Kastenwagenfahrer und Stellplätze -oder- Reiseverhalten Diskussionsthread

  • Ich tu es jetzt einfach, da es offensichtlich ne Menge Diskussionsbedarf gibt. Also hier ein Thread zum maßlosen Diskutieren über das unterschiedliche Reiseverhalten von uns Kastenwagenfahrern. Bleibt freundlich zueinander und diskutiert so, dass man auch danach noch mit gutem Gewissen nen Bier zusammen trinken kann, wenn man sich mal trifft.


    Ich fang auch direkt an. Wir stehen sehr oft abseits von offiziellen Stellplätzen, achten dabei aber sehr darauf niemanden zu stören. Falls das mal schief geht fahren wir sofort ohne Diskussion weg. Ist erst zweimal passiert. Bodensee Friedrichshafen großer Parkplatz am Hafen mit bekanntem PKW-Schild und zugegeben blauäugig im Krka-Nationalpark in Kroatien. Die Ranger kamen früh 4 Uhr, klopften und sagten "You have 5 minutes to leave this place!" :D


    Oft werden wir Freisteher als geizig oder knausrig bezeichnet, die ein schlechtes Licht auf alle anderem werfen. Das seh ich anders. Unser Reiseverhalten ist einfach nicht auf betreutes Übernachten ausgelegt. Wenn wir immer auf Stellplätze fahren wöllten, hätte ich 11 m Wohnraum vor und über einem Motor ausgebaut, statt nur gut 5 m dahinter. Wir haben den Minibus/Kastenwagen gewählt um die Freiheit auszuleben. Wir wollen spontan entscheiden wo wir übernachten. Das hat rein gar nix mit Kosten zu tun, sondern nur mit dem Willen nach Freiheit wenn wir den Alltag voller Regeln und Vorschriften hinter uns lassen.


    Bevorzugte Plätze sind dabei oft abseits der Zivilisation. Sollte das nicht gehen, parken wir da wo es nicht ausdrücklich verboten ist. Zum über-Nacht-Parken sehr gern:
    - Friedhöfe
    - Supermarktparkplätze mit Schranke oder Tor sind auch sehr ruhig (kurz vor Ladenschluss einkaufen und absprechen)
    - Wohngebiete mit Besucherparkplätzen (Kontakt zu Anwohnern suchen und fragen)
    - Park and Ride-Plätze
    - oder einfach normale Parkplätze in oder bei Ortschaften/Städten


    Unbedingt meiden, da unsicher bis gefährlich:
    - Rasthöfe, Autohöfe
    - Gewerbegebiete
    - Parkplätze große Einkaufszentren
    - Bahnhöfe


    Und natürlich fahren wir auch oft auf Stellplätze, wenn es uns da wirklich gefällt. Mit kleinem Kind braucht man auch nach einer Woche mal ne Waschmaschine und kann gut alle V/E in Ruhe erledigen.


    Ergänzt gern eure guten und auch schlechten Erfahrungen oder diskutiert mit den pösen Freistehern, die ihr euch "im echten Leben" nicht traut anzusprechen ;)


    Freiheitsliebende Grüße
    Thomas

  • Normalerweise müsste jetzt die Antwort kommen "benutz doch mal die Suchfunktion":confused:

  • Mir ist es ja, ehrlich gesagt, völlig wurscht, wie andere reisen. Wir reisen so, wie es uns gefällt und wie es dem Zweck des jeweiligen Ausflugs entspricht. Ich sehe nicht, wie das für irgendjemanden sonst für Interesse sein sollte!

    Viele Grüße von Steffi & Co. 2 Menschen und 2 kleine Hunde im Wingamm Oasi 540 Tour auf Ducato 2,3-160, Bj. 2019.

  • So ist es Steffi. Da das Thema aber immer wieder zu Diskussionen in anderen Themen führt, kann man nun schnell hier her verlinken und weiter diskutieren. Moderatoren können dann auch gewissenlos aus dem Thema löschen, wo es nicht hingehört.


