Ist Dämmung unbedingt erforderlich ?

  • Ich schalt mich jetzt auch noch mit einer Frage dazu. Ich habe ebenfalls einen Kasten (Renault Trafic) und bin dabei auszubauen. Ich werde hauptsächlich in Frühling - Herbst campen.
    Habe den Wagen mit Armaflex isoliert, jedoch gibt es einige freie Blechstellen (bspw unter der Decke). Muss ich jetzt Angst haben, dass mir dort das Wasser nach den Nächten auf die unbehandelte Profilholzinnenseite tropft und es faulen lässt? Habe extra noch ein Mini Heki eingebaut zum Lüften... Also Hauptfrage: Trocknet das Kondenswasser tagsüber bei Sonnenschein im Sommer unter der HolzAbdeckung? Lg und danke für die Antworten:) Lg Phil

  • Lüften alleine reicht nicht, man muss auch Kältebrücken vermeiden.
    Dort kondensiert halt eben die relativ feuchtere Innenluft.
    Da sollte man sich mal mit absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit auseinandersetzen, wenn man das kapiert hat, kann man fast schon als Diplommetereologe im Frühstücksfernsehen auftreten.
    Aber das ist halt auch das Problem bei Häusern, insbesondere Niedrigenergie.

  • Auch im Sommer atmest und schwitzt du, vor allem auch nachts, und hast durch den Atem/Körperschweiss Luftfeuchtigkeit abgegeben.
    http://www.wohnung-lüften.de/Wie-viel-Feuchte-erzeugen-wir-am-Tag.html
    Die kondensiert halt, ist ein physikalisches Prinzip, an den gegenüber der Umgebung kälteren Flächen (=nicht oder schlechter isoliert).
    Sicher, im Sommer merkt man das nicht so stark, wenn man morgens wieder alles aufreißt und durchlüftet.
    Das muß man eben ggf. ausprobieren

  • Das bisschen Kondenswasser wird vom unbehandelten Holz aufgenommen und langsam wieder abgegeben, so gesehen besser als wenn's hinter der Dämmung stockt.
    Bei diversen Kastenwagen Modelle renommierter Hersteller gibt es ungedämmtes nacktes Blech im Innenraum,
    Ich persönlich würde mir da nicht all zu viele Gedanken machen, im Zweifelsfall musste eben mal nach vielen Jahren nacharbeiten.


    Mirko

  • Das bisschen Kondenswasser wird vom unbehandelten Holz aufgenommen und langsam wieder abgegeben


    Das sehe ich anders. Die Abgabe der vom Holz aufgenommenen Feuchtigkeit kann nur an die umgehende Luft erfolgen. Idealerweise sollte diese deshalb zirkulieren können. Hinter den Möbeln / Verkleidung dürfte der notwendige Luftaustausch nur unzureichend erfolgen. Erschwerend kommt hinzu, dass das Holz direkten formschlüssigen Kontakt mit dem Blech hat.
    Ich selbst war leider schon mal in der Verlegenheit einen Holzrahmen vom Fenster austauschen zu müssen, der total verschimmmelt war, da er direkt aufs Blech montiert wurde. Die Feuchtigkeit die den Gammel verursacht hatte kam definitiv vom Kondenswasser, und nicht von einer Undichtigkeit.
    Natürlich gibt es in jedem Kawa nicht isolierte Blechstellen. Allerdings tut der Ausbauer dann gut daran darauf kein Holz flächig und formschlüssig zu befestigen.


    Gruss
    Uwe

    Pössl 2Win, 3 Liter, Heavy, Comfortmatic, Solar, Markise, Gassteckdose, Außendusche, Raintec, FantasticVent, Mini Heki im Bad, ZLF, Ultraqua System

  • @Neudorff
    Der Kastenwagen wird aber mit Sicherheit weniger genutzt als eine Wohnung mit Holzfenster, somit auch mehr Kondens in der Wohnung.


    Ein Hymer Sprinter Kastenwagen hat z.bsp. hinter den Schränken großflächig ungedämmte Flächen, da gibt es nur die Verkleidung.


    Theorie und Praxis sind halt immer so ne Sache, letztendlich bleibt es ein Nutzfahrzeug was eh nur eine allgemeine Nutzungsdauer von vielleicht max.15-20 Jahre hat.
    Wenn wir im Winter unterwegs waren und ich unser Clever schräg in die Einfahrt gestellt habe, kamen auch schon mal diverse Tropfen Schwitzwasser aus dem Hekideckenrahmen.

