Lofoten-Winterreise

Es ist Montag der 31 Dezember. Silvester. Wir sind ja gestern mit der Fähre übergesetzt. Ich empfand die Überfahrt als nicht so angenehm Magen technisch gesehen. Sonia hat bestens ausgeruht. Ich musste mich aber nicht der Reling bedienen und einmal gegen den Wind und so. Es war einfach nur ein flaues Gefühl in der Magengegend. Nachdem wir gegen 19:30 Uhr angelegt hatten sind wir noch etwa 2,5 Stunden weitergefahren. Ich wusste irgendwo werden wir irgendwelche Berge wieder mehr oder weniger hinauf müssen um auf die Ostsee-seite zu kommen. Habe es dann Tante Google überlassen eine Strecke herauszusuchen die optimal für uns ist. So wie Amazon Facebook und andere wissen was wir ganz individuell mögen und nicht mögen weiß Google Maps offensichtlich bereits welche Strecken wir mögen. Etwa 50- 70 km hinter Fauske sagt Tante Google links abbiegen. Wir tun dies, ich sehe noch Schranken und Hinweise dass der Pass offen wäre und befinde mich nach einer halben Minute auf einer heftig ansteigenden den Berg hinauf mäandrierenden Passstraße die ich bei den Wetterverhältnissen bestimmt nicht gewählt hätte. Sie war so steil und kurvig dass ich wusste wenn wir hier jetzt Gegenverkehr oder jemanden vor uns haben ist es aus. Ich bin nicht der Typ der dann zurücklegt sondern marschiere geradeaus. Also Gas geben und mit so viel Schwung wie möglich den Berg hinauf. ich staune wie viel Traktion die Winterreifen bei diesem schweren Fahrzeug noch auf dem Boden bringen. Nach etwa 10 Minuten die endlos erscheinen, sind wir dann oben auf dem Plateau angenommen. Glücklicherweise ist niemand vor uns niemand hinter uns wir haben die Straße für uns alleine . Auch jetzt nachdem wir hier 12 Stunden stehen kann ich sagen, es kam die ganze Zeit über 3 bis 5 Autos hier die Straße entlang . Die kennen sich offensichtlich besser aus als wir . Ab jetzt geht es mehr oder weniger auf dem gleichen Niveau weiter Richtung Osten. Irgendwann erreichen wir die Grenze zwischen Norwegen und Schweden. Wen es interessiert ich habe einen Screenshot anbei. Es ist eine kalte sternenklare Nacht und wir entscheiden die Nacht hier oben zu bleiben. Nach dem wir die üblichen Szenarien im Kastenwagen absolviert haben, gehen wir noch einmal nach draußen in die Nacht. Wenige Minuten später hüpfen wir wie kleine Kinder Vor Freude auf der vereisten Straße. Die Nordlichter sind da. Auch hier wieder relativ dezent aber trotz alledem wir sind total glücklich. Nach einer halben Stunde gehen wir wieder tiefgekühlt und glücklich hier zu sein, in unser warmes Auto. Gegen 4 Uhr setzt relativ starker Ostwind ein sodass ich die isolationsfolien vom Führerhaus abmachen muss bevor sie uns komplett wegfliegen. Sonia schläft heute bis 9 Uhr ich habe mich erfreut an den Fotos die wir letzte Nacht gemacht haben und werde sie euch heute sicher irgendwann zeigen. Wir hoffen dass sich gestern niemand Sorgen gemacht hat weil wir uns nicht gemeldet haben. Es ist das erste Mal so glaube ich auf unserer Reise wo wir keine Netzabdeckung hatten. Dies liegt wahrscheinlich auch daran dass wir exakt an der Grenze stehen etwa 500 m auf der schwedischen Seite. Wir machen uns jetzt so langsam fertig draußen beginnt es so langsam hell zu werden und werden uns dann Richtung Osten Richtung Stockholm bewegen.

Hallo ihr Lieben, grüßen euch alle!

