Vielen Dank. Das macht Lust gleich morgen loszufahren.
Ich hab's uns gleich mal wieder für eine Reise in den Süden in unser Logbuch geschrieben.
Werden wir natürlich dann nicht grad zu Ostern oder in der Zeit der langen französischen Sommerferien angehen.
Und in den "Keller" bin ich auch gleich nochmal gegangen, dort wo noch die Diakästchen aus den 80igern schlummern. Das ist die Zeit gewesen, wo die Provence unser alljährliches Frühjahrsziel gewesen war, einfach die Apfelblüte zweimal erleben wollen: Erst in der Provence und dann zum Zweiten auch nochmal am Niederrhein.
Stille Örtchen.
Wir sind über all diese Jahre (unsgesamt sind es so ca. 15 gewesen) sicherlich selten mehrmals an denselben Plätzen gewesen. Zum Teil zogen uns einige "magische Plätze" schier immer wieder an, zum Großteil bestand (und hoffentlich "besteht" auch heute noch) der Reiz dieser Landschaft "lebendigen Mittelalters" für uns immer im Erleben mit dem peripheren Blickwinkel. Nicht der Reiz des "Großen" sondern immer wieder die Entdeckungen im Kleinen machten für uns dieses besondere Stück Erde so bereisenswert. Und wer nicht auch mal aussteigt und läuft, der wird die Provence nie erlebt haben.
Bestes Beispiel hierfür - in deinem Reisebericht - ist der Canyon du Verdon. Grandios, wenn man so von oben auf die Kiesel dort unten im Flüsschen schaut, den Freeclimbern bei ihren Kletterabenteuern in den Steilwänden zuschauen kann....
....doch das wahre Erleben findet (aus meiner Sicht) dort erst statt, sobald man sich vom WoMo löst, in die Schlucht hinab steigt und deren Verlauf ein wenig zu folgen bereit ist. Und die "Kiesel" im Fluß mutieren zu riesigen, rundgewaschenen Felsblöcken, weite Grotten tun sich in den Hängen auf. Deren teilweise riesigen Dimensionen wurden mir erst bewusst, als ich mich mal innerlich darüber aufgeregt hatte, wie man in solch prächtiger Landschaft einfach mal so ein Stück Papier wegwerfen/liegenlassen könne.......und der Schnipsel war das herüber leuchtende Lager eines dort übernachtenden Talwanderers.
Wo sonst, außer dort in der Provence, konnte ich schonmal eine[????] Quelle so berauschend sprudelnd erleben wie in....
....dort, wo großflächig und schier überall um mich herum gefühlte 100te kleiner Fontänen und blubbernder Sprudelbecken aus dem Boden heraus quillen, quellen, "bewacht" von unzähligen Einsiedlerhöhlen in den dieses Naturschauspiel umrahmenden Steilwänden.
Und all das ist gewiss nicht GROSS-artig (und ist es dennoch).
Es liegt versteckt, häufig eher dort wo frau bereits flüstert "lass und umkehren, da kommt nix mehr", ist scheint's und Gott sei Dank schier zu unbedeutend, um daraus einen Busparkplatz rechtfertigen zu wollen. Und immer wieder nur dort findbar, wo und wenn man sich als Besucher fühlt, solchen Highlights mit gottesfürchtigem Respekt begegnet und auch einfach mal dort einzukehren bereit ist, wo es "eigentlich" nichts zu erwarten gibt.
Wo es "nichts" zu erwarten gibt.
Außer vielleicht einer rustikalen Holztischtafel mit langen und roh gehauenen Holzbänken,, einigen Hühnern auf dem Tisch und einem eher als Erdloch zu bezeichnenden Zugang zum einzig dortigen Haus.
Und während die Ziegen dort wohl eher "am Tisch sitzen" sollten als der unbedarfte Touri, kommt dann da jemand (so ca. 20-25 Jahre alt und auch erst nach gefühlten 20 Minuten) heraus, stellt dir ungefragt den frischesten Gartensalat der Region vor die Finger, lächelt dich dabei fragend an und....
....du bist angekommen. Irgendwo "oben" nahe einem baumlosen Berggrat in der Provence.
Bissl reden. Geht, wenn die Worte nicht reichen, sogar auch per Pantomime.
Widerkommen lohnt.
Denn erst dann lernst du dort auch mal dessen Mutter kennen. Deutlich über 80, schwer gebeugt und "Herrin der Ziegen" dort. Zur Melkzeit.
Wenn sie dann Mädchennamen ruft, und jede ihrer Ziegen sich, auf genau nur ihren Namen hörend, auch erst dann zu ihr stellt. So, dass die alte Dame für "Aline" nichtmals ihren Melkschemel zu verrücken braucht.
....dann bist du wirklich angekommen. Dort. In der Stille der Provence.
Mach mir den Mund nicht wässrig, ich muss noch fast zwei Wochen warten!
Nimm deine frischen Tränen einfach mit auf die Reise 
Zu voll, zu laut, zu teuer - das sind die üblichen Klischees
...und alles voller Krimineller.
Hoffentlich bleiben diese Vorurteile erhalten. 
Mehr Platz für uns
Für uns sind es noch 5 Wochen -- wie lange, dann aber dürfen wir wieder in den Süden, vermutlich wieder die Provence, und nur ein paar Tage und die Erholung ist so extrem, so schön, auch wenn es dann nur 9 Tage sind, die uns zur Verfügung stehen. Das ist Urlaub -- und der Vorteil vom Kasteln: Wir fahren spontan und bleiben dann dort, wo es uns gefällt ;).
Gruß WInfried
Momentan ist übrigens Mimosenblüte in der Provence, das ist auch wunderschön, und es ist viel ruhiger als im Sommer 
Gruss, Michael
sehr sehr schön Dein Bericht . Das war meine erste Reise mit 2 Freunden (wir waren 18 Jahre alt ) in dieser Gegend ; ein Auto Audi 80 , 2 Zelte und viel Spass .Danke für die Erinnerungen ............da könnten wir auch mal hin mit dem Kasten ........
Gruss Guido
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