Kraftstoffleitung Diesel-Standheizung

  • Bei meinem Jumper[L4H3 Baujahr 2011]-Ausbau bin ich von meinem anfänglichen Plan, eine Truma Combi einzubauen, abgerückt; ich werde komplett auf Gas verzichten und habe daher eine Planar44D-Dieselstandheizung zusammen mit dem 10l-Elgena-Boiler geordert.


    Leider habe ich ein paar Schwierigkeiten beim Einbau.


    Das Fahrzeug verfügt für Fahrerhaus und Motor ab Werk zusätzlich über eine Webasto-Standheizung. Statt für die Diesel-Entnahme der Planar nun eine weitere Leitung im Tanknehmer einzubauen (was platzmäßig auch ggf. auch eng werden dürfte(?)) habe ich überlegt, was dagegen spräche, die Zuleitung zur Webasto zwischen zugehöriger Kraftstoffpumpe und Tanknehmer per T-Stück anzuzapfen(?).


    Bevor ich nun eine Leitung durchtrenne, von der ich es später bereue, würde ich mir gerne absolut sicher sein, was da was ist.


    Ich habe mich heute mal unters Fahrzeug gelegt und u.a. ein paar Fotos gemacht.


    Von der Oberseite des Tanks kommen diese 3 Leitungen:

    Ich würde jetzt mal raten, dass von den beiden schwarzen Leitungen Eine die Zuleitung und eine die Rückleitung der Motor-Kraftstoffversorgung ist (?)
    Gehört die dünne beige-farbene Leitung zur Webasto?
    (die Frage kann vermutlich in erster Linie jemand beantworten, der auch die Webasto ab Werk drin hat)


    Verfolgt man die Leitungen ein kleines Stück, so gelangt man hierhin:

    Zur Orientierung: Blick unter den Fahrzeugboden, oben im Bild ist Fahrtrichtung, rechts im Bild ist entsprechend die Fahrerseite.
    Das Ding oben links und das andere (ähnlich aussehende) Ding etwas oberhalb der Mitte sehen für mich jeweils aus wie Kraftstoffpumpen.
    Nehme ich korrekt an, dass das Ding weiter in der Mitte zur Webasto gehört?
    Ist der beige Schlauch unten links entsprechend die Zuleitung zur Webasto und kann ich sie an dieser Stelle anzapfen?


    Danke schon mal im Voraus für jegliche Hilfe!

  • Ja, das scheint so zu sein, wie Du vermutest. Um ganz sicher zu gehen, kannst Du ja prüfen, ob die Leitung von der im Bild unteren Pumpe auch zur Webasto-Heizung geht. Und wenn Du wissen willst, wie die Leitungen im Tank angeschlossen sind: Nimm die Gummiabdeckung auf dem Fahrerhausboden hoch. Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz ist ein ca. 20 cm großer Deckel. Wenn Du den abschraubst, siehst Du den Tankentnahmeflansch.


    In die Ansaugleitung zur Webasto-Heizung könntest Du ein T-Stück oder je nach Einbausituation vielleicht besser Y-Stück setzen und so die Zuleitung zu einer zweiten Kraftstoffpumpe abzweigen. Das funktioniert auch, wenn beide gleichzeitig in Betrieb sind.


    Aber warum Luftheizung und Warmwasser elektrisch? Dann kannst Du ja Warmwasser nur machen, wenn Du Landanschluss hast. (Mit 12 V und Batteriestrom macht das gar keinen Sinn!) Oder hattest Du vor, den Nautic Compact Luft zu nehmen? Dann musst Du ja auch im Sommer die Bude heizen, um Warmwasser machen zu können :eek:


    Ich würde Dir was anderes vorschlagen:
    Hinter der Webasto-Heizung einen Dreiwegehahn: Richtung Motor (zum Motor-Vorheizen wie gehabt) oder zu einer neuen Ringleitung, die einmal rings durch den Wohnraum läuft. Dort drin an passenden Stellen kleine Wärmetauscher. Zur besseren Wärmeabgabe kannst Du z. B einen PC-Lüfter vor jeden Wärmetauscher setzen. Wenn Du die Lüfter mit Thermostaten steuerst, kannst Du sogar ganz nach Wunsch verschiedene "Klimazonen" schaffen. Solche Wärmetauscher gibt es z. B. als Zubehör für Alde-Heizungen. Vielleicht findest Du auch was billigeres.
    In den gleichen Strang kommt dann noch ein Elgena Nautic-Therm Ausführung M. Um effizient im Sommer Warmwasser zu machen, kannst Du den mit einem weiteren Dreiwegehahn abkoppeln vom Heizstrang. Und wenn es ganz ausgeklügelt ist, könnte man auch während der Fahrt mit Motor-Abwärme das Warmwasser und/oder den Wohnraum heizen. Den Hydraulikplan habe ich noch nicht zu Ende gedacht ....


    So würde ich das jedenfalls machen, wenn ich komplett neu ausbauen würde. Billiger, komfortabler und platzsparender kann ich mir keine Heizung im Kastenwagen vorstellen. Die Nachteile wären der geringere Wirkungsgrad des Webasto-Heizgeräts gegenüber einer Diesel-Luftheizung und das Geräusch.


    Und wenn Dir das alles zu viel Bastelei ist (was ich mir fast vorstellen kann, nachdem Du schon bei der Dieselleitung ins Grübeln kommst. Dann ist das, was ich geschrieben habe, eben ein Vorschlag für irgend jemand anders, der das liest ;)): Hast Du auch schon erwogen, die Truma Kombi in Dieselversion einzusetzen?


    Gruß
    Matthias

  • Hallo,
    ich habe bei uns auch die Planar verbaut. Das mit dem Tankabnehmer war kein großes Problem.
    Nur habe ich einen Einwand die Luftleitung durch den Elgena-Boiler zu leiten (hier ist ein Bypass) zu planen, da der Boiler nicht genügend Luftdurchsatz für den Heizbetrieb bei frostigen Temperaturen hat.
    Hier wurde auch schon reichlich drüber diskutiert: https://www.kastenwagenforum.d…29133/page-13#post-479296


    In unserem Ausbautagebuch habe ich die Montage unserer Planar ein wenig beschrieben...

  • Wenn du den Platz hast, dann nimm dir nen Extra Tank für die Heizung. Dann kannst du erstens auch Heizöl nehmen, wenn du es bekommst und zweitens hast du kein Gefrickel mit 2 Heizungen und einem Auto, dass alle ihren Sprit aus dem "Haupttank" haben wollen.

  • .... dass alle ihren Sprit aus dem "Haupttank" haben wollen.


    Das funktioniert bei mir einwandfrei. Eine Eberspächer D5W und eine Truma Combi 6D saugen beide durchs gleiche Röhrchen aus dem Tank und können problemlos gleichzeitig Volllast laufen.


    Gruß
    Matthias

  • habe ebenfalls eine Standheizung ab werk. habe vor deren pumpe ein t-stück gesetzt und bin damit zur pumpe der luftstandheizung weitergefahren.auf dem Bild ist die untere Pumpe die, die neu dazugekommen ist. der große schwarzen kasten ist das batteriefach.



    vielleicht kann ein admin das Bild so anfügen dass es nur klein angezeigt wird und nicht in übergröße ....danke :)

  • Hast du das bei dir mit der Eberspächer ähnlich gemacht? Also nutzt du sie zusätzlich als Warmwasserheizung mit Konvektoren für den Wohnraum?


    Nein, bei mir nicht. Es war ja schon ab Werk eine Truma Kombi 6D drin und die Eberspächer habe ich später eingebaut zum Motor-Vorheizen.
    Aber wir haben vor, es bei einem Kastenwagen, den mein Sohn ausbauen will, so zu machen. (Der Kasten ist noch nicht gekauft, dauert noch ein Bisschen.)


    Gruß
    Matthias

  • auf dem Bild ist die untere Pumpe die, die neu dazugekommen ist.


    Hinweis: Der Kraftstoff-Gewebeschlauch an der neuen Pumpe ist nicht Bio-Diesel-tauglich (zu hohe Permeation).
    Hier bitte einen FPM-AR-ECO-Schlauch nach DIN 73379-3E einsetzen.