    Gruß Mirko

  • In einfachen günstigen Booten sieht es doch genauso aus:
    Viel GFK an kaltem Wasser, Nachts deutlicher "Schweißeintrag" und Feuchtigkeit, und KEINE Möglichkeit ordentlich Luft zuzuführen.


    Man sogt dann dafür, dass "laufendes" Kondenswasser (also welches, das an Wänden runterläuft, wenns schlimm wird) sich irgendwo sammeln oder ablaufen kann.
    Und dafür, dass man alle möglichen Verkleidungen einfach demontieren, oder zumindest teilweise mit Klappen etc. öffnen kann, sodass man dort Lüften oder trockenwischen kann.


    Wenn man sowas auch in einem einfachen Kastenausbau etwas berücksichtig, sollten sich innerhalb der 5-10 Jahre, die man so ein Auto nutzt, und dann hauptsächlich im SOmmer, keinerlei große Probleme ergeben.
    Wenns anfängt zu müffeln, mal überall aufmachen und Gammel entfernen.


    Ich hatte am ersten Kasten unbemerkt ein undichtes Dinettenfenster, schlimmer als nach 3 Jahren Pitschnasser Wandverkleidung (Holz) kann es so auch nicht werden.


    Manchmal sollte man bei Low-Budget Projekten und/oder Leuten nicht immer alles zu genau nehmen, denke ich. Also nicht übertreiben.
    Ich bin lange mit einem originalen Trafic Generation (wie VW Multivan) unterwegs gewesen, auch nachts viel, und ich glaube kaum, dass der groß gedämmt war (weil gar nicht dafür ausgelegt).



    Grüße!


    Chrischan

  • super, dann bin ich erstmal beruhigt und werde die Decke so drinlassen und schauen, wie es mit dem Kondenswasser wird;) werde dann mal berichten... Danke für die Antwort Mirko! Lg Phil


    Vielleicht stellst du dich erstmal vor, damit alle wissen was du vorhast.

  • also: wir haben einen Kastenwagen und möchte damit hauptsächlich campen am Meer (Atlantikküste) und in den Bergen hauptsächlich im Sommer. Kälte ist mir egal, habe bisher in einem Minivan gecampt mit Betteinbau. Der einzige Grund, wieso ich isoliert habe ist wegen dem Kondenswasser.
    Es soll so einfach wie möglich sein. d.h. kochen etc werden wir nicht drin. Belüftung ist drin (Dachfenster) und Schiebefenster baue ich anstelle vom normalen Fenster ein. Im Winter steht das Auto in einer Garage. Also wohnen werde ich nicht dauerhaft drin;)

  • @mimi.


    Wie kommst Du auf Wohnungsfenster?
    Ich meinte schon den Holzrahmen eines Kastenwagenfensters
    Im übrigen dürfte der Vergleich einer Wohnung bezüglich des darin herrschenden Raumklimas bei unterschiedlichsten Witterungsverhältnissen (natürlich draussen :)) nicht zielführend sein.
    Klar gibt es je nach Ausbau(er) mehr oder weniger blanke Blechflächen. Das ist anders auch kaum mit vertretbarem Aufwand zu bewerkstelligen. Aber genau an diesen Stellen sollte meiner Meinung nach eben nicht flächig feuchtigkeitsempfindliche organische Materialien anliegen lassen


    Gruss
    Uwe

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  • Verklebt heisst, wenn dies vollflächig erfolgt, auch luftdicht. D.h feuchtigkeitsgeladene Luft gelangt nicht direkt zwischen Blech und Holz. Zudem sorgt der Klebstoff für einen, wenn auch minimalen, Abstand. Im Falle meines gammeligen Holzrahmens, war dieser nicht geklebt sondern lag ohne weitere Zwischenlage direkt auf dem Blech auf.
    Ich würde das Problem im Selbstausbau entweder wie vorstehend beschrieben, mit Kleber, oder, wenn möglich mit Dämmaterial und Kunststoff Abstandshalter, z.b. als Unterlegscheibe oder Flachmaterial lösen. Bauphysiologisch könnte man jetzt mit Taupunkten und derer Verschiebung innerhalb der Materialien in Abhängigkeit von Temperatur und Luftfeuchte jonglieren. Da so ein KAWA eben kein Haus ist und in der Regel nur zeitweise genutzt wird, halte ich das für jedoch für ausufernd. Das mag für Weissware, die vielleicht sogar dauerhaft genutzt wird anders aussehen. Die sind aber bekanntlich anders aufgebaut als ein KAWA.


    Gruss
    Uwe

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