Materialliste 2. Batterie Grundanforderung

  • Moin,moin!


    Ich bin leider nicht so bewandert im Elektrobereich und frage mich was ich alles bestellen muss für einen Stromkreis mit 2. Batterie in meinem Ducato. Meine Anforderungen stellen dabei die simpelste Grundanforderung dar. Es soll keine Solarzelle und kein Anschluss für 230V verbaut werden.
    Ich glaube, dass ich in etwa weiß, was ich verbauen muss. Ich habe allerdings keine Ahnung welche Kabelstärken/Sicherungsstärken ich in meinem Fall benötige und auf welche Kapazität ich meine 2. Batterie auslegen sollte. Weiterhin habe ich keine Ahnung wo man besonders gut bestellen kann und welche Batteriemarken etc. ein gutes Preis/Leistungsverhältnis bietet etc..


    Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn mir jemand bei der Auswahl der Komponenten helfen könnte und hier ein Teilekatalog für die Grundanforderung an einen Stromkreis mit 2. Batterie in einem Womo mit guten (Preis/Leistung) Komponenten entwickelt wird.
    Das würde bestimmt auch nachfolgenden Neulingen helfen. Bei der Suche in alten Threads konnte ich immer nur einzelne Sachen in einzelnen Threads finden. Vielleicht können wird das hier einmal zusammenschreiben? Würde mich sehr freuen!


    Meine E-Verbraucher:
    - Truma E 4000 Gasheizung mit 1,0/2,3A (je nach Auslastung)
    - Dometic RM 5310 Gaskühlschrank (verbraucht glaube ich auch etwas Strom)
    - Kontrolltafeln (Gasheizung, ggf. Bateriemonitor Ladestandsanzeige etc.)
    - ein paar LED-Leuchten
    - ggf. Lautsprecherboxen
    - Lademöglichkeiten für 12V Geräte (z.B. mal das Handy oder den Spiegelreflex-Kameraakku)


    Campingverhalten:
    - 22kg Gas erlauben längere Zeit Autarkie in Bezug auf Kochen, Kühlschrank und Heizen
    - Surf-Wochenenden in Dänemark von März-November (Auslastung Kühlschrank mittel, Heizung mittel jedoch nur 2-3 Tage)
    - wünschenswert wäre etwa 1 Woche campen im Süden bei warmem Wetter (Auslastung Kühlschrank hoch, Heizung aus)
    - Wintercamping nicht Grundlage der Auslegung (ich sehe die Option zur Nachrüstung einer 3. Batterie vor). Wissenswert wäre jedoch wie viel Tage Wintercamping möglich sind (Auslastung Heizung maximal, Kühlschrank niedrig)


    Benötigte Utensilien (mein derzeitiger spärlicher Kenntnisstand):
    - "dickere Plusleitung" z.B. 16mm²
    - große Sicherung vor 2. Batterie (wie groß?)
    - Trennrelais (Bei meiner Recherche bin ich auf elektrische Trennrelais gestoßen. Diese erkennen automatisch wann Lichtmaschinenladestrom anliegt und schalten dann durch.)
    - Massekabel (wieviel mm²)
    - Sicherungskasten (Verteiler für Plusleitungen zu einzelnen Verbrauchern inklusive vorgeschalteter Sicherung)
    - nochmals dickere Plusleitung von 2. Batterie zu Sicherungskasten (wieviel mm²)
    - unterschiedliche mm² Plusleitungen zu einzelnen Verbrauchern
    - einige Massekabel
    - Leerrohre zum Verlegen der Kabel in den Holmen/auf dem Fahrzeugboden
    - fehlt noch etwas?


    Auslegungsformeln
    - für Sicherungen: U=R*I
    - für Leitungsquerschnitt: A=(rho*l)/R mit A=Querschnittsfläche, rho=spezifischer Leitungswiderstand, l=Leitungslänge und R=anliegender Widerstand
    - alles richtig?


    Viele Grüße,
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    mache Deiner Fragen sind hier schon beantwortet, schau doch mal da rein (falls Du es nicht schon getan hast).
    Heute Abend(?) kann ich Dir tabellarisch zu Deinen Punkten Antworten geben, habe ich jetzt keine Zeit dazu.


    Gruß
    Matthias

  • Hi Sebastian,


    Ich bin im Moment an einem ähnlichen Thema wie du. Bei mir geht es darum, so lange wie möglich autark zu sein, die Batterien hauptsächlich über die Lima zu laden und auch im Winter mehrere Tage bei Minustemperaturen stehen zu können. Hier findest du dazu einige interessanten Infos:


    https://www.kastenwagenforum.de/forum/threads/28130


    Das mehrtägige Stehen im Winter ist dabei eine besondere Herausforderung. Deshalb verbinde ich alle Batterien zusammen zu einer Batteriebank und überwache diese mit einem guten Batteriecomputer. Im Moment bin ich auch an einer Materialliste dran und habe einige offene Fragen. Werde also mit grossem Interesse diesen Thread weiterverfolgen.