    Und da viele sich nicht trauen uns in freier Wildbahn anzusprechen, wenn wir uns eines Vergehen gegen gute Sitten schuldig machen, kann man sich stattdessen hier vernünftig austauschen.


    Mike @willi-heinrich (wie heißt du eigentlich? o_O), gibts das Thema etwa schon? Hab es nicht gefunden.

  • gibts das Thema etwa schon? Hab es nicht gefunden.


    Das kann ich mir kaum vorstellen. Es ist keine zwei Wochen her, dass wir beide über dieses Thema in "Streit" geraten sind.
    IRONIE AN: Wer so viel sabbelt, wergißt schon mal, was er gesabbelt hat. IRONIE AUS:


    Gruß.
    Karsten

    Viele Grüße.
    Karsten

    2005 bis 2010 Pössl 2-WIN / 2010 bis 2015 Pössl Roadcruiser Nr. 1 / seit Juli 2015 Pössl Roadcruiser Nr. 2

  • Karsten, ich schrieb ganz oben:

    Bleibt freundlich zueinander und diskutiert so, dass man auch danach noch mit gutem Gewissen nen Bier zusammen trinken kann, wenn man sich mal trifft.


    Natürlich erinnere ich mich an den Thread über Reinholds Nachbardorf. Das wurde geschlossen weil keine Diskussionsgrundlage erkennbar war. Ein Bericht über einen Unbekannten und sein Parkverhalten.


    Aber diese Grundlage wurde jetzt künstlich geschaffen. Also können wir uns gern vernünftig austauschen.


  • Das entspricht genau auch unserem bevorzugten Reiseverhalten. Deshalb sieht unser Kasten so aus wie er aussieht und ist nicht schon von weitem als WoMo erkennbar. :D

    Gruß aus der Südpfalz, Martin
    Knaus BoxStar Road 540 mit Raumbad (Fiat Ducato 250, 130PS, Autom.) aus 6.2014. Ohne Werksbeklebung, Markise, Trittstufe, Remis-Verdunklung. Mit Sonderlackierungen, Fensterfolie, Trennvorhang, 2. Aufbaubatterie.

  • Wenn sich ein schöner Campingplatz anbietet nehme ich den gerne - man wird ja schliesslich auch älter und bequemer.


    Ansonsten stelle ich mich da hin, wo es nicht ausdrücklich verboten ist und ich niemanden störe - sprich weder direkt an die Strandpromenade noch in die erste Reihe, quer vor alle anderen. Grill, Markise, Campingstühle und ähnliches Gedöns lass ich dann in der Regel auch im Kofferraum, so daß das ganze nach Parken aussieht und nicht nach einem Wanderzirkus.
    Das gesparte Geld für einen Stellplatz investiere ich dann übrigens gerne in die örtliche Gastronomie - da haben dann sowohl ich als auch die Einheimischen was davon...

  • Ich bin der Meinung jeder soll es machen wie er will, natürlich nur wenn es erlaubt ist.
    Brechreitz bekomme ich, wenn ich sag mal Womo Schmarotzer ( können Kawa oder Joghurt fahrer sein) nur die Annehmlichkeiten eines Stellplatzes nutzen und dann an den Schranken vorbei den Platz wieder verlassen natürlich ohne zu bezahlen.
    Habe auch schon so nette Menschen kennen gelernt die am Abend noch fragen wann der Kassierer kommt. Ach dann können wir ja morgen noch bezahlen.
    Was glaubt ihr wohl wann die sich verdrücken?
    Ja, auch solche gibt es.
    Wir sollten doch froh sein wenn uns solche Plätze gebotenen werden.

    Viele Grüße aus dem schönen Bayern.
    Harry
    Laika Kreos 5009, Oyster Sat, Sog, 370 Watt, 320 AH Gel usw.

  • Grundsätzlich hat sich die Infrastruktur in Deutschland - verglichen mit Frankreich oder Italien - deutlich gebessert. Dass soll nicht heissen, dass man nicht frei stehen soll. Dort, wo es nicht ausdrücklich verboten ist, ist dies alles ja kein Problem!


