Massesammler - Karosse oder Minuspol

  • Hallo zusammen,


    ich plane meine Zweitbatterie sowie die elektrischen Bauteile unmittelbar bei der Starterbatterie (Fahrersitz) zu positionieren. Spricht etwas dagegen die Minuspole der beiden Batterien direkt zu verbinden und als Massesammler (Wechselrichter, Solar, Kühlschrank usw.) den Minuspol der Aufbaubatterie zu verwenden?

  • Moin!


    Eigentlich macht man das so nicht, dafür gibt es extra Masseschienen. Die kann man selber bauen oder auch kaufen: https://www.fraron.de/einbauzu…6-x-m4-abgang/a-85876394/


    Es kommt halt drauf an, was bzw. wieviel Geräte angeschlossen werden. Ein bis drei Geräte oder Kreise sind m.M. nach noch ok. Aber die Verkabelung sieht dann immer so Spaghettimäßig aus. Ich mag das so nicht. Lieber sauber mit beiden Polen von der Batt weg und dann davon entfernt Sicherungen/Sicherungsblock und Masseschiene aufgeräumt verbauen.


    Beste Grüße
    Marc

  • Und würdest du den Massesammler dann an den Minus-Pol der Startbatterie führen, oder an die Karosserie?
    Also
    a) Aufbaubatterie Minus --- Shunt --- Masseschiene (Minus der Verbraucher) --- Starterbatterie Minus
    b) Aufbaubatterie Minus --- Shunt --- Masseschiene (Minus der Verbraucher) --- Karosserie

  • Auf jeden Fall beide Batterie direkt miteinander verbinden. Denn nur so bekommst du m.M. nach einen ausreichend geringen Widerstand um die Aufbaubatterie schnell laden zu können.
    Eine 3W-LED kannst du auch mal mit Minus auf die Karosse legen, aber die Batterien sollten mit einem dicken Kabel direkt miteinander verbunden sein.
    Und wenn du auf deine Masseschiene mehrere Verbraucher legst (auch Kühlbox usw.) dann würde ich diese Masseschiene auf jeden Fall auch direkt an eine der Batterien legen (welche ist egal, da die beide ja wie oben beschrieben dauerhaft und gut miteinander verbunden sind).
    Der Shunt muss dahin, wo du den Strom messen willst: Wenn du ihn zwischen beiden Batterien verbaust misst du den Ladestrom der Aufbaubatterie (wahrscheinloch eher nicht deine Intention). Um die Stromentnahme aus der Aufbaubatterie zu messen müsstet du soetwas bauen:
    Startbatterie Minus ------- Aufbaubatterie Minus -Shunt-Masseverteiler


    Wenn du mal einen Kleinverbraucher an die Karosse anschließen willst im Aufbau würde ich dir empfehlen ein starkes Kabel vom Masseverteiler zur Aufbaukarosse zu verlegen (denn manchmal ist die Verbindung der Aufbaukarosse zum Startbatterie-Minus eher mäßig)

  • Vielen Dank schon einmal!
    Ich werde den Dual-Laderegler CTEK D250SA verwenden, welcher mit max. 20A (in beide Richtungen, also bei Motorlauf: Starter -> Aufbau und bei Solar: Aufbau -> Starter) lädt. Hierfür müssten 6mm2 für die Verbindung zwischen den Batterien doch ausreichend sein (sind max. 20 cm), oder? Für die Verteilung von + und - der Aufbaubatterie, würde ich dann ggf. 10mm2 nehmen.

  • Vielen Dank schon einmal!
    Ich werde den Dual-Laderegler CTEK D250SA verwenden, welcher mit max. 20A (in beide Richtungen, also bei Motorlauf: Starter -> Aufbau und bei Solar: Aufbau -> Starter) lädt. Hierfür müssten 6mm2 für die Verbindung zwischen den Batterien doch ausreichend sein (sind max. 20 cm), oder?


