noch welche übrig. Ich hoffe Ihr könnt weiterhelfen.


    wir stehen kurz vor dem selbst Ausbau eines Iveco Daily. Wir freuen uns riesig, und haben tausend Fragen...
    Vielleicht könnt ihr uns ein bisschen weiterhelfen.


    Warum ist Styrodur als Dammmaterial ungeeignet? Bzw. Hör ich selten davon das es jemand benutzt. Ich bin positiv von der Dämmeigenschaft überrascht. Das Zeug ist der Hammer. Bin heute mal drauf gesessen bei eiskalten Wetter, war der Hintern warm :s12 :)


    Wenn ich X-treme Isolation verwende zum Dämmen, brauche ich keine Dampfsperre mehr oder?
    Ich habe erst heute wieder gesehen wie viel Feuchtigkeit sich im Fahrzeuginnenraum bildet, bin ein wenig erschrocken, wohin geht die ganze Feuchtigkeit wenn ich mal gedämmt habe?


    Wie dämmt Ihr die Stellen die evtl. nochmal aufgemacht werden müssen? z.B. Rückleuchten die mal gewechselt werden müssen. Holme sollten ja aus geschäumt werden, aber da liegen ja die Rückleuchten drin.


    Wenn auch im Winter das Womo bewohnt werden soll, was für eine Isolation würdet Ihr empfehlen? Reicht die 3 cm X-treme Iso?


    So das ist mal alles, reicht finde ich, ist ein Haufen Zeugs. Ich wäre sehr dankbar, wenn man mir helfen könnte. Ich entschuldige mich jetzt schon dafür, falls Themen schon aufgetaucht sind und ich diese in der Suche übersehen habe.


    Ansonsten schönen Abend, und danke an alle die mir helfen können :D

  • Hallo


    Bei „Styrodur“ handelt es sich um einen extrudierem Polystyrol Hartschaumstoff (XPS) der Firma BASF. Andere Hersteller nennen ihren XPS anders, die Eigenschaften sind aber vergleichbar. Und es gibt XPS in verschiedenen Dichte und Härten.
    XPS besteht chemisch aus dem gleichen Material wie dem expandierten Polystyrol Hartschaum (EPS), der zum Beispiel unter dem Namen „Styropor bekannt ist. Das ist das Material mit den Schaumkügelchen.
    Polystyrole weisen sehr gute Wärmedämmeigenschaften auf, allerdings sind sie brennbar und quietschen. Deshalb als Dämmung in Fahrzeugen nur dann geeignet, wenn sie flächig verklebt werde können, zum Beispiel in Sandwichplatten.


    Bei „X-trem“ handelt es sich um Ethylen-Propylen-Dien-Monomer (EPDM). Eine Art synthetischen Schaumgummi. EPDM-Platten sind sehr biegsam und gummiartig, haben aber einen eher durchschnittlichen Dämmwert. Dennoch für Kastenwagenausbauten gut geeignet.


    Ob du eine Dampfbremse/-sperre brauchst, hängt von der Gesamtkonstruktion ab, nicht nur vom Dämmmaterial. Bei Kastenwagen aus Blech in der Regel schon. Am einfachsten machst du das mit einer dampfdichten Innenverkleidung.


    3 cm Dämmstärke reichen nicht, ich würde zumindest das doppelte empfehlen. Ich persönlich würde noch deutlich mehr machen, damit ahst du im Winter warm und im Sommer nicht heiss.


    Gruss Pelzer
    .

  • Hallo Pelzer,


    danke für Deine Antwort. Ok verstehe. Noch eine Frage zur Dämmung, wie gleiche ich die Unebenheiten am Boden aus?
    Wenn ich das nicht tue ist das dann schlecht? Ich denke mal da sammelt sich Kondenswasser.
    Wenn ich eine dünne Isolation nehme und diese in Streifen verklebe, und dann die dicke Isolation darauf mache, wäre das dann eine Lösung? Oder habe ich da was nicht beachtet.


    Ich danke schon mal jetzt dafür. Ich bin einfach noch ein wenig unsicher was ich tun soll.