  • Herzlichen Dank soweit für die Antworten, die teils ja sehr ausführlich ausfielen. Ich weiß die Zeit / Arbeit, die dahinter steckt, zu schätzen!


    Um ganz sicher zu gehen, kannst Du ja prüfen, ob die Leitung von der im Bild unteren Pumpe auch zur Webasto-Heizung geht.


    Es ist alles so beengt, dass ich nicht sehen kann wo der Schlauch hingeht, zumindest nicht ohne Endoskop. Ich sehe nicht mal, wo die Webasto eingebaut ist - weder von oben von der Motorhaube aus noch von unten. Ich könnte natürlich auf gut Glück das Radhaus auf der Fahrerseite auseinandernehmen und schauen, ob ich so drankomme, doch ich habe auf eine einfachere Lösung gehofft (gerade jetzt, wo das Fahrzeug draußen im Dauer-Nieselregen steht wäre das ein Gepansche).


    Zwischen Fahrer- und Beifahrersitz ist ein ca. 20 cm großer Deckel.


    So werde ich es machen.. werde bei nächster Gelegenheit von oben schauen, um zu bestätigen, dass der beige Schlauch dort endet (und mit Fotos von anderen Tanknehmern ohne Webasto vergleichen, dann weiß ich, welcher Schlauch extra ist).


    Aber warum Luftheizung und Warmwasser elektrisch? Dann kannst Du ja Warmwasser nur machen, wenn Du Landanschluss hast. (Mit 12 V und Batteriestrom macht das gar keinen Sinn!) Oder hattest Du vor, den Nautic Compact Luft zu nehmen? Dann musst Du ja auch im Sommer die Bude heizen, um Warmwasser machen zu können :eek:


    Ist vermutlich in der Praxis nicht so relevant weil ich davon ausgehe, dass ich an wenigen Tagen im Jahr, an denen es so heiß ist, dass der Heizungsbetrieb selbst morgens um 5 unerträglich wäre, auch auf Warmwasser verzichten kann.
    Das Wasser speichert die Wärme ja eine Weile; ich müsste also nicht zur gleichen Uhrzeit duschen wie heizen.
    Die Warmluftleitung zum Wohnraum kann ich an warmen Tagen außerdem verschließen und die Luft, die zum Boiler geht in die "Garage" umleiten (finde es gar nicht verkehrt, hier auch zu heizen, da es sonst meist der kühlste Bereich wäre, so dass hier evtl. auch Kondensation (Rost...) ein Thema sein könnte, selbst wenn dieser Bereich nicht direkt der Feuchtigkeit aus der Atemluft exponiert ist).
    Ich möchte den Boiler nur mit Heizungs-Warmluft beheizen und nie mit Strom (das Kabel werde ich nicht mal anschließen). Einen Landstrom-Anschluss wird es bei mir nicht geben (dafür habe ich 480 Watt Solar und 315 Ah Batterien). Warmwasserbereitung über Batteriestrom erscheint mir auch nicht effizient genug.
    Dann ist das Wasser im Sommer / bei wenig Heizbetrieb halt auch mal nicht richtig warm... auf der anderen Seite ist der Warmluft-betriebene Boiler so simpel aufgebaut, dass er quasi unkaputtbar sein dürfte - das hat auch eine gewisse Eleganz.


    Die Truma Combi 6D hatte ich auch in Erwägung gezogen. Der Vorteil "alles-in-einem" zu haben, erscheint zugleich als Nachteil, und zwar wenn etwas kaputt ist. Zudem habe ich soviel über Störungen dieser Heizung gelesen. Mir ist natürlich klar, dass vor allem diejenigen, die Probleme damit haben, sich zu Wort melden und weniger die Zufriedenen; kann also eine verzerrte Wahrnehmung sein - bin trotzdem skeptisch gegenüber dem Ding. Und dann ist da noch der Preis... wo wesentliches Einbaumaterial noch dazu kommt. Da kann ich mir am Ende fünf Planar44D für kaufen. Und wenn die Planar kaputt ist kann ich unkompliziert an gleicher Stelle eine andere Dieselstandheizung einbauen (oder eben nochmal Planar).