    Mit einem gewissen Unbehagen verfolge ich allerdings die zunehmende Verwilderung der Sitten bei den Fahrern von Mietmobilen nach dem Motto: "Nach mir die Sintflut!" Da hilft nur eines: Zivilcourage!

  • Tach Eckart,


    diese von dir angeführte "Verwilderung der Sitten" findest du aber nicht nur bei Fahrern von Mietmobilen.
    Das gleiche erlebte ich auch schon durch Mietkanu-Fahrer in Schweden (Müll und Essensreste an Rastplätzen liegen lassen), die Kippenberge an Ampeln (gerne am Ende von Autobahnausfahrten) durch "Entsorgung" voller PKW-Ascher oder das "freie Campierverhalten" auf grünen Wiesen (auf denen die Überreste abendlicher Feierstunden dann wie Knöterich aufblühen (Papiertüten, leere Bierdosen, Pappschalen des naheliegenden Schnellimbiss).
    ...ist somit leider kein Phänomen nur bei Mietmobilfahrern sondern mehr die auf Gedankenlosigkeit (genannt Gedanken"freiheit"??), wie sie den Menschen irgendwann anerzogen worden ist.


    MEIN CREDO deshalb:
    Ich verlasse unsere Stellplätze / Parkplätze durchweg mindestens so sauber wie ich diese angetroffen habe.
    Heißt: Ich bin mir nicht zu schade, dort auch mal wild Herumliegendes die wenigen Meter zum nächsten Abfallbehälter zu tragen (oder auch einfach in den eigenen Müllsack zu stopfen).
    Vorbild sein durch eigenes Handeln.


    :)

    Ralph.
    ________________________________________________________
    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • nur für die Nacht auf der Durchreise:
    - stehe ich gerne auf einem PP
    - gerne kostenlos
    - brauche ich (fast) keine Infrastruktur
    - versuche ich trotzdem die Womo-verbote zu achten oder zumindest keinen zu nerven


    wenn ich tags gerne im Stuhl in der Sonne sitzen möchte:
    - irgendwo in der Natur oder am Strand ist es am Schönsten
    - besonders in Tourismusgebieten habe ich Verständnis, dass Einheimische genervt sein können von der Invasion der Selbstversorger in ihren rollenen Häusern.
    - bevorzuge ich den "echten" Campingplatz ggü. dem SP
    - lehne ich SP kategorisch ab, bei dem man nicht dezent sein Wohngestühl aufstellen darf (zum Preis eines CP nehme ich keinen PP)


    Schlechte Erfahrung mit Anwohnern oder Nichtcampern fallen mir jetzt gerade keine ein, die ich schon mal gemacht hätte. Liegt vielleicht auch daran, dass man seiner Umwelt freundlich und positiv gegenüber begegnen kann, wenn man möchte.


    Der aktuelle Trend im Süden die CP mit Mobilhomes und großer Poolanlage aufzurüsten oder in Deutschland, auch SP auf supernobel und superteuer hochzurüsten, nervt mich gewaltig. Diese Preisvorstellungen mache ich definitiv nicht mit. Ich mag in Südeuropa die kleinen, altmodischeren, familiär geführten Plätze. In Deutschland reicht mir oft der offizielle PP der Stadt, der für Womos ausgewiesen ist.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

  • Mir ist es ja, ehrlich gesagt, völlig wurscht, wie andere reisen. Wir reisen so, wie es uns gefällt und wie es dem Zweck des jeweiligen Ausflugs entspricht. Ich sehe nicht, wie das für irgendjemanden sonst für Interesse sein sollte!


    Mir auch!