    LG

  • Hallo Tagträumer,


    STYRODUR kann sehr gut als Isolierung verwendet werden, sofern es sich um ebene glatte Flächen handelt, z.B. Fussboden. Isoliert so gut wie X-treme oder armaflex.
    An gewölbten Flächen hat sich selbstklebendes armaflex (kaiflex und ähnliche Produkte) sehr gut bewährt. Das Material hält bombenfest, passt sich konkav wie auch konvex gut an, lässt sich auch in langen Bahnen verarbeiten. Dazu Schutzfolie ein kleines Stück weit entfernen, passgenau andrücken, dann die Schutzfolie langsam hinten abziehen. Klebstoff ist praktisch geruchlos.
    Wenn armaflex auf Stoss passgenau verarbeitet ist, brauchst du keine abschliessende Dampsperre.


    X-treme würde ich heute nicht mehr verwenden, die Platten sind relativ steif, Verklebung mit zusätzlichem Klebstoff umständlich und insgesamt auch nicht billiger.


    Um zugängliche Stellen zu schaffen, bleiben die rechteckigen Ausschnitte zunächst frei, danach können armaflex Teile mit etwas Übermass zugeschnitten und nur an einem Rand angeklebt werden, beim Rest bleibt die Schutzfolie drauf, damit hast du einen "Fensterladen" geschaffen.


    Holme niemals ausschäumen!!! Sie bleiben offen um ggf. austrocknen zu können. Der Schaum innerhalb der Holme nütz für eine Isolierung praktisch gar nichts. Besser die Isolierung über die Holme ziehen. Bedenke auch eventuelle Reparaturen an der Karosserie.


    Isolation an den Wänden bzw in den Türen 20mm minimum, am Dach mehr 40mm min. Ich denke mehr als 60mm lohnt sich nicht, da ja genügend unisolierte Flächen übrig bleiben (Fenster, teilweise in den Türen)


    Schau mal in meine Album nach, wie dort die Wände mit armaflex und Styrodur isoliert sind. Im Endeffekt sind Wände und Decke geschlossen isoliert , Wandstärke 60 mm durchgehend.

  • ich hab meinen Mercedes Vario Kastenwagen an den Wandseiten und am Dach mit 2x19mm Armaflex isoliert. 2 Lagen, versetzt verklebt, keine übereinanderliegenden Fugen. Den Boden hab ich mit 30mm Styrodur isoliert, zwischen den Platten liegen Holzlatten die die Bodenplatten aus Siebdruckplatten tragen. In meinem Album findest Bilder

  • Hallo,


    ich verwende einen Mix aus Armaflex, Styrodur und Styropor. Überall wo Dämmung am Metall anliegt Armaflex 13 mm (13 nicht 10, weil ich die Stärke günstig bekommen habe) - aufgeklebt entdröhnt es auch. Am Boden nehm' ich Styrodur (wegen der Festigkeit - trägt den Fußboden mit). Nach dem Armaflex kommt bei mir Styropor (hat bei all meinen Ausbauten nie gequietscht).


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Hallo,


    :arrow: Manfred/Thorsten


    Hmm - hab' bis jetzt nichts Nachteiliges mit Styropor in unserem Womo erlebt. Wenn ich wirklich meinen Alten auseinandernehme, schau'n wir mal nach ... Bin mir aber auch nicht ganz sicher?



    :arrow: Tommy


    Zitat

    Woher stammt denn diese Weisheit?


    Stimme dir voll und ganz zu! Im Falle einer notwendigen Reparatur ist das der Totesstoß! Nach meiner Erfahrung (Wintercamping) sind nicht ausgefüllte Streben kein Problem - vielleicht doch eine Lage Dämmmaterial d'rüber.


    Mit Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Hallo Leute,


    ich habe in einigen Foren gelesen das die Holme ausgeschäumt werden sollen. Ich war mir dann total unsicher, alleine schon wegen den Leerrohren für die Kabel und eben auch bei Reparaturen. Ich glaube die waren der Meinung das, wenn alles ausgeschäumt ist, kein Kondenswasser entstehen kann und somit kein Rost. :confused:


    Hmm, d.h. wenn ich die Zwischenräume dämme und vielleicht noch eine Schicht über die Holme mache. Kann das Kondenswasser in den Holmen bei den Sollabflüssen abfließen oder? Ich bin immer wieder erstaunt wie viel Feuchtigkeit sich sammelt, wenn man sich in dem Teil aufhält. Aber da hilft auch nur eine Zwangsentlüftung oder? Ein normales Dachfenster reicht da nicht aus oder?


