Leichtbauplatten

  • Hallo, ich bin ganz neu hier und beabsichtige nächstes Jahr einen Ducato oder ähnliches Basisfahrzeug zum Womo um zu bauen. Ich bin also noch ganz am Anfang und in der Planungsphase.


    Beim Innenausbau muss man ja, neben anderen Materialeigenschaften, auch besonders auf das Gewicht der Werkstoffe legen. Vielfach wird wohl Papelsperrholz benutzt, was ich persönlich optisch nicht so doll finde, bis hin zu Tischlerplatten und sogar Massivholz.


    Jetzt bin ich kürzlich auf Leichtbauplatten gestossen, die in ihrem Kern ganz unterschiedliche Materialien und Aufbauten haben können. Teilweise aus Holz und mit Wabenstrucktur, teilweise aber auch mit , Papier- Schaumstoff- oder Aluwabe.


    Gemeinsam ist allen das extrem geringe Gewicht und teilweise sind sie sogar sehr Wasserresistent.
    Dabei scheinen sie ähnliich zu verarbeiten zu sein wie Holzplatten.


    Meine Frage ist, hat jemand Erfahrungen im Innenausbau mit solchen Platten? Was haltet ihr davon, wo seht ihr die Vor- und Nachteile.


    Vielen Dank schon mal vorab
    Eddy

  • mit Wabenstrucktur, teilweise aber auch mit , Papier- Schaumstoff- oder Aluwabe.


    Gib mal büdde brauchbare Vorschläge dazu, wie "man" in diesen Leichtbauplatten Beschläge (Plattenverbinder, Türscharniere, Klappenaufsteller) solide befestigen könnte.
    Auch die Möglichkeiten der Kantenbearbeitung wären mir hierzu interessant. Will ja voraussichtlich wohl keiner auf die Schnittkanten von Hohlbauplatten schauen wollen, es sei denn als Designelement zur Ausbaugestaltung.


    ;) zurück an Eddy :)
    von Ralph.


    Edit.
    Vorstellbar wäre mir der Einsatz solcher Hohlbauplatten, wenn das Gesamtgewicht von tragenden Systemprofilrahmen plus einsteckbarer "Kassettenfüllungen" aus solchen Hohlplattenwerkstoffen in der Summe eine nennenswerte Einsparung gegenüber einem "herkömmlichen" Plattenausbau mit Massivkern-Pappelsperrholzplattten bedeutete :)

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Solcherart Leichtbauplatten finden z.B. in leichten Zimmertüren ihre Verwendung, dort sind diese aber durchweg mit Einleimern versehen.


    Für den Fahrzeugausbau hieße dies dann: Das Innenleben dieser Leichtbauplatten zum Einbringen solcher Massivkanten sauber ausfräsen (geht durchaus), und die Einleimer dann per Pressen mit den dünnen Deckflächen verleimen. Geht am Besten natürlich mit einer Furnierpresse ;)


    Grundsätzlich, und bei ausreichender Tiefe solcher Massiveinleimer, sind so auch jedwede voreingeplante Beschläge belastungssicher verschraubbar. Das Ergebnis wäre sicherlich ein wahrer Luxusausbau, aber eben auch nur extrem [zeit]aufwändig zu erstellen :)
    Wer Zugang zu professionellen Tischlereimaschinen hat, dürfte hierbei dann viel Freude am Endprodukt haben.


    In unserem seinerzeitigen Eura-Mobil aus 1994 sind die Schrankklappen ao konstruiert gewesen, also kein prinzipiell neuer oder gar unwegsamer Weg beim Fahrzeug-Innenausbau :)

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Ich denke mal das Du damit Probleme bekommen wirst. So ein Kasten muss verschiedenen Temperaturen aushalten, von minus 30 bis plus 40 ist das alles bei, dazu noch die Feuchtigkeit. Da Du aber noch Zeit hast würde ich mir eine Platte bestellen und eine Kiste draus bauen und die mit dem Auto durch die Gegend fahren, dann kannst Du es selbst testen.

  • Nimm einfach Holz. Multiplex in entsprechender Stärke. Manch einer fräst die Platten hinten auch aus, wo kein Material benötigt wird.
    Ist aufwaändig, es hat schon seine Gründe warum man bisher hauptsächlich Holz in allen Variationen verwendet.
    Das fängt bei Verfügbarkeit an, geht über Verarbeitung und endet beim spezifischen Gewicht.