    Gruß hade mit Adria Club Beuli - Es lebe der Massenindividualismus! :):);)
    „Was auch immer geschieht: Nie dürft Ihr so tief sinken, von dem Kakao, durch den man Euch zieht, auch noch zu trinken!“ — Erich Kästner

  • Wir benutzen sowohl CP als auch SP oder stehen frei.
    Wenn wir die Campingstühle nutzen möchten, gehen wir auf den CP oder auf SP, die dafür vorgesehen sind (gibt es manchmal, wine Parkbucht pro Fahrzeug mit Grünstreifen daneben, dann wieder eine Parkbucht).
    Auf normalen SP oder frei wird kein Campingequipment benutzt.
    Duschen tun wir NUR im Kasten - auch auf CP, abwaschen ebenso. Von daher bräuchten wir keinen CP aber häufig liegen sie landschaftlich schön oder die Campingstühle brauchen Auslauf.
    Meist stehen wir nur eine Nacht/Tag an einem Platz.
    Gruß
    Jürgen

    Grüße aus Oberfranken (Forchheim)
    Jürgen
    Malibu 600 DB2; BJ 2015; Fiat; 3,5 t Maxi; 3 l; Solar 100 W; Alu Tankgasflaschen; Sat-Anlage; LiFePO4 rundum

  • Freisteher oder Stellplatzbenutzer sind so pauschale Stempel wie Fußgänger oder Autofahrer. Fast Jeder muss sich ehrlicherweise mal zu den Einen, mal zu den Anderen zählen.


    Eigentlich geht es in Wahrheit um ganz normale allgemein menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen. Geiz, Gier, Freigiebigkeit, Freundlichkeit, Arroganz, Großzügigkeit, Eigensucht, Mitgefühl, Kaltschnäuzigkeit, Hilfsbereitschaft, Ignoranz, Faulheit, Mut, Angst usw.


    Der Camper muss oft Entscheidungen treffen, dabei geht es gar nicht immer nur ums Geld.
    Ein paar einfache Beispiele zum freiwilligen Selbsttest:


    1. Du hast die Wahl zwischen einem halb leeren Stellplatz (gebührenpflichtig) und der letzten Parzelle auf einem Parkplatz (kostenlos) auf die du aber nur knapp passen wirst. Welche nimmst du?


    2. Die vor dir angekommen sind, haben immer einen Hackabstand von zwei Parzellen zwischen ihren Mobilen frei gelassen. Quetscht du dich dazwischen oder nicht?


    3. Du kommst auf einen leeren Stellplatz. Stellst du dich auf die erste oder auf die zweite Parzelle (um die erste und dritte zu blockieren)?


    4. Du bist so spät angekommen, dass der Kassierer schon weg war. Morgens wirst du sehr zeitig wach. Noch ist alles ruhig. Fährst du erst mal ein bisschen weiter oder frühstückst du hier vorher in aller Ruhe?


    5. Du hast gefrühstückt und lange vergeblich auf den Kassierer gewartet. Fährst du einfach ab, schickst du die Gebühr später per Post an die Adresse auf dem Aushang oder vertraust du dem Dauercamper, der dir anbietet, das Geld abzugeben.


    6. An der Stromsäule gibt es noch Restguthaben von Vorgängern. Ignorierst du es, oder probierst du alle Anschlüsse durch und wählst die Steckdose mit dem größten Rest?


    7. Du brauchst zwar im Moment gar keinen Strom, aber an der Stromsäule ist nur noch eine einzige Steckdose frei. Steckst du deinen Stecker vorsorglich rein oder nicht?


    8. Der Supergau: Keine Stromanschlüsse, Wohnraumbatterie leer, Handyakku leer und du müsstest dringend an deine eMails. Lässt du ein bisschen den Motor laufen um wenigstens das Handy zu laden?


    9. Es ist dunkel, regnet und der Grauwassertank ist voll. Keiner wird es merken, wenn du jetzt heimlich das Ventil ein klein bisschen aufdrehst. Machst du es?


    10. Du unterhältst dich freundlich mit einem Nachbarn unter dessen Kasten plötzlich Grauwasser hervorsprudelt. Du ignorierst es, du sagst ihm was du davon hältst oder du zeigst ihn an?


    11. Klokassette muss geleert werden. Für das Spülwasser sollst du aber einen Euro in die Säule stecken. Opferst du ihn oder füllst du etwas Grauwasser um oder verzichtest du ganz aufs Spülen?


    12. Klokassette voll und keine Entsorgungsmöglichkeit zu sehen. Der Straßengraben neben der einsamen Straße ist tief und voller Gestrüpp. Niemand wird es merken... traust du dich?