    Ich danke euch für die vielen Antworten :s11


    Grüße

  • PU-Schäume können auf allen bauüblichen Untergründen wie Beton, Putz, Mauerwerk und Holz aufgebracht werden. Auch auf dem Bau übliche Metalle wie Kupfer, Aluminium, verzinkte Teile, Edelstahl, lackierten und unlackierten Stahl greifen sie nicht an. Zwischen Metall und PU-Schaum kann es allerdings durch Temperaturunterschiede an der Oberfläche zur Bildung von Wasserkondensat kommen. Bei Metallen ohne zusätzlicher Oberflächenvergütung führt dies zur Bildung von Korrosion. Mit der Folge, dass der Untergrund, an dem der Schaum ursprünglich haftet, mit der Zeit instabil wird.


    Es kann dann zum Schaumabriss kommen. Durch entsprechende Schutzanstriche muss Korrosionbildung daher verhindert werden. Nur mit Einschränkungen funktionieren PU-Schäume auf Gips, Glas oder Keramik. Auf nicht behandeltem Polyethylen und Polypropylen (PE, PP), auf Siliconen und verölten Untergründen haftet PU-Schaum nicht. PU-Schäume können im übrigen mit allen handelsüblichen Lacken, Farben, Spachteln und Putzen überarbeitet werden.





    Beste Grüsse


    Christoph

    Beste Grüsse,
    Regards,


    Christoph


    [COLOR="#A52A2A"]Aus dem Hintergrund müsste Rahn schiessen, Rahn schiesst.................![/COLOR]

  • Hallo daydreamer,
    seit einigen "Monaten" (mit vielen Unterbrechungen!!) isoliere ich meinen Kawa mit Kaiflex, nicht selbstklebend, weil zum Verkleben der Stöße sowieso Kleber notwendig ist. Die großen Flächen machen Spaß, die Ecken und versteckten Flächen machen viel Ärger. Ergänzend zu den sehr zutreffenden Kommentaren der Vorschreiber hier meine Erfahrungen:
    1. Ausschäumen (Brunnenschaum) bringt Beulen an der Karosserie:s1 Nach einem Versuch an einer senkrechten Strebe und der nachfolgenden Beule hab ich es aufgegeben. Somit hab ich einige ungebrauchte Dosen Brunnenschaum zu Hause.
    2. Schon mit der ersten Lage (19 mm) Kaiflex reduziert sich der Lärm der Kiste erheblich.
    3. Die Isolierung dampfdicht, oder was auch immer, zu kriegen, hab ich mir sehr schnell abgeschminkt. Bei so vielen Ecken, Kanten und Stößen kommt irgendwo feuchte Luft auf das kalte Blech und kondensiert dort. Sollte das Blech dort ungeschützt sein, dann rostet es auch. Ich tröste mich mit dem Gedanken: Wenn Feuchtigkeit irgendwo reinkommt, kommt sie auch wieder raus. Allerdings erst im Sommer, wenn die Sonne auf das Blech brennt.


    Meine Ausführung des Bodens: Die Sicken (Höhe 8 bis 10 mm) hab ich nicht zugemacht, sondern bewusst offen gelassen. Sammelt sich nämlich dort aus irgendeinem Grund Wasser, dann kann es nach hinten rauslaufen, wenn der Kawa bergauf steht. Auf den Sicken hab ich Kaiflex lose zwischen Kanthölzer verlegt und darauf die Bodenplatte schwimmend.
    Bin neugierig, was du aus all den sehr guten Infos der Vorschreiber machst.
    Gruß und viel Spaß
    Alfred


    PS: Von Zargenschaum, wie oben von einem Teilnehmer beschrieben, kriegst du richtige Beulen am Blech, keine Beulchen wie mein Kawa.

  • Guten Tag,


    schön das es auch eine sachlich technische Diskussion über Dämmung gibt.


    Meine Anmerkung aus dem Ingenieurschiffbau:
    Bei Metallkonstruktionen sollte niemals auf die Diffussionssperre verzichtet werden. Diese sollte 100% geschlossen ausgeführt werden - also wirklich alle Öffnungen und Abschlüsse an Türen in der Aussenhaut zusätzlich verkleben. Übrigens heisst das nicht, das eine Diffusion dann nicht stattfindet, sie ist nur erheblich langsamer und in viel kleineren Mengen vorhanden.