    Cheers, Boris

  • Hallo Sebastian,


    ich sehe gerade, dass ich Dir schon Anfang Februar versprochen hatte, zu antworten. Ist mir durchgegangen. Jetzt weiß ich nicht, ob Du überhaupt noch Bedarf an Antowrten hast oder Dir die nötigen Informationen schon anderweitig erarbeitet hast.


    Hier mal stichpunktartig ein paar Dimensionierungsangaben zu Deinem Vorhaben:


    - Batterie: Nach Deinem Nutzungsverhalten müsste eine Batterie mit ca. 100 Ah ausreichen. Ich empfehle AGM. Falls Du doch mal im Winter campen möchtest, reicht die für die Heizung etwa 2 Tage. Kannst ja dann bei Bedarf noch eine zweite Wohnraumbatterie nachrüsten.
    - Ladeleitung zwischen Starterbatterie und Wohnraumbatterie: Für Plus- und Minusleitung jeweils 16 mm². Wenn Nachrüstung einer zweiten Batterie geplant: Besser 25 mm².
    - Verbindungsleitung zum Sicherungsblock für die Wohnraumbatterie: 6 oder 10 mm²
    - Sicherungen: In die Plus-Ladeleitung (also zwischen Starter- und Wohnraumbatterie) je eine 80 A-Sicherung an beiden Enden, jeweils möglichst nahe an der jeweiligen Batterie. Am Anfang der Leitung zum Wohnraum-Sicherungsblock (auch möglichst nahe an der Batterie) eine 40 A-Sicherung.
    - Trennrelais: Falls Dein Ducato eine "Camping-Ausführung" ist, gibt es in der rechten B-Säule unten unter der schwarzen Abdeckung einen Verteiler. Dort gibt es so eine Art D+Signal (ist aber kein echtes D+, sondern gegen Masse geschaltet). Falls das bei Dir der Fall ist, dann nochmal melden für nähere Informationen. Wenn Du aber einen normalen Warentransport-Kasten hast, dann gibt es diesen Verteiler nicht. Dann ist es am einfachsten, Du nimmst dieses Trennrelais. Das wird einfach in die Plus-Leitung zwischen Starter- und Aufbaubatterie geschaltet.


    Und die großen Querschnitte natürlich mit gescheiten Kabelschuhen anschließen. Am besten von einem Elektriker helfen lassen, wenn man hiermit keine Erfahrung hat. Es gibt aber auch bei Fraron fertig konfektionierte Leitungen zu kaufen, auch nach Maß angefertigt.


    Wenn noch was unklar ist oder Du Infos zu Bezugsquellen brauchst, dann bitte melden. (Gilt natürlich auch für Torsten oder wer hier sonst noch mitliest und die Infos brauchen könnte. ;))


    Gruß
    Matthias

  • Hallo Forum,


    möchte mich auch mal in diesen Thread einklinken und hoffe ihr habt ein paar gute Tipps.
    Wir planen in unserem sehr einfachen Ausbau eine Planar Dieselheizung, 2-3 LED Spots, einen Zigarettenanzünder sowie eventuell eine Steckdose zum Laden eines Laptops zu installieren. Die Batterie soll den Strom dafür i.d.R. 2-3 Tage liefern und keinen Stromanschluss von außen bekommen.
    Ganz großes Ziel des ganzen ist, so wenig Geld wie möglich auszugeben - dafür verzichten wir gerne auf Luxus oder eventuell auch einen Verbraucher.
    Leider habe ich von Elektrik ziemlich wenig Ahnung und daher noch einige offene Fragen:


    1.: Wieviel Ampere würdet ihr dafür kalkulieren? Reichen 100?
    2.: Muss es eine AGM/Gel-Batterie sein? Ich weiß, dass die mehrere Ladezyklen bzw unvollständige Ladung besser verkraften, aber könnte man nicht im Sinne eines Lowbudgetprojekts eine normale Starterbatterie verwenden? Kann jemand grob abschätzen, wie lange soeine halten würde? Falls sie z.B. 2-3 Jahre halten würde, dann wäre das für uns eine Alternative.
    3.: Bei ebay habe ich dieses Anschlusskit für 29,99 € und dieses Anschlussset für 71,99 € gefunden. Reichen beide? Sehe ich das richtig, dass die Vorteile des zweiten Sets eine weitere Sicherung sowie ein ohne D+ arbeitendes Relais sind?
    4.: Es ist ein Opel Movano 2,5 tdci '09 - kann mir vielleicht da schon jemand sagen, wo und wie ich am besten die Verbindungen (besonders evtl D+) anschließe?


    Hoffe ihr habt da etwas mehr Plan als ich ;)

  • Startet Batterie kannst du nehmen, da sind die gleichen 12v drin wie in einer agm. Natürlich hat die nicht so viele Zyklen, aber du kannst jederzeit eine neue bat nachrüsten. Ein Nachteil ist auch das man eine Auto bat nicht so tief entladen kann wie eine Verbraucher bat


    Ich würde auf jeden Fall zwei Sicherungen verbauen, eine direkt hinter der Starter bat und eine direkt vor die Verbraucher bat. Aus dem Angebot von eBay geht nicht hervor wie viel mm^2 die Kabel haben?
    Ich habe bei mir ein trennrelais wo ich kein d+ brauche, war sehr leicht zu installieren.