    13. Du beobachtest, wie jemand seine Klokassette in den nächsten Fluss schüttet. Wie reagierst du?


    14. Der Nachbar hat sich festgefahren und bittet um dein Abschleppseil. Wenn du es wiederkriegst, ist es vermutlich verschlammt und ausgeleiert. Erzählst du ihm, du hättest keins oder verleihst du es?


    15. Die Nachbarn sind weg gegangen und haben ihre Markise noch draußen. Jetzt kommt Sturm auf und das Ding hebt ab. Greifst du zum Fotoapparat und wartest auf den besonderen Moment oder greifst du zur Markisenkurbel und drehst das Ding rein?


    16. Vor dir füllt Jemand seine Kaffeekanne am Spülhahn der V/E. Weist du ihn auf seinen Irrtum hin?


    17. Jugendliche fallen auf dem Wanderparkplatz ein, auf dem du übernachten willst und veranstalten eine laute Fete. Benutzt du Ohrstöpsel und versuchst es zu ignorieren, gehst du hin und schimpfst, gehst du hin und feierst mit oder rufst du die Polizei an?


    18. Jugendliche benutzen den großen schneebedeckten Parkplatz (offizieller Stellplatz) auf dem du übenachten willst, als Übungsgelände für Schleudertraining und lassen bis Mitternacht ihre Autos drauf herum kreiseln. Verdrängst du deine Befürchtungen, sprichst du sie an und bittest es zu lassen, rufst du die Polizei oder fährst du weg und suchst dir einen anderen Platz?


    19. Der Platz ist leicht vermüllt. Ignorierst du den Zustand, liest du den Kram um deinen Kasten herum auf oder schmeißt du unauffällig deinen eigenen Müll dazu?


    20. Der Stellplatz inklussive V/E ist kostenlos, hat aber eine Spendenbox. Wirfst du was rein, oder entgehen dir solche nebensächlichen Details.


    21. Du stehst abends mitten in einem Nationalpark in dem man bekanntermaßen nirgends übernachten darf. Vor dir hat jemand ein blaues Schild "Stellplatz" aufgestellt, auf dem auch ein Wohnmobil abgebildet ist. Weg fahren oder bleiben?


    Wie gesagt nur zum stillen ehrlichen Selbsttest. Niemand soll sich hier outen.
    Keiner macht alles richtig im Leben, keiner ist nur gut oder nur schlecht.
    Das sind übrigens keine konstruierten Fragen sondern zu jeder einzelnen gibt es eine wahre Geschichte.
    Einige hab ich hier im Forum schon erzählt.
    Grüße von J+J

  • 1. bis 21. selbst erlebte Realität


    22. Phantasie + Unterstellung


    Ich hätte jetzt beinahe eine ebenso flapsige Nr. 23 formuliert, aber vielleicht braucht der TE ja etwas Bedenkzeit.


    Viele Fragen und nicht immer ganz einfach zu beantworten. Manches sehe ich heute anders als in dem Moment wo es aktuell war.


    ganz ohne Ironie
    Grüße von J+J

  • Mensch Jürgen, das warn Witz. Hab ich jetzt auch noch ergänzt.