    Es gibt weitere Dämmungsmaterialien, nicht nur die gerne und viel Genannten. Sucht bitte mal unter "offshore stone wool" oder "marine stone wool". Diese haben nichts mit den Baumarktdämmstoffen zu tun. Sehr gut verlegbar, hohe Feuerwiderstandsklasse, kaschiert, fällt auch nach Jahrzehnten nicht zusammen, usw.. Im Netz finden sich z.B. bei Der Firma Rockwool sehr gute technische Verlegeanweisungen (in Englisch). Achso, nur als Hinweis, ein Schiff ist ganz anderen Kräften und Resonanzen ausgesetzt, als ein Wohnmobil :)


    Dirk

  • Hallo Dirk,


    eine Diffussionssperre habe ich bei meinen bisherigen WOMO-Ausbauten immer angebracht:good:


    Zitat

    ... Sucht bitte mal unter "offshore stone wool" oder "marine stone wool" ...


    Das wäre mal eine sinnvolle Alternative. Hast du vielleicht einen direkten Link, genauere Produktbeschreibung bzw. woher man sowas bekommt?


    Vielen Dank für den Tipp und Gruß aus Unterfranken


    Wolf

  • Moin,
    Steinwolle?
    Das würd ich nicht machen... es sei denn Du kratzt Dich gern.
    Jedesmal wenn eine Tür auf oder zu geht wird man die Wolle in der Luft haben.Diese legt sich über alles.
    Ich wür zu Armaflex (Selbstklebend) oder aber zu X-Trem-Isolator greifen. Wobei ich nicht sicher bin welches von beidem den niedrigeren Wärmedurchgangskoeffizienten aufweist. Nen Kollege hat seinen Sprinter auch selbst ausgebaut, als Teppich hat er eine Art groben Filz genommen und da unter Xtrem-Isolator. Is ganz fein Barfuss… Natürlich n bisschen Weich das ganze.

  • Hallo Wolf,


    ich mag nicht immer einzelne Produkte pushen, das Produkt der Firma Rockwool heisst z.B. "Searox"


    http://www.rockwool-searox.com


    Dort gibt es auch die technischen Parameter zum Download. Es gibt weitere Firmen, die ähnliche Produkte anbieten, darum sind ja die allgemeinen Fachbegriffe besser für Google und Co. geeignet. Jeder Grosshändler der Industrielle Dämmung führt, kann sicher auch diese Produkte anbieten. Der Hobbyist wird diese Produkte ja nur durch entsprechende Beziehungen in Kleinstmengen einkaufen können, es sei denn, er baut ein Kreuzliner mit 20.000 m2 Offshore-stonewool :)


    ... nur ein Denkanstoß für ingenieurtechnisch interessierte Leser.


    Dirk

  • kommt halt drauf an, wie man die Rockwool befestigt, und inwiefern sie Feuchtigkeit aufnimmt. Armaflex oder X-treme ist da erwiesenermaßen problemlos. Und die Matten können einfach aufgeklebt werden. Bleibt noch die Gewichtsfrage und die Frage des Preises.
    Willy

  • ich habe nun schon ziemlich viele Berichte gelesen. Oft endet es im Glaubenskrieg. Nach aller Recherche habe ich nun eher das Gefühl, weniger zu wissen als ganz am Anfang. Man kann ja auch nicht immer herauslesen, wer was mit welchem Erfahrungshorizont erzählt.


    Ändert sich das Thema Kondensat denn grundlegend, wenn man nicht an Wintercamping denkt (so wie fast alle) sondern um zumutbare Verhältnisse im Sommer? Mein nackter ist schwarz und noch komplett nackt und ohne Klima, die ich bald (Truma Saphir) nachrüsten will. Zu meiner Überraschung hat mir Truma gesagt, dass es laut einer Studie keinen Unterschied macht, ob der KaWa weiss oder schwarz wäre. Und man sagte mir, dass die Erhitzung pro qm ungefähr 200w betrüge.


    Ich frage mich aktuell, weil der KaWa so scheppert und klappert (und die Trennwand bald raus soll), ob man Alubutyl und Kaiflex nehmen sollte.

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