Wir sind dann doch wieder umgekehrt und leben jetzt auf den Lofoten und ernähren uns von Stockfisch......:zungelang:

nein nein.....wir sind wohlbehalten wieder auf unserer Insel angekommen. Woll ihr den Rest noch haben? Offensichtlich......ich fahre einfach fort wo wir stehen geblieben sind....okay?

BTW: Danke den Forumsbetreibern für die viele Arbeit die sie sich gemacht haben! Super! Das ist nicht selbstverständlich!

Dienstag 1. Januar 21 Uhr. Wir sind in Hudiksvall. Die Ostsee hat uns wieder. Um 19 Uhr etwa 100 km vor der Ostsee haben wir seit vielen Tagen wieder Asphalt gesehen seit 20 Uhr etwa sehen wir nur noch schwarze Straße und nicht wie in den letzten Tagen nur noch weiße verschneite Straße. Seit langer Zeit das erste Mal wieder 100 / 110 kmh die Stunde gefahren. Bevor wir heute gegen 15 Uhr losgefahren sind, haben wir noch einen wunderschönen Spaziergang zu einem Aussichtsturm in Storuman gemacht. Es war sehr schön sich zu bewegen und draußen zu sein. Danach durften wir an einer Tankstelle für 2,50 € duschen. Das war sehr schön und angenehm. Gleichzeitig haben wir dort unser Wasser aufgefüllt. Etwas peinlich war nach der Dusche die Schlange vor dem WC was das gleiche war WC und Dusche. Es standen gefühlt 12 junge Damen vor der Toilette die Pipi machen wollten.

Jetzt sind es noch 300 km bis Stockholm. Dann werden wir morgen in Stockholm sein uns Stockholm ansehen anschauen und haben dafür locker anderthalb, fast zwei Tage Zeit, das wird entspannt und schön werden. Von Stockholm geht es dann nach Trelleborg, wo am Samstag morgen ,ich glaube 8 Uhr, unsere Fähre abgeht. Entspannt und zufrieden nach wunderschöner Fahrt durch endlose Schwedische Winterlandschaft lehnen wir uns heute Abend zurück, machen uns jetzt noch eine Gefro Suppe mit ein bisschen Brot und gehen dann irgendwann in die Heia. Grüßen euch alle ganz herzlich drücken Euch und freuen uns auf ein Wiedersehen.

Hallo ihr lieben nachdem wir nun weiß nicht, acht Tage, zehn Tage völlig in der Pampa für uns alleine gewesen sind, haben wir heute den völligen Kultur und Menschen Clash gehabt. Wir sind jetzt wie gesagt mitten in Stockholm welches sich als eine wirklich sehr interessante Stadt darstellt. Wir stehen auf einem sehr einfachen ohnmobilstellplatz mitten in der Stadt im Stadtteil bzw der Insel Södermalm. Besucht haben wir heute die Altstadt auf der Insel Hal Mastan, dann rüber auf die nächste Insel Östermalm und haben dort das wunderbare Nationalmuseum besucht. Der Eintritt ist frei das Angebot ist gewaltig. Danach sind wir wieder retour marschiert die gleiche Strecke wie vorhin genannt wieder retour und dann haben wir das Museum fotografiska besucht. Das liegt an dem Kai wo die Kreuzfahrtschiffe anlegen direkt am Wasser. Ich habe schon ein paar Fotoausstellungen gesehen aber die Fotoausstellung dort von der Kirsty Mitchell aus England war einfach spektakulär. Seht selber ich zeig euch ein paar Aufnahmen es war einfach super affenstark. Danach sind wir wieder zu Fuß zu unserem Wohnmobilstellplatz gegangen und sind dort jetzt vor einer halben Stunde etwa 21:45 Uhr eingetroffen. Legen jetzt die Beine hoch runter und sein bisschen aussortieren ein wenig und sind sehr zufrieden über das was wir heute erleben durften. Völlig anderes Programm aber sehr sehr schön.