    Deine Hinweise sind doch gut und überwiegend stimm ich dir da auch zu. Und ich oute mich auch gern für dich ehrlich:
    1.: Keine Ahnung, vermutlich fahr ich weiter. Kommt auf vieles drumherum an.
    2.: Wenns nicht anders geht, hab ich kein Problem dazwischen zu fahren. Ich bleib eh nur über Nacht.
    3.: Noch nie drüber nachgedacht. Ich fahr meist einfach drauf und nehme den erstbesten freien Platz um nicht alle durch ewiges Rangieren und Probieren zu nerven. Ich fühle mich nie wohl zwischen den ganzen Tupperbüchsen und bleib nie länger als nötig auf Stellplätzen.
    4., 5.: Kassierer weg und trotzdem offen ohne Automat? Hätte ich noch nie. Aber ich würde sicher keine Urlaubszeit verschwenden um jemanden paar Euro hinterherzutragen oder auf ihn zu warten.
    6.-8.: Hab gar keinen Stromanschluss.
    9.: Passiert nicht. Da such ich mir ausnahmsweise nen Gulli wenns gar nicht anders geht weil keine V/E weit und breit ist.
    10.: Klar sag ich ihm das sein Tank überläuft. Ist mir auch schon passiert und es hat keiner gesagt. Am Morgen war dann alles nass vor der Schiebetür. Sehr ärgerlich.
    11.: Ich schwenke den Hahn von der Spüle über den Küchenblock raus und fülle Wasser in die Kassette.
    12.: Natürlich nicht!
    13.: Ich spreche ihn an.
    14., 15.: Ich helfe immer und viel zu oft, sagt Frauchen.
    16.: Ja, aber erst nach dem ersten Schluck ;)
    17.: Ich nehme die Flasche Havana Club mit und frag ob sie Cola haben. Wenn nicht gehe ich zurück und hole meine. Dann wird gefeiert.
    18.: Wenn die es drauf haben schau ich zu. Wenn nicht, fahr ich weg. Polizei? Wozu? Solang nix passiert, stören die doch nur. ;)
    19.: Wenn ich zu langsam fahre, liest Frauchen sogar dem Müll am Straßenrand während der Fahrt auf. ;) Wir lieben die Natur!
    20.: Ich spende nur bei Hilfsbedürfdigkeit und das auch nur direkt persönlich. Wenn was kostenlos angeboten wird, wäre es beleidigend dies nicht kostenlos anzunehmen. Ist wie ein Geschenk ablehnen. Macht man einfach nicht.
    21.: Ist mir völlig Wumpe. Ich dehne Regeln die mir unsinnig erscheinen gern aus.
    22.: Normalerweise fahr ich da direkt weiter. Aber Jutta und Jürgen will ich unbedingt mal kennenlernen ;)


    Erziehung ist durch. Versuch zwecklos. ;)


    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,


    Danke für die Rückmeldung und Respekt für deine Ausdauer.
    Ich glaube, wir sind gar nicht so weit auseinander. Hier die Geschichten zu den Fragen:


    1. Du hast die Wahl zwischen einem halb leeren Stellplatz (gebührenpflichtig) und der letzten Parzelle auf einem Parkplatz (kostenlos) auf die du aber nur knapp passen wirst. Welche nimmst du?
    Hatten wir so ähnlich schon mehrmals an Thermen. Dann gehen wir auf den SP. Ist meistens ruhiger und kein PKW-Fahrer meckert.


    2. Die vor dir angekommen sind, haben immer einen Hackabstand von zwei Parzellen zwischen ihren Mobilen frei gelassen. Quetscht du dich dazwischen oder nicht?
    Hab ich einmal in Haigerloch gemacht. Darauf hat der Nachbar seinen Diesel angeschmissen und den Abstand wieder vergrößert. Neben ihm war nämlich die letzte Parzelle noch frei


    3. Du kommst auf einen leeren Stellplatz. Stellst du dich auf die erste oder auf die zweite Parzelle (um die erste und dritte zu blockieren)?
    Siehe 2. besagter Nachbar hatte zunächst die zweite Parzelle gewählt um auf beiden Seiten Freiraum zu haben, also faktisch drei Parzellen beansprucht.


    4. Du bist so spät angekommen, dass der Kassierer schon weg war. Morgens wirst du sehr zeitig wach. Noch ist alles ruhig. Fährst du erst mal ein bisschen weiter oder frühstückst du hier vorher in aller Ruhe?
    Erst diesen Sommer in Westerholz erlebt. Nachdem der Platzwart seine abendliche Runde gemacht hatte, kamen noch zwei Mobile, die morgens beide vor Sonnenaufgang wieder abrauschten.


    5. Du hast gefrühstückt und lange vergeblich auf den Kassierer gewartet. Fährst du einfach ab, schickst du die Gebühr später per Post an die Adresse auf dem Aushang oder vertraust du dem Dauercamper, der dir anbietet, das Geld abzugeben.
    Das war am Rhein nahe Kehl. Wir haben fast bis Mittag gewartet. An die angegebene Telefonnummer ging leider auch keiner.