    Rechnerisch sind 6mm^2 für 20A über 20cm ausreichend (empfehle dir dazu folgende Seite: https://de.camperstyle.net/wohnmobil-12v-kabelquerschnitt/ dort kannst du den nötigen Querschnitt berechnen, nach Berechnung aber immer noch mit der maximal zulässigen Stromstärke des Querschnitts abgleichen (siehe Ende der verlinkten Seite)). Ich mag allerdings auch bezweifeln, dass du 20cm für die Verbindung Batterie-CTEK-BAtterie reichen (weil selbnst wenn du das CTEK mittig auf die Batterien setzt sollte das mehr werden). Allerdings lädst Du mit 20A ewig. Deine Lichtmaschine würde ohne dieses doofe CTEK-Ding deutlich mehr Strom schaffen (geschätzt irgendwas bis zu 60A).
    Deshalb nochmal meine Empfehlung: Lass das Ding weg und baue dir für das Geld ein Cyrix-ct 60A-Trennrelais und ein MPPT-Ladegerät ein. Dann hast du in SUmme Geld gespart und lädst schneller. Und hast eine größere Funktionalität und kannst einzelne Komponenten tauschen.


    Für die Aufbauverkabelung würde ich dir aufgrund der Entfernung (bestimmt mindestens 3m eine Strecke) zu dickeren Kabeln raten (25mm^2 oder größer) insbesondere wenn Du auch einen Wechselrichter daran betreiben möchtest.

  • Nun gut, ich werde wahrscheinlich vom Kauf des "doofen CTEK-Ding" absehen ;).
    Das Cyrix-ct scheint ein feines Teil zu sein (auch wenn ich die Funktion der Anschlüsse 85 und 86 noch nicht ganz durchblickt habe.
    Hast du auch eine Empfehlung für ein MPPT-Ladegerät (aufs Dach sollen max. 300W)?

  • Nun gut, ich werde wahrscheinlich vom Kauf des "doofen CTEK-Ding" absehen ;).
    Das Cyrix-ct scheint ein feines Teil zu sein (auch wenn ich die Funktion der Anschlüsse 85 und 86 noch nicht ganz durchblickt habe.


    Die 86 wird mit dem Minus-Pol der Batterien verbunden, damit das Cyrix die Spannung an den Batterien über die Pole 87 (Startbatterie) und 30 (Aufbaubatterie) messen kann (denn das Cyrix schaltet ja automatisch auf "verbunden" wenn die Spannung an einer der Batterien groß ist (ergo diese Batterie geladen wird). Deshalb ist es auch wichtig, dass beide Batterien am Minus-Pol gut miteinander verbunden sind.
    Die 85 ist ein optionaler Anschluss, der nicht benutzt werden muss. Wenn genutzt, dann wird über einen Schalter eine Verbindung zum Plus-Pol der Aufbaubatterie hergestellt. Er dient dazu, die beiden Batterien zwangs zu koppeln (d.h. auch dann eine Verbindung zwischen beiden Batterien her zu stellen, wenn keine der Batterien geladen wird). Dabei dient die 85 nur als "Informationsgeber, d.h. der Strom fließ weiterhin über 87 und 30, wehslab für die 85 auch ein dünnes Kabel mit 1A-Absicheurng ausreicht. Diese Funktion ist dann nützlich, wenn die Startbatterie aus welchen Gründen auch immer leer sein sollte und man keinen Landstrom zum Nachladen hat. Dann kann man die Startbatterie aus der Aufbaubatterie laden. Den Schalter an der 85 aber bitte vor dem Starten des Motors wieder öffnen, denn das Cyrix ist nicht dafür ausgelegt, den Anlasserstrom (deutlich über den 60A oder 120A der Cyrix-Versionen) zu vertragen, sondern dient dann wirklich nur zum Laden der Starterbatterie.


    Bezüglich einer Empfehlung eines MPPT-Ladegerätes kann ich dir nicht helfen, ich habe kein Solar. Aber da findest Du über die Forumssuche sicher genug

  • Hi Andi,


    http://votronic.de/index.php/d…hrung-mpp/mpp-250-duo-dig
    https://www.offgridtec.com/vot…-fuer-zwei-batterien.html
    https://www.ebay.de/itm/EPEVER…m:mT9Oj0HH_yAjxLn5Y4yyAPw


    https://www.google.de/search?q…ZAhULZFAKHRF3DxsQ_AUICygC


    Noch nen Tip:
    Bei ausreichend starken Verkabelungen sind die Schwach-(und Brutzel-)stellen in der Regel die Verbindungen.
    Also nicht unbedingt mit der Kneifzange crimpen oder halt Löten. :)
    Wird auch nicht schaden, das Masse-Drähtchen der Starterbatterie gegen ein Masseband zu ersetzen oder halt durch irgend was stärkeres.