    Die vorgeschlagene Lösung mit Webasto und Dreiwege-Verteiler wäre mir in der Tat zu viel Gefrickel. Es fängt schon damit an, dass bei mir die Trennwand drin bleibt und ich nicht wüsste, wo ich die Luftleitungen der genannten Ringverteilung herlegen sollte.
    Ich scheue mich nicht vor Arbeit und ungewöhnlichen Ideen, denke aber, dass der Vorschlag für mein Fahrzeug nicht sinnvoll ist.


    Wenn du den Platz hast, dann nimm dir nen Extra Tank für die Heizung. Dann kannst du erstens auch Heizöl nehmen, wenn du es bekommst und zweitens hast du kein Gefrickel mit 2 Heizungen und einem Auto, dass alle ihren Sprit aus dem "Haupttank" haben wollen.


    Nur einen Tank zu haben, über den ich mir Gedanken machen muss, vereinfacht das System eher, wie ich finde.


    Von dem Hab ich die 6L Variante (12V/230V) mit 200/660W, den hab ich für mich als passender empfunden


    Wie gesagt... ich möchte gar nicht im Strombetrieb Warmwasser "zubereiten", sondern nur bei Heizungsluft - so gesehen kann ich gar nicht zu viele Liter haben.


    Nur habe ich einen Einwand die Luftleitung durch den Elgena-Boiler zu leiten (hier ist ein Bypass) zu planen, da der Boiler nicht genügend Luftdurchsatz für den Heizbetrieb bei frostigen Temperaturen hat.


    Guter Einwand. Wird bei mir durch ein Y-Stück gelöst, bei dem der Boiler an einem der Arme angeschlossen ist (von dort weiter zur Garage, s.o.). An den anderen Arm (zum Wohnraum) kommt am Ende eine Drosselklappe; so kann ich dort den Ausström-Widerstand erhöhen und regeln, ob ich mehr Warmluft oder mehr Warmwasser bekomme.
    Dass der Boiler nicht genügend Luftdurchsatz habe, erscheint mir sogar als Vorteil; dann heizt sich die Bude im Rahmen der Warmwasserbereitung im Sommer noch weniger auf.
    Die Temperatur im Rohr zum Wohnraum bei geschlossener Drosselklappe (Stichwort Wärmestau) müsste man dann mal mit z.B. einem eingelegten Bratenthermometer messen, um zu bestätigen, dass man den Arm, an dem nicht der Boiler hängt, auch tatsächlich bedarfsweise verschließen darf.


    @larson : Danke für das hilfreiche Foto!

  • ...grabe den alten Thread kurz noch zur Vervollständigung aus weil ich nicht mehr geschrieben hatte, wie ich es letztlich gelöst habe:
    es hat sich bestätigt, dass der beige Schlauch auf dem Foto im Eingangsbeitrag tatsächlich der von der ab Werk eingebauten Webasto ist; hier ein Bild oben vom Tankentnehmer:

    Ich habe diesen Schlauch also unten vor dem Batteriekasten (=und vor der Kraftstoffpumpe der Webasto) wie geplant per T-Stück angezapft und siehe da.. die Planar läuft wunderbar :)

  • Hallo Chris, wo befindet sich bei deinem Jumper die Öffnung im Boden, um an den Tankentnehmer zu kommen. Unterm Fahrer-/Beifahrersitz? Suche diese Öffnung nämlich gerade bei meinem Ford Transit und habe schon fast die Befürchtung, dass ich den Tank absenken muss.... Gruß Oli

  • ich habe keine!


    Auffahrrampen mit ausreichender Tragfähigkeit und unter dem Tank eine Holzplatte, dann vorsichtig mit einem PKW wagenheber ablassen. Man wird den zwar nicht komplett rausbekommen wegen dem Einfüllstutzen, aber mit dem Fuelfix soll das ja ganz schnell gehen ;).
    Mit Glück kann man alle Kraftstoffleitungen soweit am Fahrzeug lösen, dass man sie nicht vom Tank trennen muss.

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