    6. An der Stromsäule gibt es noch Restguthaben von Vorgängern. Ignorierst du es, oder probierst du alle Anschlüsse durch und wählst die Steckdose mit dem größten Rest?
    Schon oft beobachtet und zugegeben auch selbst gemacht. Ich würde auch eine Münze aufheben. Zu viel Geiz?


    7. Du brauchst zwar im Moment gar keinen Strom, aber an der Stromsäule ist nur noch eine einzige Steckdose frei. Steckst du deinen Stecker vorsorglich rein oder nicht?
    Bei manchen Säulen kann man es gut erkennen. Alle Stecker belegt und keine einzige Anzeige leuchtet. Blöd, wenn einer dringend Strom braucht.


    8. Der Supergau: Keine Stromanschlüsse, Wohnraumbatterie leer, Handyakku leer und du müsstest dringend an deine eMails. Lässt du ein bisschen den Motor laufen um wenigstens das Handy zu laden?
    Dieses "Glück" hatten wir in Nürnberg. Nebenan blubberte ein Uraltwomo vor sich hin und blies uns die Abgase zu. Darin zwei Damen, die auf ihren Handys rumfingerten.


    9. Es ist dunkel, regnet und der Grauwassertank ist voll. Keiner wird es merken, wenn du jetzt heimlich das Ventil ein klein bisschen aufdrehst. Machst du es?
    Zwei Schweden haben uns das auf einem Parking bei Rostock vorgemacht. Da hat es nicht mal geregnet, war also gut zu sehen.


    10. Du unterhältst dich freundlich mit einem Nachbarn unter dessen Kasten plötzlich Grauwasser hervorsprudelt. Du ignorierst es, du sagst ihm was du davon hältst oder du zeigst ihn an?
    Das war auf einem Camping an der Loire und der Gesprächspartner ein Hamburger mit Bimobil. Der Hat nur mit den Schultern gezuckt. "Ist doch bloß Spülwasser." Hab ihm gesagt, dass wir dazu an die Entsorgung fahren. Der Platz hatte eine.


    11. Klokassette muss geleert werden. Für das Spülwasser sollst du aber einen Euro in die Säule stecken. Opferst du ihn oder füllst du etwas Grauwasser um oder verzichtest du ganz aufs Spülen?
    Schon mehrmals erlebt z.B. in Egestorf an der A7. Ich nehme dann meistens Grauwasser. Auf die Idee mit der Handbrause bin ich noch gar nicht gekommen.


    12. Klokassette voll und keine Entsorgungsmöglichkeit zu sehen. Der Straßengraben neben der einsamen Straße ist tief und voller Gestrüpp. Niemand wird es merken... traust du dich?
    Das war lange bevor wir einen eigenen Kasten hatten. Am Main gegenüber Hafenlohr standen häufig Wohnmobile frei. Ich machte dort Radtouren. Der Straßengraben im Wald Richtung Karbach stank den ganzen Berg hinauf so widerlich nach menschlichen Fäkalien, dass es kaum auszuhalten war. Exakt am Waldrand hörte das auf. Da hätte man die Verursacher von Weitem sehen können.


    13. Du beobachtest, wie jemand seine Klokassette in den nächsten Fluss schüttet. Wie reagierst du?
    Die Geschichte hab ich schon im Panoptikum erzählt. War ebenfalls am Main. Wir haben auch in dem Fall Niemanden angezeigt. Wer es genauer wissen will, kann HIER nachlesen.


    14. Der Nachbar hat sich festgefahren und bittet um dein Abschleppseil. Wenn du es wiederkriegst, ist es vermutlich verschlammt und ausgeleiert. Erzählst du ihm, du hättest keins oder verleihst du es?
    In Südschweden haben wir mehrere deutsche Campingnachbarn nach einem Abschleppseil gefragt. Erst der vierte hat uns geholfen. Sein Seil bekam er sauber und ordentlich aufgeschossen zurück.