    Gutes Gelingen

  • a) Aufbaubatterie Minus --- Shunt --- Masseschiene (Minus der Verbraucher) --- Starterbatterie Minus


    Karosseriemasseanschluss ist m.E. suboptimal, es sei denn es geht baulich wirklich nicht anders. Du kannst ja mal minus der Batt auf Masse und plus mit einem langen Kabel legen und dann am weit entferntesten Punkt von der Batterie bzw. der Masseverbindung die ankommende Spannung messen und vergleichen. Da kann es schon sein, das Verlust nur durch die schlechte Masseleitung des Fahrzeugs entsteht. Muss aber nicht...


    Besser jeden Verbraucher mit individueller Kabelstärke je nach Leistungsaufnahme (LED/Lampe 1 oder 1,5 qmm, Kühlschrank 4 qmm usw) mit Plus- und Minusleitung verkabeln. Das ist zumindest mein Anspruch. Falls du an einem Punkt (z.B. im Küchenblock) mehrere Verbraucher hast, kannst du auch dort eine extra Masseschiene verbauen und diese dann mit einem entsprechenden starken Kabel an den Minuspol deiner Batt anschließen. So ersparst du dir viele Einzelkabel (und damit hoffentlich auch eine geringere Fehleranfälligkeit :rolleyes:).


    Aber alles nur meine Erfahrung bzw. Meinung... ich bin kein Experte.


    Beste Grüße
    Marc

  • Vielen Dank für eure Hilfe schon einmal!


    Zu der Verkabelung Aufbaubatterie - Startbatterie habe ich noch eine Frage:


    Ich habe zurzeit eine Starterbatterie mit 80Ah, die Aufbaubatterie wird 240Ah (AGM) haben. Das Cyrix gibt es anscheinend nur mit 120A, ich plane deshalb die Batterien mit 35mm2 (stehen quasi direkt nebeneinander, länger als 50cm incl. Sicherung und Cyrix wird der einfache Weg nicht) zu verbinden.
    Meine Frage: Würdet ihr hier mit dem max. Wert des Cyrix (120A) absichern? Ich bin mir nicht ganz sicher welche Ströme hier fließen können ... Außerdem: Reicht die Verkabelung Lima -> Starterbatterie und deren Absicherung überhaupt aus? (Ich habe leider nur am Wochenende Zugang zum Bus, deshalb kann ich gerade nicht die Querschnitte nachschauen).

  • Hallo Zusammen,


    ich habe mal mir mal einen Schaltplan für meine geplante Verkabelung zusammengefrickelt.


    Ich hoffe es ist halbswegs übersichtlich. Ist das so i.O? Die Verbraucher die bei (2) angeschlossen werden (kleine Striche) werden je nach Last nochmal abgesichert. Die Kabelwege sind (bis auf die Verbraucher) recht kurz, da SB und VB quasi nebeneinander stehen. Im zweiten Schritt plane ich noch eine 230V Verkabelung mithilfe des Wechselrichters. Dieser kann über die 25mm² Leitung dann bei Landstrom die Batterie laden.


  • Ich hab Deine Fragen aus dem anderen Thread mal hierhier geschoben, weil das thematisch zusammengehört. Sonst wird's zu unübersichtlich.


    Bei dem kurzen Abstand reichen zwischen den Batterien auch 16 mm²; mehr als 25 mm² wäre wirklich übertrieben. Es wird kaum ein höherer Ladestrom als 80 A fließen.
    Absicherung: 16 mm² 80 A, 25 mm² 100 A, (35 mm² 125 A)


    Du schreibst leider nicht, um was für ein Auto es sich handelt. Wenn es ein Ducato 250 (oder Jumper oder Boxer) ist, dann bietet sich für den Minusanschluss der zentrale Masseanschluss am Boden neben dem Batteriekasten an. Von dort gehst Du über den Shunt auf den Minuspol der Versorgungsbatterie (16 oder 25 mm²) und auch von dort mit 10 mm² zum Minus-Verteiler für die Verbraucher. Musst ggf. eine längere Schraube nehmen, damit die insgesamt drei Kabelschuhe drunter passen.