  • Danke für die Rückmeldung,
    Ich bin da ja auch noch ganz am Anfang meiner Überlegungen. Ich weiß auch noch gar nicht was das ganze Kosten würde.
    die Frage ist ja auch ob man den ganzen Innenausbau damit machen kann/soll, oder evtl nur die Nasszelle, Boden oder was auch immer.
    Ich ich fände das eigentlich nur aufgrund der Gewichtseinsparung interessant. Massivholz wäre mir natürlich viel lieber.

  • die Frage ist ja auch ob man den ganzen Innenausbau damit machen kann/soll, oder evtl nur die Nasszelle, Boden oder was auch immer.


    Für druckbelastete Flächen wie Bodenplatte ungeeignet. Lege mal so ein eventuell ja ausrangiertes Leichtbautürblatt auf den Boden (Drückergarnitur vorh. abbauen :p ) und trete darauf herum: Der Durchtreteffekt beim Einbrechen ist unschön. ZUdem müsstest du dann überall dort, wo du Einbauten mit der Bodenplatte verbinden wolltest, "irgendwo im Platteninneren" ebensolche Massivholzverstärkungen einleimen, was aber nur wirklich im Kantenbereich möglich ist.
    Bzgl. der Stabilität bei Verwindungen würde ich mir eher keine Gedanken machen, das "Sperrholzprinzip" sorgt gerade hierbei für enorme Stabilität und einem dauerhaften Planflächenverhalten. Wird doch aber wohl ebenso auch gute Gründe dafür gegeben haben, warum in unserem Alt-Alkovenmobil die Schrankklappen zwar durchaus mit Erfolg und Gewichtseinsparung so erstellt worden sind, die Korpus- und Zwischenwänder der Oberschränke hingegen nicht, und auch die Lokustür ist aus Pappelsperrholz gewesen.
    ....und bevor ich mir da erst eigene, grundsätzliche Entwicklungsgedanken machte, stünde dem Abkupfern der grundsätzlichen Ausbauprinzipien erfolgreicher Serienausbauten doch nix entgegen, oder? Denn die Angabe einer möglichst hohen Zuladung, ist bei gleichzeitiger Verkaufbarkeit über den Preis auch dort jedem Vermarkter ein "schlagendes Verkaufsargument" seines Endprodukts.


    Thermopal sind bei uns im Ort. Die belieferen vor allem Küchenherateller etc. Kein Direktverkauf.
    Guckst Du hier: http://www.voehringer.com/startseite/


    Für privat mag das gelten. Jede Tischlerei hat hingegen die Möglichkeit, sich solche Platten über seinen Stützpunkt-Großhändler beschaffen zu können.
    ....also dann eben beim Tischler kaufen, muss doch nicht immer alles ausschließlich nur noch "zum halben Preis" über's Internet geschehen, oder? :)

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Wie gesagt stehe ich noch gaaanz weit am Anfang meiner Planung und beabsichtige auch nicht den Innenausbau damit zu revolutionieren ;)
    Ich habe gestern nur halt so eine ähnliche (aber nicht sehr dekorative) Leichtbauplatte im Baumakrt gesehen und gestaunt, wie leicht und doch stabil die ist. Danach dann einfach mal gegoogelt und die Gedanken schweifen lassen :)


    Ich denke ja auch, dass man mit konentioneller Bauweise, durchaus sehr leicht bauen kann, aber jedes Klio das ich nicht verbaue ist ein Gewinn an Zuladung, Fahrstabilitär und Spritsparen.

  • Ich sag's mal so: Solltest du (und solche Schlafgewohnheiten gibt es ja) es bevorzugen, mit deiner Matratze auf "fester Platte" schlafen zu wollen, wäre so ein Leichtbautürblatt sicherlich schonmal nicht die schlechteste Unterbaulösung. Natürlich mit sorgfätigem Verschluss offener Schnittkanten per EInleimer.
    Für manch eine Ausbaukomponente bringt's durchaus Gewichts- wie auch Stabilitätsvorteile,
    bei anderen Flächen überwiegen indessen dann die Schwächen wie geringerer Stoßlast-Aufnahmefähigkeit oder fehlender Befestigungsmöglichkeiten außerhalb per Einleimer verstärkter Randbereiche.