W

Es ist Donnerstag 20 Uhr. Wir sind wieder in unserem tollen warmen gemütlichen Kastenwagen angekommen. Es ist schön ein kleines eigenes zu Hause zu haben. Wir schmeißen die Heizung an, kochen uns Wasser für ein heißes Getränk. Wir haben einen sehr schönen Tag erlebt. Wunderbares Wetter wurde uns geschenkt. Am Morgen oder besser gesagt am Vormittag, haben wir uns zu Fuß aufgemacht und wollten zum Vasa-Museum gehen. Dies ist etliche Kilometer von unserem Standort entfernt aber wir wollten ja auch Stockholm sehen und erleben. Auf dem Weg zum Vasa-Museum dürfen wir wieder schöne Hotspots erleben die ihr in den Bildern wieder findet. Nach etwa zwei Stunden sind wir beim Vasa-Museum angekommen. Das Vasa-Museum zeigt ein Schiff welches 1666 fertiggestellt wurde und (leider) nach wenigen hundert Metern Seefahrt im Hafen von Stockholm versank. Man geht davon aus dass der Schwerpunkt einfach zu hoch war. Unten war zu wenig Ladung oben waren zu viele schwere Kanonen. Der erste leichte Wind hat dieses riesengroße wunderschöne Schiff nach wenigen Minuten Schifffahrt sinken lassen. Seht selber bei den Bildern es ist fantastisch gewesen dies zu sehen und zu erleben. Das Schiff wurde übrigens 1994 also 333 Jahre später wieder geborgen und ist nach jahrzehntelanger Arbeit daran nun in diesem wunderschönen Museum ausgestellt. Es ist weltweit einzigartig was die Größe und den Art des Fundes anbelangt. Alles was man sieht von dem Schiff ist zu 98% ja das ist richtig 98% alles original. Etliche Seile selbst sind noch original aber z.b. der Hauptmast ist ersetzt worden. Es ist unglaublich das nach 333 Jahren dieses Schiff so gefunden und gehoben werden konnte.
Ein weiterer kultureller Höhepunkt war da natürlich der Besuch des ABBA Museum. Hier durfte dann noch ein wenig 70er 80er jahre geschnuppert werden. Danach haben wir die erst das erste Mal die öffentlichen Verkehrsmittel genutzt. Hier nahmen wir eine Fähre um zum gegenüberliegenden Ufer zu gelangen und nicht wieder stundenlang außen rum laufen zu müssen. Dann zwei Stationen mit der U-Bahn etwa 1 km laufen. Und wir waren wieder zu Hause. Stockholm ist wirklich eine tolle Stadt . wir können einen Besuch hier nur empfehlen. Ich persönlich möchte mir nur nicht vorstellen wie es im Sommer ist, wenn sich hier wahrscheinlich die zehn oder gar 20 fache Menge an Menschen durch die Gassen bewegt. Insofern haben wir es heute in vollen Zügen genossen bei kaltem aber wunderschönem Wetter diese sehr schöne Stadt besuchen zu dürfen.

Heute alles an Uferpromenade die auf dem Bild zu sehen ist, abgelaufen.

wunderschöne Gassen in der Altstadt

30 kleine Insel, und hier wird eine neue U-Bahn Linie gebaut.....keine leichte Aufgabe denke ich....

Für Sonia und mich geht diese Reise nun ganz schnell ihrem Ende entgegen. Wir sind uns einig, es war eine sehr besondere Reise. Wir sind nun schon diverse Male mit dem Wohnmobil unterwegs gewesen und haben vieles gesehen und erlebt. Doch diese Reise in diese Winterlandschaft, in diese Kälte, in dieses so besondere Licht, auch zu diesem besonderen Menschen, war etwas sehr Besonderes für uns. Wir sind wirklich dankbar für all das was wir erleben durften, dass wir überall gut durchgekommen sind, keine großartigen Pannen gehabt haben, und immer behütet waren.
Bilder wird es heute keine geben, weil es heute nichts zu fotografieren gab. Wie wir abgefahren sind aus Stockholm hat es geregnet. Es gab eigentlich wenig Schönes zu sehen bis auf einmal, wo wir bei JanKöpping über den See sehen konnten. Da will ich mal schauen wie die Handyaufnahmen aussehen.
Noch eine kleine Geschichte am Rande. Unsere Gasflaschen gingen jetzt alle auf Richtung "Leer", hätte sicher noch gereicht aber ich bin der Typ, der da lieber auf Nummer sicher geht. Kümmere mich also um ne Gas-Füllung. Nachdem es wirklich nicht möglich war, im Raum Stockholms auch nur einen Händler zu finden, der meine Gasflasche füllen würde, gab es dann einen Händler in Janköpping an Vennern-See. Auf dem Weg nach Trelleborg. Ich am Morgen angerufen, ihn gefragt wie isses....Er: Kein Problem, ich werde zwar nicht da sein, stelle aber ne Flasche vor den Laden die sie dann mitnehmen können. Ich: Wie denn, sie stellen ne Flasche raus die ich dann mitnehmen kann? Was ist mit Bezahlung und der Tauschflasche? Er: Ist doch kein Problem, sie legen das Geld in den Briefkasten und die Flasche können sie so haben. Habe eh noch etliche da rumstehen.

