Dämmung / Isolation im Wohnmobil Dämmung
Isolationen im Wohnmobil sind problematisch. Es müssen Atmosphärenphysikalische Gesetzmäßigkeiten beachtet werden. Dämm / Isolationsmaterial welches Luftdurchlässig ist muss zwingend durch eine Dampfsperre vor eindringender Luftfeuchtigkeit geschützt werden. Fehlt diese Dampfsperre wird dann, wenn die Taupunkttemperatur erreicht wird, die Kondensation von Feuchtigkeit innerhalb der Dämmung / Isolation stattfinden. Das bedeutet, dass sich nach und nach die Dämmung / Isolation mit Wasser sättigt, dieses innerhalb der Dämmung / Isolation nach unten fließt und große Schäden an Fahrzeugkarosserien auslösen kann. Dämmungen / Isolationen die geschlossenzellig sind, wie z.B. „Armaflex“ oder „K-Flex“ haben dieses Problem nicht, da die Luftfeuchtigkeit nicht in den geschlossenzelligen Schaum eindringen kann.
Grundsätzlich ist zu beachten:
Geschlossenzellige Dämmung/Isolationsmaterialien sind geeignet. Keine Luftdurchlässigen Isolationsmaterialien es sei denn sie sind absolut luftdicht zwischen Karosserieblech und Innenraum eingekapselt. Hohlräume die nicht gedämmt / isoliert werden können müssen belüftet sein. Hohlräume die nicht erreicht werden können, können mit 2 komponenten Polyurethan Schaum gefüllt werden. Diese PU Schäume sind geschlossenzellige wenn sie zwei Komponentenschäume sind, z.B. „Brummenschaum“. Ein Komponentenschäume sind meist offenzellig also Luftdurchlässig und benötigen Feuchtigkeit zur Aushärtung und quellen nach. Styropor ist bedingt offenzellig, also Luftdurchlässig. Hohlräume zwischen Blech und Isolationsmaterial müssen vermieden werden, da Luftfeuchtigkeit am Blech von innen kondensieren wird und „einkondensiertes“ Wasser nicht mehr abtrocknen kann.
Zur Atmosphärenphysik:
Luft kann in Abhängigkeit von Temperatur Wasser aufnehmen. Z.B. kann 20°C warme Luft ca. 17.4 Gramm Wasser /m³Luft aufnehmen. Sind nur die Hälfte davon, also 8,7 Gramm in der Luft enthalten, ist die relative Feuchte 50% Fällt die Temperatur nun auf ca. 9°C ab würde die relative Feuchte 100% erreichen , denn 9°C warmen Luft kann eben nur diese ca. 8,7Gramm Wasser/m³Luft aufnehmen. Damit ist der Taupunkt erreicht. Wasser beginnt zu kondensieren. Diese 9°C ist die Taupunkttemperatur mit 8,7 Gramm Wasser /m³Luft.
In der Praxis bedeutet das:
Hätte man nun ein Luftdurchlässiges Isolationsmaterial / Dämmmaterial, wie z.B. Mineralwolle, Hanfwolle, Styropor Matratzenschaum oder Ähnlich, kann die Raumluftfeuchte in das Isolationsmaterial eindringen. (Auch in die Matratze wenn sie von unten kalt wird und oben der warme „Wohnmobilist“ schön warm seine Feuchtigkeit ausschwitzt. Dann wird das Bett von unten nass). An der Oberfläche der Dämmung / Isolation herrscht immer Rauminnentemperatur mit z.B. 20°C und z.B.50% relativer Feuchte also 8,7Gramm Wassergehalt /m³Luft. Steckt man nun ein Thermometer immer tiefer von innen nach außen in das Dämm/ Isolationsmaterial, wird man beobachten können das die Temperatur in der Dämmung / Isolation immer weiter fällt, bis die Außentemperatur am Blech erreicht wird. Sollte diese Temperatur irgendwo innerhalb der Isolation unter 9°C liegen, würde die Taupunkttemperatur erreicht sein. Umso Kälter also die Außentemperatur desto weiter innen liegt der Ort wo die Taupunkttemperatur erreicht wird. An diesem Ort innerhalb der Isolation kommt es zwangsläufig zur Kondensation und Wassertopfenbildung innerhalb der Dämmung/ Isolation, wenn das Isolationsmaterial Luftdurchlässig oder nicht durch eine Dampfsperre gegen eindringen von Rauminneluftfeuchte geschützt ist. Das Eindringen muss in einem Fahrzeug durch eine Dampf undurchlässige Isolation unbedingt vermieden werden. Beachte man das nicht droht Schimmel in der Isolation und Rost in der Karosserie. Z.B. Geschlossenzellige Schäume wie Armaflex oder K-Flex erfüllen beste Vorrausetzungen um diese Anforderungen zu erfüllen.
Fazit:
Bei Luftdurchlässigen Dämmungs / Isolationsmaterialien eine Dampfsperre verwenden die das Dämm / Isolationsmedium und den Raum den es ausfüllt hermetisch von der Rauminneluft trennt. Luftundurchlässige Isolationen verwenden, z.B. Geschossenzellige Schäume die mit der Oberfläche der Karosserie vollflächig verbunden sind. Bereiche die nicht isoliert werden können, gut belüften damit diese abtrocknen können.
Autor: Olaf Barthodzie C2020