  • Den Link zum günstigeren Set habe ich mal geändert: Jetzt sieht man das gleiche Set von einem anderen Anbieter, der etwas mehr Infos gibt. Die Kabel sind AWG 8. So wie ich das grade auf die Schnelle finden konnte ist das gleich guten 8 mm² Querschnitt?!


    Beim Trennrelais steht etwas von 100 Ampere Dauerbelastung - heißt das, dass ich damit keine 120 Ampere Batterie laden sollte?

  • Der letzte Post von Patrick ist in Ordnung, dem davor (#7) muss ich widersprechen. Eine Starterbatterie ist keineswegs für zyklische entladung geeignet. Wird sie dafür eingesetzt, dann wird die Lebensdauer grob geschätzt in der Größenordnung eines Zehntels einer gleich großen AGM- oder Gel-Batterie liegen. Macht daher keinen Sinn.


    Malte, aus Deinen Fragen lese ich heraus, dass Du keinerlei Erfahrung mit Elektroinstalltion hast. Daher solltest Du Dir auf jeden Fall von einem Fachmann helfen lassen. Der hat dann auch das nötige Werkzeug, um die Kabelschuhe zu crimpen. Das ist nämlich bei den Ebay-Sets nicht dabei! Ob die Leitungslängen passen, solltest Du auch vor dem Kauf prüfen. Die Minusleitung sollte zum zentralen Massepunkt des Fahrzeugs verlegt werden. (Im Set ist offensichtlich ein separater Masseanschluss an der Aufbaubatterie vorgesehen. Ob Du dort eine geeignete Stelle im Blech findest, bezweifle ich stark!) Also, lieber kein Set kaufen, sondern das, was Du wirklich brauchst. Der Inhalt des Sets reicht sowieso nicht für die gesamte Installation.


    Gruß
    Matthias

  • Richtig, ich hab davon leider wenig Ahnung, drum brauche ich ja eure Hilfe ;)


    Eine Crimpzange für Querschnitte bis 6 mm² (?) habe ich. Die paar größeren Verbindungen kann ich dann ja irgendwo crimpen lassen.


    Geht diese 120 Ah Solar-Batterie für 115 €? Die günstigsten AGM-Batterien mit 120 Ah habe ich für ~ 180 € gefunden.
    Hab aber nicht verstanden, was genau jetzt eine Solar-Batterie ist und ob die für unseren Einsatzzweck halbwegs sinnvoll ist... kann das hier jemand in simpel für Elektrik-Trottel erklären?


    Grade habe ich dann dieses Anschlussset mit 20 mm² Leitungen gefunden. Wenn ich dazu noch diese zusätzliche Sicherunge mit 60A kaufe, habe ich dann alles was ich für den ersten Schritt brauche?

  • ....die Batterie ist zu leicht (30 kg) für 120 Ah, und auch zu klein von den Abmessungen. Die Markenbatterien (Exide, Varta, Banner) bringen als 105Ah-Variante schon dieses Gewicht und haben da schon größere Abmessungen. Daher würde ich darauf tippen, dass sie nicht die angegebene Kapazität hat, oder dieser Kapazitätsangabe eine sehr lange Entladezeit zugrundeliegt ("C100"= 100 Stunden). Da werden dann Äpfel mit Birnen verglichen, denn die Kapazität in C100 entspricht höchstens 100Ah in C20, also 20 Stunden Entladungszeit.
    Ich würde lieber eine Markenbatterie verwenden, zu denen gibt es auch echte Datenblätter, mit Angabe der Kapazität (und wie sie gemessen wurde) und der Zyklen.

  • Der große Unterschied im Preis ist hauptsächlich an der Anzahl der nutzbaren Zyklen festzumachen. Je nach Nutzungsintensität entscheidet das über die Lebensdauer. Baut man eine normale (und relativ preisgünstige) Starter-AGM-Batterie ein, so hat diese 300-400 Entladezyklen (gerechnet auf 25% Entladetiefe). Dann gibt es die "Professional" Batterien mit erheblich mehr Entladezyklen, z.B. diese hier: VARTA LAD115 Professional DC AGM 115AH, die soll 1.200 Entladezyklen durchstehen. Kostet dann ab 250 Euro im Netz.


    Gruß,
    Fritz

  • Danke für die Info! Die Zyklen haben für uns im Moment etwas weniger Gewicht, als sie es sonst haben. Die Planung mit dem Wohnmobil ist nur für relativ kurze Zeit, d.h. wenn die Batterie nach 2-3 Jahren platt ist, dann ist das in Ordnung. In sofern würde ich nach wie vor zur ECTIVE mit 120 Ah tendieren und die Batteriebox so planen, dass man irgendwann noch die Möglichkeit zum Aufrüsten hat.


    Was meint ihr denn zum oben genannten Anschlussset und der Sicherung? Kann man das so verbauen?

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