    15. Die Nachbarn sind weg gegangen und haben ihre Markise noch draußen. Jetzt kommt Sturm auf und das Ding hebt ab. Greifst du zum Fotoapparat und wartest auf den besonderen Moment oder greifst du zur Markisenkurbel und drehst das Ding rein?
    Das war am Sanddornstrand bei Kühlungsborn. Mehrere Leute aus den Mobilen drum herum haben das Ding festgehalten und ich habe gekurbelt. Der Besitzer hat sich nachher nicht mal bedankt.


    16. Vor dir füllt Jemand seine Kaffeekanne am Spülhahn der V/E. Weist du ihn auf seinen Irrtum hin?
    Es war auf einem CP am Plauer See und ein ganzer Kanister. Ich hab es ihm lieber gleich gesagt. Dieser hat sich übrigens bedankt.


    17. Jugendliche fallen auf dem Wanderparkplatz ein, auf dem du übernachten willst und veranstalten eine laute Fete. Benutzt du Ohrstöpsel und versuchst es zu ignorieren, gehst du hin und schimpfst, gehst du hin und feierst mit oder rufst du die Polizei an?
    Am Flugplatz Coburg. Zum Glück nicht direkt neben uns. War nicht meine Musikrichtung. Wahrscheinlich bin ich schon zu alt. Es standen noch zwei weitere Womos auf dem Platz, die sind geflüchtet und haben sich neben uns gestellt.


    18. Jugendliche benutzen den großen schneebedeckten Parkplatz (offizieller Stellplatz) auf dem du übernachten willst, als Übungsgelände für Schleudertraining und lassen bis Mitternacht ihre Autos drauf herum kreiseln. Verdrängst du deine Befürchtungen, sprichst du sie an und bittest es zu lassen, rufst du die Polizei oder fährst du weg und suchst dir einen anderen Platz?
    Im ersten Schnee vor der Katzenbuckel-Therme. Die ersten hab ich noch angesprochen. Haben sich entschuldigt und sind weggefahren. Aber es kamen immer wieder neue Spielkinder. Teilweise sind sie sehr dich an unserem Kasten vorbei gerauscht. Gegen Mitternacht sind wir geflüchtet.


    19. Der Platz ist leicht vermüllt. Ignorierst du den Zustand, liest du den Kram um deinen Kasten herum auf oder schmeißt du unauffällig deinen eigenen Müll dazu?
    Direkt um den Kasten herum hab ich auch schon aufgeräumt. Die Hinterlassenschaften der Coburger Fete waren aber zu umfangreich.


    20. Der Stellplatz inklussive V/E ist kostenlos, hat aber eine Spendenbox. Wirfst du was rein, oder entgehen dir solche nebensächlichen Details.
    Das haben wir in Treigny in der Nähe von Guedelon gesehen. Auf der Box stand: Für die Reisen der Schulkinder. Das französische Wohnmobil vor uns hat es ignoriert.


    21. Du stehst abends mitten in einem Nationalpark in dem man bekanntermaßen nirgends übernachten darf. Vor dir hat jemand ein blaues Schild "Stellplatz" aufgestellt, auf dem auch ein Wohnmobil abgebildet ist. Weg fahren oder bleiben?
    Das war in Store-Mosse und der Platz war so einladend, dass ich nicht widerstehen konnte. Inzwischen hab ich es in die Datenbank von Poiwalk eingepflegt und bisher wird es dort als Stellplatz geführt. Könnte also richtig gewesen sein.


    22. Du kommst an und siehst wie Jutta und Jürgen auf dem Platz gerade Regeln durchsetzen. Fährst du direkt weiter oder bleibst du trotzdem?
    Wenn man glaubt, sich selbst über den Weg zu laufen, braucht man vermutlich medizinischen Beistand, also Notarzt rufen?


    Wie stellst du dir das "Regeln durchsetzen" überhaupt vor? Megafon? Knüppel? Wasserwerfer?
    In unserem Umfeld redet man gepflegt miteinander und nimmt wichtige Dinge ernst.


    Welches Bild Außenstehende von unserem Hobby haben, halte ich für wichtig.
    Früher wurden Womofahrer bewundert, beneidet, respektiert.
    Ob das so bleibt?
    Grüße
    von J+J

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!