Ich habe ihm dann das Geld per Paypal überwiesen und einen Dresdner Stollen da gelassen. Packen uns auf jeder Reise immer kleine Geschenke ins Auto, die wir dann während der Reise hier und da verschenken. ER hat eins der letzten bekommen. Er hatte es verdient, Good Boy!

20 Minuten und wir werden in Sassnitz anlegen. Wir sitzen noch im Restaurantbereich der Fähre. Ich schaue den kleinen Kindern nach die um die Tische und die Stühle herumlaufen und sich auf dem Teppich rollen. Kommt mir vor als wäre es gestern wo wir mit unseren drei kleinen derartige Urlaube gemacht haben. Ich erinnere mich sehr gut daran wie es war. Es hat viel Freude und Spaß gemacht. Natürlich war es auch manchmal sehr anstrengend. Nicht immer konnten alle Interessen unter einen Hut gebracht werden. Womit ich nur ein Problem habe ist mir zuzugestehen dass das alles schon so lange her ist.

Sonia sitzt mir gegenüber und amüsiert sich köstlich über ihr neues Buch von Susanne Fröhlich. Verzogen. Die 365 Tage challenge. Sie möchte mir immer wieder daraus vorlesen. Ich kann mich aber zu schlecht darauf einlassen weil die nur wenige Meter von uns entfernten Schweden laut lachend und redend noch den letzten Schluck aus ihren Pullen nehmen. Niemand von ihnen wird hier unter einem Promille sich gleich wieder in sein Auto setzen.

Wir werden jetzt gleich noch einmal auf dem Baumwipfelpfad in Prora gehen. Wir fahren dort direkt vorbei und Sonia war noch nicht dort.

Stehe oben auf dem Baumwipfelpfad. Ich sehe von hier den Hafen von Sassnitz. Unsere Fähre mit der wir gerade gekommen sind läuft wieder aus. Andere Menschen werden wieder Richtung Norden fahren. So ist es ein kommen und ein gehen , wie komisch ist der Gedanke an all die Milliarden von Menschen auf unserem Globus. Sie alle erleben gestern heute und morgen Dinge die Sie begeistern und die Ihr Leben bereichern. Andere trauern, sterben, sind krank und enttäuscht.

Wir fahren Richtung Usedom. Seit 14 Tagen das erste Mal. Wir hören Nachrichten. Gelb Westen Paris. Hacker-Angriff Berlin. Sturmflut Ostsee. Annegret Kramp-Karrenbauer. Es ist komisch diese Dinge wieder wahrzunehmen. Ich hadere ob ich will oder nicht.

Heute abend hat unsere Nachbar Ansgar Geburtstag und feiert. Morgen hat unsere Freundin Wiebke Geburtstag und feiert. Wir sind eingeladen. Wir sind wieder zu Hause. Auch das ist schön. Zu reisen ist wunderschön. Aber immer auf der Reise sein ist wahrscheinlich auch viel zu anstrengend. Unsere Reise endet hier. Schön wenn wir euch einen Stück haben mitnehmen dürfen. Wir wünschen euch von Herzen alles Gute seid behütet und seid immer herzlich willkommen bei uns in Usedom. Eure Sonia und Ulrich