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Auf einer festen Platte zu schlafen ist nicht so ganz meins, da bin ich doch eher konventionell :)


    Aber mit dem Fußboden ist das für mich noch nicht so ganz durch. Die Platten die ich im Baumarkt gesehen habe waren so ca 3cm dick und wirkten auf mich als könnte man darauf Polka tanzen.
    Es kommt ja auch starkt auf die Unterkonstruktion an. Das mit den eingeschränkenten Fixiermöglichkeiten für sonstige Einbauten, ist natürlich nicht von der Hand zu weisen.
    Aber neben der Gewichseinsparung, sehe ich noch den Vorteil der thermischen Isoation, vor allem im Boden-, Decken- , und Wandbereich.


    Naja ich habe ja noch etwas Zeit mir darüber intensiver Gedanken zu machen. Vorher gibt es noch eine Menge anderer Punkte die ich planen muss, aber ich werde die Leichtbauplatten im Hinterkopf behalten.


    Vielen Dank an alle
    Eddy

  • Aber mit dem Fußboden ist das für mich noch nicht so ganz durch.


    Also rein durch die Geometrie begründet... Ein wabenartiger Verbundstoff ist bei allem Möglichen toll. Verwindung, Dämmung, Gewicht usw. Wo er allerdings miserabel ist..
    1. Punktuelle Druckresistenz. 2. Resistenz gegen Flüssigkeitsdiffusion nach Mikroschäden. Lass eine Flasche Rotwein fallen und du hast beides gleichzeitig.

    Pössl Roadcamp R, 2015, Citroen 2,2 l / Euro 5 / 130 PS, heavy, 150 Ah Liontron, WCS Ladebooster, 100 Wp Solar, Maxxfan.

    Einmal editiert, zuletzt von benni1974 ()

  • ...und selbst das Argument "wir sind da vorsichtig, uns passiert dat nich" ist schnell vom Tisch, wenn



    du z.B.! bei der Erstbetankung nach der Winterentleerung dann beim Boilerauffüllen per Tauchpumpe
    einfach nur die Duscharmatur zu schließen vergessen haben solltest. Weil: "Wir duschen ja nie im Kasten".


    Mir so passiert, und es lief (wenn auch noch recht kurzzeitig) dann über die Duchtasse hinaus.
    Deren Abflüsse waren per Stopfen der Einlegeplatte des Raumbads so dann recht dicht. So blieb dem Wasser dann der Weg über die "Gangway" auch bis hinter Einbauten und darunter und vorne zur Schiebetür wieder raus.
    So einmal geschlafen (bei aufgebautem Druck schaltet die Pumpe ja selbsttätig ab) und du baust dir 'ne neue Bodenplatte ein..... ....wenn die darin befindlichen Pappwaben so dann langsam ihre Steifigkeit verlieren.


    Bei dir wäre es dann sicherlich eine andere Ursächlichkeit, "Gründe" finden sich erst in der Benutzung :p

    Ralph.
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    Knaus BoxStar Road, L.5,41m, Fiat 2,3L 130PS Multijet, Bj. 2015, Raumbad

  • Ich dachte da nicht so sehr an die Teile mit Papierwabe, sondern mit PU-Schaum in der Mitte. Die werden sogar in Bädern und ähnlichen Feuchträumen verbaut. Darüber hinaus kommt ja auch noch Bodenbelag obendrauf. Aus Gewichtsgründen und auch als Nässeschutz käme da dann vermutlich PVC drauf.


    Aber wie gesagt, bis dahin werde ich noch 95x hin- und herüberlagt haben. Ich sage euch aber bescheid wenn ich zum ersten mal durchgebrochen bin :)


    Grüße
    Eddy

  • ja das ist wohl eine Bauart dieser Platten. in dem Link den ich oben eingefügt habe, sind auch noch andere, mit anderen Mittelschichten. Bei ein oder zweien wird sogar darauf hingewiesen, dass sie im Caravanbau eingesetzt werden.


    Warum sollte Bewegung und Vibration ein Problem darstellen?

  • Ich bezig sich bei meiner Aussage auf die von mir gezeigten. Nicht deine, von oben.
    Mit Betonkaschierung wird sich das wohl abrappeln, über die Zeit. Wäre zumindest meine Angst.
    Warum das Rad neu erfinden? Zumal man an und in solchen Platten nicht wirklich etwas fest bekommt. Aber das hatten ja andere schon gesagt.
    Wozu möchtest du eine HPL-Platte mit PU Kern denn verwenden?

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