    Die Victron-Solarregler haben gegenüber den Votronic den Vorteil, dass man bei Victron die Ladeparameter beliebig einstellen kann. Bei Votronicc gibt es nur mehrere vordefinierte zur Auswahl. Das ist z. B. dann von Vorteil, wenn Du zeitweise bei viel Sonne keinen Stromverbrauch hast. Dann kannst für die Zeit Du den Regler so einstellen, dass die Batterien nicht jeden Morgen wieder mit hoher Spannung beaufschlagt werden, was unnötig und der Batterielebensdauer nicht förderlich ist.


    Gruß
    Matthias

  • Zum Schaltplan:


    Zusammenfassung der Leitungen am Plus- bzw. Masseverteiler. Du hast Dir wahrscheinlich noch keine Gedanken gemacht, wie Du die Leitungen "in der Luft" verbinden willst, also da, wo Abzweige ohne Klemmen gezeichnet sind?


    Für den 500 W-Wechselrichter reichen 16 mm².


    Was Du machst, ist ja eine Standard-Verkabelung. Dazu haben wir schon mindestens zwei Threads, in denen das komplett durchgekaut ist und wo Du fertig ausgearbeitete Schaltpläne findest. Suche bitte diese Threads (sind in den Rubriken "Elektrik...." unter Technik oder unter Selbstausbau zu finden) und arbeite die mal durch. Du kannst auch gerne dort Fragen stellen, dann haben wir den Bezug dazu. Sonst kauen wir hier zum wiederholten Male das gleiche durch.


    Bitte nicht falsch verstehen, wie helfen gerne, aber wir machen nicht gerne die gleiche Arbeit mehrfach. Wenn Du nach Durcharbeiten dieser Threads noch Fragen hast: Nur zu!


    Gruß
    Matthias

  • Danke Matthias! Ich habe den Schaltplan mal angepasst. Das mit dem Victron war ein guter Hinweis. Hier gibt es die Bluetooth-Anbindung ja sogar zum gleichen Preis! Kann ich trotzdem 300w ab den Laderegler betreiben der eigentlich mit 290 angegeben ist? Kann natürlich auch auf 2x 140 umsatteln!


    Auto ist ein Ford Transit MK5 aus 2005. Ob ein zentraler Masseanschluss vorhanden ist weiß ich nicht genau, aber ich kann ja statt dessen auch auf Minus der Starterbatterie gehen (wie eingezeichnet), oder?



    EDIT: Ja ich werde mir die anderen Threads auch noch einmal zu Gemüte führen.
    Zu den "in der Luft Verbindungen": Plusleitung Wechselrichter und Verteilung werden am Schalter verbunden (3 poliger Schalter) und Minus des Wechselrichters geht auch auf den Massesammler.

  • Wenn die Minusleitung von der Batterie direkt zum Anlasser oder zum Getriebe geht (also der "zentrale Massepunkt" irgendwo im Motorraum ist), dann ist es das beste, wenn Du direkt vom Minuspol der Batterie weg gehst. Evtl. musst Du die Polklemme austauschen, damit Du beide Leitungen sauber anklemmen kannst. Es gibt Polklemmen mit zwei Anschlussschrauben.


    Von welchen Victron-Regler sprichst Du jetzt? Und was für Solarmodule möchtest Du anschließen?

  • Zu den "in der Luft Verbindungen": Plusleitung Wechselrichter und Verteilung werden am Schalter verbunden (3 poliger Schalter) und Minus des Wechselrichters geht auch auf den Massesammler.


    Dann solltest Du es auch so einzeichnen. Ist für das Verständnis hier im Forum besser und Du tust Dich auch leichter mit der Materialbestellung und später bei der Verkabelung.

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